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Kapitel 3 - Ein Gebrandmarkter

„Ich bin verflucht!"

Fassungslos sah er sie an. Die Wut und körperliche Anziehung, die Elvar beim Anblick der Kriegerin empfand, verstärkten seinen Verdacht immer mehr.

Magie ist im Spiel. Zweifellos!

Je mehr wirre Vermutungen er aneinander reimte, desto mehr breitete sich die Panik in ihm aus. Elvar versuchte, die Gedanken abzuschütteln, doch er bekam sie einfach nicht los.

„Niemand kann mich oder meine Seele besitzen!", sagte er entschlossen und behielt sie fest in seinem Blick.

„Dich würde ich selbst mit der Mistgabel nicht anfassen", entgegnete die Seelenlose und musterte ihn abwertend. Ihr Blick konnte es jedoch nicht verbergen. Er sah es ihr an: Sie empfand das Gleiche.

Immer noch drückte Elvar seine blutende Wunde ab, doch der ziehende Schmerz wurde durch die Fassungslosigkeit gedämmt, die ihm immer noch im Gesicht geschrieben stand.

„Hör auf, den Unwissenden zu spielen. Roan hat gewiss seine Finger im Spiel!"

Mit Blut besudelt, seine Kleidung in Fetzen und das Schwert Zaria an seiner Halsschlagader, stand der Halbblütige ihr auf wackeligen Knien ungläubig gegenüber.

Hat Roan tatsächlich etwas damit zu tun? Wo zum Götterfunken steckt er nur?

„Was führt er im Schilde?", fuhr die Kriegerin fort.

„Ich weiß es nicht", presste Elvar zwischen den Zähnen hervor.

„Warum sonst sollte Roan einen Menschen ...?", fing sie erneut an, als Elvar ihr ins Wort fiel.

„Es interessiert mich nicht, was du mit Roan zu schaffen hast. Noria! Sagt dir dieser Name etwas, tief in deiner seelenlosen Hülle?", fragte Elvar, immer noch auf den Knien zu ihr heraufblickend.

Sie musterte ihn schweigend.

„Wegen ihr bin ich hier. Ich bin gekommen, um dich zu töten", drohte der Halbblütige.

Unerwartet löste sich das legendäre Schwert vor Elvars Nase in Nichts auf. Die Kriegerin kehrte ihm den Rücken zu. Langsamen Schrittes entfernte sie sich von ihm.

Das kann sie nicht machen!

„Bleib stehen!", rief Elvar ihr hinterher.

Die Seelenlose ignorierte ihn und verschwand zwischen den Sträuchern. Er war verwirrt, fühlte sich so sehr gedemütigt wie seit Langem nicht mehr. Gleichzeitig verspürte er dieses unerklärliche Verlangen, bei ihr zu sein. Bei der Frau, die er so sehr verabscheute. Die Kriegerin, welcher er den Tod wünschte, weckte unangemessene Gefühle in ihm, selbst jetzt noch. Enttäuschung und Ärger füllten sein Herz aus, während der Drang, ihr wie ein Narr nachzulaufen, ihn immer mehr erfasste.

Verdammt nochmal!

Frustriert musterte er Bogen und Giftpfeil, die auf dem feuchten Erdboden lagen. Wochenlang war er durch die verlassenen Berge der sieben Sünden umhergeirrt. Die Götter wussten es, hinter jedem verfluchten Stein hatte er nach Aurelia gesucht. War alles umsonst gewesen? Ein Treffer, ein einziger verdammter Treffer!

Wie hatte er nur glauben können, mit Gift wäre es getan? Die Seelenlose hatte ihn schneller niedergestreckt, als er schauen konnte. Kein Zweifel, wenn die Hure könnte, hätte sie ihn aufgeschlitzt. Er sah es erneut vor seinen Augen, wie sie ihm das Schwert an die Kehle drückte. Wie sie es in sein Fleisch bohrte. Ihr kalter Blick.

Noria. Das kann's doch nicht gewesen sein?, dachte sich Elvar, während er Pfeil und Bogen aufnahm. Ich muss es versuchen. Ich muss es wenigstens versuchen.

Der Entschluss, es zu Ende zu bringen, durchströmte ihn. Es war seine Bestimmung, das spürte er klar und deutlich. Der Wille in ihm pochte wild und ungezähmt. Er war dabei, sich aufs Neue in die Ungewissheit zu stürzen, als plötzlich etwas anderes seine Sinne voll und ganz einnahm.

Was ist das?

Verunsichert blickte Elvar sich um. Etwas rief nach ihm, stumm und dennoch laut. Zog ihn unbegreiflich zu sich. Er vergaß sich, ließ seinen Bogen und den letzten giftigen Pfeil aus den Händen gleiten. Der Halbblütige folgte dem lautlosen Ruf und fand sich schließlich beim Weltenbaum wieder.

Elvar spürte es mit jeder Faser seines Körpers, der Weltenbaum, war es, was ihn lockte. Die unsichtbare Aura, welche sich um ihn legte und ihn vorantrieb, war anders als die des Abhängigkeitsfluches. Der Halbblütige empfand keine Furcht, im Gegenteil. Das hier fühlte sich vertraut an, auf unerklärbare Weise richtig.

Berauscht näherte sich Elvar dem Giganten. Mit zittrigen Händen, beinah den Atem anhaltend, berührte er den Stamm. Schließlich vergrub er seine Fingerspitzen zwischen ausgeprägten Rindeneinkerbungen. Im selben Augenblick erstrahlte die holzige Fläche um seine Hände in sanftem, weißem Licht. Es sprang auf seine Hände über und er sah Verzweigung feiner Blutgefäße seine Arme hinaufwandern. Seine Haut glich dünnem Papier, das man ins Licht hielt. Der helle Schein dehnte sich in seinem Körper in Form von kribbelnder Wärme aus.

Überwältigt schloss Elvar die Augenlider, ließ sich auf die Verbindung ein. Hauchzarter Gesang unzähliger Stimmen nahm sein Gehörsinn ein, während ihm bei dem vollkommenen Klang ein Schauer den Rücken herunterlief. Es war, als ob die Götter selbst einstimmten und sanft seine Umrisse mit ihrer Aura einsäumten.

Er fühlte sich wie neugeboren, als er die Augen wieder öffnete. Selbst der pochende Schmerz seiner Wunde dämpfte sich ab. Allmählich verblasste das Licht um ihn. Er musterte seine zitterten, blutverschmierten Handoberflächen, während ihm bewusst wurde, dass er eben die Gabe, welche er kaum beherrschte, geweckt hatte. Er war tatsächlich ein Gebrandmarkter. So nannte man sie, die von den Göttern Erwählten.

Ein kleiner Funke, die letzte Hoffnung, welche am Erlöschen schien, loderte erneut in seinem Herzen auf.

„Ich danke dir", hauchte er dem Weltenbaum ehrfürchtig zu.

In sich gekehrt schloss er die Augen. Der Halbblütige musste es wissen. Wissen, was in ihm steckte. Er stellte sich vor, hoch oben in den Baumkronen Ausschau nach der Seelenlosen halten zu können. Dann öffnete er die Augen und sackte fassungslos in den Ästen eines Baumes zusammen, als er in die Tiefe blickte.

Es hat funktioniert! Es hat tatsächlich funktioniert!

Er befand sich hoch über dem Boden in den Ästen eines anderen Baumes. Beim Herunterblicken raste sein Herz ungezähmt, als er eine dunkle Gestalt unter sich entdeckte. Ja, es war die Seelenlosen, die nichtsahnend ihres Wegs ging.

Freudige Entschlossenheit erfüllte ihn. Vielleicht konnte er sie nicht töten, doch sie leiden lassen, so wie sie es getan hatte, dazu war nun auch er fähig.

„Iva!", schrie er ihren Namen in die Ferne. „Iva, die Seelenlose, es ist Zeit, Lebewohl zu sagen."

Endlich reagierte die Kriegerin, blickte um sich. Elvar jedoch war nicht mehr zu sehen. Die Kriegerin verharrte in ihrer Bewegung.

„Wo bist du, Mensch?", sprach sie leise.

„Hinter dir", hauchte er ihr zu.

Die Seelenlose zuckte zusammen. Als sie sich umdrehte, war er bereits weg. Vor ihr ein Baum. Auf einem stabilen Zweig kauernd, blickte Elvar zufrieden auf sie herab, als sich im selben Augenblick eine hervortretende Baumwurzel, um ihr Knöchel sich schlang und sie zu Boden riss.

Der Halbblütige war fassungslos und erschüttert zugleich, dass er das vollbracht hatte, allein er, mit der Kraft seiner Gedanken. Er dachte es, und es geschah.

Da erschien Zaria an der Seite der Kriegerin. Um sich selbst nicht zu verletzen, zückte Iva akkurat das Schwert. Ein tiefer Schnitt entstand in den Fesseln aus Holz. Die Wurzelstummel fielen zuckend neben der Kriegerin zu Boden. Rasch richtete sie sich auf.

„Zeig dich und kämpfe", fauchte sie und blickte herausfordernd empor.

Er wusste, zwischen all den Baumkronen war es für die Kriegerin aussichtslos, dieses Spiel zu gewinnen. Sie würde nicht deuten können, wo er sich versteckte. Als sie ihren Kopf wieder senkte, stand Elvar bereits wagemutig vor ihr und verpasste ihr einen heftigen Faustschlag ins Gesicht. Er rechnete damit, dass sein Schlag sie zu Boden strecken würde. Aber das geschah nicht. Überrascht stand er vor ihr, während Iva mit der Hand verdattert ihre Nase und das linke Auge abtastete. Blut klebte an ihren Fingern. Sie umfuhr mit der Zunge die blutigen Lippen und stellte sich schließlich mit einem herausfordernden Grinsen im Gesicht, in Kampfposition. Elvar stellte fest, dass jetzt etwas anders an ihr war. Sah sie endlich einen ebenbürtigen Gegner in ihm? Dieses wilde ungezähmte Lächeln, ihre feurigen Augen und ihr nicht mehr perfekt zusammengestecktes Haar reizten ihn auf eine Art, die ihn zwar immer noch beunruhigte, aber nicht mehr wunderte.

„Du kriegst mich nicht", sagte er, während er sich an den Baum hinter sich lehnte.

Vor ihren Augen löste sich der Halbblütige in Luft auf. Oben in den Ästen stellte er erneut eine Verbindung zu den Bäumen her. Der Boden um die Kriegerin bebte immer heftiger. Wurzeln eines Baumes rechts von der Frau und eines Baumes links von ihr begannen sich langsam aus der Erde empor zu erheben. Plötzlich schoben sich weitere Wurzeln samt Erde direkt vor der Seelenlosen hervor, jedoch viel energischer. Sie umschlangen von beiden Seiten ihre Fußknöchel, umwickelten ihre Beine und sausten samt der Kriegerin in die Höhe. Sie kreischte empört auf. Es klang wie Musik in den Ohren des Halbblütigen. Kopfüber hing Elvars Beute in der Luft. Lose Erde bröckelte immer noch von den Wurzeln auf die Frau und den Erdboden herab, während die Kriegerin sich krampfhaft zu befreien versuchte. Weitere Wurzeln zwangen ihre Hände zu Fäusten, schlangen sich dann mehrfach um diese und ihre Arme. Elvar hoffte auf diese Art die Kriegerin daran zu hindern, Zaria herbeizurufen. Eine ganze Weile blickte der Halbblütige gerüstet zur in der Luft baumelnden Seelenlosen. Ein Gefühl von Überlegenheit erfüllte ihn. Die Seelenlose, er hatte sie bezwungen.

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