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Kapitel 15 - Der erste Kuss

Am Lagerfeuer suchte ich nach bekannten Gesichtern, fand jedoch keine. Wo steckten sie nur alle?

Schließlich setzte ich mich auf einen langen Baumstamm, auf dem schon einige Personen saßen und sah mich weiterhin um.

„Hier steckst du also!" Jack stand plötzlich vor mir.

„Hi, wo ist der Rest?", wollte ich wissen.

„Ah die. Die sind abgehauen. Zum Strand", antwortete er und gesellte sich zu mir.

„Ach so. Und du?"

„Hab gesehen, dass Luisa zum Auto ist. Dachte, du bräuchtest Gesellschaft."

Plötzlich drehte jemand die Musik viel zu laut.

„Danke, das ist wirklich nett von dir. Aber Lui müsste gleich kommen! Also, du musst nicht hier mit mir warten."

Jack grinste nur und bewegte seinen Kopf rhythmisch zu der Musik. Ich fragte mich, ob er mich überhaupt gehört hatte.

Ein dünner kleiner Typ mit einer Tüte, die fast so groß schien wie er selbst, kam an uns vorbei. Jack winkte ihn zu uns. Der Typ öffnete die Tüte und reichte Jack eine Flasche Hochprozentiges und eine Packung Saft. Daraufhin steckte Jack ihm einen Geldschein zu und der Typ verschwand.

Diesmal war es kein Tequila. Nein, es war etwas anderes.

„Wird dir morgen nicht schlecht, von dem ganzen Gemisch?", fragte ich lauter, damit er mich diesmal auch besser hörte.

Jack rückte näher an mich heran. „Ja. Mit Sicherheit werde ich mich hundeelend fühlen. Aber ich verrate dir etwas, Minnie Spring. Du bist jetzt hier und du lebst jetzt. Koste diesen Moment in vollen Zügen aus! Lebe, als gäbe es kein Morgen. Das Hier und Jetzt zählt", erklärte er mir mit lauter, freudiger Stimme, während er die Flasche öffnete und zwei Drinks aus Alkohol und Saft in unsere Becher mischte.

„Das Hier und Jetzt also?", hinterfragte ich.

„Du hast es erfasst!", sagte Jack und reichte mir einen Becher. Es schmeckte gar nicht so übel, irgendwie exotisch und süßlich.

„Kein‚ Ich sterbe'-Gesicht?", fragte er schmunzelnd. Bei dem frechen Blick musste ich unwillkürlich grinsen. Neckend stupste ich ihn an.

War das ein Flirt? Oh Gott, ich flirte!!!

Ein neues Lied ertönte, es war ruhiger, hatte etwas Melancholisches. Nachdenklich starrte ich in das Feuer, als Jack ein Arm um meine Schultern legte. Kaum merkbar streichelte er meine Schulter. Ich versteifte unbehaglich und doch ließ ich es zu, während die Hitze des Feuers sich um mein Gesicht legte. Doch dann entspannte ich allmählich. Ob es an dem Alkohol lag? Oder lag es an Jack? An seiner unbeschwerten, lockeren Art? Ich weiß es nicht. Doch auch ich ging einen Schritt weiter und schmiegte meinen Kopf auf seine Schulter. Was zum Teufel tat ich da?

„Woher kennst du eigentlich Lui?", überwand ich mich zu fragen.

„Du meinst Luisa? Naja mein Mitbewohner hat ein Atelier aufgemacht. Vor einem Jahr, um genau zu sein. Luisa war dort mit ihrer Mutter. Wir kamen ins Gespräch und haben uns sofort gut verstanden", erklärte er. „Gelegentlich sehen wir uns hier und da."

„Verstehe. Dein Mitbewohner? Dann wohnst du ihm Studentenheim?"

„So könnte man es sagen", schmunzelte er geheimnisvoll.

„Ist dein Mitbewohner heute da?"

„Ist er nicht. Wir hatten eine kleine Auseinandersetzung heute früh." Traurig zuckten seine Mundwinkel.

„Oh, das wird bestimmt wieder", sagte ich, weil mir nichts Besseres einfiel.

Er lächelte daraufhin, mich etwas fester an sich drückend. Einen Moment lang blickten wir stumm in das knisternde Feuer. Gedankenverloren betrachtete ich die roten Funken der Glut. Es schien, als wollten die kleinen roten Funken in den Himmel hinaufsteigen. Doch dann, von einem Moment auf den Anderen verglühten diese, während neue kleine Funken das Gleiche vergeblich versuchten. Irgendwie machte mich dieser Anblick traurig und ich fühlte, wie es mir mit einem Mal schwer ums Herz wurde. Diese Last, dieses bedrückende Gefühl, das mich viel zu oft heimsuchte. Nein. Ich wollte nicht traurig sein. Nein, nicht jetzt! Und als ob der liebe Gott meinen Hilfeschrei erhört hätte, erklang ein neues Lied. Bereits nach den ersten Klängen wusste ich, um welchen Song es sich handelte. Mein Herz machte einen Freudensprung und ich verdrängte all die Traurigkeit, die in mir Unruhe stiftete. Das war ein Omen, da war ich mir ganz sicher.

„Oh, mein Gott!", voller Begeisterung sprang ich auf. Eins meiner Lieblingslieder! Es war locker und sorglos. Leichtlebig. All das, was ich wollte, was ich brauchte. Es machte mich glücklich.

Begeistert schleuderte ich meine Schultertasche in die Luft, die beim Herunterfallen beinah Jack getroffen hätte. Die Musik zog mich in ihren Bann. Ich vergaß mich in der Melodie. Mit einem Schlag war mir alles egal. Es war mir egal, wer mich sah, wer was redete oder, oder, oder. Beschwingt drehte ich mich im Kreis, blickte in den Himmel und atmete tief die salzige, rauchige Luft der Freiheit in meine Lungen ein.

„Komm schon, Jack, tanz mit mir! Nur das Hier und das Jetzt zählt."

Energisch sprang er auf, zog mich an sich und schwang mich grinsend im Kreis. Ich kreischte. Wir lachten. Es war magisch. Das Feuer, der klare Sternenhimmel. Das Lied „Dancing in the Moonlight" von Toaploader. Ich umklammerte Jacks Hals und blickte in den Himmel. Der Halbmond leuchtete über mir in einem Meer aus Sternen. Je länger ich hinaufschaute, umso mehr Lichtpunkte funkelten zu mir herab. Wie zwei kleine Kinder sangen wir den Refrain und schrien die schiefen Töne hinaus in die Welt. Ein paar andere gesellten sich zu uns, sangen und tanzten mit. Ich blickte Jack tief in seine grünen Augen. Mit einem Mal hatte ich das Bedürfnis, ihn zu küssen. Er war so lieb, so unkompliziert. Als ob er meine Gedanken lesen konnte, kam er mir näher und küsste mich einfach so. Es geschah einfach, wie in einem dieser Schnulzenfilme. Ich spürte seine Zunge und berührte sie unbeholfen mit meiner.

Mein erster Kuss. Zaghaft und unsicher.

Er löste sich von mir und betrachtete mich mit glasigem Blick. Liebevoll berührte er mit seiner Hand mein Gesicht, während ein leichtes Lächeln seine Lippen umspielte. Ich betrachtete ihn auf dieselbe zügellose Art. Erneut küssten wir uns. Diesmal intensiver, leidenschaftlicher.

Ich bebte. Oh wie ich bebte. Verlangen, Angst, Neugier, alles vermischte sich zu einem gefährlichen Cocktail, mit einem bittersüßen Nachgeschmack. Ich musste mich plötzlich bremsen. Ich kannte den Kerl doch gar nicht!

Erneut drehte Jack mich im Kreis. Ich kreischte, ich lachte.

Als ich wieder Boden unter meinen Füßen spürte, versuchte ich taumelnd, das Gleichgewicht zu halten, und da sah ich ihn! Ihn. Liam!

Ich erstarrte in meiner Bewegung. Liam stand im Lichtspiel des Feuers und beobachtete uns. Ich zuckte zusammen beim Anblick seiner ausdruckslosen Miene.

„Alles okay?", fragte Jack.

Ich nickte abwesend. Sah nur noch Liam. Er war, wie ich es vermutet hatte, gekommen.

Macht er mir jetzt eine Szene!?

Aus heiterem Himmel kam Luisa auf meinen Bruder zu. Lui, die hatte ich total vergessen! Wahrscheinlich versuchte sie, Liam alles zu erklären.

Er sagte etwas zu ihr, dabei zeigte er mehrfach mit den Händen in meine Richtung. Sein Mund bewegte sich die ganze Zeit. Warum zum Teufel redete er so viel? Ich sah, wie Lui den Kopf nach hinten warf und lachte. Er lachte auch. WAS?

Erst jetzt nahm ich eine Bierflasche in Liams Hand wahr. War er schon länger hier? Wieso störte mich der Anblick? Störte es mich, weil sie meine Freundin war, oder lag es an ihm? Ich musste gestehen, Lui hatte alles unter Kontrolle. Sie hatte Liam unter Kontrolle. Das störte mich, und zwar verdammt stark! Er war doch gar nicht gut genug für Lui. Ich schluckte. Nein! Es war umgekehrt. Sie, sie war es, die nicht gut genug für ihn war!

Meiner Meinung nach passten sie überhaupt nicht zusammen. Lui war viel zu wählerisch, wenn es um den Traumprinzen ging. Mit viel zu vielen Ansprüchen. Lange hatte sie es bis jetzt mit keinem ausgehalten. Und ausgerechnet jetzt sollte es mit Liam, dem wohl langweiligsten Typen überhaupt, klappen? Niemals. Sie würde ihm das Herz brechen, so wie den anderen Typen auch.

Ich stand da und schaute ungläubig auf die zwei fröhlichen Gestalten im Schein des Feuers. Liam sah so überraschend entspannt aus und Lui war einfach Lui, süß und unbekümmert.

„Erde an Minnie. Erde an Minnie. Bitte kommen!"

„Was?", fragte ich, aus meinen Gedanken gerissen.

„Alles okay bei dir?", wollte Jack wissen.

Ich nickte und blickte dabei zu Lui und Liam.

„Wer ist das da bei Luisa?", fragte Jack.

„Mein Bruder", antwortete ich benommen.

Wir setzten uns an den Platz von vorhin. Ich griff nach unserer Flasche mit Alkohol, die im Sand lag. Nahm einen Schluck direkt aus der Flasche, nahm sofort einen weiteren. Es war kindisch von mir, doch ich wollte, dass Liam mich sah und ausflippte. Warum zum Teufel wollte ich das?

Ich sah, wie er mich beobachtete. Es ließ ihn ungerührt und er wendete sich wieder Luisa zu. Beide lachten. Luisa konnte sich vor Lachen gar nicht einkriegen. Seit wann war Liam so witzig?

„Magst du von hier verschwinden?", fragte ich Jack, weil ich den Anblick nicht mehr ertrug.

„Mit Vergnügen", stotterte Jack etwas zur Seite taumelnd. „Wohin willst du?"

„Zum Strand."

„Auf zum Strand." Er sprang auf und reichte mir die Hand. Ich beschloss, die Offensive zu ergreifen und legte seinen Arm um meine Schulter, während sich mein Arm um Jacks Taille schmiegte. Ich wollte, dass Liam es sah. Wollte ihn eifersüchtig machen. Wie krank war das bitte? Meine Gedanken drehten sich nur noch um ihn, meinen Bruder. Die Eifersucht fraß mich langsam und ohne Erbarmen auf. Liam aber ignorierte mich weiterhin.

Wieso störte ihn das nicht? Er war doch sonst nicht so! Wieder war da diese Last in mir. Es tat weh, und nicht einmal der Alkohol konnte diesen Schmerz betäuben.

Jack und ich taumelten Richtung Meer. Hinterließen Spuren im Sand, welche die Wellen immer wieder unter sich verschwinden ließen. Ich beobachtete das Schauspiel in sich gekehrt. Plötzlich wurde mir schwindelig.

„Ich muss kurz Pause machen", flüstere ich.

Wir setzten uns in den Sand. Meine Stimmung war auf dem Nullpunkt. Liam und Luisa beschäftigten mich und gaben keinen Platz für andere Emotionen frei. Ich ließ mich auf den Rücken fallen und betrachtete das große Himmelszelt über mir.

„Was hast du plötzlich?", fragte Jack, während die Wellen leise rauschten.

Ich schwieg.

„Ist es wegen deinem Bruder?", hakte er nach.

„Lass uns nicht über ihn sprechen", sagte ich.

Jack fiel neben mir in den Sand und musterte mich fragend.

Er war süß, keine Frage, doch ich musste mir eingestehen, dass ich für ihn nicht dasselbe fühlte, wie für ihn.

Warum nur nicht?

„Lass uns zurückgehen, Minnie. Das war keine gute Idee!", sagte Jack überraschend nüchtern. Er klang enttäuscht.

„Nein!", rief ich, ihn festhaltend.

Er blickte fragend, als ich ihn stürmisch an mich zog und küsste. Ich wollte alles vergessen, einfach alles. Ich bemühte mich um ihn. Jack erwiderte meine Küsse. Ich wollte mich dem Moment hingeben. Wollte für ihn mehr fühlen, als für ...

Jacks Lippen fuhren meinen Hals entlang. Ich spürte seinen immer schneller werdenden Atem, während mir ein leichter Seufzer entfloh. Jack, ich wollte nur an Jack denken. An das Jetzt und Hier. Doch warum schlich sich Liam sogar jetzt, in diesem Moment, in meine Gedanken. Warum?

„Entspann dich", hauchte Jack mir ins Ohr. Gänsehaut überzog meine Arme.

Ich nickte, während er mit seiner Zunge immer tiefer meinen Hals herunterglitt. Seine warmen Hände verschwanden unter mein Shirt. Ich wollte alles vergessen, wollte sehen, wie weit ich gehen würde. Ich blickte hoch in die Dunkelheit. Doch alles was ich empfand, war ein unerklärlicher, zerreißender Schmerz. Liam ... Eine Träne glitt mir die Wange herunter.

„Geh von ihr runter, du Schwein!"

Liam? Es war so weit, nun bildete ich mir schon seine Stimme ein! Sie klang gehetzt und aufgewühlt. Ich schloss meine Augen. Versuchte, die Gedanken an ihn zu verdrängen.

Mit einem Mal fühlte ich mich schwer und erschöpft. Ich erlag meinem Rausch.



Wenn ihr jetzt wirklich bis hierher gelesen habt, dann bedank ich mich für euer Interesse vom ganzen Herzen. Was denkt ihr, konnte ich Minnies Gefühlschaos gut darstellen? Konnte man nachvollziehen, warum sie auf Jack seine Annäherungsversuche eingegangen ist? Tut euch Jack leid? Fühlt euch gedrückt:)

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