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Kapitel 12 Ein süßer Spitzname

Liam war bereits auf dem Weg zur Haustür, als ich mich ungestüm vor ihn zwängte. Unverzüglich spürte ich seine Pfoten im Genick. Ruppig drosselte er mich in meiner Bewegung.

Erst als der Idiot sich den Vortritt erzwungen hatte, ließ er meinen völlig versteiften Nacken wieder los.

Na warte! Nimm Anlauf und mach ihn platt, Minnie!

Unnachgiebig wie ich war, prallte ich mit voller Wucht gegen seinen Rücken. Im Zuge dessen verlor er kurzzeitig das Gleichgewicht.

„Hast du sie noch alle?", knurrte er.

Ich grinste triumphierend von einem Ohr zum anderen. Oh, ja. Liams dummer Gesichtsausdruck war unbezahlbar. Ein Gefühl von Glückseligkeit erfüllte mich. Gerechtigkeit! Der Sieg war mein. Provokativ streckte ich ihm meinen Mittelfinger entgegen, bevor ich energisch die Haustür aufriss.

Wie nicht anders zu erwarten, stand Lui im Eingang. Seit sie ihren Führerschein bekommen hat, nahm sie mich regelmäßig mit zur Schule. Lui war so ziemlich die Einzige, die sich noch bei uns blicken ließ. Selbst der Postbote war seltener da, als Lui. Manchmal hatte ich das Gefühl, Lui und der Postbote waren so ziemlich die Einzigen, die den Weg zu uns kannten. Einst waren unsere Türen für alle offen. Damals, als noch lustige und fröhliche Abende mit Verwandten und Freunden hier stattgefunden hatten und zufriedenes Gelächter die heimischen Wände umschwirrte. Das war bevor Mom tragisch bei einem Autounfall von uns ging. Dad und Liam befanden sich mit in dem Auto, als Mom starb. Danach war nichts mehr, wie es einst war. Dad hatte sich von all unseren Verwandten und Freunden abgewendet. Er sagte, er könne ihnen nicht mehr in die Augen schauen. Er gab sich die Schuld für all das Unglück. Und Liam? Auch er hatte den Unfall nie richtig verarbeitet und mutierte noch nebenbei zu einem kontrollsüchtigen Arschloch.

„Guten Morgen", begrüßte mich Lui fröhlich und klimperte mit ihren perfekt getuschten Wimpern.

Schließlich verharrte ihr Blick auf etwas hinter mir, während ein verlegenes Lächeln sich in ihr makellos gepudertes Gesicht pflanzte. Genervt drehte ich mich um. Nicht anders abzusehen stand Liam immer noch hinter mir und glotzte blöd.

„Guten Morgen, Lui", kam es aus seinem verlogenen Mund.

Lui? Das ist ein Ding zwischen uns! Ich sag Lui und sie Mi. Such dir eigene Freunde, Vollpfosten.

„Guten Morgen", antwortete meine Freundin etwas hibbelig. Mir entging nicht, dass ihr Blick immer wieder meinen Bruder streifte. Besser gesagt: seinen nur mit einem Handtuch um die Schultern bedeckten Oberkörper.

Checkt sie ihn gerade ab? Igitt!

Lui war frisch getrennt. Single, wie es im Buche steht. Für alles offen. Und wie es aussah, hatte Lui, ein Auge auf Liam geworfen.

Doch nicht mein Bruder! Wie eklig ist das denn bitte!

„Was hast du da?", fragte Lui und zeigte voller Neugier auf Liams Schulter.

Eine auffällig große Narbe blitzte unter dem Handtuch hervor. Die Form erinnerte an eine Sonne, genau wie die Brandnarbe auf seiner rechten Handfläche.

Sofort zog Liam das große Duschtuch weiter herunter. Ich wusste, es war ihm unangenehm. Die Narben hat er sich in dem brennenden Auto zugezogen. Mitleid schlich sich in mein Herz. Diese Narben würden ihn stets an die schlimmste Zeit in unserem Leben erinnern.

„Es tut mir leid. Ich wollte nicht neugierig sein!", stotterte Lui, als sie endlich begriff, was der Grund für die Narben sein musste, schließlich hatte ich ihr davon erzählt.

„Schon okay, Luisa", antwortete er überraschend nett.

Luisa. Ich sah, wie seine Lippen ihren Namen formten, ich hörte, wie er ihren Namen aussprach. Die Art, wie er es sagte, wie er sie ansah, störte mich plötzlich auf eine unerklärliche Art und Weise. Ich wusste nicht was ich schlimmer fand: ihren Namen aus seinem Mund zu hören oder dass er mich ignorierte. Das allerschlimmste jedoch war, dass ich tatsächlich über all das nachdachte. Diese Gedanken machten mir Angst. Was stimmte nur nicht mit mir?

„Bis später Dad", rief ich meine Tasche über die rechte Schulter schwingend und aus dem Haus tretend. Ich wollte die Tür hinter mir schließen und all die wirren Gedanken mit ihr, als Liam es verhinderte.

„Sprosse hat erzählt, dass ihr heute zusammen Hausaufgaben macht?", fragte er Lui und schaute dabei zu mir.

„Hausaufgaben?", fragte Lui ungläubig.

„Ja, Hausaufgaben, du weißt doch!", sagte ich mit leicht hoher Stimme am Haar zupfend.

„Hausaufgaben! Aber klar!", sagte sie nervös kichernd.

Liam beäugte uns zweifelnd. Stumm kehrte er uns schließlich den Rücken.

„Musst du nicht auch in die Schule?", rief Lui ihm hinterher.

„Ich habe die ersten zwei Stunden frei", antwortete er und entfernte sich schlendernd, ohne uns eines Blickes zu würdigen.

Genervt verschloss ich die Tür hinter mir und wir stiegen in Luis nagelneuen BMWX3. Das Schätzchen glänzte in der Sonne wie eine nagelneue Silbermünze. Seufzend ließ Luisa ihren Kopf gegen den Lenker fallen: „Wie konnte ich so blöd sein und ihn auf die Narbe ansprechen?!"

„Denk dir nichts dabei. Wie ich ihn kenne, hat er es schon längst vergessen."

„Glaubst du es wirklich?", fragte sie und startete das Auto.

Nein, der doch nicht!

„Aber klar", beruhigte ich sie.

„Ihr geht so süß miteinander um!"

„Süß?" Mir fiel fast die Kinnlade herunter.

„Merkst du nicht, wie sehr er sich Sorgen um dich macht und dann immer dieser süße Spitzname - Sprosse", schwärmte sie.

„Sorgen macht? Das ist Freiheitsberaubung, Lui! Und Sprosse ist überhaupt kein süßer Spitzname. Sei froh, dass du Einzelkind bist! Wegen der Strandparty wäre ich beinah obdachlos geworden.

„Jetzt übertreibst du", scherzte Lui und schaute konzentriert nach vorne.

„Was hast du eigentlich deiner Mom gesagt?", wollte ich wissen.

„Wegen der Party? Die Wahrheit."

„Und das hat funktioniert?"

„Ja ... weißt du, Mom ist momentan zu sehr mit sich selbst und ihrem Steve beschäftigt. Du glaubst gar nicht, wie sehr ich davon profitiere!"

„Lui, du kannst dich echt glücklich schätzen", seufzte ich mitleiderregend. „Denkst du, mein Bruder findet es heraus, das mit der Strandparty?"

„Was soll er schon machen, dich etwa töten?", witzelte Lui, während ich meine Beerdigung plante.

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