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Kapitel 1 - Begegnungen


Teil1 - Wie alles begann
(aus der Erzählperspektive)

Elvar

Der trommelnde Schauer brachte kaum Abkühlung mit sich. Die letzten Regentropfen perlten von den Blättern der Bäume, auf die moosbewachsene Erde und seine Schuhe ab.

Durchnässt, mit einem bescheidenen Bogen um die Schulter, schlich Elvar, ein Halbblütiger, am Wegesrande des wohl gefährlichsten Waldes von ganz Taurius umher. Inmitten des Grüns fiel seine Kleidung kaum auf. Das schäbige, hellbraune Leinenhemd und die abgewetzte, dunkelbraune Hose wirkten an seinem dürren Körper viel zu weit. Ausgediente knöchelhohe Lederstiefel saßen locker um seine Beine. Sein von Hunger gezeichnetes Gesicht war hinter einem dunklen Stück Stoff verborgen. Sichtbar waren nur seine dichten, dunklen Brauen und die grauen Augen. Selbst im Schatten der Bäume sah man sie wie zwei kleine Perlmuttknöpfe funkeln. Man hätte meinen können, er wäre ein Vollblütiger. Zumindest, wenn man die rundzulaufenden Ohren hinter der Tarnung außer Acht ließ.

Geräuschlos verschwand er hinter einem imposanten, silbrig schimmernden Baum. Genau genommen handelte es sich um zwei Bäume, welche unnatürlich zu einem Giganten spiralförmig ineinander verwuchsen. Sachte wiegten sich dessen Zweige mit ihren sternförmig gezackten Blättern hin und her, während ein lauwarmer Wind sanft Elvar seine Haut streifte. Überwältigt musterte er den Baum. Noch nie zuvor hatte er einen solch großen Baum gesehen, geschweige einen Stamm von solchen Ausmaßen. Er hatte keine Zweifel: Das musste er sein, der Weltenbaum. Unzählige Legenden rankten sich um dieses wohl älteste Vermächtnis von ganz Taurius.

Hämmernd machte sich bei dieser Erkenntnis sein Herzschlag bemerkbar. Elvar atmete nervös die erdrückend schwüle Luft ein und mit einem zitterigen Atemzug wieder aus. Hier sollte er auf Roan warten, so war es abgesprochen. Ungeduldig schaute Elvar sich um, er konnte es kaum erwarten, der Seelenlosen von Angesicht zu Angesicht gegenüberzutreten. Vergeltung war das Einzige, was ihn interessierte und ihm Frieden verschaffen könnte. Plötzlich ließ ihn ein sonderbares Geräusch innehalten.

Hinter mir! Was zum ...?

Sofort hatte Elvar seinen Bogen zur Hand. Das Rascheln kam aus dem Gebüsch.

„Roan?", flüsterte er den Büschen zu.

Flink rauschte aus den Gebüschen etwas grell Leuchtendes, kaum größer als seine Faust, ganz nahe an Elvar vorbei und brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Entlang des Weges, den das kleine, blitzschnelle Licht genommen hatte, streckten sich Farne in die Höhe und leuchteten in sämtlichen Farben auf. Beim Verschwinden des Lichtes zogen sie sich im Nu wieder zusammen.

Nur ein Lichtbold.

Enttäuscht atmete Elvar auf.

"Verdammt Roan, wo bleibst du? ", fragte er sich verärgert, als ihn wieder etwas aufhorchen ließ.

Es war die Stille, die seine Sinne schärfte. Langsam und bedrohlich braute sich diese über Elvar zusammen. Es schien, als ob der Wald den Atem anhielte.

Als der Halbblütige sich nach links drehte, stockte ihm der Atem. Verborgen hinter einem bodenlangen Umhang stand eine Gestalt ihm gegenüber, das Gesicht von Finsternis verschluckt. Instinktiv wusste er, es war die Seelenlose.

Elvar hatte sich die gefürchtete Kriegerin anders vorgestellt. Das Bild einer großgewachsenen, aus der Menge herausragenden Frau in edler Rüstung hatte sich seit geraumer Zeit in seinen Kopf eingebrannt. Sie war die mächtigste Kriegerin des Landes, vielleicht sogar von ganz Taurius, doch als er sie sah, so wahrhaftig vor seinen Augen, konnte er es nicht fassen. Ein zierliches schmächtiges Weiblein war die Seelenlose? Würde er neben ihr stehen, so könnte sie ihm nicht einmal über die Schulter blicken. Skeptisch beäugte er die von der Dunkelheit ummantelte Frau.

Nach einem kurzen Moment des Stillstandes bewegte sie sich schließlich auf Elvar zu. Der Halbblütige wich hinter den Weltenbaum. Behutsam zog er einen Pfeil aus dem am Rücken hängendem Köcher und spannte seinen Bogen. Es war kein gewöhnlicher Pfeil. Die Spitze war mit einer zähen Flüssigkeit benetzt, dem giftigen Lebenssaft von Aurelia, einer seltenen Blume. Die Wirkung entfaltete sich geschwind. Lähmend fiel man zu Boden, zum ewigen Schlaf verdammt. Die einzige Erlösung, der Tod.

Sich der Gefahr bewusst, hatte Elvar die Pfeilenden gelb markiert. Er war im Besitz vier dieser Pfeile. Zwei davon hatte er Roan überlassen. Doch wo steckte dieser nur?

Allmählich wurde Elvar klar, dass er auf sich allein gestellt war. Er durfte und konnte sich keine Fehler erlauben.

„Halt!" Entschlossen trat er aus dem Schatten des Baumes hervor. Den Bogen gespannt, den Pfeil fest auf die Seelenlose gerichtet.

Die Kriegerin blieb einige Schritte vor ihm stehen. Den Kopf leicht zur Seite geneigt. Immer noch lag ihr Antlitz im Schutze der Nacht und dennoch spürte er ihre Blicke auf sich ruhen. Ein unbehagliches Gefühl überkam ihn.

Der Halbblütige machte schließlich einen Schritt auf die Kriegerin zu. Die dunkle Gestalt ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, strafte ihn mit Schweigen. Ihre vom Schatten des Waldes verborgenen Blicken bohrten sich in seinen Verstand.

„Ich fordere dich heraus! Kämpfe!", sprach er erneut, diesmal lauter. Keine Regung.

„Glaubst du, ich scherze?", schrie er plötzlich, um sich nicht dünnhäutig zu zeigen.

Die Worte schallten in den Wald hinein und kamen als gellendes Echo zurück. Eine Vogelschar flog mit schreckhaften Lauten davon, während die Gebüsche um den Halbblütigen bibberten. Allzu eifrig ließ Elvar schließlich die angespannte Sehne des Bogens los.

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