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Weihnachtsspecial

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Merry, merry Christmas everyone!

Zur Einstimmung in die Adventszeit habe ich mir ein Kapitel anlässlich meiner persönlichen Lieblingszeit im Jahr überlegt.
In diesem Kapitel werde ich einen weihnachtlichen Rückblick zu einem bereits geschehenen Augenblick innerhalb der Fanfiction aus einer anderen Perspektive geben. Hoffentlich wird euch dieses Sonderkapitel gefallen:).

Auch in diesen außergewöhnlichen Zeiten hoffe ich, dass ihr es euch Zuhause gemütlich macht und eine wunderschöne Vorweihnachtszeit genießt. Schnappt euch einen heißen Kakao, Tee, Kaffee, legt euch etwas Weihnachtsgebäck zurecht und genießt diesen Rückblick, der euch hoffentlich auf diese magische Zeit im Jahr einstimmt.

Eine schöne Vorweihnachtszeit und natürlich frohe Weihnachten wünsche ich euch allen vom ganzen Herzen! 🎄❤ Vielen Lieben Dank für das Lesen dieser Fanfiction! Viel Spaß!

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Flashback

~°~ Jacobs Perspektive: ~°~

"Weihnachten" 2005
(Zeitpunkt in der Fanfiction: Kapitel 15; Dezember)

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Gröhlen riss mich aus dem Schlaf. Müde öffnete ich ein Auge. Zu spät. Im nächsten Moment presste mir ein Aufprall die Luft aus den Lungen. Erschrocken keuchte ich auf. Meine Seite schmerzte. Genervt rollte ich mich auf den Bauch im Versuch das erdrückende Gewicht loszuwerden. Das schallende Gelächter identifizierte meine Angreifer.

"Alter, geh runter von mir! Du wiegst ne Tonne!", stöhnte ich auf.

Anstatt meiner harsch formulierten Bitte folge zu leisten rollte sich Quil auf mir ab. Er drängte mich aus meinem Bett. Auf allen Vieren landete ich auf dem harten Boden. Seufzend rappelte ich mich auf nur um von Embry in Beschlag genommen zu werden, der mir wenig behutsam auf den Rücken schlug.

Murrend schlurfte ich in den Wohnbereich. Kichernd wie gackernde Hühner folgten mir meine Freunde. Mein Blick fiel auf die Uhr in der Küche.

"Leute, es ist 6:47 Uhr! Ihr seit doch auch nicht mehr ganz richtig.", stellte ich fest, während ich uns allen Tassen aus dem Schrank holte.

Ich setzte sechs Tassen Tee auf.

"Schließt ihr auch mal eure Haustür ab?", beschwerte sich eine verschlafen klingende Stimme.

Mein Kopf fuhr herum. Adi kam hinter meiner Schwester in den Raum getapst und rieb sich über ihre Augen. Wie ich zuvor überprüfte sie die Uhrzeit. Eine Ewigkeit starrte sie die Zeiger auf dem weißen Ziffernblatt an, ehe sie die Jungs mit einem ungläubigen Blick ansah, der auch eine ordentliche Prise Aufgebrachtheit enthielt.

"Es ist nicht mal sieben Uhr! An einem Sonntag! Sag mal habt ihr sie noch alle?", stauchte sie sie zusammen.

"Ads!", grüßte sie Quil grinsend.

Kurz blieb sie stehen und kniff die vom schlaff leicht verquollenen Augen zusammen.

"Nenn mich nicht so! Sonst klingt mein Name wie eine Krankheit... ", murmelte sie mit rauer Stimme.

Die Beiden verkniffen sich mit Mühe ein Lachen und vermutlich auch einen blöden Kommentar. Gut so! Auch wenn Adi sonst ein Sonnenschein, nahezu ein Engel in Person war, war sie alles andere als ein Morgenmensch. Sie schien nur mit dem falschen Fuß aufstehen zu können insofern sie nicht ausschlafen konnte und wehe jemand weckte sie grundlos an den Tagen an denen sie es könnte. Unsere Morgende verbrachten wir für gewöhnlich in harmonischen Schweigen. Nach einer halben Stunde war sie dann soweit wach, dass sie einem nicht mehr den Kopf abreißen würde, wenn man ihr auf die Nerven ging.

Rachel stimmte ihr zu, während sie sich zu uns in die Küche quetschte. In den Schränken suchte sie nach etwas essbarem. Adis dunkelbraune Haare standen ihr wirr vom Kopf ab. Manche Strähnen waren nahezu gelockt, andere so glatt, als hätte sie sie absichtlich mit einem Glätteisen geglättet wie Rachel es tagtäglich mit ihren tat. Sie beugte ihren Kopf nach vorne und band in einer routinierten Bewegung ihre Haare zu einem unordentlichen Dutt auf ihrem Kopf zusammen. Ich musste schmunzeln. Adi im Halbschlaf mit so einer wirren Sturmfrisur sah zu putzig aus. Mit beiden Händen griff sie nach einer der Tassen auf dem Küchentresen. Ich wollte sie warnen, dass das Wasser noch heiß und zudem geschmacklos war, doch sie stellte es selbst schneller fest, als sie bereits an der Flüssigkeit nippte. Flüchtig rümpfte sie die Nase. Die Tasse stellte sie vor sich ab.

"Was macht ihr überhaupt hier?", erkundigte ich mich bei den Jungs.

Quil, der kleiner als ich war, versuchte mich in den Schwitzkasten zu nehmen. Gekonnt wehrte ich ihn ab.

"Alter, heute ist die Beleuchtungszeromonie! Unsere Eltern haben uns als Helfer eingetragen."

Stimmt, da war etwas...

Müde fuhr ich mir mit einer Hand übers Gesicht. Noch am Freitag hatte mich Dad daran erinnert, doch ich hatte es ausgeblendet.

"Was ist die Beleuchtungszeromonie?", fragte Adi verwirrt nach.

Gelegentlich vergaß ich, dass sie erst ein Jahr hier war. Letztes Jahr hatte sie nicht an der Zeremonie teilgenommen. Inzwischen war sie eine von uns, ein Mitglied dieser Truppe. Ich erinnerte mich kaum noch an die Zeit ohne sie.

Embry beugte sich über die Anrichte zu ihr.

"Die Beleuchtungszeromonie findet jedes Jahr am ersten Dezembersonntag statt. Es wird eine große Tanne im Zentrum des Reservats aufgestellt und mit Holzschmuck, sowie mit Futterglocken geschmückt. Dies soll eine Art Wiedergutmachung für den gefällten Baum sein. Ein Leben wird genommen, um anderen Leben zu geben."

"Sehr tiefsinnig!", unterbrach sie ihn und schlürfe nun doch an ihrem viel zu heißen Tee. Sie gab einfach nicht auf.

Er hob einen Finger, um ihr zu symbolieren zu schweigen. Ich sah ihr an, dass sie am liebsten seinen Finger weggeschlagen hätte, doch sie tat es nicht. Vermutlich wäre das für sie früh am Morgen verschwendete Energie. Andernfalls würde sie sich wohl kaum den Mund verbieten lassen.

"Schon gut, schon gut! Fahren Sie fort, Sir!", schnaufte sie.

"Wie Sie befehlen, Madam!", er verbeugte sich leicht. "Jedenfalls wird der Baum auch mit Lichterketten geschmückt. Früher waren es Kerzen, doch die Brandgefahr war zu hoch. Während wir den Weihnachtsbaum tagsüber aufbauen kommen wir am Abend zusammen. Das Stammesoberhaupt hält eine Rede und schaltet dann die Lichter ein. Es gibt rituellen Gewürztee und Plätzchen. Eigentlich ist es eine wirklich nette Tradition, eine der Guten."

Adi zog eine ihrer dunklen Augenbrauen hoch.

"Also... im Endeffekt zelebriert ihr in großem Ausmaß den ersten Advent.", stellte sie unbeeindruckt fest.

"Sozusagen, ja.", bestätigte ich grinsend.

"Kann ich helfen? Oder ist das so ein stammesinternes Ding bei dem keine Außenseiter erlaubt sind?", erkundigte sie sich.

Da war sie, unsere Adi, trotz der frühen Stunde. Grinsend sahen Rachel, Quil, Embry und ich uns an.

Rachel umschlag Adi mit ihren Armen und drückte sie an sich.

"Du gehörst zur Familie! Natürlich kommst du mit!", quiekte sie begeistert.

Jetzt, da Rebecca es über die Feiertage nicht nach Hause schaffen würde fehlte jemand im Haus. Adi war für sie wie eine zweite Schwester. Sie hatten sich schon immer gut verstanden, doch seit sie zu Charlie gezogen war war es nochmal etwas anderes. Rachel selbst studierte zwar, doch da Adi und ich förmlich im Haus des Anderen lebten sah sie dennoch sogar häufiger als Becca. Zudem wusste sie wie wichtig sie mir war. Sie war uns allen wichtig.

Früher waren die Sommer immer ein Highlight gewesen, da wir wussten, dass sie dann zu Besuch käme. Damals konnten wir noch nicht sonderlich viel mit Mädchen anfangen, doch Adi war schon immer anders gewesen. Sie war cool. Ihr gefielen die Spiele, die wir spielten. Sie war alles andere als zart besaitet. Vermutlich war sie in unserer Kindheit der größte Wildfang von uns allen gewesen. Quil und sie gerieten damals andauernd aneinander. Beide hatten ein hitziges Temperament und waren unverbesserliche Sturköpfe, doch sie hatten das Herz am rechten Fleck. Während sich Quil und Adi nicht besonders leiden konnten denke ich, dass Embry und ich beide etwas für sie übrig gehabt hatten.

~°~

Um acht Uhr verließen wir das Haus. Adi sprang Embry auf den Rücken, der sie den ganzen Weg bis zum Festplatz Huckepack trug. Der Anblick war ein Bild für die Götter. Sie sahen aus als wären sie in vollkommen verschiedenen Jahreszeiten unterwegs. Während Adi gekleidet war wie ein Inuit trug er nichtmal eine Jacke, lediglich ein kariertes Hemd. Lachend liefen sie wie kleine Kinder herum. Im Grunde genommen waren wir noch Kinder.
Während wir gemeinsam mit einigen weiteren Helfern mit geeinten Kräften den Baum aufstellten machten sich Rachel und Adi daran bei dem Heraussuchen des Schmucks zu helfen und die Lichterketten zu entwirren. Es war ihnen anzusehen wie frustrierend diese Arbeit sein konnte. Auf Adis Stirn bildete sich diese charakteristische Falte zwischen ihren Augenbrauen, wenn sie angestrengt nachdachte, oder sich aufregte. Rachel stieß sie immer dann lachend in die Seite und diese klitzekleine Falte glättete sich wieder. Der Baum stand erstaunlich schnell aufrecht. Mich wunderte es, dass von Sams Leuten keiner zu sehen war. Auch von ihm fehlte jede Spur. Für gewöhnlich waren sie andauernd bei solchen Stammesfesten und deren Vorbereitung dabei. Mir sollte es nur Recht sein. Diese Typen hatten etwas an sich das mir einen Schauer über die Wirbelsäule jagte. Mir kam es vor, als würden sie mich ständig beobachten, jeden meiner Schritte analysieren und darauf warten, dass etwas passieren würde. Sie waren mir unheimlich. Wenn ich ehrlich war hatte ich ein wenig Angst vor ihnen, doch bisher hatte ich niemandem davon erzählt. Weder Quil noch Embry schienen es mitzubekommen, wobei Quil beinah mit der selben Intensität von ihnen beobachtet wurde. Zunächst dachte ich sie würden uns alle im Auge behalten, doch nachdem ich einige Zeit ein Auge darauf gehabt hatte hatte ich gemerkt, dass dies nicht der Wahrheit entsprach. Adi musterten sie hin und wieder misstrauisch. Das war's. Embry schien ihnen egal zu sein. Wieso beobachteten sie Quil und mich? Wir hatten nie etwas Ernstzunehmendes angestellt. Wir gingen zur Schule, hatten passabel Noten und halfen unseren Familien. Ich verstand nicht was sie gegen uns haben konnten.
Kurz gesagt: Ihre Abwesenheit versüßte mir den Tag.

Kurz nach zehn Uhr verstreuten sich allmählich die Helfer. Der prachtvolle, meterhohe Baum war geschmückt.

Quil blickte hinunter auf die Uhr an seinem Handgelenk.

"So, meine Freunde! Wir haben noch... acht Stunden bis zur Zeremonie. Vorschläge was wir bis dahin machen?"

"Ich wollte noch bei Meghan vorbeifahren.", meldete sich Rachel zu Wort. Meghan war ihre beste Freundin in der Schulzeit gewesen.
"Willst du mitkommen, Adi?", bot sie ihr an.

Dankend lehnte sie ab.

"Danke, aber ich würde lieber bei den Jungs bleiben. Ihr seht euch so selten, da solltet ihr Zeit nur für euch haben."

Rachel verabschiedete sich von uns. Wir Vier standen ratlos in der Kälte.

"Meine Mutter hat noch nicht geschmückt. Ich meine sie sagte heute Morgen etwas davon, dass sie heute damit anfangen wollte."

Er sah Adi an. Sie war natürlich sofort Feuer und Flamme. Nachdem wir gestern die Weihnachtsbäume geholt und geschmückt hatten hatte sie wohl immernoch nicht genug. Sie liebte Weihnachten. Die Adventszeit begeisterte sie schon als Kind. Voller Vorfreude rieb sie die Hände aneinander. Mir fiel auf wie rot ihre Finger bereits geworden waren. Sie fror. Wir sollten zeitnah ins Warme, damit sie sich aufwärmen könnte. Nach einer kurzen Diskussion stimmten wir alle zu zu den Atearas zu gehen. Ich setzte mich gerade in Bewegung, als mich ein Schneeball am Hinterkopf traf. Langsam, mit zusammengekniffen Augen, drehte ich mich um. Quil stand eine knappe Armlänge von mir entfernt. Er hielt bereits den nächsten Schneeball in seinen Händen. Ihn auf und ab werfend blickte er mich herausfordernd an. Noch bevor ich mich runterbeugen konnte, um mir eine Hand voll Schnee zu greifen und zu einer Kugel zu formen wurde er von jemand anderem abgeworfen. Prustend wischte er sich das gefrorene Wasser aus dem Gesicht.

"Das schreit nach Krieg!", verkündete er.

Eine wilde Schneeballschlacht brach aus. Adi schlug sich auf Quils Seite. Somit waren es die Beiden gegen Embry und mich. Lachend jagten wir einander die Straßen entlang. In Quils Straße wurden zwei verschiedene Lager errichtet. Adi und Quil verschanzten sich hinter dem Gartenzaun der Atearas, während wir uns auf der anderen Straßenseite hinter einen großen Nadelbusch hockten. Da keiner bereit war nachzugeben duellierten wir uns bestimmt über eine Stunde, bis sich einer der Nachbar beschwerte, da ein paar Schneebälle sein Haus getroffen hatten. Durchgefroren, aber gut gelaut betraten wir Quils Zuhause.

"Ich kann meine Finger nicht mehr spüren!", lachte Adi außer Atem.

Da war sie nicht die Einzige. Wie zum Beweis berührte sie Embrys Nacken mit ihren kalten Händen. Erschrocken zuckte er zusammen.

"Du bist schön warm!", stellte sie zufrieden fest.

"Und du enziehst mir diese Wärme.", beschwerte er sich.

Unbeeindruckt grinste sie ihn an. Die Augen verdrehend krempelte er seine Ärmel hoch und plazierte ihre Hände auf seinen Armen.

"Das ist besser als an meinem Nacken.", behauptete er nur.

~°~

Adi ging in ihrer Rolle als Dekoratörin auf. Quils Mutter, Joy, schien ihren Geschmack zu teilen. Die Beiden verstanden sich prächtig. Wir durften lediglich die Kartons herumtragen, Dinge an die Stellen aufhängen an die sie nicht dran kamen und die Lichterkette um den ungeschmückten Tannenbaum wickeln. Quil und Adi trällerten Weihnachtslieder, die im Radio in Dauerschleife liefen mit und legten ulkige Tanzmoves aufs Parkett. Zwischenzeitlich forderte Embry Adi zu einer Wette heraus. Zunächst ging es nur darum wer mehr Schokotaler mit dem Mund fangen konnte. So kam es, dass sie sich gegenseitig mit Schokolade bewarfen und versuchten diese im Flug, wie Seehunde, mit dem Mund zu fangen. Embry gewann haushoch, auch wenn sich Adi besser schlug als erwartet. Das Ganze artete ein wenig aus, bis wir irgendwann soweit waren zu sehen wer am meisten Marshmellows aufeinmal in seinen Mund stopfen konnte. Dieser Wettbewerb kam zwischen uns immer wieder auf. Letztes Mal hatte Quil sich beinah übergeben. Ich fand die Wette Adi gegenüber nicht sonderlich fair, rein anatomisch gesehen. Ich könnte ihr Gesicht mit meinen Händen umschließen. Wie sollte sie so viele Marshmellows in ihren Mund bekommen wie ich?

Der Baum war fertig geschmückt, doch uns wurde bewusst, dass wir vielleicht mit der Spitze hätten anfangen sollen. Jetzt schien sie bei dem über zwei Meter hohen Baum in unerreichbarer Höhe zu sein.

"Habt ihr keine Leiter?", warf Adi ungläubig ein.

"Vermutlich schon irgendwo."

Quil zuckte mit den Schultern.

"Sehr spezifisch."

Ich verschränkte die Arme vor der Brust. Plötzlich sah Adi zu mir hinauf. In ihren Augen blitze etwas auf. Es war dieses verräterische Funkeln, welches immer auftrat, wenn die einen verrückten Einfall hatte.

"Jake, wie groß bist du?"

Ich ahnte schon worauf sie hinauswollte.

"Lass mich raten! Ich soll dich hochheben."

"Ich klettere einfach auf deine Schultern und stecke den Stern auf die Spitze."

Sie stellte sich das unglaublich leicht vor. Mit vorgeschobener Unterlippe und mit geweiteten, haselnussbraunen Augen sah sie mich an. Schließlich konnte ich nicht nein sagen. Vermutlich war es die schnellste Lösung für unser kleines Problem. Glücklich klatschte sie in die Hände. Sie kletterte auf das Sofa, ich hockte mich davor. Vorsichtig kletterte sie auf meine Schultern. Beim aufstehen griff ich nach ihren Händen, damit sie nicht wieder nach hinten fallen würde. Wankenden nährten wir uns dem Baum. Jetzt kam die größte Herausforderung. Embry reichte ihr den Stern. Als sie eine Hand lösen musste, um ihn entgegen zu nehmen spürte ich wie sie verkrampfte. Ich hatte Angst, dass sie ihr Gleichgewicht verlieren und ich sie nicht würde festhalten können, doch da stellte sich auch schon Embry, der inzwischen so groß wie ich war, hinter uns und legte seine Hände vorsichtig an ihren Rücken. Er würde sie auffangen, wenn sie fallen sollte.

"Kannst du bitte noch einen Schritt nach vorne gehen? Ich komme noch nicht ran."

Vorsichtig, um keine Kugel kaputt zu machen trat ich noch näher an den Baum heran. Adi streckte sich und bekam schließlich die Baumspitze zu fassen. Sie setzte den Stern oben auf die Spitze. Quils Großvater, der zwischenzeitlich ins Wohnzimmer gekommen war und seine Mutter applaudierten.

~°~

Zusammen mit der gesamten Nachbarschaft machten wir uns auf den Weg um der Beleuchtungszeremonie beizuwohnen. Ich fühlte mich dermaßen vollgefuttert nach dem ganzen Süßkram den wir in uns reingestopft hatten, dass ich sicher war kein weiteres Plätzchen runterzubekommen. Adi hopste aufgeregt zwischen uns hin und her. Ihre Begeisterung für diese Festlichkeiten war süß. Ihre braunen Haare schwangen hin und her.
Den vollen Platz suchte ich mit den Augen nach meinem Dad ab. Als ich ihn und Rachel in der Menge fand entschuldigte ich mich kurz bei meinen Freunden, um zu ihm zu gehen.

"Jake! Da bist du ja! Wo hast du Adi gelassen?", erkundigte sich Dad.

"Sie ist bei Embry und Quil."

Manchmal kam es mir so vor als hätten wir Adi adoptiert. Niemand hinterfragte, dass wir alle ständig aufeinander hockten. Seit sie wieder hergezogen war waren unsere Familien näher zusammengerückt. Da meine Schwestern inzwischen ausgezogen waren fand ich es umso schöner trotzdessen Zeit mit gleichaltrigen zu verbringen. Naja, genau genommen war Adi 16 Monate älter als ich, aber das spielte nie eine Rolle.

"Ich wollte mich nur kurz bei dir blicken lassen. Ist es okay, wenn ich zu ihnen zurückgehe?", erkundigte ich mich.

Billy winkte ab.

"Klar, geh zu deinen Freunden!"

"Kommst du mit?", wendete ich mich an Rachel.

"Nein, ich bleibe bei Dad.", entschied sie.

Auch gut.

Im Joggingtempo lief ich zurück zu den Anderen, die sich inzwischen mit dampfenden Tassen Tee eingedeckt hatte. Adi winkte mir freudestrahlend zu.

"Dieser Gewürztee ist fantastisch!", bemerkte sie begeistert. Mit ihrer freien Hand deutete sie auf ihre Tasse ehe sie sie wieder mit ihren Händen umschloss.

Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen nahm sie einen weiteren Schluck. Sie war einer der wenigen Menschen die ich kannte, die sich für solche kleinen Dinge im Leben begeistern konnten. Embry war oft genauso. Wenn ich genau darüber nachdachte war meine beste Freundin in vielerlei Hinsicht eine Fusion von Eigenschaften meiner anderen zwei besten Freunde. Sie war quirlig, offen, temperamentvoll und willensstark wie Quil, aber auch verständnisvoll, einfühlsam und von Zeit zu Zeit schüchtern wie Embry. Doch trotz all der Ähnlichkeit war Adi einzigartig. Sie war ganz und gar sie selbst.

Eine einzelne Schneeflocke segelte vor meinen Augen zu Boden. Ich hob den Kopf. Der Einen folgten noch unzählige Weitere. Anmutig fielen sie hinab und blieben auf der weißen Schneedecke liegen. Morgen läge der Schnee nochmal höher. Vielleicht würde der Unterricht entfallen. Schneefrei zu haben wäre eine coole Sache. Wir könnten Rodeln gehen. Neben mir hatte Adi es mir gleichgetan und ihren Kopf in den Nacken gelegt. Mit ihrer Zunge versuchte sie die herabfallenden Flocken zu fangen. Jedes Mal wenn es ihr gelang kicherte sie verzückt. Quil schloss sich ihr an, während Embry und ich uns amüsierte Blicke zuwarfen. Die Zwei waren einfach unverbesserlich.
Sie hörten erst mit ihren Fangversuchen auf, als die kurze, einleitende Rede gehalten wurde. Joshua Uley schaltete schließlich feierlich die Lichter an. Applaus brandete auf, als die kleinen Lichter die Dunkelheit erhellten. Es sah wie jedes Jahr wunderschön. Jedoch war es die Gemeinschaft, die das Ganze zu etwas besonderem machte. Begeistert zupfte Adi an meinem Ärmel und deutete mit funkelten Augen auf den riesigen Baum. Ich lächelte.

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