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44:

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Mein Kopf lehnte an der kalten Fensterscheibe der Beifahrerseite. Ich hatte Quil gebeten mich nach Hause zu fahren. Zwar hatte sich auch Embry angeboten, doch ich hatte dankend abgelehnt. Er meinte es gut und wir waren auf einem guten Weg, aber ich brauchte noch Zeit. Einer der Jungs würde mir die Tage meine Sachen, die bei Sam und Emily geblieben waren vorbeibringen. Allem Anschein nach stand ich ab jetzt sowieso unter ihrem Schutz, um sicher zu gehen, dass Victoria, die Vampirin, mir nicht an die Kehle ging. Victoria... Es erschien mir aus irgendeinem Grund verrückt, dass sie einen Namen hatte. Meiner Meinung nach machte es sie menschlicher und ich wusste nicht, ob mir das gefiel. Als ich sie gesehen hatte hatte sie mir einen gewaltigen Schrecken eingejagt. Sie war kein Mensch. Ich sollte keine vermenschlichte Vorstellung des Kalten Wesens in meinen Kopf lassen. Ihr Tod war notwenig. Ich wollte kein Mitleid mit ihr haben, wenn es soweit war. Bella hatte von alledem gewusst... Wie hatte sie kein Wort darüber verlieren können, wenn es uns alle in Lebensgefahr brachte?
Ich bekam die Unterhaltung bei Sam Zuhause nicht mehr aus meinem Kopf.

"Wieso hat es mich angegriffen? Das Kalte Wesen?", traute ich mich nach einer Ewigkeit zu fragen.

Ich mochte den Begriff 'Vampir' nicht. Ein Vampir war ein Wort, welches ich mit Kreaturen aus Horrorfilmen, oder Fantasybüchern verband. Es war nichts reales. Ich dachte an Dracula und den Schwarzweißfilm, den ich mir vor Jahren mit Cassie angesehen hatte. Das was ich im Wald gesehen hatte war etwas anderes. Es war verdammt bedrohlich und verflucht real. Ich bekam ihr Bild nicht aus meinen Gedanken. Ihr... Nein! Es! Nicht sie! Es war keine sie, kein Wesen, welches ein solches Pronomen verdiente. Mich überkam ein Schauer. Ich hatte mich auch in der Anwesenheit der Cullens... unwohl war wohl das beste Wort... unwohl gefühlt, doch auch wenn ich nie ein Fan von Edward gewesen war hat er auf mich nie... bösartig gewirkt. Und was war mit Alice und Doktor Cullen? Ich hatte diese beiden sogar gemocht. Konnten sie wirklich das Selbe sein wie dieses Ding im Wald? Es hatte beinah seelenlos gewirkt, als sei es einzig und allein von seinen Trieben geleitet. Wie ein Tier auf der Jagt, im Blutrausch.

Das Rudel tauschte einen Blick aus. Schließlich seufzte Sam.

"Dieses Wesen ist hinter deiner Schwester her, Adriana.", gestand er mir.

Er war offensichtlich alles andere als begeistert und wirkte besorgt.

Ungläubig blinzelte ich.

"Was?", krächtze ich wenig geistreich. "Wieso das? Wegen den Cullens? Haben sie sie in etwas reingezogen? Ist sie etwa-??? ", ich brach ab.

Bei dem Gedanken Bella könnte eine von IHNEN sein wurde mir schlecht. Ich wusste so gut wie nichts über diese Kreaturen. Ich wusste nicht, ob man sich in einen von ihnen verwandeln konnte, wie eine solche Verwandlung ablaufen sollte, ob es eine Art Virus war, oder ob man als einer zur Welt kommen musste. War Vampirismus genetisch bedingt, wie das Werwolfdasein?

"Sie ist keine von ihnen.", beruhigte mich Quil.

"Auch wenn sie das gerne wäre.", lachte Paul, wofür er von seinen Rudelbrüdern einen Todesblick zugeworfen bekam.

"Ach kommt schon! Wir sind alle auf dem gleichen Stand, Leute. Wir wollten ihr alles sagen, oder nicht? Sollten wir ihr etwa nicht sagen, dass ihre Schwester gerne ein Blutsauger wäre und auch beinah einer geworden wäre?", provozierte er sie.

Mir war die Reaktion der Anderen egal. Ich war hellhörig geworden. Embry war neben mir aufgesprungen und offenbar bereit Paul eine zu verpassen. Ich hielt ihn zurück indem ich meinen Arm vor seinen Oberkörper positionierte. Da ich noch saß streifte mein Arm seinen Bauch. Langsam gewöhnte ich mich an die Hitze, die von ihnen allen ausging. Diese kleine Geste reichte, um ihn innehalten zu lassen.

"Was meinst du?", harkte ich mit zusammengekniffenen Augen nach.

Ein überhebliches Grinsen trat auf Pauls Gesicht.

"Jake hat die Narbe gesehen. Eines dieser Viecher hat sie gebissen, doch sie hat sich nicht verwandelt. Sie hat ihm erzählt ihr Vampirfreund hätte das Gift aus ihrem Körper gesaugt, bevor es sich ausbreiten konnte.", verächtlich schnaubte er.

Er schien diese Erklärung nicht zu glauben.

"Das Gift?", flüsterte ich.

"So vermehren sie sich. Sie beißen Menschen. Das Gift ist für den Menschen transformativ. Jedoch ist es tödlich für Tiere und Gestaltwandler. Während du also nach einem Biss zu einem Blutsauger werden würdest würde es uns killen.", informierte Paul mich, wobei er sich unglaublich schlau zu fühlen schien.

Mein Mund fühlte sich plötzlich unglaublich trocken an. Meine Schwester wäre beinah gestorben, schlimmer noch, sie hätte sich beinah in ein blutsaugendes Monster verwandelt und ich hatte nichts davon mitbekommen.

"Wann war das?", fragte ich mit belegter Stimme.

Er zuckte mit den Schultern.

"Letzten Sommer?"

"Und was hat es mit dem-dem Kalten Wesen zu tun, das jetzt im Wald rumläuft?"

Embry setzte sich wieder, wobei der seinen grimmigen Blick nicht von Paul nahm. Ihn schien das nicht im geringsten zu stören.

"Bella hat gesagt sie sei die Gefährtin eines Vampirs gewesen, den die Cullens letztes Jahr getötet hatten, um sie zu beschützen. Jetzt will sie sich an ihnen rächen, indem sie die Gefährtin dessen tötet, der in ihren Augen ihren Verlust zu verantworten hat.", erklärte Emily ruhig.

"Aber die Cullens haben sie verlassen. Sie sind nicht mehr hier. Sie ist nicht mehr 'seine Gefährtin'.", ich spie diese veraltete Bezeichnung wütend aus.

Erst brachte er sie in Gefahr und dann verschwand er und ließ sie schutzlos zurück. Blutsauger hin, oder her ich würde ihm gerne einen Pfahl ins Herz rammen. Ich stellte mir vor wie es sein musste ein Werwolf zu sein und ihn mit meinen Reißzähnen in Stücke zu zuzerlegen.

"Das spielt für sie scheinbar keine Rolle.", stellte Sam bedauernd fest.

"Also jagt sie meine Schwester, weil ihr egoistischer Arsch von Ex-Freund sie in die Scheiße geritten hat und ist auch gleich hinter ihrer ganzen Familie her.", stellte ich klar.

Dermaßen vulgäre Ausbrüche waren für gewöhnlich nicht meine Art, doch der Zorn brodelte erneut in mir auf.

"So könnte man es ausdrücken.",bestätigte Sam, seinem Gesichtsausdruck nach nicht begeistert von meiner Wortwohl.

"Allerdings ist Charlie vermutlich weniger in Gefahr als du.", warf Quil ein.

Überfordert sah ich zu ihm.

"Und wieso das?"

"Naja, sie versucht definitiv zu eurem Haus zu kommen. Wenn Charlie zur falschen Zeit am falschen Ort ist könnte es verhängnisvoll enden, doch auch wenn Bellas Geruch an ihm haftet, da ihr alle zusammenwohnt ist diese Duftmarke minimal. Du hingegen... "

"Was? Wonach rieche ich?"

Ich war mir sicher nicht zu stinken.

"Sagen wir es so, dein Geruch ist für sie wie eine abgefeuerte Leuchtrakete, die es ihr leicht macht dich zu finden. Da ihr nahe Blutsverwandte seid ähneln sich eure Gerüche sowieso, aber bei euch beiden ist es ein wirklich sehr ausgeprägter Fall. Euer Duft ist nahezu identisch. Abgesehen davon seht ihr euch ziemlich ähnlich, wenn man mal die roten Strähnen und kleinen Unterschiede der Augenfarben und Gesichtszüge außenvor lässt. Vermutlich dachte sie im Wald sie würde Bella verfolgen und hat ihren Irrtum erst gemerkt, als sie auf dich getroffen ist."

"Und dann wollte sie einfach die Gunst der Stunde nutzen und mich direkt umbringen.", meinte ich trocken und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Wir werden nicht zulassen, dass sie dich, oder deine Familie verletzt.", beteuerte Embry.

Bedauernd sah ich zu ihm. Er schien dermaßen entschlossen zu sein, doch auch wenn er aus tiefsten Herzen davon überzeugt war konnte er mir das nicht versprechen.

"Ihr könnt nicht immer überall sein."

"Wir beschützen Bella bereits seit Tagen!", warf Jared ein. "Ihr bleibt einfach zusammen. Entweder werdet ihr hier, oder bei euch Zuhause sein, dann klappt das schon. Es funktioniert bereits seit Wochen. Der Blutsauger ist nicht bis zu euch gekommen."

"Ihr könnt mich nicht unter Hausarrest stellen!", protestierte ich.

Gerade unter den gegebenen Umständen hatte ich keine Lust mehr Zeit in Bellas Gegenwart zu verbringen als nötig. Könnte ich mich für einige Tage bei Derek, oder bei Ruby einquartieren? Lydia würde mich sicherlich bei sich Zuhause übernachten lassen. Mit ihren Eltern verstand ich mich ebenfalls sehr gut.
Nein, es gab einen Harken an der ganzen Sache. Wenn Victoria, es, mich suchte in dem Versuch Bella zu finden könnte ich meine Freunde in Gefahr bringen. Das war das Letzte was ich verantworten wollte. Allmählich wurde mir die Problematik klar.

"Ich-Ich habe ein Leben außerhalb des Reservats! Ich muss zur Schule, ich würde mich gerne mit meinem Freund treffen können, ohne befürchten zu müssen sein Leben aufs Spiel zu setzen. Ich muss jetzt schon dieses-... dieses gewaltige Geheimnis vor ihm bewahren. Wie soll das alles funktionieren?"

"Wünschst du dir jetzt doch du hättest es nicht herausgefunden?", kicherte Paul.

Jetzt war ich es, die ihn wütend anfunkelte. Trotzallem was auf mich zukommen würde bereute ich es nicht hinter ihr Geheimnis gekommen zu sein. Was wäre die Alternative gewesen? Unwissend zu bleiben? Das hätte nichts an der Situation geändert. Ich hätte lediglich nichts davon gewusst. Ich hätte alle um mich herum in Gefahr gebracht ohne es zu wissen. Ich hätte Quil verloren. Auch wenn ich es ihm vermutlich nicht oft genug zeigte hatte ich diesen Holzkopf lieb. Gestern Abend zu sehen wie er litt... Dieser gequälte Ausdruck in seinen Augen... Nein, für nichts in der Welt hätte ich ihn das angetan. Er war die reinste Seele, der treuste Freund. Ich hätte nie erfahren wieso er, aber auch wieso Embry und Jake sich von mir abgewandt hatten. Vermutlich hätte ich mir Vorwürfe gemacht. Möglicherweise hätte es mich nie losgelassen. Jetzt hatte ich die Chance ihnen zu helfen. Ich könnte versuchen ihnen diese enorme Veränderung ihrer Leben leichter zu machen. Ich könnte versuchen auch Jake und Embry wieder näherzukommen. Es war nicht zu spät.

Trotzig reckte ich das Kinn in die Höhe, straffte meine Schultern und setzte mich gerader hin.

"Nein.", entschlossen blickte ihm ihm entgegen. "Sagt mir was ich tun kann um zu helfen!", fragte ich in die Runde.

Die Sonne war bereits untergegangen. Im Auto war es angenehm warm. Leise Radiomusik dudelte aus den Lautsprechern. Quil neben mir am Steuer summte fröhlich mit. Er wirkte wie ein kleiner Junge auf dem Weg zu einem Jahrmarkt. Ihn so fröhlich zu sehen brachte mich zum schmunzeln.

"Wer von euch bewacht uns heute Nacht?", neckte ich ihn.

"Jake und ich.", voller Stolz schwoll seine Brust an.

"Mir scheint du genießt das viel zu sehr.", stellte ich fest.

"Wenn du wüsstest wie es ist ihnen als Wolf hinterherzulaufen! Du würdest es auch lieben."

Das bezweifelte ich, obwohl... Könnte ich es lieben andere Wesen zu jagen, wenn ich somit Menschen beschützte? Ich konnte keine klare Antwort darauf geben.

"Ihr müsst morgen auch zur Schule.", murmelte, während ich aus dem Fenster sah, ehe ich mich wieder zu ihm drehte. "Ihr müsst schlafen."

"Keine Sorge. In den Morgenstunden lösen uns Jared und Embry ab. Ein weiterer Vorteil! Wir brauchen weniger Schlaf als ihr Menschen."

"'Ihr Menschen'" äffte ihn nach.

"Nicht persönlich nehmen. Wir sind einfach das Update."

"Du mich auch, Quil! Du mich auch!", ich zeigte ihm den Mittelfinger, was ihn lediglich zum lachen brachte.

"Also benötig ihr weniger Schlaf, aber dafür mehr Nahrung.", fasste ich die Fakten zusammen.

"Jup. Wenn du uns einen Gefallen tun willst schmeiß einige gebratene Steak aus dem Fenster."

"Ich denke nicht, dass Wölfe gebratene Steaks essen sollten."

"Wir können uns zurückverwandeln."

"Oh ja, super Einfall! In dem Fall sitzen zwei nackte Männer vor meinem Fenster und stopfen Steak in sich rein. Das ist viel besser.", bemerkte ich sarkastisch.

"Charlie wäre begeistert.", grinste Quil.

Für einige Sekunden sahen wir uns mit todersten Mienen an. Die Muskeln in seinem Gesicht zuckten verräterisch, dann brachen wir beide in schallendes Gelächter aus. Er gab sich sichtlich Mühe sich auf die Straße zu konzentrieren, doch ich sah bereits die Tränen in seinen Augenwinkeln. Es gab mir ein gutes Gefühl ihn lachen zu sehen. Wir sangen den nächsten Song lauthals mit und zumindest für den Moment waren wir unbeschwert.

Die Scheinwerfer des Wagens erleuchteten meine Auffahrt, die erstaunlich voll war. Drei Autos parkten vor unserem Haus. Überrascht lehnte ich mich, soweit der Sicherheitsgurt es zuließ, nach vorne. Auch Quils Aufmerksamkeit hatte der dritte Wagen auf sich gezogen.

"Wem gehört diese Karre?"

"Derek."

Er hatte sein Auto mit Sicherheit schon zuvor gesehen. Es wunderte mich, dass er als Autonarr es nicht erkannte. Ich schnallte mich ab noch bevor wir zum stehen kamen. Die Autotüren von Dereks Wagen gingen auf. Er musste in ihm gewartet haben. Licht erhellte den Innenraum. Er wurde von Quils Scheinwerfern geblendet, weswegen er die Lider zusammenkniff. Müdigkeit zeichnete sein hübsches Gesicht. Seine braunen Haare standen wild verwuschelt von seinem Kopf ab. Er musste oft mit seinen Fingern durchgefahren sein. Kaum hatten wir angehalten sprang ich förmlich aus dem Auto heraus. Freudig lief ich auf Derek zu.

"Was machst du hier?", fragte ich lächelnd.

"Ich konnte früher Schluss machen. In Port Angeles gab es einen großen Stromausfall. Nichts ging mehr. Da dachte ich ich könnte den Abend mit meiner Freundin verbringen. Allerdings warst du nicht da. Dein Vater meinte du seist heute Morgen verschwunden. Ich wäre beinah mit der gesamten Polizei von Forks losgefahren, um dich zu suchen, wenn Jake keine Entwarung gegeben hätte. Was macht er überhaupt hier? Und wieso warst du im Reservat?"

"Ich-", ich konnte ihm nicht die Wahrheit sagen. "Ich war bei einem Freund. Quil hat mich gestern Abend angerufen. Wir-Wir haben uns wieder vertragen. Es ist alles gut."

"Ihr habt euch wieder vertragen?", echote er ungläubig.

In dem Moment stieg Quil aus dem Auto. Abschätzig sah Derek ihn an. Er wirkte gereizt. Derek blickte von Quil zu mir. Sein Blick wurde weicher. Mit einer Hand strich er mir über die Wange. Ich dachte schon das Thema sei gegessen, doch er packte mich sanft bei den Schultern und tauschte mit mir den Platz. Verwirrt runzelte ich die Stirn. Er drehte sich zu Quil um. Seine Körperhandlung veränderte sich schlagartig. Mit großen, bedrohlichen Schritten ging er auf ihn zu. Mein Herz rutschte mir in die Hose.

"Derek-!", versuchte ich ihn aufzuhalten, allerdings hörte er nicht auf mich.

Wutschnaubend baute er sich vor Quil auf. Derek war größer als er, doch trotz seiner trainierten Figur bei weitem nicht so muskulös. Er wusste nicht was er gerade riskierte. Wenn Quil die Kontrolle verlor... Ich wollte es mir nicht ausmalen, dennoch stellte ich mir vor wie messerscharfe Krallen seine helle, ebenmäßige Haut, sein Gesicht und seine Brust aufrissen. Bei dem Gedanken gefror mir das Blut in den Adern.

"Du-", brüllte er. "Du hast sie links liegen lassen! Sie war immer für dich dich da, doch du hast sie behandelt wie Dreck und jetzt wagst du es wieder angekrochen zu kommen?! Du hast mir leid getan, Mann. Ich konnte dich wirklich gut leiden und es war okay für mich wie viel Zeit ihr miteinander verbringt und sogar wie nah ihr euch steht. Ich dachte du wärst wie Familie für sie, aber Familie tust sich sowas nicht an!", er stieß ihn gegen die Brust. Ich erkannte ein leichtes Beben von Quils Schultern. Er atmete tief, lautstark ein. Ich sah ihm an wie er versuchte sich zu kontrollieren. "Sie hat dich nicht allein gelassen als es dir schlecht ging und dann schließt du dich ebenfalls diesen Halbstarken an. Ein toller Freund bist du! Ziehst mit ihr die Selbe Scheiße ab, wie die mit dir!"

Es fiel Quil immer schwerer sich zurückzuhalten. Sein Kiefer mahlten aufeinander. Er spannte ihn an. Ich befürchtete schon seine Zähne könnten unter dem Druck zerbrechen. Eilig lief ich auf die Zwei zu. Ich griff nach Dereks Arm. Er schüttelte mich schnaubend ab.

"Bitte! Lass es! Es ist okay!", flehte ich.

"NEIN! Das ist es nicht, Adriana! Siehst du nicht, dass du etwas besseres verdienst?"

"Quil ist mein Freund! Er hatte-"

"Nein, ist er nicht!", er wandte sich mir halb zu. "Er ist nicht dein Freund, wenn er sich behandelt wie Scheiße! Du kannst dich nicht von ihm herumschupsen lassen! Du hast besseres verdient!", seine letzten Worte wiederholte er sehr langsam und eindringlich, als wollte er sie mir ins Gedächtnis meißeln.

Rasselnd atmete ich aus. Ich legte meinen Kopf schief.

"Derek... Du-Du verstehst das nicht... Das kannst du nicht...", ich suchte verzweifelt ihm begreiflich zu machen, was ich wusste ohne ihn einzuweihen.

Entgeistert betrachtete er mich.

"Wie bitte? ICH verstehe es nicht? Wie kannst du diesen Kerl in Schutz nehmen?", ungläubig scannte er mich vom Kopf bis Fuß ab, als stände die Antwort irgendwo auf meinem Körper.

Er griff grob nach meinem Arm.

"Nimm sofort deine Hände von ihr!", knurrte Quil.

Seine Stimme klang tiefer, kehliger. Der Klang hatte etwas animalisches.

Dereks Kopf flog zu ihm herum.

"DU sagst mir nicht was ich zu tun habe! ICH habe ihr nie weh getan!", fuhr er ihn erneut an.

Sein Griff wurde fester, schmerzhaft.

"Derek, mein Arm!", wimmerte ich.

Augenblicklich ließ er geschockt von mir ab. Ich wusste, dass er mich nicht verletzten wollte.

"Das- Es tut mir so leid! Bist du okay?", seine grünen Augen, die in dem gelblichen Schein der Straßenlaternen dunkler erschienen, wurden kugelrund.

"Mir geht es gut.", beruhigte ich ihn. "Du hast nur ein bisschen fest zugedrückt."

Ich warf Quil über Dereks Schulter hinweg einen Blick zu, um sicher zu gehen, dass er ihn nicht anfallen würde. Behutsam nahm ich Dereks Hände in meine. Obwohl sie warm waren, wärmer als meine, kamen sie mir kühl vor.

"Hey!", ich suchte seinen Blick. "Auch wenn du es vielleicht nicht verstehst, aber ich habe mich mit ihnen ausgesprochen. Sie hatten ihre Gründe."

"Sie hatten ihre Gründe? Von wie vielen sprechen wir jetzt?"

Ich seufzte.

"Quil..., Jake..., Embry..."

"Jake und Embry?", er sprach ihre Namen aus, wie den des Teufels höchstpersönlich. "Was für Gründe sollen das bitte sein? Erleuchte mich!"

Er entzog mir seine Hände. Ein Gefühl der Leere traf mich unvorbereitet.

"Das... Ich kann es dir nicht sagen."

"Du kannst es mir nicht sagen? Du kannst es mir nicht sagen... ", wiederholte er ungläubig.

Kopfschüttelnd entfernt er sich rückwärts einige Schritte von uns.

"Merkst du nicht, dass sie dich nach Strich und Faden ausnutzen, Adi?"

Ich blinzelte einige Male. Er hatte mich noch nie zuvor bei meinem Spitznamen genannt. Mich überraschte wie verletzt er klang.

"Ich- Das ist kein persönlicher Angriff gegen dich! Es heißt nicht entweder, oder! Kannst du dich vielleicht einfach für mich freuen?"

"Für dich freuen?", lachte er verächtlich. Sein sonst so schönes Lachen war verzerrt. "Wie soll ich mich für dich freuen, wenn ich weiß, dass sie dir nur wieder weh tun werden?", ein schmerzlicher Ausdruck trat auf sein Gesicht. "Alles was ich will, was ich immer wollte war dich zu beschützen! Ich hatte immer nur das Beste für dich im Sinn!", ein Knoten schien geplatzt zu sein. "Verstehst du nicht? ICH war in den letzten Monaten immer für dich da! Denkst du nicht, dass ich mir Gedanken gemacht habe, wenn du andauernd mit Quil zusammengehangen hast? An manchen Tagen bin ich fast durchgedreht! Ich habe mir die obskursten Dinge vorgestellt, aber ich habe dir vertraut. Ich habe dir vertraut, weil ich dich kenne! Du bist gutherzig, hilfsbereit, mehr als dir gut tut.", wieder ein kleines, nun trauriges Lachen. "Du würdest nie etwas tun, was jemanden schaden könnte. Du würdest mich nicht nicht verletzten, oder mein Vertrauen in dich missbrauchen. Mit mir hast du recht, aber nicht alle Menschen, wollen nur Gutes für dich. Nicht alle Menschen haben dich verdient. Ich bewundere dich dafür, wie du für deine Freunde kämpft, wie du für sie einstehst. Lass mich jetzt genauso für dich kämpfen! Bitte!"

"Derek, ich-"

Er schien zu ahnen, dass ihm nicht gefallen würde was ich im Begriff war zu sagen.

"Nein, Adi, bitte! Ich- Ich will und ich kann- Ich kann nicht zusehen wie die Person in die ich mich verliebt habe-"

Mir stockte der Atem.

"sich selbst schadet. Dabei werde ich nicht einfach zusehen, wenn du das von mir verlangst, dann-..."

Seine Augen schimmerten. Ein unerwarteter Schmerz bohrte sich in meine Brust. Meine Augen wurden wässrig. Die Nässe lief über meine Wangen. Die Versuchung war da. Derek war intellgent, er... liebte mich. Wieso sollte er meine Freunde verraten? Das würde er nicht tun. Er würde es mir nicht antun. Vielleicht würde er es verstehen. Er würde es verstehen. Mein Körper begann zu beben, während ich versuchte nicht laut zu schlurzen.

Derek zog scharf die Luft ein, biss sich auf die Unterlippe. Er blinzelte einige Male geh'n Himmel.

"Verstehe... ", raunte er.

Kurz blieb er noch wie angewurzelt stehen, dann lief er an mir vorbei zu seinem Auto. Mein Arm streifte seine Lederjacke. Ich drehte mich nicht um. Ich wollte nicht sehen wie er wegfuhr. Sein Motor sprang an. Ich brach erst zusammen, als ich ihn nicht mehr hören konnte.

~°~

Ein neues Kapitel.
Einiges ist passiert.

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