38:
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Der dunkle Wald ragte in den düsteren Himmel. Seine Äste gingen in die grauen Wolken über. Es herrschte eine Eiseskälte. Die Welt versank in Blau- und Grüntönen. Ich konnte meinen Atem sehen, der sich mit dem Nebel, der mich umhüllte vermischte. Es wunderte mich, dass die feuchte Luft keine Eiskristalle bildete. Das Moos, das Gras, sowie die Bäume waren frei von Frost. Der Duft von Schnee lag dennoch in der Luft. Jeder Atemzug fühlte sich so kalt an, als würde ich an einem Wintertag mit einem Minzbonbon die Luft in meine Lungenflügel saugen. Am Firnament waren keine Lichter zu sehen. Der Nachthimmel war viel mehr eine obsidianfarbende Decke, die jegliche Helligkeit, die möglicherweise hindurchbrechen wollte, verschlang. Zwischen den Bäumen leuchtete dieses, inzwischen bekannte, furchteinflößende, orange Flackern auf. Wie eine wandelnde Flamme verschwand es und tauchte kurz darauf einige Meter weiter wieder auf. Sie umkreiste mich unaufhörlich. Einzig und allein das Heulen und Knurren von Wölfen durchbrach die Stille. Ich schlang meine Arme um mich. Mein Schlafanzug wärmte mich keineswegs. Meine Zehen vergrub ich im Moos, obwohl ich sie längst nicht mehr spürte. Plötzlich hallte eine Stimme durch die Geräuschlosigkeit. Sie wisperte meinen Namen. Das Knurren wurde lauter und lauter, bis die Geräuschkulisse drohte mir das Trommelfell platzen zu lassen. Ich presste mir verzweifelt die Hände auf die Ohren. Wimmernd sank ich auf die Knie, flehte, dass es aufhören sollte. Dann war dort plötzlich eine neue Klangfarbe, eine Stimme unglaublich sanft und beruhigend. Sie ließ den Lärm verstummen. Embry?
Keuchend schlug ich die Augen auf.
Mit pochendem Herzen versuchte ich im Raum, der von einem bunten, flackernden Licht erhellt wurde, Orientierung zu finden. Ängstlich huschte mein Blick hin und her. Meine Finger gruben sich in einen weichen Stoff, der ein wenig unter ihnen nachgab. Die krapfhafte Haltung war schmerzhaft. Die kalte Hand der Panik hielt mich fest in ihrem Griff. Ich konnte meinen rasenden Herzschlag nicht kontrollieren. Die Albträume waren selten derart intensiv. Eine Geste, ein sanftes Streicheln über meinen Kopf ließ mich zusammenzucken.
"Adriana! Hey, Süße... Alles okay? Du hast ausgesehen als hättest du einen Albtraum. Du hast im Schlaf gesprochen."
Verschlafen und noch vollkommen durcheinander fanden meine Blicke ein grünes Augenpaar, deren Farbe ich im Halbdunkeln nur erahnen konnte, doch die mir so vertraut waren, dass ich kein Licht gebraucht hätte, um ihre Farbe zu benennen. Die tiefe, beruhigende Stimme tat ihr übriges. Die Anspannung fiel ein wenig von mir ab, auch wenn sie nicht ganz und gar verschwand. Mit einer Hand fuhr ich mir übers Gesicht, rieb mir über die schweren Lider.
"Tut mir leid. Bin wohl während des Films eingeschlafen.", murmelte ich.
Meine Gedanken hingen noch im Düsterwald meiner Traumwelt fest. Ungelenk richtete ich mich auf. Auf dem Fernsehbildschirm flackerte ein Feuer. Ein Wohnkomplex stand in Flammen. Ich konnte mich nichtmal erinnern wechen Film wir sahen. Das Flammeninferno auf dem Bildschirm könnte zumindest ein Grund sein, weswegen ich von wandernden Flammen im Wald geträumt hatte, wobei... Ich hatte sie schon des Öfteren gesehen. Wölfe, dunkle Wälder, Feuer, all dies verfolgte mich im Schlaf, doch ich konnte mir nicht erklären wieso. Trotzdessen, dass ich gerade erst erwacht war fühlte ich mich ausgelaugt.
"Schon gut. Ich wollte dich nicht aufwecken, doch als du unruhig wurdest hielt ich es für das Beste. Wovon hast du geträumt?"
Seine Hand zeichnete kreisende Bewegungen in meinem Haar. Ich blickte in sein Gesicht. Er hatte wunderschöne Züge. Wie von selbst streckte ich meine Hand aus und fuhr sie mit den Fingern nach. Als er deswegen zaghaft lächelte strich ich über die Grübchen in seinen Wangen, die sich dadurch bildeten.
"Nichts. Es war nur ein wirrer Albtraum."
"Willst du darüber reden?"
Schmunzeld schüttelte ich den Kopf.
"Nein."
Ein Blick aus dem Fenster verriet mir, dass es bereits dunkel war. Vom Bett war sogar der zunehmende Mond zu sehen. Der Anblick wirkte beruhigend.
"Wie spät ist es?"
Er sah zur Uhr.
"22:53 Uhr."
Japsend riss ich die Augen auf. Wankend sprang ich vom Bett. Das Blut floss in meine Beine. Mir wurde schumrig, trotzdem suchte ich auf dem Boden nach meinen normalen Socken, da ich mit den Flüschigen, die ich trug, nicht in meine Schuhe passen würde.
"Gott, Dad wird mich köpfen!"
Er war kein Fan davon, wenn ich länger als geplant weg blieb. Erst recht nicht, wenn ich mich nicht gemeldet hatte, um bescheid zu sagen.
"Wo ist-? Hast du meine Tasche gesehen? Ich muss dringend nach Hause!"
"Es sei denn du würdest hier bleiben.", meinte er seelenruhig.
Abrupt verharrte ich in der Bewegung. Langsam drehte ich mich um. Perplex starrte ich ihn an.
"Wie meinst du das?", fiepste ich.
Plötzlich überkam mich eine unglaubliche Unsicherheit. Ich mochte Derek. In seiner Nähe fühlte ich mich sicher. Auf ihn konnte ich mich verlassen. Seit Mittwoch hatte ich nichts mehr von Quil gehört. Heute war Freitag. Ich wusste nicht, ob er mich auch verlassen hatte. Ich wollte es nicht glauben, doch die Wahrheit war, dass ich es nicht wusste. Ich hatte keine Ahnung woran ich war. Doch Derek bemühte sich um mich. Er war für mich da. Durch ihn fühlte ich mich besser, doch es fiel mir immernoch schwer ihm zu vertrauen.
Derek beugte sich im sitzen vor.
"Wir sind bereits seit einer ganzen Weile zusammen, aber du hast bisher noch nie hier übernachtet, oder ich bei dir. Ich will dir nicht zu nah treten, oder- oder dich zu irgendetwas drängen was du nichts willst. Du sollst nur wissen... Du bedeutest mir viel, Adriana."
"Das ist... sehr lieb, Derek und du bedeutest mir auch viel, doch ich- wir-", stotterte ich herum. "Ich bin noch nicht bereit DAFÜR! Um- Um mit dir zu schlafen-"
Allein es auszusprechen ließ mich erröten. Das hier war immernoch neu für mich. Derek unterbrach mich. Wie ich kam er auf die Beine.
"Warte, warte, warte!", er lachte leise, als er nach meinen Händen griff. "Ich denke-", er machte eine kurze Pause und schmunzelte. "-wir sprechen hier gerade von zwei unterschiedlichen Dingen."
Verwirrt legte ich den Kopf schief.
Ich wollte ihn fragen was er hatte sagen wollen, doch stattdessen klappte mein Mund auf und zu wie der eines Fisches. Zum Glück sprach er von allein weiter.
"Ich meinte damit, dass ich gerne neben dir einschlafen und am Morgen wieder aufwachen würde. Ich würde dich gerne im Arm halten. Nur nebeneinander schlafen. Nicht mehr."
Er strich mir eine Haarsträhne hinter die Ohren. Mein Herz, das sich gerade erst beruhigt hatte, stellte wieder auf den Turbomodus um. Mir wurde heiß. Meine Handflächen begannen zu schwitzen, was alles andere als angenehm war.
"Natürlich wäre ich auch geehrt, wenn du irgendwann mehr möchtest.", scherzte er. "Aber das hat Zeit. Ich weiß, dass das alles für dich neu ist. Ich kann warten. Du entscheidest, Adriana."
Emotionsgeleitet stellte ich mich auf die Zehnspitzen und küsste ihn zärtlich.
"Danke.", flüsterte ich an seinen Lippen. "Aber ich würde jetzt gerne nach Hause gehen. Dad macht sich bestimmt Sorgen um mich."
Er seufzte, doch gab mir noch einen Kuss, suchte mit mir nach meiner Tasche und brachte mich zur Tür. Wie jedes Mal fragte er, ob er mich fahren sollte, doch ich verneinte dankend.
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Seit meine Albträume begonnen hatten bedeutete die Nacht keine ersehnte Ruhe mehr für mich. Ich sah ihre Schatten überall. Am Waldrand suchte ich nach den wandelnden Flammen, die ich jedoch heute nirgendwo sah. Möglicherweise hatte ich sie mir die Male zuvor nur eingebildet. Konnte emotionaler Stress Halluzinationen hervorrufen? Inzwischen erschien mir diese Erklärung nicht allzu unwahrscheinlich.
Geistesabwesend trottete ich den Gehweg entlang. Das Gespräch mit Derek hatte mich zum Nachdenken gebracht. Über den körperlichen Teil unserer Beziehung hatte ich bisher kaum nachgedacht. Natürlich wusste ich wie das ablief. Ich war nicht ungebildet, oder naiv, aber dafür unerfahren. Der Gedanke einen Schritt weiter zu gehen machte mir Angst. Er wirkte so... endgültig. Ich wusste nicht wann ich dazu bereit wäre. Wenn ich Erfahrung hätte würde mir der alleinige Gedanke daran vielleicht nicht wie ein Meilenstein vorkommen. Im Moment war ich froh, dass mein Freund meine Wünsche akzeptierte. Ich war nicht bereit weiterzugehen, wenn ich mich gerade erst daran gewöhnt hatte in seinen Armen zu liegen und nicht jedes Mal vor Nervosität durchzudrehen, sobald wir uns nur verabredeten.
Ich biss mir auf die Unterlippe. Meine Finger griffen an mein Handgelenk. Das Bettelarmband war nicht an Ort und Stelle. Auch wenn fast alle Anhänger von Derek waren hatte ich dieses Armband von Bella geschenkt bekommen. Da ich wütend auf meine Schwester war hatte ich es abgenommen. Nun verstaubte es im hintersten Winkel meines Schmuckkästchens. Unwillkürlich fragte ich mich was wohl mit dem Lederarmband geschehen war, welches ich von meiner Mutter bekommen hatte. Ich bedauerte es verloren zu haben. Seufzend ließ ich die Arme sinken.
Unvorhergesehen erregte ein sonderbares Geräusch, ein Pfeifen, meine Aufmerksamkeit. Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah ich mich suchend um. Ich war bereits Zuhause. Wie nicht anders zu erwarten war schien Licht aus dem Wohnzimmerfenster. Ich konnte mir vorstellen wie Dad in seinem Sessel saß und auf meine Rückkehr wartete, als sei ich zu spät nach einer wilden Partynacht zurück und nicht von einem Filmabend mit meinem Freund, bei dem wir tatsächlich Filme geschaut hatten. Erneut erklang dieser schrille Pfeifton. Mein Blick wanderte weiter, die Veranda entlang bis er eine dunkle Gestalt, versteckt im Schatten des Hauses entdeckte. Erschrocken war ich versucht zur Haustür zu rennen. In meinem Kopf ging ich bereits in Sekundenbruchteilen dutzende Szenarien durch. Gedanklich überlegte ich mir fieberhaft Möglichkeiten mich zu wehren. Meine Finger griffen in meine Jackentasche und schlossen sich um den Schlüssel. Wo war eine Elektroschockpistole, wenn man eine brauchte? Ich könnte schreien. Dad würde mich wohlmöglich hören und mir zur Hilfe eilen. Nahezu am hyperventilieren wog ich ab, was die Beste Vorgehensweise wäre, doch dann machte der vermeindliche Feind gebraucht von seiner Stimme. Leise, aber deutlich rief er meinen Namen. Er trat gerade weit genug ins Licht der Straßenlaternen, dass ich sein Gesicht, sowie die Handbewegung erkennen konnte, die mir signalisieren sollte näherzukommen.
Nach einem kurzen Zögern und hektischen Blicken in die Umgebung eilte ich mit großen Schritten auf ihn zu. Ich wusste nicht wieso ich mir vorkam als würden wir etwas verbotenes tun. Vermutlich lag es an der Art wie er meinen Namen wisperte und sich in der Dunkelheit verbarg.
"Quil?!", rief ich leise.
Wenn er seine Lautstärke senkte fühlte ich mich in der Pflicht es ihm gleich zu tun.
"Was machst du hier draußen? Wieso flüstern wir? Du hast mich versetzt und dich zwei Tage lang nicht gemeldet. Könntest du mir das bitte erklären!", zischte ich. Das klang harsch. "Ich habe mir Sorgen gemacht."
"Ich hätte mich früher gemeldet, aber ich wollte mit dir persönlich sprechen. Dafür brauchte ich Zeit. Ich kam nicht früher weg."
"Weg wovor?", ich verschränkte die Arme vor der Brust und legte den Kopf schräg. "Oder sollte ich besser fragen von wem?", harkte ich nach.
Quil fuhr sich durch seine kurzen Haare, die nun noch um einige Zentimeter kürzer zu sein schienen. Diese Frisur war nur eines der Dinge, die ihn verraten hatten.
"Erwischt. Sie sind einfach überall, weiß du? Aber die Sache es ist anders als wir dachten."
"Lass mich raten!", spie ich verächtlich. "Diese 'Sache' ist kompliziert und du kannst nicht davon sprechen."
"Nicht ganz das was ich sagen wollte, auch wenn es der Wahrheit entspricht."
"Woran hattest du dann gedacht?"
"Es ist richtig, dass ich dir nichts von...", er verzog sein Gesicht, wie Jake vor ein paar Wochen, als würde er Qualen erleiden. " von 'der Sache' erzählen darf. Das ist eine strikte Anordnung von Sam." Ich schnaubte. Quil überging dies mit einem Grinsen. "Aber-", er hob einen Finger. " das bedeutet nicht, dass ich dir nicht helfen kann dich in die richtige Richtung zu schupsen. Wie ich erfahren habe ist es okay Hinweise zu geben. Sieh es als eine Art Schlupfloch."
"Wovon redest du?"
Ich konnte ihm nicht folgen.
Quil sah über seine Schulter hinweg. Mit einem verschwörerischen Funkeln in den Augen drehte er sich zu mir.
"Erinnerst du dich an unseren Campingausflug letztes Jahr?"
Verwirrt wie er plötzlich darauf kam nickte ich. Ohne es verhindern zu können verzog ich mein Gesicht zu einer verwunderten Grimasse, da ich die Zusammenhänge nicht erkennen konnte. Meine rechte Oberlippe, sowie meine rechte Augenbraue waren hochgezogen, sodass ich vermutlich aussehen musste als hätte ich einen Schlaganfall.
"Wir waren mit allen wandern und haben anschließend im Wald übernachtet. Du hattest die Stelle ausgesucht. Abends haben wir am Lagerfeuer gesessen und uns Geschichten erzählt.", fasste ich zusammen was geschehen war.
Aufgeregt klatschte Quil in die Hände. Sein Kopf wippte auf und ab wie der eines Wackeldackels.
"Ja! Ja, genau! Und weißt du auch noch wovon ich euch erzählt habe?"
Meine Augen rollten umher, als suche ich mit ihnen im Inneren meines Hirns nach Antworten, die ich so besser finden könnte.
"Du... Du hast von einer Quileute-Legende erzählt. Aber was hat das-"
"Alles wird einen Sinn machen, wenn du es erstmal herausgefunden hast! Versprochen! Was weißt du noch? Von der Legende? Was weißt du noch?"
Ich musste scharf nachdenken. Der Name, den er damals benutzt hatte lag mir auf der Zunge.
"Naja, es gab eine Unterteilung in zwei Teile. Es ging um einen Häuptling ..Taha Aki... ", meine Stimme klang fragend. Quil nickte nur ganz begeistert. Mit einer hektischen Handbewegung deutete er mir an weiterzusprechen. "Er war ein- ein Geisterkrieger, oder sowas. Jedenfalls besaß er wie der Rest seines Volkes die Fähigkeit seinen Körper zu verlassen und in einer astralen Gestalt durch die Wälder zu reisen. Ein anderer Mann fuhr eines Tages anstatt seiner in Taha Akis Körper und besetzte ihn, weswegen sein Geist nicht zurückkehren konnte. Der falsche Häuptling verbot den Mitgliedern des Stammes ihre Geisterform anzunehmen, damit niemand herausfinden konnte, dass er nicht der war für den sie ihn hielten. Taha Aki streifte durch die Wälder bis sich schließlich ein Wolf anbot ihm seinen Körper zu leihen.", ich überlegte. Etwas war noch gewesen, doch ich kam nicht drauf. "Ich weiß nicht mehr was genau danach geschah. Jedenfalls konnten sich seine Nachkommen seitdem in Wölfe verwandeln, wenn Gefahr drohte."
"Ja! Ja!", Quils Grinsen reichte von seinem Ohr zum anderen.
Ich runzelte die Stirn.
"Abgesehen davon sprachst du von den Kalten Wesen, soetwas wie Vampire. Ihre Haut ist kalt wie Eis. Ihnen dürstet es nach Blut. Sie waren die Feinde der Wölfe, grausame Wesen, die Menschen töteten.", gedankenverloren starrte ich geradeaus. Ich musste an den Tag denken an dem ich Edward getroffen und gedacht hätte er könnte wissen was ich dachte. Ich dachte an die Angst, die mich sinnloser Weise überkam, wenn ich die Cullens sah. In meiner Vorstellung sah ich sie, wenn ich an die Kalten Wesen dachte. Sie spielten die Rolle dieser Kreaturen in dem Film der in meinem Kopf ablief.
Quil packte mich sanft an den Schultern. Eindringlich suchte er meinen Blick.
"Weißt du noch was du über sie gesagt hast?", erkundigte er sich einfühlsam. Seine Stimme war kaum mehr ein leises Raunen.
"Was ich gesagt habe? Über wen? Die kalten Wesen?"
"Nein, über die... Wölfe."
Das Wort ging ihm schwer, zögerlich über die Lippen, aber er schaffte es.
Ich erinnerte mich. Versonnen lächelte ich.
"Der Gedanke hat mir gefallen. Ich habe mir gewünscht, dass ein Fünkchen Wahrheit in dieser Legende steckte, denn es klang als seien sie-", ich machte eine kurze Pause. "Beschützer.", wisperte ich. Für einen Moment verstummte ich.
"Was wenn sie das sind?"
"Was?", aus meinen Gedanken gerissen blinzelte ich einige Male.
"Was wenn diese Wölfe Beschützer sind?"
Spöttisch hob ich eine Augenbraue.
"Du fragst mich was wäre, wenn nicht existierende Lykantropen die Menschen vor Vampiren beschützen würden?"
Dieser Gedanke war absurd.
"Quil, ich liebe Fantasygeschichten, aber in wie fern soll mir das weiterhelfen? Du wolltest mir Hinweise geben diese 'Sache', wie du sie nennst, zu verstehen. Was sollen diese Spielchen? Wieso kannst du mir nicht direkt sagen was los ist?"
"Genau das mache ich! Glaub mir, ich tue was ich kann! Ich hab's versprochen. Ich werde immer für dich da sein. Wir zwei gegen den Rest der Welt, weißt du noch?"
"Wir zwei gegen den Rest der Welt.", bestätigte ich, während Tränen in meinen Augen aufstiegen.
"Die Wahrheit ist... verrückt, aber du bist schlau. Du wirst es herausfinden, Adi. Denk an die Nacht im Wald, als du Jake gesucht hast! Du bist einem Wolf begegnet."
Wie paralysiert erstarrte ich. Ein kalter Schauer kroch meine Wirbelsäule entlang. Im Dunkeln betrachtete ich das Gesicht meines Freundes, das zur Hälfte im Schatten lag, da es nur von einer Seite beleuchtet wurde. Seine Augen waren schwarz wie die finsterste Nacht.
"Quil...? Davon habe ich dir nie erzählt.", flüsterte ich mit dünner, brüchiger Stimme.
Ich hatte zu niemandem ein Wort über den Wolf verloren und ich war mir sicher damals im Wald alleine gewesen zu sein.
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