21:
~°~
Am Nachmittag des nächsten Tages, oh suprise, regnete es. Besser gesagt wechselte sich das Wetter zwischen Hagel und Regen ab.
Bella war zur Abwechslung alleine in ihrem Zimmer und lernte, während ich dabei war einge Fotos an meinen Wänden auszutauschen. Die Bilder auf denen nur Jake und ich zu sehen waren, wie die zwei von unseren Abschlussbällen, die über meinem Bett an einer Lichterkette hingen tauschte ich durch Gruppenbilder aus. Jake war natürlich immernoch darauf zu sehen und strahlte in die Kamera, doch zusammen mit Lydia, Lola, Kathrine, Jason, Ruby, Hamish, Devery und auf dem Zweiten mit Embry und Quil kam es mir richtiger vor.
Sorgsam verstaute ich die abgenommenen Fotos in meiner Erinnerungsbox. Ich wechselte meine Bettwäsche, sortierte meinen Schreibtisch um, entrümpelte meinen Schrank, dekorierte ein wenig um und überlegte mir was ich am morgigen Tag anziehen würde.
Irgendwann wusste ich mich nicht mehr zu beschäftigen, weswegen ich versuchte ein Buch zu lesen, doch schon nach kurzer Zeit bemerkten ich, dass es sinnlos war sich damit ablenken zu wollen. Mir fehlte die Konzentration. Mein Blick glitt auf die Uhr. War es zu früh, um schon das Abendessen zu kochen? Ich könnte etwas Neues ausprobieren. Irgendwo im Wohnzimmer hatte ich zwischen den Sport- und Angeljournalen ein Kochbuch gesehen. Vielleicht sogar noch einen Nachtisch? Soufflé wäre gut, oder doch lieber etwas einfacheres wie zum Beispiel Muffins? Dad würde das sicher gefallen. Gerade war ich halb auf der Treppe, als es an der Tür klingelte. Da Dad bereits aufstand, um sie zu öffnen setzte ich meinen Weg ins Wohnzimmer, um das Kochbuch zu suchen, fort. Aller Wahrscheinlichkeit nach müsste ich noch zum Einkaufen fahren. Wir hatten vermutlich nicht alle Zutaten hier. Doch als ich eine vertraute Stimme aus dem Eingangsbereich hörte hielt ich inne.
"Adriana! Hier ist jemand für dich!", rief mein Vater auch zugleich.
Zügig lief ich zur Haustür. Neben Dad stand eine große Gestalt, die die Kaputze seiner Jacke tief ins Gesicht gezogen hatte. Auf dem Stoff waren die Rückstände vereinzelter Regentropfen zu sehen. In seinen Armen hielt er einen gigantischen Pappkarton.
"Willst du- Willst du das riesige Teil nicht erstmal irgendwo abstellen?", fragte mein Dad ihn.
"Nein schon gut."
Er hob ein Bein an, sodass er den Karton darauf abszützen konnte und mit der nun freien Hand die Kaputze von seinem Kopf ziehen konnte. Ein Lächeln zeichnete sich auf meinem Gesicht ab.
"Die Sachen sind sowieso für Adi.", meinte Embry.
"Was ist da drin?" wollte ich neugierig wissen.
"Nun ja, ich dachte ich bringe dir Wechselkleidung vorbei. Du kannst ja schließlich nicht immer den selben Pullover tragen."
Ertappt schaute ich an mir herab auf das schwarze Kleidungsstück, welches ich mir direkt nachdem ich aus der Schule wiedergekommen war übergezogen hatte. Es fühlte ich an, als würde ich in einer kuschligen Wolldecke durch die Gegend laufen und ich brauchte im Moment diesen Komfort.
Dad zog verwirrt die Augenbrauen zusammen.
"Habe ich hier etwas verpasst?"
Sein Tonfall ließ nichts Gutes vermuten. Ich verdrehte die Augen.
"Ich habe mir Sachen zum Anziehen von Embry geliehen, als ich bei ihm war. Er hat sie mir geschenkt, da ich sie bequem fand und sie ihm zu klein geworden sind.", klärte ich ihn auf.
"Genau! Und da dachte ich mir, dass ich dir gleich noch mehr vorbeibringen könnte. Mir passen sie nicht mehr und ich habe auch keine jüngeren Familienmitglieder an die sie gehen könnten. Du kannst sie einfach mal durchgehen und alles was du nicht möchtest schmeißt du entweder weg, gibst es in die Altkleidersammlung, oder reichst es an Quil weiter. Er passt vielleicht auch noch in ein paar Sachen rein.", zögerlich sah er zu meinem Dad. "Ich hoffe das ist für sie in Ordnung, Sir."
Mit der indirekten Frage um seine Erlaubnis hatte er meinen Vater um den kleinen Finger gewickelt. Das Beste an Embry war jedoch, dass das nicht sein Ziel war. Er war einfach höflich und unglaublich rücksichtsvoll.
"Oh, ähm... Natürlich. Klar! Geht ihr ruhig die Sachen durch. Ich bin im Wohnzimmer, wenn ihr etwas braucht."
"Danke, Dad", ich gab ihm einen Kuss auf die Wange.
Embry bedeutete ich mit zu folgen. Obwohl er mit einem riesigen Karton beladen war schlüpfte er, ohne diesen abzusetzen, aus seinen Schuhen und schaffte es sie ordentlich im Eingangsbereich abzustellen. Dann lief er mir hinterher.
"Soll ich dir den Karton abnehmen?", bot ich an.
Er winkte ab.
"Passt schon. Er sieht schwerer aus als er ist."
In meinem Zimmer angekommen stellte er den Karton auf meinem Bett, wobei mein Lattenrost leicht knarzte. Embry sah sich um.
"Du hast umdekoriert.", stellte er fest.
Überrascht, dass es ihm aufgefallen war nickte ich.
"Ja, eben gerade erst. Mir war danach."
Sein Blick fiel auf die dutzend Bilder an meiner Wand. Freudig blitzen seine Augen auf. Mit einem Lächeln deutete er auf einige der Fotos.
"Hey, ich bin ja auch dabei!"
"Klar bist du das! Ihr seid praktisch meine zweite Familie. Da wäre es doch dämlich, wenn ich euch nicht auf meiner Fotowand verewigt hätte."
"Ich mag das hier." meinte er.
Er zeigte auf ein Foto von unserem Campingausflug letztes Jahr.
"Ja, das mag ich auch. Das war ein cooler Ausflug."
Ich spürte wie ich nostalgisch wurde.
"Vielleicht können wir im Frühjahr wieder campen, wenn es wieder wärmer ist.", schlug er begeistert vor.
"Und die Gefahrenwarung wegen der Bären aufgehoben wurde.", fügte ich schmunzelnd hinzu.
Ich nahm das ganze Bärentheater nicht allzu ernst. Bären waren in dieser Gegend eher selten und wenn sie nicht gerade Junge hatten, was zu dieser Jahreszeit noch nicht der Fall war griffen sie für gewöhnlich keine Menschen an.
"Was für Bären?"
"Hast du noch nichts davon gehört? Bella hat neulich im Laden Wanderer von einer Begegnung mit einem Bären reden gehört. Ich bin mir nicht sicher wie viel an dieser Sache dran ist, aber-"
"So ein Bullshit!", fluchte Embry plötzlich. Sein Gesicht verzog sich zu einer Grimasse.
Überrumpelt stand ich da und konnte nichts anderes tun als ihn anzustarren. Noch nie, wirklich noch nie, hatte ich ihn in irgendeiner nicht jugendfreien Form fluchen hören.
"Wie bitte?", fragte ich darum nochmal nach. Hatte ich mich vielleicht verhört?
"Das ist doch Bullshit!", wiederholte er. "Hier gibt es keine Bären und gäbe es welche würden sie niemanden angreifen. Sie sind keine Gefahr. Die Arschlöcher jagen mit ihren Anschuldigungen noch die Jäger auf sie."
"Da- Da hast du sicher recht.", brachte ich hervor. Ich wusste nicht recht was ich sagen sollte. Natürlich stimmte alles was er sagte, doch ich wusste nicht woher diese vulgäre Ausdrucksweise kam. Abgesehen davon hatte ich nicht erwartet, dass er wegen den Bären so an die Decke gehen würde.
Er blinzelte mehrfach hintereinander.
"Tut-Tut mir leid... Ich-Ich weiß nicht wo das herkam.", stotterte er mit zusammengezogenen Augenbrauen.
Er schien über seine eigenen Worte nicht weniger überrascht zu sein als ich.
"Ich weiß nicht wo das herkam.", murmelte er mehr zu sich selbst.
"Schon gut. Diese Typen sollten aus einer Mücke nicht gleich einen Elefanten machen. Vermutlich-", kicherte ich. "-haben sie den Bären aus 30 Metern Entfernung gesehen, sich in die Hose gemacht und dramatisieren jetzt, um auf cool zu machen."
Embry ging nicht auf meinen Scherz ein. Mir verging das Lachen. Besorgt stellte ich mich neben ihn und legte eine Hand auf seine Schulter. Als ich mit dem kleinen Finger ein Stück der Haut am Rand seines Shirts berührte kam sie mir ungewöhnlich warm vor.
"Hey, Embry!", ich drehte ihn an den Schultern zu mir und legte ihm meine Hand auf sie Stirn. Er glühte. Meine Hände waren zwar nicht die Wärmsten, doch waren sie dieses Mal nicht so kalt, dass er mir erzählen konnte es würde an mir liegen. Zur Überprüfung legte ich die andere Hand auf meine eigenen Stirn. Der Temperaturunterschied war frappierend.
"Embry, ich glaube du hast ziemlich hohes Fieber. Fühlst du dich nicht gut?"
"Mir ist ein wenig flau im Magen, aber das passt schon. Ich zittere manchmal."
"Das klingt nach Schüttelfrost. Ich denke du hast dir am Strand doch eine Erkältung eingefangen. Das tut mir so leid! Brauchst du vielleicht eine Paracetamol? Du kannst dich auch hier hinlegen, wenn du willst. Ich kann in die Apotheke fahren und dir etwas gegen Fieber holen."
"Nein, nein! Schon gut. Ich denke ich-... Ich fahre besser nach Hause."
"Soll ich dich fahren? Ich kann zurück laufen. Ich wollte sowieso noch einen Spaziergang machen."
Das mit dem Spaziergang war gelogen, aber ich wusste, dass Embry mein Angebot nicht annehmen würde, wenn er dachte es würde für mich einen Umweg bedeuten. Dafür war Embry einfach zu sehr... Embry.
"Nein. Aber danke. Tut mir leid, dass ich nur so kurz reingeschneit bin, aber ich- ich-... "
"Du musst dich doch nicht dafür entschuldigen, wenn es dir nicht gut geht! Wenn dann sollte ich mich bei dir entschuldigen. Du warst wegen mir da draußen und hast dir jetzt etwas eingefangen."
"Das muss doch gar nicht an dem Tag passiert sein. Ich hatte auch keine Halsschmerzen, oder ähnliches. Fängt es damit nicht für gewöhnlich an? Ich leg mich Zuhause hin und morgen bin ich dann wie neu."
"Wenn du meinst, aber sag Bescheid, wenn ich dir etwas bringen kann."
"Mache ich. Ich hoffe unter den Sachen ist etwas für dich dabei.", er deute auf die große Kiste.
"Bestimmt."
"Gut. Ich geh dann mal. Ich rufe dich später an."
"Alles klar. Gute Besserung."
...
Er rief nicht an.
~°~
Den Rest des Tages war ich tatsächlich die Kleidungsstücke von Embry durchgegangen, hatte das Kochbuch gefunden, ein Rezept ausgesucht, war mit dem roten Pick up in den Supermarkt gefahren, hatte dort alle Zutaten eingekauft, Zuhause gekocht und noch ein Blech Brownies gebacken. Dad war überrascht gewesen, nicht nur von dem Festmahl, sondern auch von Embrys plötzlichem Aufbruch. Ich wünschte er hätte bleiben können. Beim Essen mit Bella am Tisch zu sitzen fühlte sich seltsam an. Durchgehend saß da dieses kleine, grüne Monster names Eifersucht in mir und erinnerte mich stehst daran, dass sie alles war was ich nie sein würde. Würde dieses Gefühl jemals besser werden?
Ich erwischte mich bei dem Gedanken, dass ich jetzt gerne meine Mom an meiner Seite hätte. Vielleicht könnte ich sie anrufen. War es dafür schon zu spät?
Nach dem Abwasch sah ich auf die Uhr. Es war gerade einmal kurz nach acht. Wie war das möglich? Die Zeit schien dahinzuschleichen. Dad hatte sich wieder vor den Fernseher zurückgezogen und Bella in ihr Zimmer. Gedankenverloren kaute ich auf meiner Lippe herum. Dad fände es sicherlich nicht prickelnd, wenn ich noch einen Spaziergang machen würde zumal es bereits vor Stunden dunkel geworden war. Allerdings... Was spräche dagegen mal kurz vor die Tür zu gehen? Dad würde es vermutlich nicht bemerken. Seine Sportsendungen fesselten ihn förmlich. Ich polterte die Treppe nach oben, schnappte mein Handy, zog mir einen Pullover über, machte absichtlich geräuschvoll meine Zimmertür zu, wobei ich jedoch nach unten schlich, zog mir eine Jacke über und verließ klammheimlich das Haus, nachdem ich sichergegangen war den Haustürschlüssel dabeizuhaben.
Auf der Veranda empfing mich eisige Luft. Kleine Atemwölken entflohen meinen Lippen und stiegen nach oben. Das Verandalicht hatte ich von innen ausgeschaltet, weswegen die einzigen Lichtquellen die Straßenlaternen waren, die alles in einen gelblichen Schein tauchten. Trotz des roten Pullovers, eines von Embrys Mitbringseln, fröstelte es mich. Ich zog den Reißverschluss meiner Jacke bis ans Kinn zu und vergrub meine Hände in den Taschen. Die Straßen waren leer. Im Haus der Nachbarn brannte Licht, doch es war keine Menschenseele zu sehen. Da ich dennoch Bedenken hatte, dass Dad mich auf der Veranda hören konnte stieg ich die Stufen hinunter und lief ums Haus herum.
Kurz vor meinem Fenster stand ein großer Baum an dem meine alte Schaukel hing. Als Kind hatte ich es geliebt zu schaukeln, weil ich dadurch immer das Gefühl hatte fliegen zu können. Ich setzte mich hin. Das Holz war kalt. Vermutlich war bereits ein wenig Raureif auf der Sitzfläche, denn ich spürte wie die Hose feucht wurde. Na super! Kurz stand ich auf, zog den Pullover über meinen Po und setzte mich wieder. Das war viel besser. Leicht stieß ich mich mit meinen Füßen vom Boden ab. Die Schaukel kam in Bewegung. Ich legte den Kopf in den Nacken.
Zwischen den dunklen Wolken konnte ich tatsächlich den Sternenhimmel sehen. Es sah wunderschön aus. Seltsam welch seltener Anblick die Sterne geworden waren. In Phoenix hatte ich sie fast jede Nacht sehen können. Zuhause...
Ich biss mir auf die Lippe.
Was dachte ich nur? Forks war mein Zuhause! Hier war nun mein Leben. Es war bereits ein Jahr seit meinem Umzug hierher vergangen. Am 19. Januar war mein Umzug gewesen. Hätte ich diesen Tag dieses Jahr in irgendeiner Weise feiern sollen? Ich hatte mich bis eben nichteinmal daran erinnert. Morgen war Samstag. Es war der Samstag an dem Billy und Jacob mit uns zusammen essen würden. War ich wirklich schon bereit mit Jacob konfrontiert zu werden? Ginge es Embry morgen schon besser? Käme es schräg rüber, wenn ich ihn, seine Mutter, sowie Quil und seine Famile einladen würde? Ich denke es würde mir helfen, wenn sie dabei wären.
Unerwiederte Liebe war scheiße. Anders konnte ich es nicht ausdrücken. Ich kam nichteinmal mit diesen Gefühlen klar. Vielleicht war ich nicht für die romantische Liebe gemacht. Wenn ich diesen Zustand schon kaum aushielt wie sollte es dann erst bei der Trennung nach einer festen, ernsthaften Beziehung werden? Wie hatten Mom und Dad das ausgehalten?
Ich zog mein Handy aus der Jackentasche. In den Kontakten suchte ich nach Moms Nummer. Ich ließ es klingeln. Nach dem vierten Läuten nahm jemand am anderen Ende der Leitung ab.
"Hallo?"
"Mom?", meine Stimme klang hohl.
"Adi? Adi, bist du das, mein Schatz?"
Es knisterte. Ich konnte mir bildlich vorstellen wie sie ihr Telefon an ihr Ohr drückte.
"Ja ich bin's. Du weißt, dass meine Nummer auch auf dem Telefon angezeigt wird?"
Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Sie hatte es nicht unbedingt mit der Technik. Die einzige Person, die ich kannte, die schlimmer mit dem Umgang damit war als sie war Dad. Zum Glück hatte Mom Phil. Zu Dritt hatten Bella, Phil und ich ihr vor unserem Umzug erklärt wie sie E-Mails abschickte und ihnen Bilder anfügen konnte.
"Es ist so schön, dass du anrufst! Wie geht es dir, Schatz?", fragte sie aufgeregt.
Beim Klang ihrer Stimme schloss ich die Augen. Erneut spürte ich wie die Tränen einen Weg nach draußen suchten. Ich konnte mich nicht erinnern jemals in so kurzer Zeit so viel geweint zu haben. Ich fühlte mich erbärmlich. Zu weinen hasste ich.
"Ehrlich gesagt nicht so gut.", krächtze ich.
"Wieso? Was ist los? Was ist passiert, Baby?"
Ich blinzelte mehrfach hintereinander.
"Ich-... ", ich bekam keinen Ton heraus.
"Du kannst mit mir über alles reden! Das weißt du, oder?"
"Ich weiß... Ich wünschte- Ich wünschte du wärst bei mir."
Eine einzelne Träne rann über meine Wange.
"Oh, Schatz! Ich würde dich jetzt auch gerne in den Arm nehmen. Gefällt es dir nicht in Forks?"
"Nein, nein!", ich wischte mir mit meinem Handrücken über das Gesicht. "Es ist- Es ist toll hier. Dad gibt sich wirklich Mühe. Er kümmert sich gut um uns und ich habe tolle Freunde."
"Was ist es dann? Ist es wegen eines Jungen?"
Ich schniefte.
"Kann man so sagen."
"Möchtest du mir sagen was passiert ist?", erkundigte sie sich einfühlsam.
"Er ist verliebt in eine Andere.", brauchte ich nach einigen Sekunden heraus.
"Oh, Schatz! Das tut mir leid! Ich bin mir sicher wer auch immer es ist, sie ist nicht annährend so fantastisch wie du! Der Kerl weiß nicht was ihm entgeht, wenn er dich gehen lässt!"
"Mom, es ist Bella. Er steht auf Bella."
"Oh."
Das war wohl ihre vorprogrammierte Reaktion in diesem Gespräch.
"Keine Sorge, Mom! Ich komme klar. Er- Jake tut Bella gut. Hast du schon mit ihr geredet? Sie scheint endlich ihre Trennung von Edward überwunden zu haben."
"Es geht also um Jake? Ich wusste nicht, dass er und Bella befreundet sind."
"Das hat auch erst vor kurzem angefangen. Ich... Ich bin eifersüchtig auf sie. Und bevor du etwas sagst, ich weiß, dass ich es nicht sein sollte! Ich fühle mich furchtbar! Sie ist endlich wieder glücklich. Ich sollte mich für sie freuen und nicht darüber nachdenken wie es wohl wäre an ihrer Stelle zu sein. Am Liebsten würde ich diese Gefühle einfach abstellen, von vorne anfangen und weitermachen, aber-.... ich- ich weiß nicht wie!", sprudelte es verzweifelt aus mir heraus.
Jetzt war ich froh von der Veranda weggegangen zu sein. Wenn Bella mich hören könnte... Wäre sie wütend auf mich?
"So funktioniert das leider nicht, mein Schatz.", sprach sie sanft. "Und es rein gar nichts falsch daran wie du fühlst. Was du fühlst ist normal. Es ist nur menschlich. Das was du gerade durchmachst hat jeder erwachsene Mensch schon mindestens ein Mal erlebt. Es tut unglaublich weh, aber auch wenn es dir jetzt noch unmöglich erscheint garantiere ich dir, dass es besser werden wird!"
"Sowas ähnliches hat Embry auch gesagt.", murmelte ich.
"Embry? Einer deiner Freunde aus dem Reservat, richtig?"
"Ja."
"Du hast mit ihm darüber gesprochen?"
Ich prokelte an meiner Unterlippe herum.
"Ja. Er hat mir geholfen."
"Scheint als wäre er ein guter Freund."
Genervt seufzte ich als ich begriff was meine Mutter damit indirekt andeuten wollte.
"Mom! Ich bin nicht auf der Suche nach einem Ersatz für Jake! Abgesehen davon ist Embry wirklich ein guter Freund. Er ist absolut fantastisch und kein Lückenbüßer, um meine persönliche Krise zu überwinden."
"Schon gut. Ich habe verstanden.", meinte sie beschwichtigend. "Was ich damit sagen will ist viel mehr, dass du wegen diesem Rückschlag die Liebe nicht aufgeben solltest."
"Ich bin noch nicht soweit."
"Das verstehe ich."
Stille.
"Wie hast du sie überwunden? Die Trennung von Dad meine ich."
Mom schien nachzudenken. Am anderen Ende der Leitung hörte ich sie seufzen.
"Woher wusstest du, dass er nicht der Richtige für dich war?", schob ich eine weitere Frage hinterher.
"Das war er. Er war der Richtige für mich, zumindest eine Zeit lang. Wir haben uns geliebt und ich bereue nichts, denn mit ihm habe ich das wundervollste in meinem Leben zustande gebracht. Du und deine Schwester sind unser Ein und Alles. Weißt du Schatz, ich glaube, manche Menschen haben das Glück mehr als nur eine richtige Person in ihrem Leben zu treffen. Manchmal muss man aus Beziehungen lernen."
"Und was lernt man aus sinnlosem Herzschmerz?"
"Das Liebe schmerzhaft sein kann. Die erste Liebe ist bitter süß."
"Nette Umschreibung.", schnaubte ich.
Noch eine ganze Weile telefonierte ich mit Mom. Bevor ich auflegte sagte ich ihr noch, dass ich sie lieb hatte. Inzwischen war meine Nase abgefroren, ebenso meine Finger, obwohl ich ständig die Hand, in der ich das Handy hielt, wechselte und die Andere in der Jackentasche vergrub.
Heimlich schlich ich mich schließlich unbemerkt zurück ins Haus und ging früh schlafen.
~°~
Das ist ein langes Kapitel geworden. Ich hoffe euch gefällt wie sich die Geschichte entwickelt. Ich kann nur nochmal betonen wie sehr ich mich über eure Kommentare und Votes freue. Bitte scheut euch auch nicht davor eure Gedanken während des Lesens im Kapitel mitzuteilen. Ich bin gespannt was ihr denkt und freue mich eure Eindrücke und Meinungen zu lesen.
Auch wenn euch etwas nicht gefällt wäre es nett, wenn ihr mir bescheid geben könntet (ansonsten kann ich es in Zukunft nicht besser machen;)).
Viel Spaß auch weiterhin beim Lesen dieser Fanfiction
*Auch an euch Schwarzleser da draußen, die sich klamm heimlich alles durchlesen und hoffentlich auch mitfiebern😂*!
~°~
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro