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17:

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Bella war schon immer eine Einzelgängerin gewesen. Im Grunde genommen war sie Charlie in vielerlei Hinsicht ähnlicher, als sie es sich selbst eingestehen wollte. Dad war wie sie verschlossen, verantwortungsbewusst, sowie tollpatschig von Zeit zu Zeit. Die beiden hatten unglaublich viel gemeinsam. Aufgrunddessen kam ich mir oft vor, als stünde ich außen vor. Dieses Gefühl betraf nun nicht mehr nur meine Beziehung zu unserem Dad und ihr. Seit dem Tag an dem Bella die alten Motorräder zu Jake in die Werkstatt gebracht hatte gab es die Zwei nur noch im Doppelpack. Sie klebten förmlich aneinander. Wo Bella war, da war auch Jake, zumindest außerhalb der Schule und ihren Schichten bei Newtons. Wann waren sie sich so nah gekommen? Selbst wenn sie nicht dabei war sprach er nur noch von ihr. Ununterbrochen schwärmte er von meiner Schwester, was zur Folge hatte, dass sich mein kleines, dummes, naives Herz schmerzhaft zusammen zog. Wieso war ich nie genug? Während Bella Tag für Tag fröhlicher, lebendiger wurde hatte ich das Gefühl in ein tiefes, dunkles Loch zu fallen. Ich fühlte mich nicht mehr wie ich selbst. So war ich nicht! Die innere Zerrissenheit machte mich fertig. Die gesamte Zeit über war ich mir mit mir selbst uneinig. Ich wollte mich nicht mehr so... erbärmlich fühlen.

Selbst Dad bemerkte, dass ich mich zurückzog. Nun lagen seine besorgten Blicke auch auf mir. Manchmal konnte ich ihm ansehen wie er mit sich rang, ob er mich darauf ansprechen sollte.

An einem Abend an dem Bella Jake nach ihrer gemeinsamen Lernsession, an der ich zwar teilgenommen hatte, aber mir jede Minute davon wie das fünfte Rad am Wagen vorgekommen war, nach Hause fuhr überwand sich Dad schließlich.

"Wie- Wie steht es momentan... um dich und Jake? Er verbringt in letzter Zeit viel Zeit mit Bella.", begann er das Gespräch, welches ihm offensichtlich unangenehm zu sein schien.

"Ist mir aufgefallen.", antwortete ich wortkarg, wobei ich den Blick nicht von meinem Biobuch hob. Mit meinem lilanen Textmarker makierte ich ein weiteres Stichwort.

"Und... was sagst du dazu? Ist- Ist das okay für dich?", fragte er zögerlich.

"Warum sollte es das nicht sein? Sie können selbst entscheiden was sie tun."

"Naja, deine Antwort klingt nicht gerade danach als wäre alles in Ordnung."

Mir brannte eine Sicherung durch.

"Ich komme klar, Dad!", fuhr ich ihn an. Ich merkte selbst wie schroff ich geklungen hatte. "Tut mir leid, Dad. Ich wollte dich nicht so anfahren."

"Du musst dich nicht entschuldigen, Schatz. Ich... Ich möchte nur, dass du weißt, dass ich da bin, falls du reden willst."

Eine kurze Pause entstand. Gerade wollte ich mich schon bedanken, um dieser unangenehmen Stille ein Ende zu setzten und auch der Situation zu entkommen, da ergriff Dad wieder das Wort.

"Weißt du... Eigentlich... -Normalerweise würde ich mich in soetwas nicht einmischen. Es ist nur...", er brauch kurz ab, als müsste er darüber nachdenken was er als nächstes sagen wollte. "... Ich dachte... da wäre etwas, zwischen dir und Jake.", brachte er unsicher hervor. "Ich meine er war sehr oft hier, ihr habt euch so nah gestanden und da- nun ja, habe ich einfach angenommen... -"

Er beendete seinen Satz nicht, aber ich wusste worauf er hinaus wollte.

"Ja, das dachte ich auch... ", ich zuckte mit einem traurigen Lächeln auf meinen Lippen die Schultern und konnte spüren wie die Tränen hinter meinen Augen brannten. "Aber so sieht er mich nicht. Er... Er ist verliebt in Bella."

Eine einzelne Träne rann meine Wange hinab. Ganz deutlich konnte ich spüren, dass sie nur ein Vorbote für viele weitere sein würde. Hektisch wischte ich sie mit dem Handrücken fort. Ungelenkt rappelte ich mich auf und huschte zur Gardrobe wo ich in meine Stiefel schlüpfte und meine Motorradschlüssel vom Harken nahm. Ich zog mir meine Jacke über, schnappte den Helm und verließ Hals über Kopf das Haus. Charlie rief ich lediglich ein ersticktes: "Ich muss kurz raus!", zu bevor ich verschwand.

Es erforderte meine geballte Willenskraft während der Fahrt meine Tränen daran zu hindern wie die Niagarafälle meinen Helm zu fluten. Regen peitschte gegen das Visier meines Helms, beinah so als würde der graue Himmel die Tränen weinen, welche ich zurückhielt. Die Reifen schlitterten über den unebenen, schlammigen Untergrund bevor ich zum stehen kam. Ich riss mir den Helm vom Kopf. Unachtsam legte ich ihn auf dem Sattel ab und sprintete los. Ungehindert floss das Salzwasser über meine Wangen, über meine Lippen. Vereinzelt rannen die Tropfen meinen Hals hinab, andere tropften zu Boden, oder vermischten sich mit dem strömenden Regen. Bei jedem Schritt versanken meine Füße ein Stück im nassen Sand. Ich konnte spüren wie er gemeinsam mit einigen Klumpen nasser Erde an meinen Schuhen festklebte. Dies ignorierend hechtete ich weiter über den fast leeren Sandstrand. Der Tränenschleier nahm mir die Sicht, während der Schmerz in meiner Brust stetig zuzunehmen schien. Tosende Wellen schlugen in der Ferne gegen die Klippen. Das Geräusch der zerschellenden Wellen vermischte sich mit einem weit entfernten Donnerschlag. Nicht mehr in der Lage, vor lauter Rotz, durch meine verstopfte Nase zu atmen starrte ich auf das stürmende Meer hinaus. Eisige Windböen zogen an meinen Haaren, wehten einzelne Strähnen in alle nur erdenklichen Richtungen und peitschen sie mir ins Gesicht. Leider konnte die erbarmungslose Kälte nichts gegen die aufkeimenden Kopfschmerzen ausrichten. Die Gischt schäumte auf den düsteren Wellen. Vom sonstigen Türkis des Meeres war nichts mehr zu sehen. Die gesamte Welt war grau. Eine Woge des bitterkalten Wassers nach der anderen schwappte über meine Schuhe und durchnässte die Stiefel. Es machte keinen Unterschied. Pitschnass stand ich in der Brandung, während der Regen erbarmungslos vom Himmel auf die Erde trommelte. Das Loch in meinem Herzen brannte dennoch wie Feuer. Ein bisher ungekannter Zorn brannte durch meine Venen. Das Gefühl breitete sich aus, so intensiv, dass ich nicht dagegen anzugehen wusste. Es drohte mich zu verschlingen, da stieß ich einen Schrei aus. Ich schrie so laut, so lange ich konnte. Die Vibration ging durch meinen Körper. Ein Kratzen in meinem Hals, an meinen Stimmbändern, wollte mich zum schweigen bringen, der ungewohnten Belastung ein Ende bereiten, doch ich weigerte mich. Ich schrie wie am Spieß, bis mir die Luft ausging. Sobald der Ton meiner Stimme, die nicht mehr wie meine geklungen hatte, verklangen war umfing mich für den Bruchteil eines Augenblicks nichts als Leere, als wüsste mein Verstand nicht was er mich fühlen lassen sollte. Ohne zu wissen was ich tun sollte füllte ich erneut meine Lungen mit Sauerstoff und ließ einen weiteren, ebenso vollständigen Schrei meinen Lippen entgleiten. Der krächtzende Klang schien über dem Wasser wiederzuhallen, sich mit dem Lärm um mich herum zu vermischen. Mir war es egal wer mich hörte. Mir war egal was die Spaziergänger über mich denken mochten, denn dieses Ventil, meine Schreie, zu nutzen war alles was mich im Moment davon abhielt zu zerbrechen. Es tat gut, verschaffte es mir zu diesem Zeitpunkt Erleichterung. Ich schrie bis mein Hals brannte, ein sengenden Schmerz. Auf meiner Zunge lag der Geschmack von Salz, ob er vom Meerwasser, oder von meinen Tränen stammte vermochte ich nicht zu sagen.
Ich hatte mich alleine verliebt. Es war eine einseitige Liebe. Vermutlich hatte Jake es nicht einmal bemerkt. Wann war es mir aufgefallen? An dem Tag an dem ich ihn mit Bella in der Werkstatt angetroffen hatte? War das Eifersucht gewesen? Ich war noch nie zuvor wegen eines Jungen eifersüchtig gewesen. Dieses Gefühl nagte an mir. Wie ein heimtückischer Virus hatte es sich eingeschlichen und fraß sich nun durch meine Eingeweide. Warum entscheid er sich nicht für mich? Wieso hatte er sich nicht in mich verliebt? Würde ich immer in Bellas Schatten stehen, als die Ungeliebte? Entschieden sich alle für sie? War es meine Schuld?
Jake wollte mich nicht, nicht wie ich ihn. Er brauchte mich nicht, nicht wie ich ihn. Ist es ihm jemals in den Sinn gekommen, dass wir zusammensein könnten?
Ich starrte hinaus auf die tobende See. Inzwischen hatte sich der Platzregen in ein sanftes Nieseln verwandelt. Das Wetter tat was es wollte. Ein Zittern durchlief meinen Körpern, da meine Muskeln ohne mein Zutun kontrahierten. Ein Schauer nach dem Anderen durchlief mich in dem Versuch mich zu wärmen, doch mir blieb kalt. Mich kümmerte es nicht. Gewissermaßen passte das Frösteln zu meiner momentanen Gefühlslage. Etwas in meiner Brust zog sich zusammen. War das mein Herz? Mir war schlecht. Ich wusste nicht, ob die Tränen zwischenzeitlich aufgehört hatten zu fließen, doch ich konnte spüren wie sie nun siedendheiß über meine Wangen rannen. Obwohl meine Kehle sich anfühlte, als hätte jemand mit Sandpapier darüber geschmirgelt brüllte ich erneut meine Wut, auf mich selbst, auf die Welt und meine Trauer hinaus.

Plötzlich erkannte ich aus dem Augenwinkel, wie jemand sich mir nährte. Mein Kopf fuhr herum. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte ich doch tatsächlich geglaubt es könnte Jake sein, der sich von Bella losgesagt hatte und mir nun seine Liebe gestehen würde. Doch natürlich war es nicht Jake, auch wenn die Person, die auf mich zukam einiges mit ihm gemeinsam hatte. Seine in der Mitte gescheitelteten Haare klebten an seiner rostbraunen Haut. Für Gewöhnlich endeten sie auf Höhe seiner Schultern, jedoch zog die Nässe sie nun noch ein kleines Stückchen weiter nach unten. In letzter Zeit war er unglaublich gewachsen und reichte mittlerweile vermutlich beinah an die zwei Meter ran. Dort hörte es mit den Ähnlichkeiten auf. Embry und Jake waren zwei vollkommen verschiedene Menschen. Wie ein Reh im Scheinwerferlicht stand ich an Ort und Stelle. Ich wusste nicht was ich tun, wie ich auf ihn reagieren sollte. Langsam kam er auf mich zu. Er stellte sich neben mich, den Blick auf das offene Meer gerichtet. Verstohlen beobachtete ich ihn von der Seite. Er sagte keinen Ton, stellte keine Fragen. Embry stand einfach nur da und sah mit mir auf die Wellen hinaus. Ich drehte meinen Kopf wieder nach vorne, als ein unerwarteter, schallender Schrei mich zusammenzucken ließ. Erschrocken, mit aufgerissenen Augen, wandte ich mich Embry zu. Er stand neben mir in der Brandung und schrie wie ich es zuvor getan hatte. Der Klang war sonderbar, laut, kratzig, tief. Er hatte eine angenehme, tiefe Stimme. Ich hatte noch nie diese Seite von ihm gesehen. Der Embry, den ich kannte war ruhig, schüchtern, liebenswert, aber zurückhaltend. Er war kein Typ für übermäßige Gefühlsausbrüche. Nach einer Ewigkeit ging ihm schließlich die Luft aus. Mit einem traurigen, schiefen Grinsen sah er mich an. Er deutete mit seinem Kopf Richtung Ozean. Ich folgte seiner stummen Aufforderung. Tief inhalierte ich die Luft ehe ich wieder alles rausließ was sich emotional in mir aufstaute. Gemeinsam standen wir in den Fluten, während wir uns wie zwei wahnsinnig gewordene die Seelen aus den Leibern schrien.

Nach einiger Zeit streikten unsere Stimmbänder. Außer Atem und mir sicher später die Halsschmerzen meines Lebens zu bekommen, verweilte ich noch eine Weile regungslos, bis ich wieder nach links zu Embry sah. Erst jetzt nahm ich wahr, dass er keine Jacke, oder dergleichen trug. Wir hatten Januar und er stand von Kopf bis Fuß durchnässt im T-Shirt neben mir. In mir regte sich das schlechte Gewissen. Ich zitterte wie Espenlaub. Auch wenn er augenscheinlich nicht zu frieren schien wollte ich nicht, dass er sich erkältete. Meine klammen Glieder in Bewegung zu setzen stellte sich als eine kleine Herausforderung heraus, bei der ich beinah mit dem Gesicht voran im knöchelhohen Wasser gelandet wäre. Starksig wartete ich zu Embry und griff nach seiner Hand. Als meine winzigen Finger seine riesige Hand versuchten zu umfassen hielt ich einen Moment überrascht inne. Er glühte förmlich. Wäre seine Haut noch heißer hätte er wahrscheinlich den Aggregartzustand gewechselt.

"Du hast Fieber.", schniefte ich.

Meine Stimme klang heiser. Ich räusperte mich. Embry schaute zu mir hinuter. Nun war er es, der meine Hand festhielt. Er griff auch nach meiner Zweiten und hielt sie zwischen seinen.

"Mir geht es gut. Du bist eiskalt!", stellte er fest.

Okay, möglicherweise war auch das die Erklärung für den Temperaturunterschied, der zwischen unseren Körpern bestand. Eine wohlige Wärme umhüllte meine Hände. Für einen Moment schloss ich die Augen.

"Vielleicht ist es auch das.", gab ich leise zu.

"Komm!"

Embry ließ meine Hände nicht los, während er mich zaghaft an den Strand navigierte. Erst kurz vorm Waldrand blieb er stehen. Als er seine Hände von meinen nahm spürte ich sofort den unangenehm Verlust seiner Wärme. Ich verschränkte die Arme vor der Brust in dem Versuch mit meinen, nun wieder warmen, Händen meinen Oberkörper zu wärmen. Da tauchte eine Frage in meinen Gedanken auf. Mit zusammenbezogenen Brauen legte ich meinen Kopf ein Stück in den Nacken, um Embry ins Gesicht sehen zu können.

"Wie-", ich musste mich räuspern, da meine Stimme versagte. "Wieso bist du überhaupt am Strand?"

Da war er! Dieser mitleidige und gleichzeitig schuldbewusste Gesichtsausdruck. Was auch immer er mir gleich mitteilen würde, ich wäre nicht davon begeistert.

"Dein Vater hat bei Quil und bei mir angerufen.", seufzte er ergeben.

Er hatte was?! Da war sie wieder, die Wut. Ich hatte ihm doch gesagt, dass ich kurz Zeit für mich brauchte und er telefonierte gleich in der Weltgeschichte rum? Ich war fast erwachsen!

Meine Emotionen standen mir wohl ins Gesicht geschrieben, da Embry sogleich in die Bresche sprang und versuchte Charlie zu verteidigen.

"Bitte sei nicht wütend auf ihn! Er hat nichts verraten. Charlie hat sich nur Sorgen gemacht, weil du recht aufgebracht warst, als du mit dem Motorrad losgefahren bist und wollte wissen, ob du in LaPush seist. Quil und ich sind sofort nach dem Anruf los, um dich zu suchen."

Er hatte nichts verraten...

"Wieso nimmst du an, dass es etwas zu verraten gäbe?", fragte ich mit kratziger Stimme.

Wie konnte es sein, dass nur ich wie ein Reibeisen klang?

"Adi, ich bin nicht blöd. Ich sehe, dass es dir ganz und gar nicht gut geht. Was ist es? Willst du mit mir darüber reden?"

Zunächst schwieg ich. Ich wusste nicht was ich darauf antworten sollte. Wollte ich mit ihm reden. Schon das er da war half mir. Ich fühlte mich nicht mehr verlassen, oder einsam.

"Jake?", allein der Klang seines Namens sorgte dafür, dass ich zusammenzuckte.

Mit wässrigen Augen blickte ich auf und nickte schließlich ergeben. Embry schloss mich in seine Arme. Die freundschaftliche Geste und die angenehme Wärme, die von ihm ausging sorgten dafür, dass bei mir erneut die Dämme brachen. Ich hatte nicht gedacht, dass mein Körper noch Tränen übrig hätte, doch ich wurde eines besseren belehrt. Elendig schluchzte ich an seiner Brust vor mich hin, während er mir beruhigend über den Rücken strich. Es zeigte Wirkung. Irgendwann geschah das Undenkbare, meine Tränen versiegten.

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