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2 3 e n t y - t h r e e: Verwirrend

Ich versuche nicht allzu laut in mein Taschentuch zu schniefen, als ich am nächsten Mittag in der Bibliothek in meiner hinteren Ecke sitze. Die letzten Wochen bin ich durch Alec einige Male negativ bei unserer Bibliothekarin aufgefallen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nicht mehr viele Freipässe habe. 

Nicht nur, dass ich die letzte Nacht wenig geschlafen habe, da ich immer wieder über Alec's plötzliche Worte nachdenken musste, es scheint auch so als hätte ich mir gestern im Schnee wieder etwas eingefangen. Als hätte die Krankheit vor ein paar Wochen nicht gereicht. 

Ich habe die Szenen von gestern immer wieder Revue passieren lassen, in der Hoffnung zu verstehen, warum er gesagt hat, was er gesagt hat und auch, was er damit eigentlich meint. Bis jetzt bin ich noch nicht drauf gekommen. 

Ich werfe einen Blick auf die Uhr und kann ein leichtes Gefühl der Enttäuschung nicht herunterschlucken. Die Mittagspause hat bereits vor 25 Minuten angefangen, was mir mitteilt dass Alec wohl nicht mehr hier auftauchen wird. Nicht, dass er seine Mittagspausen hier mit mir verbringen muss, aber ich hätte ihn gerne gefragt, was das gestern eigentlich war. Und eigentlich hatte ich Gefallen daran gefunden, hier zusammen zu sitzen und die Zeit zu verbringen. 

Seufzend blättere ich auf die nächste Seite um. Nicht, dass es etwas bringen würde. Die Worte, die ich überfliege, realisiere ich gar nicht. Stattdessen bin ich tief in meinen Gedanken versunken. Er küsst mich, einfach so, ohne Vorwarnung, um mir im nächsten Moment mitzuteilen, dass er das nicht kann. Dass er was nicht kann? 

Mit roten, kalten Wangen erreiche ich nach Ende des Schultages die Haustüre und schlüpfe schnell in das warme Haus meiner Großeltern. Süße Gerüche begrüßen mich und gedämpfte Geräusche aus dem Wohnbereich lassen mich vermuten, dass meine Großmutter in der Küche am Zaubern ist. Ich rufe ein laute Begrüßung in den Hausgang und trete, nachdem ich meine Sachen ausgezogen habe, zu meinen Großeltern. Mein Opa, der am Küchentisch sitzt, vor ihm ausgerollt ein Stück Teig. Aus dem Radio tönen leise Weihnachtslieder. Micky sehe ich auf einem weiteren Stuhl liegen und vor sich hin dösen. 

"Was macht ihr denn?", frage ich verwundert und begrüße beide mit einer kurzen Umarmung. "Das riecht ja himmlisch." 

"Hier, schau", meint mein Gramps und hält mir stolz das ausgestochene Stück Teig hoch, das wohl einen Hasen repräsentieren soll. Ich grinse ihn an. 

"Der sieht toll aus", antworte ich und nehme mir einen bereits Gebackenen, der bereits am abkühlen ist. "Die schmecken wahnsinnig toll." 

"Die sind noch nicht verziert", tadelt mich meine Oma lächelnd, was mir ebenfalls ein Lachen hervor holt. 

"Ich mache ein ganzes Blech von denen", meint Gramps und ist wieder mit dem Ausstechen beschäftigt. 

"Schau Micky, ich bekomme sogar eigene Plätzchen", necke ich den fetten Kater, aber bekomme nicht mal eine Reaktion zurück. "Ihr habt schon eine Weile keine Plätzchen mehr gebacken", meine ich kauend. 

"Wir dachten es würde mal wieder Spaß machen. Deine Oma hat außerdem ein neues Rezept über ihr Handy gefunden."

"Verstehe", schmunzele ich und nehme mir einen weiteren Keks, ehe ich aufstehe und nach meinem Rucksack greife. "Ich mach mich an die Hausaufgaben."

"Okay Schatz, viel Erfolg. Das Abendessen gehen wir danach an."

"Ruft mich gerne dazu. Ich kann helfen", sage ich und  werfe noch einen Blick in die Küche. Meine Oma, die den Ofen für die nächste Ladung Plätzchen wappnet, und mein Gramps, der sich etwas schwerfällig von seinem Stuhl erhebt, um das volle Blech zu meiner Oma zu bringen. 

Oben angekommen werfe ich meinen Rucksack achtlos in die Ecke und starte meinen Computer.  Nervös tippe ich auf meinem Tisch herum und schaue ihm beim Hochfahren zu. Den ganzen Tag habe ich nachgedacht und fühle mich weiterhin ratlos. Tumblr muss mir einfach weiter helfen! Als das vertraute Design in mein Sehfeld tritt, atme ich erleichtert aus, in der Hoffnung endlich Antworten auf die Fragen in meinem Kopf zu bekommen. 

Sonnenuntergänge, ein Bild von einem Teich, mehrere Bilder von Häusern und Blumen. 

Mehr kann man eigentlich nicht wollen. Für eine Person Alles zu sein. Alec ist Alles für mich. Das ist er heute und das war er wohl schon eine ganze Weile. Ich bin mir schon eine Weile bewusst über meinen Crush auf Alec, aber was ist mit ihm? Ich kann mir nicht vorstellen, dass er das Selbe empfindet. Und gerade weil ich mir nicht vorstellen kann, verstehe ich die Situation noch weniger. Dass er das nur zum Spaß macht, um mit meinen Gefühlen zu spielen, traue ich ihm eben auch nicht zu. 

"Oh man", murmele ich beim Anblick des nächsten Posts, der sich wie ein kleiner Schlag ins Gesicht anfühlt. Dumme Gedanken über das Prinzip von Karma und den Unfall kommen mir direkt in den Sinn, also versuche ich sie zu vertreiben. "Uncool Tumblr.."

Während ein ästhetisches Bild zweier Körper und eine in Eis eingefrorene Margerite mich wieder auf andere Gedanken bringen, fühle ich mit dem nächsten Post wieder angegriffen. Zumindest fühle ich mich angesprochen. 

Tumblr ist wohl heute keine Hilfe, seufze ich in Gedanken enttäuscht und schließe die Seite mit einem schlechteren Gefühl. Kein einziger Post hat mir nur im Geringsten weitergeholfen. Es war alles eher ein neckendes Vorhalten meiner Sorgen. 

Wie bereits erwartet gelingt es mir eine weitere Nacht nicht, viel Schlaf zu bekommen. Von einer Seite auf die andere wechselnd habe ich kein Auge zu bekommen. Mein Auftreten am nächsten Tag in der Schule spricht dementsprechend für sich. Wirklich viel Mühe habe ich mir heute auch nicht gegeben das Ganze zu kaschieren. 

Auch auf meine Nachrichten, die ich Alec gestern Abend noch geschrieben habe, nachdem er sich den ganzen Tag nicht gemeldet hatte, meldete er sich nicht. Es war ein komisches Gefühl nicht mit ihm zu reden. Ich hatte mich bereits so an seine Gesellschaft gewöhnt, und an die lustigen Videos, die wir uns immer zugeschickt haben. Aber von Alec kam nichts zurück und auch heute habe ich ihn noch nirgends herumspringen sehen. 

Fand er diesen Kuss so komisch, dass er mir so sehr aus dem Weg gehen muss? Ich verstehe es einfach nicht. 

Nachdem ich eine weitere Stunde Englisch überlebt habe, schlendere ich zu meiner letzten Stunde des Vormittags über die Gänge. Mrs. Hill hat mich heute zum Glück größtenteils in Ruhe gelassen, was mir recht war. Ich habe den Eindruck durch Jonnys Suspendierung hat sie mehr Lust, den Unterricht zu halten. Sie war heute um einiges netter zu uns. Aber wenn ich ehrlich bin, dann geht es mir genauso. Müsste ich Jonny auch noch ertragen, hätte ich mich wohl Zuhause verkrochen und krank gemacht. 

Etwas in Eile schließe ich mein Schließfach im Schulgang auf, auf dem noch einige Mitschüler stehen und miteinander tratschen, obwohl die nächste Stunde in Kürze startet. Ich werfe mein Englischbuch unachtsam in meinen Spind und greife nach meinen benötigten Unterlagen für die  nächste Stunde, sowie mein Mittagessen und schließe die Spindtüre eilig, sortiere meine Sachen in meinen Rucksack und will mich gerade wieder in Bewegung setzen, als ich nach einem Schritt Unachtsamkeit gegen jemanden knalle. 

"Verdammt, es tut mir leid", murmele ich entschuldigend und blicke auf, nur um Alec zu sehen, der wie aus dem Nichts vor mir steht und mich mustert. 

"Hi Charly", meint er nur. 

"Hey", sage auch ich erschlagen und blicke zurück. Etwas an seiner Haltung ist anders, kühler, aber sonst sieht er aus wie immer. 

"Du warst gestern gar nicht in der Bibliothek", beginne ich. 

"Ja", murmelt er leicht nickend und steckt seine Hände in seine Hosentaschen. "Hör zu, ich bin spät dran für Geschichte. Ich muss leider schnell weiter."

"Oh, ja, klar", sage ich, aber ehe er meine Antwort angehört hat, hat er sich schon in Bewegung gesetzt und ist den Gang herunter verschwunden. 

Verwundert, und auch ehrlicherweise verletzt über sein kindisches Verhalten, schüttle ich einfach nur meinen Kopf, atme tief ein und versuche den restlichen Schultag zu überstehen. 


Es ist fast schon etwas lächerlich, als ich am dritten Abend ohne wirklichen Kontakt mit Alec in der Garage stehe und auf Alecs' Schlitten schaue, der seit drei Tagen dort herum steht. Nachdem er abgehauen ist hat er ihn einfach mit mir im Schnee liegen lassen, also habe ich ihn mit nach Hause genommen. Ich bin allen ernstes am Überlegen, ob ich ihn zurück zu ihm bringen soll. 

Nicht, dass er ihn vermisst oder wieder haben will, es ist eher eine Ausrede für mich, endlich mit ihm persönlich zu reden und diesen Kindergarten zu beseitigen. Nachdem er mir auch zwei weitere Tage aus dem Weg gegangen ist reicht es mir langsam. Meine Verwirrtheit hat sich in Wut umgewandelt. Zuerst war ich traurig über sein abweisendes Verhalten mir gegenüber, aber je mehr Zeit vergeht, desto wütender werde ich. 

Ich habe angefangen, mir die lächerlichsten Geschichten zusammenzureimen, in der Hoffnung eine Antwort herzudichten, die mir plausibel genug klingt, um als Erklärung für all das zu dienen. Auch versteht sich sein Verhalten mit keiner Regel der Freundschaft, und ich dachte das sind wir - Freunde. 

Frustriert ziehe ich mir die Handschuhe über die Finger, greife nach dem Seil, das am Schlitten befestigt ist, und setze mich in Bewegung in Richtung Alecs Haus, das doch einige Meter entfernt ist. Aber das macht nichts. Die Strecke eignet sich hervorragend, um mir Gedanken darüber zu machen, wie ich ihn am besten konfrontiere. Ich bin nicht gut darin, meine Gedanken zu teilen, und erst recht nicht, wenn ich wütend bin. Ich bin immer eher der Typ, der Krawallen aus dem Weg geht. Das mit Jonny war eine reine Ausnahme. Aber ich weiß, dass ich hier weiterhin gegen eine Wand fahren werde, wenn ich mich nicht traue. Ich habe keine Lust mehr mir weiterhin einen Kopf über unbeantwortete Fragen zu machen. Ich habe also nicht wirklich eine Wahl. 

Auf halber Strecke bemerke ich die ersten Schneeflocken, die vom Himmel fallen, und sich mit der bestehenden Schneelandschaft verschmelzen. So viel Schnee, wie dieses Jahr, hatte es schon eine Weile nicht mehr gehabt. Nicht, dass es das besser macht. Von mir aus kann es auch das ganze Jahr über Sommer sein. 

Tausende Varianten des kommenden Gespräches gehen mir durch den Kopf. Ich spiele sämtliche Wendungen durch und lege mir für jede Version Antworten parat und dennoch habe ich keine Garantie, dass ich nicht gleich komplett versage, was meine Ansprache betrifft. Irgendwann komme ich mir so dumm vor, dass ich für einen Moment stehen bleibe und einen Blick nach hinten werfe - auf diesen dummen Holzschlitten, den ich hinter mir her ziehe. 

"Das ist noch dämlicher als die Packung an Tempos", murmele ich mir einsehend zu, ehe ich kopfschüttelnd wieder Tempo aufnehme und die restlichen Meter überbrücke. Ich beschließe, direkt an der Eingangstüre zu klingeln. Jetzt auch noch etwas gegen das Fenster zu werfen ist selbst mir zu dumm - und außerdem ist es nicht mitten in der Nacht. 

Ich beginne damit, meine Hände nervös aneinander zu reiben, während ich darauf warte, dass sich etwas im Haus bewegt, nachdem ich die Klingel geläutet habe. Je mehr Zeit vergeht, desto mehr verfluche ich mich dafür, hier aufgetaucht zu sein. Aber was bleibt mir für eine andere Wahl?, rede ich mir ein. 

Es dauert einen Moment, bis ich Schritte ausmache und einen Schatten sehe, der auf die Türe zukommt und diese öffnet. 

"Hi", begrüße ich Alec, der mich überrascht anblickt. Er hat wohl nicht mit mir gerechnet. 

"Charly? Was machst du hier?", fragt er nach einem kurzen Moment der Stille. 

"Ich hab dir deinen Schlitten vorbei gebracht."

"Das hättest du nicht machen müssen", erwidert er und legt seinen Kopf schief. 

"Doch", bestehe ich und setze meine erste, ausgedachte Ausrede ein. "Meinen Opa hat es gestört, dass er so viel Platz in der Garage eingenommen hat."

"Oh man, das tut mir leid", höre ich Alec sagen und meine, etwas Schuld in seiner Stimme zu hören. "Du hättest etwas sagen können. Ich wäre sofort gekommen und hätte ihn abgeholt."

"Du hast die letzten Tage nicht sonderlich viele Worte an mich verloren", meine ich gedämpft und zwinge mich dazu, meinen Blick nicht zu senken. Ich will eine Reaktion von ihm sehen, irgendwas, aber er wirkt verschränkt und irgendwie auch uninteressiert. Er wirkt ganz anders, als sonst, und seine kühle, plötzliche Art macht mich immer wütender. 

"Ja", murmelt er leise und reibt seinen Nacken. "Ich hatte viel zu tun."

"Hör auf mit dem Mist", antworte ich frustriert und schüttele nun meinen Kopf. Meine Worte scheinen nicht das zu sein, was er erwartet hat, denn er blickt mich überrascht an. 

"Was?", fragt er nach.

"Ich habe das nicht verdient Alec", spreche ich ihm zu, wahrheitsgemäß und direkt. "Du kannst mir nicht sagen, dass wir Freunde sind, mich dann küssen und mich dann ignorieren! Das ist nicht fair! So etwas macht man nicht, wenn man befreundet ist."

"Ich kann nicht befreundet sein mit dir, Charly", höre ich ihn leise sagen und blicke ihn nur noch verwirrter an. 

"Was?", frage ich. "Warum? Habe ich etwas Falsches gemacht?"

"Nein", widerspricht er mir und sieht mich nun direkt an. "Du hast nichts gemacht Charly. Ich - ich mag dich zu sehr. Aber ich habe mich erst von Jules getrennt und ich bin noch nicht über sie hinweg und alles ist so wahnsinnig verwirrend. Ich muss mich auf die Schule konzentrieren und die letzten Monate verarbeiten und ich habe ... ich kann einfach ..."

Er bricht ab, den Blick wieder auf den Boden gesenkt. 

"Wieso konntest du mir das nicht einfach sagen?", frage ich ihn verwirrt über all seine Ausreden. "Wieso hast du mich ignoriert und hast so ein respektloses Hin und Her veranstaltet? Ich verstehe nicht, wieso du nicht einfach ehrlich mit mir sein konntest?"

Vergeblich warte ich auf seine Antwort, aber diese kommt nicht. Alec schaut mich einfach nur an, schaut wieder weg und gibt mir keine Reaktion auf meine Fragen. 

"Okay, dann eben nicht", atme ich frustriert auf, als er mir auch nach weiteren Momenten keine Erwiderung gibt, schüttele ich meinen Kopf frustriert und setze mich in Bewegung - Weg von Alec. 

Ich bin wohl wieder alleine unterwegs. 


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