ღ29« тяυє ƒяιєη∂ѕ ѕтαв уσυ ιη тнє ƒяσηтღ
Danke für die vielen und vor allem tollen Rückmeldungen zum letzten Kapitel! :) x Das hätte ich echt nicht erwartet ^^
Dieses Mal kommt das Update ein bisschen schneller, ich konnte nicht mehr warten ^^ Ich hoffe, ihr mögt das Kapitel :) x
Viel Spaß beim Lesen !:) x
All the love xx
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Niall
Liam's Seite des Bettes war leer, als ich am späten Nachmittag aufwachte. Zwar dauerte es eine Weile, bis die Erinnerung an letzte Nacht wieder in mein Denken zurückkehrte. Die Party, die Drogen, mein überreizter Magen, der Sex...-
Ich stockte. Innerhalb eines Sekundenbruchteils war die Erinnerung zurück; in Farbe. Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht, mein Herz schlug so penetrant gegen meine Brust, dass ich Angst hatte, es könne ihr entspringen; anatomisch gesehen war das natürlich völliger Blödsinn.
Ich war mit einem Mal hellwach. Ich schlug die Decke zurück, warf einen Blick aus dem Fenster - es regnete -, und kam zu der Erkenntnis, dass ich mir vielleicht etwas anziehen sollte, bevor ich den Raum verließ.
Ich tapste auf noch immer wackeligen Beinen in Richtung der Küche, aus der mir der Geruch frischen Kaffees entgegenschlug, obwohl es bereits fünf Uhr war. Ich gähnte und hörte Liam seufzen, kurz darauf vernahm ich das Geräusch eines Wasserkochers.
Ich wusste nicht, ob er mich bemerkt hatte, aber sollte dem so sein, hatte er mich noch keines Blickes gewürdigt. Andererseits; wie sollte er mich auch bemerkt haben? Er stand schließlich in der Küche, neben einem dröhnenden Wasserkocher und dem offenen Fenster...
Ich betrat die Küche mit einem Lächeln auf den Lippen und dem Saum meiner Ärmel in den Händen. Ich war mir sicher, schrecklich auszusehen - aber was änderte das schon? Ich fühlte mich besser, fast hätte man sagen können, ich wäre gut gelaunt; und das hatte ich lange nicht mehr guten Gewissens behaupten können.
Ich war fast glücklich. Verwirrt, aber fast glücklich.
Ich machte einige Schritte auf ihn zu, verspürte das dringende Bedürfnis, ihn in beide Arme zu schließen. Ich dachte mir nichts dabei, meinem Impuls zu folgen - schließlich hatten wir gestern miteinander geschlafen, da war eine Umarmung doch weit harmloser, oder nicht?
Ich legte meinen Kopf auf seiner Brust ab, spürte seine Wärme, aber keine Reaktion. Zumindest nicht solange, bis er sich meiner Umarmung sofort entzog. Ich sah ihn irritiert an und wich einige Schritte zurück.
„Fass mich nicht an", fauchte er; in seinem Blick lag ein Zorn, den ich bisher noch nie gesehen hatte - bei niemandem. Er schnaubte, und ich schlang beide Arme um meinen noch immer schmerzenden Körper.
„Tut mir leid", murmelte ich, erschrak über das unsichere Zittern in meiner Stimme. „Ich wollte nicht..."
Liam schüttelte energisch seinen Kopf und fuhr sich durch das dichte Haar. Er drängte sich an mir vorbei, machte einige Schritte in sein Wohnzimmer und schüttelte seinen Kopf erneut. „Das hätte nie passieren dürfen", sagte er, während er sich mit beiden Händen über das hitzige Gesicht fuhr. Man musste nicht sonderlich intelligent sein, um wissen zu können, dass Liam von letzter Nacht sprach.
Da flammte brennender Schmerz in mir auf. Ich sog die Luft ein, als hätte man mir eine Ohrfeige verpasst. Ich wollte ihm antworten, tausend Fragen schossen mir durch mein völlig überreiztes Gehirn; Übelkeit und Kopfschmerzen stiegen mit einer Heftigkeit in mir nach oben, die selbst mir ungewohnt war.
„Du hast mir gesagt, du liebst mich..."
„Ich war betrunken, Niall", zischte er und warf mir dabei einen so abschätzenden Blick zu, als wolle er mich fragen, wie ich das nur hatte glauben können; und diese Frage hatte ich mir selbst bereits einige Male in meinem Leben stellen müssen. „Ich bin nicht schwul."
Ungläubig schüttelte ich den Kopf, noch immer in der Hoffnung, dass das alles ein ziemlich schlechter Scherz oder zumindest ein Alptraum war; irgendetwas, das mich hätte wissen lassen, dass es ihm nicht ernst war mit den Worten, die so leicht über seine Lippen kamen, dass ich keine Sekunde lang Zweifel daran hatte, dass meine Gefühle für ihn einseitig waren.
Da spürte ich zum ersten Mal seit langem salziges Nass hinter meinen Lidern. Meine Augen hatten sich mit Tränen gefüllt - das war ein denkbar schlechter Zeitpunkt. Ich wollte nicht, dass er mich so sah; ich wollte nicht, das irgendjemand mich so sah.
„Ich bin nicht schwul", wiederholte er, „Das mit dir ... Das war ein Ausrutscher."
Ich wand meinen Blick von ihm ab, schloss meine Augen für einen Moment und spürte die heißen Tränen über meine Wangen laufen wie kleine Rinnsale. Schließlich wand ich ihm meinen Blick wieder zu und fühlte mich so verloren, dass ich gar nicht wusste, welcher Ausdruck auf meinem Gesicht herrschte. „Das hättest du dir überlegen können, bevor du mit mir geschlafen hast."
Ich zitterte am ganzen Körper, konnte den Tränenfluss nicht aufhalten.
„Das tut mir leid", log er, so emotionslos, dass ich selbst ohne Lügendetektor sagen konnte, dass er nicht die Wahrheit sagte. „Wir waren beide betrunken und standen unter Drogeneinfluss. Ich war einfach nicht mehr Herr meiner Selbst..."
„Das ist keine Entschuldigung", ich fröstelte, und die Worte zerbrachen zwischen meinen Lippen.
Einen Moment lang glaubte ich, in seinem Blick etwas wie Mitgefühl erkennen zu können; Schuldbewusstsein, Erbarmen - irgendetwas, das zeigte, dass ich ihm nicht völlig egal war. Dass er mich nicht nur benutzt hatte, dass er nicht...
Aber mit dem, was dann kam, erhob er meinen Kummer in die dritte, in die x-te Potenz. „Ich möchte, dass du zurückfliegst, Niall."
Es traf mich wie ein Schlag. Ich zuckte zusammen und suchte nach einer Möglichkeit, meine Stimme wieder zu einem vernünftigen Klang zu bringen - ich wollte nicht vor ihm weinen, ich wollte nicht, dass er so tiefe Einblicke in meine Seele gewann, jetzt, wo all das geschehen war.
Meine Stimme war nicht mehr als ein heiseres, beschämtes Flüstern, als ich ihm antwortete. „Ich habe kein Geld, um meinen Flug umzubuchen."
Da schlug er mit der flachen Hand auf den Esstisch und fluchte.
Harry
Ich hatte auf meinem Bett gesessen und eine sterbenslangweilige Talkshow im Free-TV verfolgt, als ich einen dumpfen Knall hörte. Es klang, als hätte jemand mit der flachen Hand gegen eine Wand oder auf den Tisch geschlagen. Im nächsten Moment hörte ich Liam lautstark fluchen, und ging im ersten Moment davon aus, er hätte eine Tasse Kaffee fallen gelassen; das wäre im Vergleich zu dem, was ich Sekunden später tatsächlich vorfand, ziemlich harmlos gewesen.
Ich stand auf, verließ den Raum und kam mit einem irritierten Ausdruck im Wohnzimmer an; Liam hatte beide Arme vor der Brust verschränkt, Niall stand ihm gegenüber und weinte. Seine Gesicht war tränennass, eine Strähne des blonden Haares hing ihm ins Gesicht.
Ich sah beide abwechselnd an, mit einem Blick, der fragend genug hätte sein dürfen, um ihnen zu signalisieren, dass ich auf eine Erklärung wartete.
Aber da kam nichts. Kein Ton, noch nicht einmal irgendeine Geste, die mir hätte weiterhelfen können. Niall sah mir aus den Augen eines Menschen mit gebrochenem Herzen entgegen: Weinerlich, von Kummer durchtränkt, gleichzeitig leer - irgendwie ... zerbrochen.
Liam hingegen sah aus, als hätte er ziemlich mit sich selbst zu kämpfen, um bloß keine Emotionen an die Oberfläche zu lassen - Das Ganze interessiert mich nicht, meinetwegen kannst du weinen, soviel du willst -, aber wenn man ihn so lange kannte, wie ich das inzwischen tat, wusste man, dass das typisch für ihn war. Im Grunde seines Herzens, vielleicht sogar knapp unter der Oberfläche, waren tatsächlich Emotionen. Aber um diese definieren zu können, hätte mir irgendjemand erklären müssen, was hier überhaupt los war...
Niall setzte sich in Bewegung, drängte sich an mir vorbei auf den Flur und schloss die Tür des Badezimmers hinter sich ab. Da wand ich meinen Blick zu Liam, der mittlerweile beide Hände vor das Gesicht gepresst hatte, keinen Ton mehr von sich gab und sich auf einen Stuhl sinken ließ. „Was ist hier passiert, Liam?"
Er schüttelte nur seinen Kopf, und ich konnte sehen, dass seine Brust zuckte. Er weinte.
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