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36. Nebulös

♪ Lights up – Harry Styles


N I A L L


Seit einigen Tagen hatte ich das Gefühl, mit einem Stinktier zusammen zu leben.

Louis ging der Dusche erfolgreich aus dem Weg und müffelte wie eine faule Kartoffel vor sich hin. Seine Haare hingen strähnig nach unten und die Bartstoppeln sprießten wie ein frisch gedüngtes Rübenfeld.

Langsam reichte es mir mit seinem Selbstmitleid, denn er trug ganz alleine die Schuld an der Misere, in der er sich nun befand.

„Willst du nicht mal duschen? Ich kriege sonst noch einen Erstickungsanfall", schlug ich vor, als er, nur mit einer Boxershorts bekleidet, ein wenig desorientiert in der Küche stand.

Stumm schüttelte er den Kopf, nahm eine der Tassen aus dem Hängeschrank und füllte diese mit dem frisch gekochten Kaffee, den ich zubereitet hatte. Langsam spürte ich Wut in mir hochsteigen. So konnte es nicht weitergehen. Jedenfalls nicht, solange wir beide gemeinsam in dieser Wohnung hausten.

Auf dem Sofa hockend ließ ich Louis nicht aus den Augen und als er die Tasse abstellte, um in Richtung Bad zu laufen, folgte ich ihm auf leisen Sohlen. Gleich hatte ich ihn da, wo ich ihn brauchte, damit ich meine Idee in die Tat umsetzen konnte.

Böse grinsend wartete ich, bis er vor dem Waschbecken stand und weiterhin in seinem Selbstmitleid versank; so sehr, dass er seine Umgebung nicht mehr wahrnahm.

Mit voller Wucht schmiss ich mich gegen ihn, schlang meine Arme um seinen Körper und bugsierte ihn in die Dusche. Es war mir scheißegal, dass ich ebenfalls durchnässt wurde, als ich das Wasser bis zum Anschlag aufdrehte.

„Bist du verrückt geworden?", keuchte mein Kumpel sichtlich überrascht, als ich ihn losließ und mich zurückzog.

Durchnässt, aber mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen, antwortete ich: „Ganz sicher nicht, aber es wird Zeit, dass du wieder unter die Lebenden zurückkehrst."

Fluchend versuchte Louis die inzwischen klatschnassen Boxershorts auszuziehen, fiel dabei jedoch auf den Hintern und ich schüttelte mich vor Lachen. Es sah einfach zu komisch aus.

„Warte, wenn ich hier raus bin." Finster traf mich sein Blick, aber ich grinste nur, bevor ich das Bad verließ.

Schnell huschte ich in das Schlafzimmer, holte meine Gitarre und setzte mich auf die Couch im Wohnzimmer, um ein wenig zu spielen und dabei zu relaxen. Leider gelang dies nur mäßig. Zu viele Gedanken schwirrten in meinem Kopf umher, machten das Entspannen nahezu unmöglich.

Angefangen von richtigen Einladungen für die Hochzeit, die noch ausgesucht und verschickt werden mussten. Bisher hatten die Gäste lediglich eine Save- the- Date Mitteilung erhalten, um sich den wichtigen Termin vorzumerken. Ich sah es schon bildlich vor mir, wie Milo und Gillian sich wieder nicht einigen konnten und ich als Schlichter eintreten durfte.

Wehmütig wanderten meine Gedanken zu Liam, der mir mit seiner Aktion, sicher ungewollt, einen kleinen Stich ins Herz versetzt hatte. Ich war mir sicher, dass wir Gillian gegenüber unsere Beziehung hätten erklären können. Sie würde es für sich behalten, so gut glaubte ich sie inzwischen zu kennen, aber Liam schien noch nicht soweit zu sein, auch nur irgendjemandem davon zu erzählen.

Angestrengt dachte ich an die Zeit, als ich meine sexuellen Neigungen Männern gegenüber entdeckte. Damals hatte ich Louis als Ersten eingeweiht, meinen besten Freund. Erst später hatten Teile meiner Familie, Greg und Denise, davon erfahren.

Vielleicht verhielt es sich bei Liam ebenso und er weihte zunächst seinen besten Freund ein. Noch niemals erwähnte er einen wirklich besten Freund, weshalb ich mir die Frage stellte, ob dieser überhaupt existierte.

Konnte es sein, dass ein Mensch gar keine richtigen Freunde besaß?

„Ich werde sechs Wochen lang kein einziges Wort mehr mit dir reden, du Arschgeige!" Louis Drohung holte mich aus dem Grübeln und prompt glitt ein Schmunzeln über mein Gesicht.

„Das Versprechen hast du gerade gebrochen", erklärte ich, worauf er mit den Schultern zuckte.

„Verdient hättest du es nach dieser gemeinen Aktion auf jeden Fall."

Der Duft von Shampoo und Duschgel drang angenehm in meine Nase, als er an mir vorüberging, um sein Frühstück zuzubereiten: Erdnussbutter Sandwich mit Marmelade.

„Kann ich dich was fragen, Louis?", meinte ich.

„Klar, wenn die Antwort sechs Wochen Zeit hat." In aller Seelenruhe platzierte er das fertig geschmierte Sandwich auf einem kleinen Teller und trug diesen zum Sofa, wo er sich neben mir niederließ.

„Wolltescht du nisch wasch fragen?" Mit vollem Mund kauend, schaute Louis mich erwartungsvoll an und ich stieß ein leises Seufzen aus, bevor ich redete.

„Als ich dir damals erzählte, dass ich auch auf Männer stehe, was hast du da gedacht?"

Kurz zog Louis die Augenbrauen zusammen, schluckte den Bissen hinunter und sprach: „Dass du ein geiler Hirsch bist, dem es egal ist, welches Loch er vögelt."

Während ich nach Luft schnappte, führte Louis seine Rede weiter aus.

„Nein, ernsthaft, Niall. Was soll ich schon gedacht haben? Es gibt heterosexuelle Menschen, es gibt homosexuelle, es gibt bisexuelle und einiges mehr. Du weißt doch, dass das für mich nie ein Problem war, oder?"

Nachdenklich nickte ich. „Wärst du mir böse gewesen, wenn ich es dir nie erzählt hätte?"

Genüsslich leckte sich Louis die Finger ab, an denen die Erdnussbutter-Marmeladen-Pampe klebte: „Naja, ich hätte mich ernsthaft gefragt, ob du mich dann als deinen besten Freund siehst. Besten Freunden erzählt man schließlich Dinge, die man der Familie nicht unbedingt auf die Nase bindet."

Damit hatte er wohl Recht.

„Warum willst du das eigentlich wissen?", meinte er neugierig und ich seufzte erneut.

„Wegen Liam. Ich frage mich, ob er überhaupt einen besten Freund hat, mit dem er darüber reden könnte."

„Das solltest du ihn vielleicht fragen, wenn wir so viel daran liegt", tat mein bester Freund seine Meinung kund, den ich nun von der Seite musterte.

„Wie geht es dir heute?"

Nun war er es, der die Luft aus seinen Lungen stieß: „Beschissen, aber das ist ja wohl meine eigene Schuld."

„Einsicht ist der erste Weg zur Besserung", erklärte ich trocken und erhob mich nebst Gitarre vom Sofa. Sogleich protestierte Louis: „Hey, wo willst du hin?"

„Zu Gillian. Wir haben noch einiges wegen der Hochzeit zu besprechen."

~~~

„Das macht zwanzig Dollar." Der alte Tom zwinkerte mir zu und legte einen Schokoriegel bei, nachdem ich die Tankfüllung für Isabella bezahlt hatte. Für mich gab es immer extra Süßigkeiten oder Kaugummis, wenn ich an der Tankstelle auftauchte und wie immer bedankte ich mich höflich, bevor ich den Abgang machte.

Zu dieser Uhrzeit waren die Straßen eher mäßig befahren und ich traf überpünktlich bei den Dearings ein. Den Weg zum pompösen Wohnhaus sparte ich mir, stattdessen fuhr ich gleich bis zur Werkstatt durch. Dort parkte ich Isabella neben Rusty und lief gemächlichen Schrittes auf das geöffnete Tor zu.

Gillians über und über mit Öl beschmierter Overall schockierte mich schon lange nicht mehr, sondern gab ein eher vertrautes Bild ab. Überrascht drehte sie sich um, als ich sie ansprach, pustete eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht und sagte: „Ach du lieber Himmel, ist es schon wieder so spät, oder bist du zu früh, Niall?"

Grinsend platzierte ich mein Tablet auf einer halbwegs sauberen Stelle des Tisches, der in der Werkstatt stand und erwiderte: „Bin ich schon jemals zu früh gekommen?"

Sofort prustete Gillian los und als ich ihre Antwort vernahm, wurde mir die Zweideutigkeit meiner, aber auch ihrer Aussage, bewusst: „Das kann ich leider nicht beurteilen, Niall."

„Leider? Sagtest du gerade leider? Falls das ein Flirtversuch mit deinem Hochzeitsplaner werden soll, dann muss ich dich leider enttäuschen", entgegnete ich und in der nächsten Sekunde lachten wir beide ungehemmt los.

„Sorry", Gillian wischte sich die Tränen aus den Augen, „aber du hast mir so eine tolle Vorlage gegeben, da konnte ich nicht widerstehen." Nach diesen Worten lief sie zum Kühlschrank, holte eine kalte Dose Cola heraus, die sie mir mit folgenden Worten überreichte: „Du bist genauso gut wie Liam, was die zweideutigen Vorlagen angeht."

Bei dem Gedanken, dass ihr Cousin haargenau das beurteilen konnte, musste ich schlucken. Sie war noch immer ahnungslos, was Liam und mich verband.

Um die Röte zu verbergen, die sich langsam auf meinen Wangen ausbreitete, öffnete ich die Dose und trank von der prickelnden Flüssigkeit.

In der Zwischenzeit säuberte Gillian ihre Hände am Waschbecken, das in der Ecke hing und ich hörte, wie jemand die Werkstatt betrat.

„Hey, Niall. Wie geht es dir?" Gillians Großvater lächelte breit, als er mir seine Hand reichte, die ich kräftig schüttelte.

„Bestens und dir?"

„Oh, ich fühle mich taufrisch." Sein Kopf ging in Richtung der linken Wand und als ich seinem Blick folgte, bemerkte ich den goldenen Pokal, der auf einem der Regale stand.

„Ah, da ist er ja", strahlte ich und Mortimer lachte.

„Der Pokal für die heißeste Unterwäsche des Abends", ließ Gillian sich vernehmen, als sie sich uns näherte. „Hast du eigentlich ein Date ergattert, Großvater?"

„Lass mir die Ruhe, dafür bin ich zu alt", brummte Mortimer und zog wieder von dannen. Vermutlich fütterte er seine Hühner, wie jeden Tag um diese Zeit.

„Also, Niall, wollen wir uns lieber auf Rusty niederlassen, um alles zu besprechen? Es ist so schönes Wetter draußen und ich möchte die Sonne genießen."

Wie so oft konnte ich Gillian keinen Wunsch abschlagen und so kam es, dass wir kurze Zeit später mal wieder mit baumelnden Beinen auf der Ladefläche des alten Pick-Ups saßen. Die Augen auf das Tablet gerichtet, konzentrierte ich mich darauf, ihr die Entwürfe für die Einladungskarten zu zeigen, die ich in die herausgesucht und in die engere Wahl genommen hatte.

„Macht es dir etwas aus, wenn wir auf Milo warten? Er wollte eigentlich gleich hier sein", merkte Gillian und ich schüttelte meinen Kopf.

„Nein, gar nicht. Es ist mir sogar lieber, wenn ich es mit euch beiden gemeinsam besprechen kann."

Gillian ließ sich langsam mit dem Rücken auf Rustys Ladefläche sinken und ich tat es ihr gleich. Ein wenig umständlich rutschten wir nach hinten, sodass wir mit ausgetreckten Beinen daliegen konnten und blickten in den blauen, wolkenlosen Himmel. Die Luft fühlte sich beinahe schon frühlingshaft an, obwohl der Januar erst zu Ende ging, aber für jemanden, der wie ich, im Norden Amerikas aufwuchs, waren 63 Grad Fahrenheit schon Frühling pur.

„Weißt du, was ich gerne mal wieder machen würde?", sinnierte Gillian und ich antwortete träge: „Keine Ahnung, woher soll ich das wissen?"

In der nächsten Sekunde überraschte sie mich, wie so oft, indem sie unverblümt mitteilte: „Ich würde gerne mal wieder in einem Schlafsack auf Rustys Ladefläche in der Wildnis campen."

Überrascht fuhr ich aus meiner Liegeposition hoch: „Ernsthaft? Hast du das schon oft gemacht?"

Sie setzte sich ebenfalls auf, schaute in meine Augen und sagte: „Klar, früher mit Großvater zusammen. Aber einmal auch alleine und da bekam ich mächtig Ärger."

Das konnte ich mir lebhaft vorstellen.

„Ich war gerade sechzehn, hatte meinen Führerschein bestanden und dachte, es sei eine gute Idee, alleine auf die Rolle zu gehen", erklärte sie verschmitzt. „Leider waren Dad, Mum und Großvater anderer Ansicht."

Bevor wir uns weiter über das Thema Campen austauschen konnten, näherte sich ein silberner Wagen, aus dem Milo stieg.

„Da seid ihr ja schon. Komme ich zu spät?"

Gillians und meine Blicke trafen sich und wie auf Kommando lachten wir beide lautstark los.

„Nein", keuchte Gillian, als sie sich wieder gefasst hatte, „du kommst genau zur richtigen Zeit."

Die beiden begrüßten sich mit einem langen Kuss und ich griff derweil nach dem Tablet, um Milo meine Vorschläge zu unterbreiten. Leider lag ich mit meiner Vermutung richtig, was bedeutete, dass das Brautpaar nicht wirklich zu einer Einigung gelangte.

„Welche Einladung gefällt dir persönlich am besten?", erkundigte sich Milo bei mir, nachdem Gillian seinen Vorschlag gnadenlos abgeschmettert hatte und er ihren ebenfalls nicht berauschend fand.

„Ich würde eine sehr Schlichte nehmen", erwiderte ich ehrlich. „Die mit den beiden Ringen drauf. Man könnte ja das Papier farblich anpassen, wenn weiß zu neutral ist."

Die beiden überlegten hin und her und erst als ich einen zarten rotgoldenen Ton vorschlug, brach die Begeisterung aus.

„Das ist der Knaller, genau wie du, Niall", sprach Gillian euphorisch und fiel mir um den Hals. „Du hast mal wieder alles gerettet."

Auch Milo vertrat diese Ansicht und somit löste sich alles in Wohlgefallen auf, zumindest so lange, bis es an das Aussuchen der Schriftart ging. Hier war meine Diplomatie erneut gefragt, aber es gelang mir an dieser Stelle etwas zu finden, was schließlich beiden zusagte.

Froh darüber, den nächsten Punkt abhaken zu können, verabschiedete ich mich von den beiden und fuhr unverzüglich nach Hause. Liam verweilte noch im Büro und es machte wenig Sinn, auf ihn zu warten. Am Wochenende waren wir wie üblich in Odessa verabredet und darauf brannte ich aus mehreren Gründen. Zum einen, weil ich es nicht erwarten konnte, ihn wieder zu sehen und zum anderen, weil ich über die Sache mit dem Kuss reden wollte.

~~~

Wie gewöhnlich packte ich am Freitagnachmittag meine Sachen, untermalt durch Louis' Katzenjammer, der sich permanent um Eleanor drehte.

„Ich bin so ein Idiot! Ich werde sie nie wieder zurückbekommen", wiederholte er zum fünften Mal. Mir lief schon fast das Blut aus den Ohren.

„Wenn du sie unbedingt wiederhaben willst, dann solltest du kämpfen", stellte ich nüchtern fest und nahm aus den Augenwinkeln wahr, wie er sich die Haare raufte.

„Ich glaube, das kann ich vergessen. Sie lässt sich durch nichts besänftigen."

Lässig stopfte ich die Socken in die Reisetasche und sprach: „Es gibt so ein schönes Sprichwort, das solltest du dir hinter die Ohren schreiben."

Missmutig blickte Louis mich an: „Und welches ist das?"

Beinahe ehrfürchtig wiederholte ich die Worte, die Onkel Edwin mir einst beibrachte: „Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren."

Anschließend zog ich den Reißverschluss mit einem Ruck zu, schulterte die Tasche und sprach: „Bis Sonntagabend, Louis. Mach dir Gedanken."

Mehr konnte ich im Moment nicht für ihn tun, als an seinen Kampfgeist zu appellieren und vielleicht half es ja.

Midland lag schnell hinter mir und es dauerte nicht lange, bis ich Isabella im Parkhaus des Bristol Hotels abstellte. Wie üblich händigte mir einer der Angestellten ein Parkticket aus, denn inzwischen kannte jeder, in dessen Zuständigkeit der Fuhrpark fiel, den weißen Borgward.

Auch an der Rezeption begrüßte man mich mit einem freundlichen Kopfnicken, als ich diese auf dem Weg zu den Aufzügen passierte. Wie schnell sich mein Leben innerhalb der letzten Monate verändert hatte, war wirklich beachtlich. Jedes Wochenende in einem Nobelhotel abzusteigen, hätte ich mir noch vor einem halben Jahr nicht träumen lassen. Aber manchmal, da wurden Träume wahr.

Obwohl es sich fast wie Routine anfühlte, als ich die Tür zur Suite öffnete, klopfte mein Herz schneller, sobald ich den weichen Teppichboden unter den Fußsohlen spürte. Lautlose Schritte, steigender Puls und ein Überraschungsmoment pur erfolgte in der nächsten Sekunde.

Liam stand mit dem Rücken zu mir und goss sich einen Scotch ein und ich genoss stumm den Anblick des breiten Kreuzes, das sich mir einladend präsentierte. Ein kurzes Räuspern meinerseits und Liam fuhr auf dem Absatz herum.

Unsere Augen trafen sich und prompt begannen wir beide zu lächeln.

Langsam schritt Liam auf mich zu und als er weniger als eine Armlänge von mir entfernt stand, nahm ich bereits den vertrauten Geruch seines Aftershaves wahr. Verführerisch leckte er sich über die Lippen, löste damit einen angenehmes und gleichzeitig drängendes Gefühl in mir aus. Zurückhaltung war noch nie meine Stärke gewesen und auch jetzt warf ich diese galant über Bord. Ein Schritt vorwärts, ein Herzschlag später lagen unsere Lippen aufeinander, öffneten sich und kurz darauf versanken wir in einem heißen Kuss, der mir sämtliche Sinne raubte.

Leise stöhnte Liam in den Kuss hinein, während unsere beiden Zungen aneinander liebkosten. Vergessen war der Plan, zuerst mit ihm zu reden, denn in jenem Moment zählten nur wir beide und die unbändige Lust, die durch unsere Adern floss.

Langsam drängte ich ihn in Richtung Bett, nestelte an seinem Hemd, das in der Hose steckte und nachdem ich endlich den Stoff herausgefummelt hatte, nahm ich mir den Gürtel vor.

Auch Liam blieb nicht untätig. Er machte sich an den Knöpfen meiner Jeans zu schaffen und ließ seine Hände unter mein T-Shirt wandern. Es tat so gut, die Kreise zu spüren, die er mit seinen Fingerkuppen auf meinem blanken Rücken vollzog.

Hitze stieg in mir auf und ich riss ihn förmlich von den Beinen, sodass er auf rücklings auf dem Bett landete.

Kleidungsstücke verteilten sich neben den Schuhen auf dem Boden, vor dem Bett, während unser lautes Atmen die Stille im Raum durchbrach. Sanft fuhren meine Finger an seiner Härte entlang, lösten ein Wimmern bei ihm aus, das lauter wurde, als ich mich über ihn beugte.

Wir hatten Zeit ohne Ende, der Blowjob sollte nur der Auftakt sein und ich merkte, wie ungeduldig Liam reagierte. Sein Unterkörper schob sich mir förmlich entgegen, seine Erektion wurde innerhalb kürzester Zeit beträchtlich, ließ mich ebenfalls hart werden.

Deutlich spürte ich, dass wir beide Druck loswerden mussten, um den nächsten Sex in Ruhe genießen zu können. Alles ging so schnell aber manchmal war keine Zeit für ein langes Vorspiel da.

Heftig keuchend entleerte sich Liam, doch er gab mir all die schönen Gefühle zurück, als er sich nach einer kurzen Verschnaufpause meiner Erektion widmete. Seine Zunge zu spüren, seine Lippen zu fühlen, all das brachte mich gefährlich nahe an den Rand der Klippe.

„Liam", ich flüsterte seinen Namen und als er begann, meine Hoden zu massieren, entwich mir ein lautes, genussvolles Stöhnen. Er machte mich wahnsinnig, mit jeder Berührung, mit jeder Bewegung seiner Finger und ehe ich mich versah, befand ich mich mitten im Sprung von der hohen Klippe.

Völlig ausgepumpt lagen wir nebeneinander auf dem Bett.

Lediglich unsere Atmung war zu hören, die zunehmend beständiger und leiser wurde. Ich drehte mich zu Liam und er kuschelte sich in meinen Arm.

Minutenlang lagen wir in dieser Haltung da, ohne ein einziges Wort zu sprechen. Unser Körperkontakt war in diesen Augenblicken genug, ließ uns spüren, dass da jemand war, dem man vertraute, den man brauchte und für den man etwas empfand.

Doch gerade in Momenten wie diesen schlich sich der Gedanke in meinen Kopf, den ich seit dem letzten Wochenende nicht mehr los wurde.

Langsam richtete ich mich auf, beobachtete wie Liam träge blinzelte, als er aus meinem Arm rutschte.

„Was ist los, Niall?"

Ich musterte ihn nachdenklich, bevor ich sprach: „Ich hätte eine Frage. Warum hast du Gillian nichts von uns gesagt?"

Liam schluckte, wich meinem Blick aber nicht aus, sondern antwortete klar und deutlich: „Weil ich noch nicht soweit bin. Das ist Familie, Niall. Hast du deiner Familie damals gleich alles erzählt?"

Leicht schüttelte ich den Kopf, mit dem Wissen, ihm nicht böse sein zu können. Ich hatte das selbst alles zur Genüge erlebt. Aber da war Louis und ich wäre damals geplatzt, wenn ich es ihm nicht hätte erzählen können. Er fungierte gleichsam als Ventil und Anker, nahm mir meine Ängste, sprach mir Mut zu und zeigte ein riesengroßes Verständnis.

Meine nächste Frage schien deshalb nur natürlich zu sein: „Hast du einen besten Freund, dem du es erzählen würdest?"

Sekunden vergingen, ich bemerkte wie Liams Augen sich im Schein der Lampe dunkler zu färben schienen, aber ich sah auch noch etwas anderes: grenzenlose Traurigkeit, die mein Herz auf eine Art und Weise berührte, wie ich es noch nie empfand.

Seine Stimme klang leise und seine Worte ließen eine Gänsehaut über meinen Körper wandern.

„Ich hatte einen. Er ist gestorben."

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Bäm! Hättet ihr das vermutet?

Endlich ein neues Kapitel, das wieder Fragen aufwirft.

Wie wird es wohl mit Louis und El weitergehen?

Wie findet ihr Gillians Idee, mit Rusty in der Wildnis campen zu gehen? Würdet ihr da mitmachen wollen?

Und was ist da mit Liams bestem Freund passiert?

Ich hoffe, das Kapitel inklusive der Sexszene hat euch gefallen und falls nicht, dürft ihr gerne Kritik anbringen.

Heute möchte ich noch etwas loswerden: Die Ambis 2019 sind am 12.10.2019 an den Start gegangen. Ihr dürft also gerne die Geschichten eurer Lieblingsautoren oder eure eigenen, falls ihr selbst schreibt, anmelden. Bisher ist der Zulauf nicht so groß, was vielleicht auch an den Herbstferien in manchen Bundesländern liegt. Deshalb fände ich es toll, wenn ihr vielleicht ein bisschen Werbung dafür machen könntet.

LG, Ambi xxx


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