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13. Geständnisse

♪ Sweet Child O' Mine – Guns N' Roses


❃ ❃ ❃  G I L L I A N  ❃ ❃ ❃


Lächelnd strich ich eine Strähne, die sich aus meinem Haarknoten gelöst hatte, aus meiner Stirn und nahm den Becher, gefüllt mit meiner Lieblingslimonade, entgegen, den Großvater mir reichte.

„Hier, Gillian, du solltest dir ein bisschen Flüssigkeit einverleiben. Du arbeitest schon wieder viel zu lange und es ist heute heiß in der Werkstatt."

Kunststück, ohne Klimaanlage war das kein Problem, aber es war müßig, mit ihm darüber zu diskutieren und deshalb nahm ich das dargebotene Getränk dankbar an.

Ohne den Becher ein einziges Mal abzusetzen, trank ich die Erdbeerlimonade bis auf den letzten Tropfen aus, wischte mir mit dem Handrücken über den Mund und seufzte: „Ach, das tat gut."

Mit seinem typischen Schmunzeln, das von einem Ohr bis zum anderen reichte, nahm Großvater mir den Becher wieder ab und stellte diesen auf den kleinen Metalltisch.

„Was machst du heute noch mit dem angebrochenen Tag, jetzt, da der Porsche wieder in Schuss ist?", richtete er die Frage an mich.

Und plötzlich fiel es mir siedend heiß ein. „Mist, ich bin mit Niall verabredet."

„Mit dem Hochzeitsplaner?"

Heftig nickte ich, warf kurz einen Blick auf die Uhr und stellte fest, dass er eigentlich jede Minute hier eintreffen konnte. Ich hatte ihn angewiesen, direkt bis zur Werkstatt zu fahren, denn hier hielt ich mich tagsüber meistens auf. Aufgrund der Arbeit an meinem Porsche, der inzwischen mit einwandfreier Farbe wieder aus der Lackiererei eingetroffen war, verschwitzte ich den Termin mit Niall beinahe.

„Oh, auf den bin ich gespannt", ließ Großvater sich vernehmen. „Er kommt doch ganz bestimmt mit der Isabella."

„Das glaube ich schon."

Niemand außer Großvater konnte meine Liebe zu alten Autos nachvollziehen, geschweige denn, diese mit mir leben. Alle in meiner Familie standen auf die neumodischen, unpersönlichen, wuchtigen Karren, die sehr angepasst wirkten. Wie ein Mensch, der sich nicht entfalten durfte.

Automatisch ging mein Blick zu Rusty, der draußen, vor der Werkstatt in der Sonne stand, die seinen schwarzen Lack zum Glänzen brachte. Rusty hatte über fünfzig Jahre auf dem Buckel, dagegen war mein Porsche noch ein Kleinkind und er fuhr noch immer einwandfrei. Natürlich zeigten sich manchmal Macken und es war nötig, stets einen regelmäßigen Ölwechsel vorzunehmen, sowie den Luftfilter und die Zündkerzen zu erneuern. Aber all das waren Dinge, die ich beherrschte und zudem ohne Probleme selbst erledigen konnte. Großvater hatte mir alles beigebracht.

Bei den neuen Wagen benötigte man ein computergesteuertes Diagnosegerät, das die Wehwehchen ausspuckte, bevor man auch nur einen Finger zu rühren vermochte.

Ich fand das alles furchtbar langweilig und öde. Niemand wollte sich mehr die Finger richtig schmutzig machen. Meine sahen immer sehr grenzwertig aus, auch an diesem Nachmittag. Aber dafür hatte ich Großvaters spezielle Reinigungspaste, die enorm dabei half, meine Hände wieder einigermaßen normal aussehen zu lassen.

Das Wundermittel reinigte sogar ohne Wasser, in trockenem Zustand, man musste nur kräftig reiben. Dies fühlte sich an, wie winzige kleine Körnchen, die sich in die Haut massierten und dabei ging der ganze Dreck ab. Ein weiterer Vorteil der Paste war, dass sie wahnsinnig gut roch, wie frische ausgepresste Zitronen und schon alleine deshalb nahm ich Großvaters freundliches Angebot, meine Hände zu säubern, sofort an.

Nicht schon wieder wollte ich Niall wie ein Schmutzfink unter die Augen treten, so wie bei unserem ersten Kennenlernen. Er hatte so sauber und adrett gewirkt, dass ich mir neben ihm total schlampig vorgekommen war.

Noch sehr gut erinnerte ich mich an diese erste Begegnung, an Isabella, die sofort meine Aufmerksamkeit erregte, so, wie Niall selbst. Ein männlicher Wedding Planner war nun nicht gerade das, was der Norm entsprach, aber gerade weil ich gegen jegliche Regeln protestierte, gefiel es mir.

„Ich glaube, dein Besuch ist da", hörte ich Großvaters Stimme, worauf ich sofort den Kopf hob und lauschte. Das Motorgeräusch klang eindeutig nach Isabella und somit lief ich mit schnellen Schritten nach draußen, um mit einem breiten Grinsen auf den Lippen, die Ankunft der beiden zu verfolgen.

Isabellas Reifen wirbelte den staubigen Weg auf. Es hatte wochenlang nicht geregnet, aber das war für Texas nichts Ungewöhnliches, ebenso die Wärme, die sich selbst noch im Herbst ausbreitete.

Schützend hielt ich die Hand vor die Augen, da die Sonne mich blendete und beobachtete, wie Niall Isabella elegant neben Rusty parkte. Schwarz und weiß, die beiden alten Gefährte sahen einfach nur edel nebeneinander aus.

Als er ausstieg, zeigte sich ein breites Lächeln auf seinem Gesicht, nur konnte ich nicht sehen, ob dieses auch seine Augen erfasste, da er eine Sonnenbrille trug.

„Hey", rief ich ihm zu, „du bist super pünktlich."

„Stimmt und wie ich sehe, habe ich dich gerade mal wieder bei der Arbeit an den Autos gestört", erwiderte er grinsend.

Seit dem Football-Spiel, das wir gemeinsam mit meiner Familie in Arlington angeschaut hatten, war Niall wesentlich lockerer drauf. Fast hatte es sich angefühlt, als würde er zur Familie gehören und irgendwie tat er das im Moment auch. Schließlich war er mit der wichtigsten Aufgabe überhaupt betraut: Die Hochzeit für Milo und mich auszurichten.

Die Zeitungen sprachen bereits davon, stellten Vermutungen auf, wo, wann und wie. Aber da wir uns stets bedeckt hielten, was die Verteilung von Informationen betraf, tappte die Presse nach wie vor im Dunkeln.

Genau genommen taten Milo und ich das auch, da wir noch immer keine Idee für eine neue Location ausgesucht hatten. Meine ganze Hoffnung lag auf Niall und vielleicht würde er heute einen Vorschlag im Gepäck haben, obgleich ich ihn wegen einer anderen Sache hierher bestellt hatte.

„Hast du etwas dagegen, wenn ich mich schnell umziehe?", fragte ich und Niall betrachtete schmunzelnd meinen ölverschmierten Overall.

„Nein, gar nicht."

„Super, ich habe meine Klamotten hinten in der Werkstatt liegen, ich bin gleich wieder da. Vielleicht magst du dich so lange mit meinem Großvater unterhalten."

Niall kam gar nicht dazu, ja oder nein zu sagen, denn Großvater tauchte eine Sekunde später vor uns auf.

„Hallo, du musst Niall sein. Ich bin Mortimer." Mit diesen Worten streckte er Niall seine große Hand entgegen, die mein Wedding Planner mehr oder weniger erstaunt ergriff. „Zeigst du mir die Isabella?"

Da ich nun gewissermaßen überflüssig war, hechtete ich in die Werkstatt, öffnete die Tür zu der kleinen separaten Abstellkammer, in der der meine Kleidung lag und zog mich rasch um. In einem Tanktop und einer Shorts fühlte mich deutlich besser, als ich Niall kurz darauf gegenübertrat.

Inzwischen saß Großvater in der Isabella, begutachtete den Schaltknüppel sowie die Innenausstattung und schien total fasziniert zu sein. „Ein feiner Wagen, top in Schuss. Wem gehört er?"

„Dem alten Tom von der Tankstelle, in unserer Straße", hörte ich Niall antworten und im gleichen Moment fiel mir auf, wie angenehm ich seine Stimme fand. Sie klang schmeichelnd, sanft und doch besaß sie eine raue Note. Wie der Pfeffer, den man über eine cremige Suppe streute, er gab dieser die nötige Würze, den Geschmack, dem man nicht widerstehen konnte.

Schnell schüttelte ich meine seltsamen Gedanken wieder ab und versuchte mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. „Wenn ich die Herren unterbrechen dürfte", meldete ich mich zu Wort und sofort ging Nialls Blick zu mir. Inzwischen hatte er die Sonnenbrille abgenommen und somit fixierten mich seine blauen Augen.

Eisblau und doch so warm.

Generell mochte ich helle Augen, grün oder blau waren meine Favoriten, da meine einen langweiligen braunen  Farbton aufwiesen. 

„Natürlich darfst du uns unterbrechen", mischte sich Großvaters Stimme in meine Gedanken. „Ich bin gleich weg, dann könnt ihr alles Wichtige besprechen, ohne, dass der alte Sack euch auf die Nerven geht." Er lachte über seinen eigenen Spruch, stieg ächzend aus der Isabella und verschwand in Richtung Hühnergehege.

Niall blickte ihm hinterher. „Ich mag deinen Großvater. Er ist cool."

„Ich weiß", erwiderte ich grinsend. „Und er kennt sich super mit alten Autos aus. Das war schon immer sein Steckenpferd."

„Es schein, als hätte er dir das vererbt", stellte Niall fest, wobei sich sein Blick auf Rusty heftete. „Der Pick-Up ist sehr schön, er besitzt Persönlichkeit, wie Isabella."

Merkwürdig, wie ähnlich unsere Gedanken in dieser Hinsicht waren.

Ohne groß darüber nachzudenken, kletterte ich auf Rustys Ladefläche und klopfte mit der Hand auf den freien Platz neben mir. „Komm, Niall, setz dich zu mir."

Schon vor einiger Zeit hatte ich Rusty zu meiner absoluten Komfortzone auserkoren, die es mir möglich machte, über schwierige Dinge nachzudenken und auch, über Probleme zu reden.

Mit klopfendem Herzen beobachtete ich, wie Niall sich elegant auf die Ladefläche schwang und just in diesem Moment vernahm ich ein seltsames Geräusch.

„Mist, ich glaube, meine Jeans ist gerissen", erklärte Niall mit hochrotem Kopf, als er sich neben mir niederließ und löste somit ein unkontrolliertes Losprusten bei mir aus.

„Oh Gott, aber weißt du, das ist nicht schlimm. Wir sitzen ja und niemand weiß es. Niemand außer Rusty und mir."

„Und Isabella", setzte er mit einem Augenzwinkern hinzu. Sein Gesicht wirkte noch immer leicht gerötet, aber er schien sich zumindest gefangen zu haben.

„Also, was liegt an?", fragte er mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen.

Tief seufzte ich durch, blickte kurz gen Himmel und ordnete meine Gedanken. „Also, es geht um den Junggesellenabschied von Milo. Ich weiß nicht, ob man als Wedding Planner auch in solche Dinge involviert ist."

„Ja, weißt du-." Niall unterbrach sich selbst, wurde erneut ein bisschen rot im Gesicht und nuschelte dann verlegen: „Ich habe so etwas noch nie gemacht."

„Echt jetzt? Aber ich meine, es ist kein Problem für dich, oder? Irgendwann ist jedes Mal das erste Mal."

Als er laut auflachte, bemerkte ich, wie ansteckend sein Lachen auf mich wirkte. Das war mir bereits in Arlington aufgefallen und heute hörte ich es erneut.

„Nein, also ich meine ja, es ist kein Problem. Ich könnte das nebenher planen."

„Und du wärst dann an diesem Abend auch dabei?", vergewisserte ich mich mit klopfendem Herzen.

„Klar, das wäre ich."

Regelrecht erleichtert spürte ich, wie ein Felsbrocken von meinem Herzen plumpste. Genau das hatte ich gehofft. Wenn ich Liam und Harry die Planung überließ, würde Chaos herauskommen, aber Niall vertraute ich in dieser Hinsicht.

„Weißt du, es gibt einen Grund, weshalb ich nicht möchte, dass mein Cousin sich dahingehend einmischt." Es fiel mir schwer, mit der Wahrheit herauszurücken, doch ich tat es schließlich. Vielleicht würde Niall dann meine Bedenken nachvollziehen können.

„Liam hatte, als er noch studierte, ein gewaltiges Problem. Wann immer er bei den Partys zu viel Alkohol zu sich nahm, stellte er irgendeinen Blödsinn an. Und beim letzten Mal, da tat er etwas, was durch die ganze Presse ging. In Texas und besonders in Midland überschlugen sich die Zeitungen mit den Schlagzeilen und Fotos."

Aufmerksam lag Nialls Blick auf meinem Gesicht. Er sprach kein Wort, sondern wartete, bis ich mit allen Details herausrückte. Und das tat ich letztendlich auch.

„Liam ist in seinem besoffenen Kopf  splitterfasernackt durch die Stadt gelaufen. Er hatte mit seinem damals besten Kumpel gewettet. Natürlich um Geld, wovon er sowieso genug hat, das Ganze war so lächerlich."

„Ach du Scheiße", entfuhr es meinem Wedding Planner. „Das gab bestimmt mächtig Ärger."

„Und wie. Flora hat ihm die Hölle heiß gemacht. Er hatte damals einen sehr schlechten Umgang, aber dass er noch immer gerne über die Stränge schlägt, wenn er zu viel trinkt, ist kein Geheimnis. Allerdings ist das schon länger nicht mehr vorgekommen, aber ein Junggesellenabschied eignet sich womöglich hervorragend dazu."

Wie erhofft, konnte Niall meine Bedenken vollkommen nachvollziehen. „Du hast Angst, dass er irgendwelchen Blödsinn anstellt und auch Milo damit hineinzieht, richtig?"

„Ja und Harry alleine wird da nichts mehr ausrichten können."

Nur zu gut hatte ich ihn Erinnerung, als wir Milos fünfundzwanzigsten Geburtstag gefeiert hatten und Liam ihn dermaßen abgefüllt hatte, dass er der Stripperin, die ebenfalls durch meinen Cousin angeheuert wurde, auf den Busen kotzte.

Für Milo war das damals sehr schlimm gewesen, er hatte sich am nächsten Tag furchtbar dafür geschämt, aber er konnte nichts dafür. Liam hatte ihm heimlich Schnäpse in die Biere gekippt, wie er uns später gestand. Bei einem Junggesellenabschied befürchtete ich weitaus Schlimmeres und deshalb wollte ich der ganzen Sache vorbeugen.

„Vielleicht könntest du ein bisschen darauf achten, was Liam und Milo anstellen", seufzte ich. „Dafür wäre ich dir echt dankbar und ich werde das auch gut bezahlen."

„Ich werde mein Bestes geben und falls du nichts dagegen hast, meinen Kollegen Louis mit zu Rate ziehen", erwiderte Niall und ich nickte.

„Das überlasse ich dir, schließlich bist du der Profi."

Ich merkte, wie er kurz schluckte und sich sein Gesicht erneut rot färbte, was ich ziemlich niedlich fand. Scheinbar hatte er Probleme, mit Komplimenten umzugehen, aber das war in meinen Augen auf jeden Fall besser, als sich für den Größten zu halten.

Kurz darauf sprang Niall von Rustys Ladefläche, um Isabella aufzusuchen. Ich war unverschämt genug, einen Blick auf sein knackiges Hinterteil zu erhaschen und somit auf den Riss in seiner Jeans, aus dem nun die Unterhose hervorschaute.

Weiß, okay ich hatte auf schwarz getippt, da lag ich wohl daneben.

Mit einer Mappe in seiner linken Hand kehrte Niall schließlich zu mir zurück und übergab mir das Ding mit folgenden Worten: „Hier habe ich einige Ideen für Hochzeitslocations zusammengestellt. Sieh es dir gemeinsam mit Milo an und dann reden wir weiter."

Er war irre fleißig, ein echter Glücksgriff und dies sagte ich ihm auch, nachdem ich einen Blick in die Mappe geworfen hatte. Allerdings reagierte Niall ganz anders darauf, als erwartet.

„Ich muss dir etwas gestehen, Gillian und ich weiß nicht, wie ich es am besten sagen soll, ohne dass du vielleicht sauer wirst."

Ein wenig perplex starrte ich in seine blauen Augen, deren Ausdruck immens an Stärke gewann, je öfter ich sie ansah. „Aber warum sollte ich denn sauer sein?"

Nach einem tiefen Durchatmen kamen die Worte aus seinem Mund: „Weil dies meine erste Hochzeit ist, die ich plane."

Davon merkte ich allerdings nichts. Er gab sich wirklich Mühe und kam äußerst professionell rüber, wie ein Mann, der diesen Beruf bereits jahrelang ausübte. Umso mehr überraschte mich sein unerwartetes Geständnis, dem ich jedoch keineswegs so eine große Bedeutung beimaß, wie er das vielleicht glaubte.

„Na ja, irgendwann ist immer das erste Mal, oder?", sprach ich und grinste. „Du hast bisher einen super Job gemacht, weswegen ich niemals erwartet hätte, dass du keinerlei Erfahrung auf diesem Gebiet hast. Und nein, ich bin weder sauer, noch werde ich dich feuern. Ich finde, du bist ein toller Wedding Planner und irgendwie auch ein cooler Typ."

Das war Niall wirklich, weil er einfach, genau wie ich, scheinbar gegen den Strom schwamm. Nur alleine die Tatsache, dass er als Mann in einem Beruf Fuß zu fassen versuchte, der eigentlich den Frauen vorbehalten war, sagte einiges über ihn aus.

Man merkte ihm die Erleichterung förmlich an, denn er seufzte tief und blinzelte mir leicht entgegen, bevor er sprach: „Mir fällt jetzt echt ein Stein vom Herzen, das glaubst du gar nicht. Ich wollte dir die Wahrheit eigentlich schon früher sagen und viel länger hätte ich es wirklich nicht mehr ausgehalten. Mein schlechtes Gewissen und das damit verbundene Magendrücken machten mir doch arg zu schaffen."

Und wieder kam seine Niedlichkeit durch, aber auch seine gewählte Ausdrucksweise, die mich an einen Dichter oder Philosophen erinnerte und  meine Neugierde auf ihn vergrößerte. Als ich die Frage stellte, womit er denn vorher sein Geld verdient hätte, begann Niall herzlich zu lachen.

„Mit Gelegenheitsjobs in Supermärkten, Tankstellen und Kaufhäusern. Allerdings habe ich momentan auch einen Nebenjob. Ich spiele jeden Donnerstag Gitarre in einer Bar in Midland."

Meine Augen wurden groß und ich spürte wie eine Welle der Freude durch meine Eingeweide fuhr. Gitarrenklänge waren etwas Wunderbares und wenn die Stimme dazu stimmte, verleiteten mich diese stets zum Träumen. Ich erwischte mich dabei, wie ich mir Nialls Stimme beim Singen vorstellte, so sanft und gleichzeitig rau.

„Oh Gott, das ist toll! Aber du bringst mich schon wieder auf einen Gedanken", entfuhr es mir aufgeregt.

„Auf welchen denn?"

„Na ja." Nun war ich es, die bis unter den Haarwurzeln errötete, vielleicht weil diese Frage zu viel des Guten war. Dennoch wagte ich einen Versuch: „Könntest du dir vorstellen, etwas auf unserer Hochzeit zu spielen?"

„Du hast mich noch nie gehört, vielleicht gefällt es dir gar nicht, was ich so spiele", lautete seine Aussage, die ich mit einem Schulterzucken, sowie den Worten: „Das lässt sich leicht herausfinden, ich werde nächsten Donnerstag bei deinem Auftritt anwesend sein", aushebelte.

„Fein, dann sehen wir uns kommenden Donnerstag im Hemmingway."

Darauf konnte er wetten.

Es dauerte nicht lange und wir saßen, jeder mit einem Becher Erdbeerlimonade in der Hand, auf Rustys Ladefläche und quatschen. Die Themen reichten über Rusty, Isabella, wie und wo ich Milo kennengelernt hatte, bis hin zu Gitarren, Musik, Traktoren, Football und meinem Steckenpferd: Autorennen.

Niall schien sichtlich begeistert, obgleich er der Sache mit einem gewissen Respekt begegnete. „Also ich glaube, ich hätte da die Hosen voll", erklärte er, als ich von dem anstehenden NASCAR Rennen berichtete.

Übelnehmen tat ich ihm das nicht, denn es war wirklich nicht jedermanns Sache, bei einem Rennen teilzunehmen.

Ich fand es wundervoll, dass er zuhörte, mir seine Zeit widmete und wir uns ein wenig näher kennenlernten. Vor allem, weil wir dabei auf Rustys Ladefläche saßen, meiner Komfortzone.

Als Niall von der Ladefläche rutschte, um sich anschließend zu verabschieden, richtete ich noch eine Frage an ihn: „Was hast du gemacht, bevor du diese Gelegenheitsjobs angenommen hast? Bestimmt hast du studiert, oder?"

Mit einem sanften Lächeln erwiderte er nur: „Philosophie, damit verdient man leider kein Geld."

Ich war baff und irgendwie schwer beeindruckt. Ein Philosoph, der Gitarre spielte und sang, zudem als Wedding Planner fungierte und weiße Unterhosen trug.

Niall war alles, aber kein Durchschnittsmensch und genau das machte ihn extrem interessant.

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Hallo meine Lieben, hier ist das neue Update, pünktlich zum Wochenende.

Ich hatte sehr viel Spaß an diesem Kapitel, weil man so einiges erfährt...

Was haltet ihr von Liams dunkler Seite?

Und wie findet ihr es, dass Gillian Niall zur Planung des Junggesellenabschiedes verpflichtet hat? Denkt ihr, das wird gut gehen?

Seid ihr überrascht, was Nialls Studium angeht?

Und wie fandet ihr die Momente zwischen Gillian und Niall?

Ich freue mich sehr über eure Kommentare und hoffe, dass der eine oder andere, der ansonsten eher still ist, auch etwas dazu zu sagen hat. Ihr braucht keine Angst zu haben ich beiße nicht. :) Danke an alle, die immer fleißig kommentieren und voten.

Eine kurze Info: Am Donnerstag fliege ich für eine Woche nach Dublin, werde aber versuchen, vorher noch ein Kapitel zu schreiben und dieses dann am nächsten Samstag, dem 9. März, hochzuladen. Die Widmung dafür gibt es dann allerdings erst, wenn ich wieder zuhause bin.

LG, Ambi xxx

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