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04. Isabella


♪ Perfect Strangers – Deep Purple


N I A L L


Seit mehr als vier Wochen betrieben wir diese dämliche Wedding Planner Agentur, bisher mit mäßigem Erfolg. Wir hatten noch nicht wirklich einen Auftrag an Land gezogen, denn die Leute sprangen ab, sobald man keine Referenzen vorweisen konnte.

Wie behindert war Louis eigentlich? Dachte er, wir würden auf Anhieb die Welt erobern? Wenn man keine Erfahrung auf einem Gebiet besaß, war es meiner Ansicht logisch, dass die Leute misstrauisch wurden, aber er bestand darauf, es weiter zu versuchen.

Sollte er nur machen, ich würde heute Abend eine Bar aufsuchen, um ein bisschen Spaß zu haben, denn gestern hatte ich jede Menge Kohle eingenommen. Irgendein Wahnwitziger warf mir einen hundert Dollar Schein in den Hut, den ich immer am Boden platzierte, wenn ich auf der Straße Gitarre spielte. Der hatte sich gewiss vertan und biss sich nun in den Allerwertesten, wenn er das feststellte.

Das Geld konnten wir gut gebrauchen. Ich erledigte den Einkauf und behielt genügend zurück, um mir einen schönen Abend machen zu können und außerdem noch eine kleine Reserve zu haben. Man wusste nie, wann uns die nächste Glücks- oder Pechsträhne begegnete.

Während ich die Tomatensauce für unsere Spagetti umrührte, vergnügte sich Louis vor dem Laptop; zumindest so lange, bis sein Handy sich meldete.

„Guten Tag, hier spricht Louis Tomlinson." Bei jeder unbekannten Nummer meldete er sich auf diese Art und Weise, denn es könnte sich schließlich um einen potenziellen Kunden handeln. Und in diesem Moment traf das wohl zu.

„Was kann ich für Sie tun, Miss?" - „Ja, genau. Sie sprechen mit der Wedding Planner Agentur Horan und Tomlinson. – „Ja, verstehe, einen Moment bitte."

Er raschelte mit irgendwelchen zusammengeknüllten Papierhäufchen, die neben dem Laptop auf dem Tisch lagen, legte das Handy wieder ans Ohr und sprach: „Ich bin leider verhindert, da ich gerade eine große Hochzeit planen muss, aber mein Kollege, Mr Horan, ist frei. Dürfte ich Sie mit ihm verbinden?"

Was? Entrüstet zeigte ich ihm einen Vogel und hielt die Luft an, als er mir das Handy überreichte. Abwehrend hob ich die Hände, doch Louis war nicht dumm. Er schaltete auf die Lautsprecherfunktion um und sagte nonchalant: „Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich das Handy gerne auf Lautsprecher lassen. "

„Das ist kein Problem, Mr Tomlinson", flötete eine sympathische weibliche Stimme. „Wo ist denn nun ihr Kollege?"

Am liebsten hätte ich Louis erwürgt, doch darauf standen einige Jahre Knast, vielleicht sogar lebenslänglich und wenn ich ganz großes Pech hatte, die Todesstrafe. Beides klang nicht sehr ansprechend und somit fügte ich mich meinem Schicksal.

„Guten Tag, hier spricht Niall Horan. Wie kann ich ihnen helfen, Miss?" Da ich ihren Namen nicht kannte, redete ich sie wenigstens in höflicher Form an, aber die Überraschung war ganz auf meiner Seite, als sie antwortete: „Misses Styles, ich bin verheiratet."

Perplex stand ich da und ohne darüber nachzudenken, erfolgte meine Erwiderung: „Warum engagieren Sie dann einen Wedding Planner?"

Aus den Augenwinkeln beobachtete ich, wie Louis die Hände über dem Kopf zusammenschlug, doch Misses Styles nahm mir meine Offenheit nicht übel. Ihr glockenhelles Lachen erklang in meinen Ohren, bevor sie sagte: „Verzeihung, das war mein Fehler. Es geht nicht um mich, Mr Horan, sondern um meine Nichte, Gillian Dearing. Sie benötigt einen Wedding Planner."

Bei der Erwähnung dieses Namens zuckte plötzlich jeder erdenkliche Muskel in Louis' Gesicht und er begann hektisch mit den Armen zu rudern. Ich ließ ihn links liegen und konzentrierte mich stattdessen auf das Gespräch mit der netten Dame.

„Hätten Sie denn Zeit, Mr Horan, eine Hochzeit zu planen?"

„Selbstverständlich, also ich meine, das lässt sich einrichten."

„Gut, wäre es Ihnen möglich, meine Nichte morgen zu treffen?"

Mein neu gewonnenes Selbstbewusstsein ermöglichte es mir, nach meinen Wünschen zu antworten: „Also vormittags habe ich einen Termin, aber nachmittags hätte ich Zeit."

„Das klingt wunderbar, Mr Horan. Ich nehme an, Sie kennen die Adresse der Dearing-Farm?"

Natürlich kannte ich die nicht und geriet mental ins Straucheln, weil sie davon ausging. Als Louis mir aber heftig zunickte, antwortete ich lässig: „Ja, die Adresse ist mir bekannt."

„Fein, klappt es um zwei Uhr, oder lieber um drei?"

„Sagen wir halb drei und es passt, Misses Styles."

„Super, bis morgen also."

Völlig perplex blickte ich zu Louis. „Was war das denn? Woher zum Henker kennst du die Adresse?"

Auf seinem Antlitz zeigte sich ein triumphierendes Grinsen und innerhalb der nächsten Sekunde schwenkte er eine Zeitung vor meinem Gesicht hin und her. „Wer liest, ist klar im Vorteil, Niall."

Ungeduldig riss ich ihm das Käseblatt aus der Hand und als ich auf die Titelseite blickte, sah ich eine große Schlagzeile: „Hochzeitsantrag im Stadion! Gillian Dearing & Milo Collister vereinen das Ölimperium!"

„Ölimperium", ächzte ich schwach und dann ging mir ein Licht auf. Natürlich, Dearing Oil war jedem hier in Texas ein Begriff. Da ich jedoch nichts mit dieser Branche am Hut hatte, wir nicht einmal ein Auto besaßen und mich demnach die Spritpreise nicht interessierten, hatte ich den Namen wohl außerordentlich gut verdrängt.

„Niall, das ist der Jackpot!" Louis flippte völlig aus. „Wenn wir das hinkriegen, haben wir ausgesorgt! Verstehst du das?"

Skeptisch schaute ich ihn von der Seite an, während ich die Zeitung auf den Küchentisch pfefferte. „Wir? Hast du gerade wir gesagt? Ich bin es ja wohl, der die Drecksarbeit machen muss und sich mit einem verwöhnten reichen Mädchen herumärgert, die womöglich nur ihre pinken, lackierten Fingernägel im Kopf hat."

In mir brodelte es gewaltig, weil er mich die Arbeit machen ließ und sich selbst vor dem Laptop die Eier schaukelte.

„Niall, du kriegst das hin. Ich glaube fest an dich und ich stehe dir mit Rat und Tat zur Seite, versprochen. Wir erledigen das gemeinsam, nur, dass du praktisch im Vordergrund stehst, also den Kunden in erster Linie bedienst."

Anstatt auf seine Worte einzugehen, knurrte ich: „Wieso hast du nicht den Auftrag übernommen?"

Auch hier hatte Louis eine Antwort parat: „Weil es dann professioneller wirkt. Man sollte immer so tun, als sei man auch anderweitig beschäftigt. Und wenn alle Stricke reißen, horche ich Eleanor aus. Sie ist unser Joker."

Gut, dass diese Eleanor nichts über ihr Joker-Dasein wusste, sie würde Louis sicher die Hölle heißmachen. Mit ihm weiter zu diskutieren war mir echt zu blöd und deshalb fügte ich mich meinem Schicksal. „Also gut, jetzt rück' die Adresse raus. Schließlich muss ich wissen, wie ich da morgen hinkomme."

Der Schrecken war groß, als ich feststellte, dass die Dearing-Farm weit außerhalb der Stadt lag und kein Bus in diese Richtung fuhr. „Na super", maulte ich, „das können wir vergessen. Ich kann doch kein Taxi nehmen, da sind wir ja gleich pleite."

Aber wie so oft hatte Louis einen Plan. „Wir fragen den alten Tom von der Tanke, ob er uns einen Wagen leiht. Der hat welche herumstehen, die er meines Wissens nicht benötigt."

Eine letzte Frage bedurfte für mich noch einer Klärung: „Und was soll ich morgen anziehen?"

„Deinen Anzug."

Na toll, ob mir das Ding noch passte, wagte ich zu bezweifeln. Sicherheitshalber hatten Louis und ich als wir von zuhause weggingen, jeder einen Anzug mitgenommen; einzig und alleine der Vorstellungsgespräche wegen. Wirklich gebraucht hatten wir sie nur am Anfang, als wir noch davon träumten, in einem Unternehmen unterzukommen, das anständige, lukrative Jobs vergab.

Zum Schluss landeten wir in Supermärkten als Heinzelmännchen für die Regale oder als Tellerwäscher in einem schmierigen Restaurant und die Anzüge fristeten ihr Dasein im Schrank.

„Na gut, ich probiere ihn später an, jetzt essen wir erstmal, denn ich habe einen Bärenhunger."

Nach der Mahlzeit bot mein Kumpel an, das Geschirr zu spülen. Scheinbar plagte ihn das schlechte Gewissen, da ich morgen zum Dienst antreten durfte, aber ich machte keinerlei Anstalten ihm bei der Erleichterung seiner inneren Stimme behilflich zu sein.

Stattdessen suchte ich die Dusche auf, deren Brausekopf dringend erneuert werden musste, doch unser Vermieter kümmerte sich nicht darum. Es dauerte eine ganze Weile, ehe ich den spärlichen Wasserstrahl wieder abstellte, weil ich mich endlich sauber genug fühlte.

Mit nassen Haaren und einem Badetuch um die Hüften geschlungen, trat ich in die Küche, wo Louis inzwischen Ordnung geschafft hatte. Angestrengt saß er an seinem Laptop und sah erst auf, als er meine Anwesenheit bemerkte.

„Ich glaube, wir haben Glück", sinnierte er, „die Leute mit Geld und großem Anwesen, was die Dearings zweifelsohne besitzen, halten ihre Trauungen inklusive der Feiern gerne auf dem eigenen Grundstück ab."

„Du meinst, ich muss mich dann nicht um eine Location kümmern. Das würde einiges erleichtern." Ich bekam jetzt schon Magendrücken, wenn ich an den morgigen Termin dachte.

Wenn ich ehrlich war, hatte ich nicht die leiseste Ahnung, welche Dinge ein Wedding Planner beim ersten Treffen ansprach, aber Louis hatte bereits vorgearbeitet. Besser gesagt, Erkundigungen bei Eleanor eingezogen, denn er zeigte mir freudestrahlend eine Liste, die sich auf seinem Handy befand.

„Ich schicke sie dir per WhatsApp, Niall. Dann kannst du morgen ordentlich loslegen. Und jetzt zieh deinen Anzug an, ich möchte wissen, ob du damit die Frauenwelt erobern kannst."

Bitter lachte ich auf. „Damit sicher nicht, aber das habe ich auch gar nicht vor." Ich suchte eine Kundin auf, was dachte er sich eigentlich?

Barfuß lief ich in das kleine Schlafzimmer, legte das Handtuch ab und zog eine frische Boxershorts aus der kleinen Kommode, die ich mit Louis teilte. Jeder hatte genau eineinhalb Schubladen, sodass unsere Socken manchmal durcheinander gerieten.

Nachdem ich das weiße Hemd, das ich damals passend zum Anzug gekauft hatte, in der hintersten Ecke des Schranks fand, zog ich es vorsichtig an und schloss die Knöpfe. Gott sei Dank passte es noch und auch der dunkelgrüne Anzug bereitete dahingehend keinerlei Probleme. Lediglich eine Krawatte fehlte, doch da half Louis aus.

Sichtlich begeistert von meiner Aufmachung stob er ins Schlafzimmer, um in seinem Teil des Schrankes nach einem passenden Schlips zu suchen. Als ich das schwarze Ding in seinen Händen erblickte, reagierte ich zunächst skeptisch.

„Schwarz trägt man doch nur zu einer Beerdigung, oder?"

„Mit einem grünen Anzug und weißem Hemd geht das durchaus klar", meinte er grinsend. „Hier, nimm. Ich leihe sie dir gerne."

Somit war ich für den morgigen Tag in Sachen Kleidung gerüstet.

Rasch zog ich mich wieder um, schlüpfte in bequeme Jeans, zog mir ein weißes Shirt über den Kopf und suchte nach meinen Boots, die sich irgendwo unter dem Bett befanden. Bei dem Versuch sie herauszuziehen, stieß ich mir den Kopf an und fluchte laut.

„Alles klar, Niall?", vernahm ich Louis' besorgte Stimme.

„Ja, bin noch am Leben", erwiderte ich mit schmerzverzerrtem Gesicht. Hoffentlich gab das keine Beule.

Nachdem ich die Boots endlich übergestreift hatte, trug ich ein wenig Aftershave auf und stapfte dann in die Küche. „Was hast du denn vor?" Irritiert blickte Louis mich an.

„Nach was sieht es denn aus? Ich geh' mir was aufreißen."

Er glotzte reichlich dämlich. „Wo denn?"

„In einer Bar." Ich steckte die Schlüssel ein, lief zur Tür und bevor ich endgültig verschwand, drehte ich mich noch einmal zu ihm. „Wer braucht schon Tinder?"

„Zur Hölle mit dir!", hörte ich ihn maulen, doch ich achtete nicht mehr darauf, sondern setzte meinen Weg unbeirrt fort.

Ich war heiß auf einen schönen Körper, egal ob blond, braun, schwarz- oder rothaarig, denn mein Testosteronspiegel war in den letzten Tagen mächtig angestiegen. An der Bushaltestelle wartete ich nicht lange auf das Gefährt, das mich in die Innenstadt befördern würde, dort, wo die Bars sich aneinanderreihten. Heute schien mein Glückstag zu sein, hoffentlich setzte sich das fort.

Obwohl es sich um einen Dienstag handelte, war die Bar gut besucht. Schon als ich eintrat schlugen mir Musik und Stimmengewirr entgegen. Direkt steuerte ich auf den Tresen zu und bestellte ein Bier. Meine Kehle fühlte sich trocken an, da konnte es nicht schaden, ein wenig Flüssigkeit hinabfließen zu lassen.

Während ich das Bier genoss, hielt ich Ausschau nach den Gästen, ließ meine Augen flink hin und her wandern und stolperte prompt über einen langhaarigen Typen, der mich ziemlich intensiv musterte. Wollte der etwa mit mir flirten? Seine Ausstrahlung war einfach nur mies und ich wandte mich schnell ab, ließ meine Blicke erneut aufmerksam durch den Raum wandern.

Und plötzlich sah ich sie: eine schwarzhaarige Frau mit kurvigem Körper. Zahlreiche Tattoos zierten ihre Arme, aber das heftigste war ihr Sex-Appeal, eine wahnsinnig tolle Aura. Sie trug ein weißes Top mit dünnen Trägern, eine enge schwarze Shorts und Cowboystiefel. Den Augenkontakt mit ihr suchend, nahm ich sie gründlich ins Visier und als sich unsere Blicke wie zufällig trafen, lächelte ich.

Sie erwiderte meinen Blick und unsere Augen saugten buchstäblich einander fest, kommunizierten stumm, aber geradlinig. Die Sache war klar und ich ging zum Angriff über.

Mit meinem Bier in der Hand steuerte ich auf die Schwarzhaarige zu. „Hey, ich bin Niall."

„Freut mich, ich bin Isabella."

Innerhalb weniger Minuten befanden wir uns in einem angeregten Gespräch und als ich ihr erzählte, dass ich Gitarre spielte, hatte den nächsten Stein im Brett. Mehrere Drinks gingen auf meine Rechnung und irgendwann schmiegte sie sich wie von selbst an mich. Tinder war doch echt für den Arsch. Hier bekam ich alles, was ich wollte, konnte es direkt aussuchen und vor allem ausprobieren.

Mehr war es für mich nicht. Austesten was ging und im Idealfall Druck loswerden.

Am heutigen Abend hatte ich Glück, denn das Mädchen war willig und vor allem sehr heiß.

„Wir können zu mir gehen", raunte sie mir ins Ohr, als ich ihr erklärte, dass es unmöglich sei, sich bei mir zuhause zu vergnügen.

Lachend liefen wir durch die Straßen, sie wohnte nicht allzu weit von der Bar entfernt, wie sie mir erklärte und als sie einen Schlüsselbund aus ihrer kleinen Handtasche zog, küsste ich sanft ihren Nacken.

Sie zitterte regelrecht unter dieser Berührung, was mich erst recht heiß machte. Ich begehrte sie, ihr Körper war toll und sie eine interessante Erscheinung. Wir stolperten regelrecht durch den Flur, landeten schließlich in der kleinen Wohnung, im Schlafzimmer. Hier herrschte eine angenehme Temperatur, denn eine Klimaanlage verrichtete ordentlich ihren Dienst. Nicht wie in unserer Bruchbude, wo das Ding andauernd streikte.

Ich genoss es, wie sie mich zuerst verwöhnte und gab ihr später alles zurück. Unser Sex war heiß, zügellos und unglaublich befriedigend. Das gebrauchte Kondom landete auf dem Boden und Isabella kuschelte sich in meine Arme.

Irgendwann würde ich gehen, denn ich blieb nie zum Frühstück, wenn ich mir einen One Night Stand anlachte. Das war mir zu viel Intimität, die ich nicht brauchte, nicht wollte. Mir ging es schlichtweg um den Sex und daran war nichts verwerflich, da ich das vorher immer klar stellte.

Es dauerte nicht lange und Isabella schlief tief und fest. Ich hingegen blieb wach, stieg irgendwann leise aus dem Bett und sammelte meine Klamotten ein. Im Flur zog ich mich an und stahl mich anschließend in die Küche, auf deren Tresen ich einen Notizblock sowie einen Stift fand. Wenigstens eine Nachricht wollte ich ihr hinterlassen. „Danke für die Nacht, es war schön mit dir. Vielleicht sieht man sich mal wieder, Niall."

Nur knapp erreichte ich den Bus, der mich nach Hause brachte, wo Louis gerade aufgestanden war und einen starken Kaffee kochte.

„Oh, schon da?" Er musterte mich grinsend. „War es nicht gut?"

„Doch, sogar sehr."

Mir fielen fast die Augen zu, doch bevor ich mich ins Bett legte, wollte ich noch wissen, was nun mit dem Wagen des Tankstellenpächters war, von dem Louis gesprochen hatte.

„Das mache ich gleich klar. Helfe heute da aus und schicke dir nachher eine WhatsApp", bekam ich zur Antwort.

Zufrieden nickte ich, trabte ins Schlafzimmer und fiel wie ein nasser Sack ins Bett. Klamotten ausziehen wurde manchmal überbewertet.

Umso größer war der Frust, als der Wecker mich aus dem Tiefschlaf holte und ich feststellte, dass es sich scheiße anfühlte, in Jeans und T-Shirt aufzuwachen, wenn die Klimaanlage nicht lief. Völlig verschwitzt suchte ich das Badezimmer auf, duschte mich ab und las später, auf dem Küchenstuhl sitzend und einen Toast verspeisend, Louis' Nachricht.

„Kurz vor zwei, Tanke. Auto geht klar."

Da würde ich mich sputen müssen. Sowohl um pünktlich bei der Tanke zu sein, als auch auf dem Weg zu den Dearings. Dass ich mich noch stylen durfte, hielt mich unnötig auf, aber ich schaffte es dennoch einigermaßen pünktlich.

Als ich das Gelände der Tankstelle betrat, kam Louis mir entgegen und sprach: „Alles klar, Niall? Dein Auto ist der Brüller." Hauptsache es fuhr und hatte Benzin im Tank, alles andere war mir ziemlich egal.

Der alte Tom eilte herbei, begrüßte mich, wobei er mich von oben bis unten musterte.

„Haste dich aber fein hergerichtet, Junge. Willste auf Brautschau gehen?"

„Nein, eher nicht", erwiderte ich mit einem schwachen Grinsen auf den Lippen.

„Niall hat heute seinen ersten Einsatz als Wedding Planner", erklärte Louis voller Stolz. „Unser Geschäft läuft langsam an."

Am liebsten hätte ich ihm eine reingehauen, aber ich beherrschte mich und lenkte stattdessen das Thema auf den Wagen. „Wo ist denn das gute Stück, das ich heute fahren darf?"

„Komm mit, es steht hinten, in der Garage."

Tom stapfte voran und ich folgte ihm mit einer mehr oder weniger großen Erwartungshaltung. Quietschend öffnete sich das Garagentor, es war dunkel, doch er schaltete sofort das Licht ein und dann sah ich das weiße Vehikel. Nicht sehr groß und vermutlich ziemlich alt, aber sehr gut in Schuss. Abgesehen davon kannte ich diesen Autotyp gar nicht.

Der Name Isabella prangte über dem Kühler, auf der Motorhaube und ich musste innerlich grinsen. Das war jetzt echt ein großer Zufall. Als ich den Wagen seitlich in Augenschein nahm, erkannte ich den Schriftzug Borgward. Beides sagte mir rein gar nichts, aber das war auch nicht wichtig. Das Vehikel sollte mich zu den Dearings bringen und wieder zurück, mehr wollte ich heute gar nicht damit erreichen.

„Er ist vollgetankt. Wenn ihr ihn öfter haben wollt, müsstet ihr für die Spritkosten aufkommen, aber heute ist das Benzin frei."

Der alte Tom überreichte mir den Schlüssel, den ich erleichtert in Empfang nahm. „Vielen Dank, ich werde gut auf ihn aufpassen." Als ich einstieg, fiel mein Blick auf eine Sache, die mich total überraschte. „Er hat eine Gangschaltung!"

„Ja. Tom nickte heftig, „Ich hoff' ma du kannst damit umgehen."

Allerdings konnte ich das, im Gegensatz zu den meisten Amerikanern, die nur Automatikgetriebe fuhren. „Der Traktor meines Vaters hatte eine Gangschaltung, deswegen bin ich damit vertraut", verriet ich Tom, der darauf erleichtert wirkte.

„Dann kann ja nichts schief gehen."

Nach dem zweiten Versuch sprang das Auto an und ich steuerte es vorsichtig auf die Straße, wo ich mich im laufenden Verkehr einreihte. Das Handy kam als Navigationshilfe zum Einsatz und ich fand auf diese Art und Weise ohne Probleme den Weg zu den Dearings.

Bereits ein großes Schild wies daraufhin, dass ich mich nun auf dem Terrain der Ölbarone befand. Es galt eine ellenlange Auffahrt zurückzulegen, die schließlich vor einem riesigen imposanten Gebäude endete. Ein Wohnhaus mit überdimensionalen Ausmaßen. Hoffentlich war Misses Styles anwesend, denn sie wirkte aufgrund des kurzen Telefonates, das wir geführt hatten, sehr sympathisch auf mich.

Da das Auto keine Klimaanlage besaß, hatte ich das Gefühl in einer kleinen Sauna zu sitzen, ein Umstand, der durch das Tragen der Krawatte verschlimmert wurde. Das Jackett hatte ich zum Glück auf dem Beifahrersitz abgelegt, zog es aber nun über, bevor ich die Klingel betätigte.

Es dauerte einen Moment, ehe die wuchtige Pforte geöffnet wurde und ich blickte direkt in das Antlitz einer blonden Frau.

„Guten Tag, ich komme von Horan und Tomlinson, der Wedding Planner Agentur."

Sofort zeigte sich ein Lächeln auf ihrem hübschen Gesicht. Diese Frau besaß Klasse, das erkannte ich auf den ersten Blick.

„Mr Horan, richtig? Ich bin Florence Styles." Sie reichte mir die Hand zum Gruß und überraschte mich mit einem starken Griff; fast wie ein Mann. Die ließ sich bestimmt nicht die Butter vom Brot nehmen.

„Meine Nichte sollte eigentlich gleich hier sein, aber ich vermute, sie wird die Zeit vergessen haben. Also fahren wir ihr entgegen."

Ohne meine Antwort abzuwarten lief sie in ihrem Sommerkleid und Flip Flops bekleidet auf das weiße Vehikel zu, während ich mir bereits den Kopf über ihre Nichte, also meine Kundin, zerbrach. Wie konnte man denn bitte so einen wichtigen Termin verpennen?

Misses Styles lenkte mich jedoch mit ihren nächsten Sätzen ab. „Ein sehr kleines Auto, aber ich mag es. Es sieht nett aus, genau wie Sie, Niall. Ich darf Sie doch beim Vornamen nennen?"

„Ja, natürlich." Hoffend, dass der Motor mich nicht im Stich lassen würde, drehte ich den Zündschlüssel und wie schon zuvor sprang Isabella, wie ich das Auto in Gedanken nannte, artig an.

„Es geht einfach nur geradeaus und übrigens dürfen Sie mich auch beim Vornamen nennen", plapperte Misses Styles neben mir.

„Also gut, Florence."

„Flora bitte und sehen Sie, gleich sind wir am Ziel. Und Gillian ist auch zu sehen."

Außer einem alten schwarzen Pick-Up, der in einer Halle parkte, die man durchaus als Autowerkstatt bezeichnen durfte, sah ich vorerst nichts. Das Tor stand weit offen, sodass ich beste Sicht auf sämtliche Gerätschaften hatte.

Erst nach dem Aussteigen bemerkte ich es dann: Ein paar schwarze Boots ragten unter dem Pick-Up hervor und als Flora den Namen der jungen Frau rief, kroch diese unter dem Auto hervor.

Überrascht starrte ich sie an, denn sie bot einen Anblick, den ich nie und nimmer erwartet hätte. Keine pinken Nägel, dafür war ihr blauer Overall über und über mit Öl verschmiert. Ihr braunes Haar hing in einem losen Zopf herunter und selbst auf ihrem Gesicht befanden sich Spuren von Öl oder irgendeiner anderen Schmiere. Dagegen kam ich mir mit meinem Anzug ziemlich overdressed vor.

Hektisch wischte sie ihre schmierigen Hände an dem Overall ab, schaute mit ihren braunen Kulleraugen ein wenig hilflos zu Flora und wieder zu mir und irgendwie fühlte ich mich verpflichtet, etwas zu sagen.

„Nett, Sie kennenzulernen, Miss Dearing. Ich bin Niall Horan, Ihr Wedding Planner."

Verdammt, warum nur tat sich in mir das Gefühl auf, dass Gillian Dearing nicht mit einem Mann gerechnet hatte?

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Hallo meine Lieben, hier ist das neue Update. :)

Was haltet ihr von Niall, über den ihr nun ein kleines bisschen mehr erfahren habt? Tinder oder Bar, was ist eurer Ansicht nach besser?

Die arme Gillian, da hat Tante Flora sie wohl sehr überrascht. Zudem hat sie mal wieder einen Termin vergessen und dann auch noch so einen wichtigen...

Denkt ihr, Niall und Gillian werden miteinander zurechtkommen?

Fäden spinnen gehört ja zu meinen Lieblingsbeschäftigungen und das habe ich bereits in diesem Kapitel getan. Ich hoffe, ihr seid gespannt, was alles passieren wird.

Oben im Bild seht ihr ein Foto von Isabella, dem Auto. :)

Danke für die super tollen Kommentare und auch für die Votes.

LG, Ambi xxx


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