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Ahri und Dae wollten Jungkook nicht weiterziehen lassen, auch wenn sie seinen Grund natürlich nachvollzogen, trotzdem hatten sie den jungen Mann so schnell liebgewonnen, dass sie ihre Eltern darum betteln wollten, ihn zu überzeugen doch hier zu bleiben. Sie hatten sich bereits Gedanken gemacht und miteinander abgesprochen, wie sie ihre Eltern überzeugen wollten, sodass diese Jungkook überreden konnten.
Überzeugt von ihrem Plan krochen sie leise aus ihren warmen Betten, öffneten die Tür ihres gemeinsamen Zimmers und schlichen auf Zehenspitzen zu dem Schlafzimmer ihrer Eltern. Aber als sie dort die Tür öffneten, stellten sie verwundert fest, dass keiner ihrer Eltern sich in dem Raum befand, wie sie es zu dieser späten Stunde vermutet hatten.
Ahri und Dae schauten sich gegenseitig verwirrt an, und überlegten ihren kleinen Schachzug am nächsten Morgen zu betätigen, doch plötzlich hörten sie die Stimmen ihrer Eltern im Erdgeschoss. Sie nickten sich entschlossen zu und liefen kaum hörbar die Treppe hinunter, die bei ihren leichten Schritten keinen Ton von sich gab. In der Küche brannte Licht. Irgendetwas stimmte nicht. Das wussten sie beide bzw. sie fühlten es. Dae hielt seinen Finger vor die Lippen und machte eine Geste, dass Ahri und er lauschen sollten. Seine kleine Schwester nickte verstehend und blieb ganz leise. Mit klopfenden Herzen näherten sie sich der angelehnten Küchentür.
„Schlafen sie?"
„Ja, ich habe Ahri und Dae gerade ins Bett gebracht", sagte ihre Mutter, aber sie klang ganz anders als sonst.
„Er will bereits morgen gehen."
„Früher als wir erwartet haben."
„Wir müssen es jetzt tun, Jihae."
Ahri und Dae sahen sich fragend an. Sie wussten nicht und konnten nicht verstehen, über was ihre Eltern redeten. Einst verstanden sie jedoch durchaus. Ihre Eltern sprachen über den jungen Mann.
„Wir haben bald nicht mehr genug zu essen. Tun wir es, während er schläft?"
Ihr Vater bejahte und kurz darauf hörte man das Schleifen eines Messers. Dae hielt Ahri den Mund zu, als er realisierte, dass sie kurz davor war zu schreien. Er zog sie leise von der Küche weg, zurück nach oben. Als sie wieder im Flur vor ihrem eigenen Zimmer standen, starrten sie sich geschockt an.
„Was soll das heißen, Oppa?", fragte Ahri ängstlich.
„Ich glaube, sie wollen Jungkook Hyung etwas antun...!"
„Aber was war mit dem Essen??"
Die jungen Kinder hielten für einen Moment die Luft an, keiner wagte etwas zu sagen, während sie die Erinnerungen an die ehemaligen Gäste aufriefen. Sie dachten an die ganzen Leute, die ihre Eltern manchmal nach Hause gebracht hatten und die plötzlich nach ein paar Tagen, wie vom Erdboden verschluckt, verschwunden waren, ohne etwas zu sagen. Und auf einmal, wie aus dem Nichts hatten sie wieder viel Nahrung, Fleisch. Ihnen wurde schlecht als sie die Zusammenhänge zusammen bekamen.
„Hyung! Haben Eomma und Appa sie etwa...?"
„Nicht daran denken...! Wir haben 'es' auch gegessen, Ahri-ah..."
Man konnte Ahri ansehen, wie sie kurz vor den Tränen war.
„Wir müssen Jungkook Oppa warnen. Ich will nicht, dass Eomma und Appa ihn töten", sagte Ahri panisch, woraufhin Dae nickend zustimmte.
Sie beschlossen in Jungkooks Zimmer zu schleichen und schlossen die Tür hinter ihnen zu, ohne auch nur einen Mucks zu machen. Jungkook lag in dem Bett und schlief bereits friedlich. Sie rüttelten an ihm und flüsterten seinen Namen so lange, bis er langsam wach wurde, und sich augenreibend aufsetzte.
„Ahri? Dae? Was ist denn los? Hattet ihr einen Alptraum? Soll ich eure Eltern-"
Bevor er zu ende sprechen konnte, unterbrachen die Kinder ihn bereits. „Hyung, du musst sofort hier weg. Eomma und Appa wollen dir weh tun!", sagte Dae schnell, fast zu schnell für Jungkook.
„Huh, was redet ihr denn da-"
„Sie töten die Leute, die hierherkommen und essen sie! Sie lassen uns das essen...!" Aus Ahris großen Augen kullerten die ersten Tränen hinunter.
Jungkooks Augen weiteten sich alarmierend und er warf sofort die Decke beiseite.
„W-Was...??"
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