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30. Kapitel

Willow Jane Osborn

Ich hielt immer noch die Hand von Megan umschlossen. Unter normalen Umständen hätte ich so etwas wahrscheinlich nie getan. Die Hand einer Fremden zu halten, meine ich. Denn genau das war Megan – eine Fremde.

Doch obwohl sie eine Fremde war und mich genauso wenig kannte, wie ich sie, hatte sie beschlossen, mir zu helfen. Mich zu unterstützen, obwohl es ihr wahrscheinlich auch nicht besser ging als mir. Bestimmt hatte sie in den letzten Tagen nicht nur einmal den Tod gesehen.

«Was tust du als Erstes, wenn du aus der Arena kommst?», fragte Megan mich.

«Ich werde nicht aus der Arena kommen», erwiderte ich. Denn es stimmte. Es stimmte, dass ich nicht lebend aus der Arena entkommen würde.

«Was wenn doch?», hakte sie weiter nach, «Du kannst eben so wenig in die Zukunft sehen wie ich, also bist du mir eine Antwort schuldig»

«Na gut», lenkte ich schliesslich ein. Wir setzten uns auf einen umgestürzten Baumstamm, bevor wir weitersprachen. «Ich würde als erstes zu Harper und meinem Vater gehen und sie ganz lange umarmen. Ich war in meinem ganzen Leben noch nie so lange von ihnen getrennt. Und dann würde ich mit ihnen an den Fluss gehen, die Angeln ins Wasser werfen und einfach nur zusehen, wie der Haken von der Strömung mitgezogen wird. Wir würden über alles Mögliche reden und einfach die Zeit vergessen»

Ich sah auf, mein Blick blieb an Megans hängen. «Und du?», fragte ich.

Sie wartete noch einen Moment, bevor sie die Stimme erhob. «Ich habe meiner Schwester versprochen, dass ich meine Eltern nicht alleinlassen würde, falls sie es nicht schafft» Sie unterbrach ihre Erzählung einen Moment lang und wischte sich eine Träne von der Wange. «Also würde ich zu ihr gehen und ihr erzählen, dass ich mein Versprechen gehalten habe. Dass ich für meine Eltern überlebt habe»

Sie wischte sich erneut über die Wange, doch innert Sekunden sammelten sich neue Tränen. Ich überlegte nicht lange, sondern rückte näher an sie ran und legte meine Arme um sie.

«Ich muss überleben, Willow, ich muss einfach überleben», schluchzte Megan, «Meine Eltern können nicht auch noch ihre zweite Tochter an die Hungerspiele verlieren»

«Das tut mir so leid», hauchte ich, als ich verstand, was sie mir gerade erzählte. Auf einmal wurde mir klar, wie ähnlich unsere Vergangenheit aussah. Nur, dass meine Schwester lebend aus der Arena entkommen war.

«Du kannst nichts dafür, dass Eleria gestorben ist», brachte Megan hervor.

«Eleria?», fragte ich verdutzt, «Ist deine Schwester Eleria Holland?» In meinen Gedanken setzten sich auf einmal die Puzzelteile zu einem Ganzen zusammen. Alles ergab auf einmal Sinn.

«Ja, wieso?», fragte Megan und sah mich mit tränenerfüllten Augen an.

«Sie war mit Harper verbündet», antwortet ich, «Während den letzten Hungerspielen. Hast du das etwa nicht gewusst?»

«Nein, meine Eltern haben mir nicht erlaubt, dass ich mir die Hungerspiele ansehe. Und eigentlich wollte ich das auch gar nicht»

«Ich...», sagte ich noch, doch unser Gespräch wurde von einem lauten Knall unterbrochen.

Nur wenige Meter von uns entfernt war ein Feuerball in die Erde eingeschlagen. Wir konnten die Hitze von unserer Position aus spüren. Und wir sahen auch, wie die Pflanzen eine nach der anderen Feuer fingen. Das Feuer breitete sich schnell aus.

«Wir müssen sofort von hier weg», entfuhr es mir. Ich zerrte sie am Handgelenk mit mir, bevor sie ganz verstand, was hier gerade vor sich ging.

Ich rannte in die Richtung, wo kein Feuer zu sehen war. Doch noch bevor wir dort ankamen, breitete sich auch dort Feuer aus und wir mussten die Richtung ändern. Wieder schlug ein Feuerball ein, und noch einer.

Es war ein regelrechter Regen aus Feuer und es dauerte nicht lange, bis um uns herum nichts anderes als Flammen zu sehen waren. Ich sah nach links und rechts, bis ich schliesslich eine Stelle fand, die noch nicht Feuer gefangen hatte.

«Hier lang!», rief ich und Megan folgte mir. In vollem Tempo rannten wir auf die Stelle zu, die Stück für Stück vom Feuer verschlungen wurde. Gerade noch rechtzeitig entkamen wir dem Käfig aus Feuer.

Je länger wir rannten, desto deutlicher konnten wir Kampfgeräusche hören. Wir rannten direkt auf andere Tribute zu, doch wir konnten nicht dagegen machen. Die züngelnden Flammen zwangen uns regelrecht dazu.

Mir graute es schon vor dem nächsten Zusammentreffen mit den Karrieros. Sie würden nicht glücklich sein, dass ich immer noch am Leben war. Harmony freute sich bestimmt schon darauf, dass sie mich töten konnte.

Plötzlich hörten wir Schmerzensschreie, die nicht weit entfernt zu sein schien. Sie drangen durch die Flammen zu uns. Mein Blick traf auf Megans und wir sahen uns geschockt an.

«Bumm, Bumm!» Gleich zwei Kanonenschüsse hintereinander erklangen. Ich zuckte zusammen und sah mich ängstlich um.

«Was zum Teufel geht hier vor?», rief Megan mir zu. In ihrem Blick lag Verwirrung und die gleiche Panik, die auch ich in mir verspürte.

«Ich habe keine Ahnung», antwortete ich ehrlich. Die Frage, was hier gerade passierte, ging mir nämlich ebenfalls durch den Kopf. Ich wusste, dass es am Ende der Spiele immer ein Finale gab, wo es extra spannend wurde und die Spielmacher oft ihre Finger im Spiel hatten. Aber das hier war noch nicht das Finale, denn es waren noch zu viele Tribute am Leben.

Trotzdem waren die Spielmacher gerade drauf und dran möglichst viele Tribute umzubringen. Zwei hatten sie schon erledigt und es würden bestimmt noch mehr werden.

«Irgendetwas läuft hier gewaltig schief», sprach Megan meine Befürchtung aus.

«Ja, eindeutig», stimmte ich ihr zu. «Es scheint, als wollten die Spielmacher die Spiele möglichst schnell ein Ende nehmen lassen»

«Aber das ist nicht fair», brach es aus Megan heraus. Sie raufte sich die Haare und drehte sich mehrmals um die eigene Achse, um jedes Detail der momentanen Situation in sich aufzunehmen.

«Die Hungerspiele waren noch nie fair», sagte ich.

«Da ist jemand», sagte Megan auf einmal und deutete mit dem Finger in eine Richtung.

Sofort folgte ich ihrem Blick. Ich sah gerade noch, wie ein Mädchen, ein wenig älter als wir, von den Flammen verschluckt wurde. Darauf folgten gequälte Schreie. Mit verzerrtem Gesicht presste ich mir die Hände auf die Ohren, da ich es nicht aushielt, diese Schreie zu hören. Ich konnte nicht jemandem beim Sterben zuhören.

Zum dritten Mal innert kürzester Zeit erklang der Kanonenschuss.

«Weg hier!», schrie Megan und risss mich mit sich. Ich folgte ihr, denn ich wollte auch keinen Moment länger hier sein. Ich wollte einfach nur fortlaufen und hoffen, dass das hier ein Ende nahm.

Wir kamen nicht weit, denn plötzlich waren wir von Flammen umgeben, es gab keine Lücke. Wir waren gefangen.

«Wir sind umringt, es gibt kein Entkommen!», rief ich und sah Megan an. «War's das jetzt, sind wir die nächsten, die sterben werden?»

«Nein, wir werden nicht sterben», stellte Megan klar, doch ihr panischer Blick sagte etwas anderes. Er verriet mir, dass sie dasselbe dachte wie ich.

Das ist das Ende. 

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