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KAPITEL 8

Alexandria, VA, USA

»Hey Lily! Warte mal!« rief eine Stimme hinter mir, sodass ich verwirrt meine Stirn runzelte und mich umdrehte. Jennifer Taylor kam schnellen Schrittes auf mich zugelaufen und sah dabei aus wie immer - angepisst. »Hey Jen, was gibt's?« fragte ich sie und sah sie fragend an, als sie neben mir zum Stehen kam und sich ihre verwuschelten, schwarzen Haare aus dem Gesicht strich. »Haare geschnitten?« stellte ich überrascht fest und begutachtete ihre - nun schulterlangen - schwarzen Haare. »Ja, vor ein paar Tagen schon. Mein Friseur in D.C ist endlich von ihrem Urlaub zurück.« sagte sie und grinste mich an. »Was ich eigentlich fragen wollte, hat James dich auch so wegen diesem Interview genervt?« fügte sie hinzu und seufzend nickte ich. »Ja, ich habe einfach „ja" gesagt, da er mich sonst nie in Ruhe gelassen hätte.«

»Bei mir genau das Gleiche. Ich fasse es nicht, dass er mich tatsächlich beim Geige spielen gestört hat. Fast hätte ich ihn mit meinem Geigenbogen aufgespießt, jedoch war mir er dann doch zu Schade - der Bogen versteht sich.« Lachend sah ich Jen an und musste meinen Kopf schütteln.

Jennifer Taylor gehörte zu den beliebtesten Schülern unserer High School, der Grund war nicht ganz ersichtlich. Meiner Meinung nach hatte sie einfach eine Art, Menschen für sich zu gewinnen, obwohl sie es nicht einmal wirklich möchte. Denn Jen war eigentlich eine eher introvertierte Persönlichkeit. Anders als ich ging sie eher selten auf Partys und bevorzugte es, zu Hause zu bleiben und mit ihrer Geige zu spielen. Kein Wunder also, dass ihr ein Stipendium bei der Julliard in New York angeboten wurde. Der Grund warum sie viele mochten, war, dass sie kein Blatt vor dem Mund war. Bezüglich Lehrern war sie noch schlimmer als ich und ich hatte mir schon oft selbst Nachsitzen beschert, da ich meinen Mund nicht halten konnte. Bei Jen war es so, dass sie zwar eine introvertierte Person war, jedoch das Verlangen nach Fairness beziehungsweise Gerechtigkeit einfach überwiegte. Aus diesem Grund war sie oft schon für andere Schüler eingestanden und hatte ihnen aus der Patsche geholfen.

»Warum ich auch eigentlich hier bin, James hat mir mitgeteilt, dass ich dich fragen sollst, ob du Steve fragen könntest« sie holte tief Luft und fuhr sich erneut durch ihre kurzen Haare. »ob ihr beide heute anstatt morgen Zeit habt, weil morgen Zoe irgendwie nicht kann oder so - keine Ahnung.« setzte sie ihren Satz vor und sah sich im Schulflur um. »Ja, ich hab nach der Mittagspause Psychologie und da frage ich ihn dann - wann denn?« Dankend sah sie mich an und sah dann auf ihre Armbanduhr. »Scheiße, ich muss los - um viertel vier in dem Raum der Redaktion.« rief sie und lächelte mich flüchtig an. Dann drehte sie sich um und lief in die gleiche Richtung, von welcher sie vorhin gekommen war.

Leicht musste ich grinsen, als ich sah, wie ihr ein paar Sophomore-Jungs hinter hersahen. Es stimmte, Jen war wirklich hübsch, jedoch stand sie nur auf Männer, welche mindestens drei Jahre älter war. Deswegen war sie - vor allem für zwei Jahre jüngere Jungs - unerreichbar und das machte sie eben so interessant. »In welche Stufe geht sie nochmal?« fragte einer der Jungs, als ich mich in Bewegung setzte und an ihnen vorbeilief. »Ist sie nicht ein Freshmen?« fragte ein anderer, welcher kleiner war als ich, weswegen ich laut auflachen musste, sodass mich die vier Jungs ansahen, wie Rehe ihm Scheinwerferlicht. »Wieso lachst du?« fragte mich der kleinste der drei wütend, wobei ich sah, dass er peinlich berührt war - süß, wie er versuchte, vor seinen Freunden auf coolem Kerl zu machen, wobei die anderen durch mich genauso eingeschüchtert zu sein scheinen.

»Weil sie kein Freshmen, sondern ein Senior ist und somit zu alt für euch, Sweethearts.« antwortete ich, sodass einer der Jungs, welcher angezogenen war, wie ein Hippie seine Arme verschränkte und seine Stupsnase reckte. Grinsend musterte ich die anderen Jungs, welche sich etwas breitbeiniger hinstellten, um einen festeren Stand zu haben und selbstbewusster auszusehen. »Was gibt dir das Recht, uns Sweethearts zu nennen?« zischte der Junge, welcher kleiner als ich war, wütend, sodass ich mich wirklich zusammenreißen musste, nicht auch meine Arme zu verschränken und sie provozierend anzugrinsen. Sie schienen nämlich ernsthaft gekränkt von meiner Aussage zu sein. »Tut mir leid Jungs .« antwortete ich und betonte das Jungs etwas mehr, sodass der größte der Vier nun seinen Kopf schieflegte, wobei seine blonden Haare ihm auf die Stirn fielen.
»Bist du nicht Lily Thorne? Warst du nicht das führende Mädchen auf dieser Liste?« fragte er und verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen. »Meint ihr die „Who's the hottest?" Liste?« Fragend sah ich die Vier an und alle nickten nahezu synchron.

Die „Who's the hottest" Liste wird jedes Jahr zu Beginn des Schuljahres durchgegeben. Es wird ein eigener Abstimmungsbogen ausgeteilt, wo man unter zwanzig Kandidaten wählen konnte - meiner Meinung nach ein kompletter Schwachsinn. Die männlichen Schüler durften für die Schülerinnen unsere Schule wählen, und wir Mädchen für die Jungs. Die Gewinner bekommen nichts, außer, dass sie in der Schülerzeitung auf einer eigenen Seite erwähnt werden.

»Woher wisst ihr, dass ich gewonnen habe?« fragte ich und der einzige Junge, welcher noch nicht gesprochen hatte, schob mit zittrigen Fingern seine schwarze Brille nach oben. »Mein Bruder hat es mir verraten.« antwortete er, wobei er wirklich eingeschüchtert aussah, weswegen ich anfing, beruhigend zu lächeln. »Stimmt, du bist ja der kleine Bruder von James, Joe richtig?« Überrascht klappten die Münder seine Freunde nach unten und auch Joe sah etwas überrascht aus. »Woher kennst du seinen Namen?« fragte mich der Hippie, weswegen ich nun süffisant Grinsen musste. »Das bleibt ein Geheimnis!« flüsterte ich und hielt mir meinen rechten Zeigefinger an meine Lippen. Dann zwinkerte ich den vier Jungs zu und begann, weiter den Gang entlang zu Laufen.

Als die Jungs dachten, dass ich außer Hörweite war, hörte man Hände aufeinander klatschen. »Alter, Lily Thorne hat mit uns geredet und deinen Namen gewusst, Jamie! Das müssen wir diesem Ekel Harley erzählen, der wird platzen vor Wut!« rief einer der Jungs, weswegen ich grinsend meinen Kopf schüttelte. Süß, wirklich wahnsinnig süß.

***

»Ich hoffe sehr, dass ihr alle viel gelernt habt, denn ihr könnt euch sicher sein, dass - wenn mehr als die Hälfte von euch unter fünfzig Prozent erreicht, ihr den ganzen Test wiederholen müsst.« Mrs. Quentin sah uns alle streng an und lief dabei mit den Testbogen durch die Reihen und teilte jedem einen aus. »Elise, wenn du wieder vergisst, deinen Namen draufzuschreiben, werte ich den Test diesmal gleich als negativ - das gilt für euch alle!« teilte sie uns mit und lief - nachdem sie uns alle einen Bogen ausgeteilt hatte, nach vorne zu ihrem Tisch und setzte sich auf ihren pinken Drehstuhl. »Ihr habt fünfzehn Minuten.« sagte sie und schaltete den Projektor an, wo sofort die erste Frage erschien.

»Hey, Lily.« flüsterte Steve leise und schlug seinen Fuß gegen mein Bein. Erschrocken blickte ich auf und sah ihn fragend an. »Wie groß ist die Gedächtnisspanne? C oder B?« fragte er und kopfschüttelnd musterte ich ihn. »Der Streber Steve weiß eine Frage nicht« flüsterte ich so leise wie möglich und sah zu Mrs. Quentin, welche vertieft in ihrem Modemagazin war. »Ich bin enttäuscht.« setzte ich fort und grinste ihn süffisant an, weswegen er seinen Kopf schief hielt, sodass ihm braune Haarsträhnen auf seine Stirn fielen. »Haha, ich hatte keine Zeit zum Lernen.« antwortete er mir und sah schnell auf seinen Anmeldebogen, als Mrs. Quentin ihren Kopf hob und mit zusammengekniffen Augen die Schüler ansah, sich jedoch dann wieder ihrem Magazin zu wandte.

Schnell las ich mir nochmal die zweite Frage durch, welche in etwa dreißig Sekunden durch die dritte ausgetauscht werden würde.

2. Informationen werden im Kurzeitgedächtnis in bedeutungsvollen „Chunks" (Bündeln) gespeichert. Wie groß ist die Gedächtnisspanne laut George A. Miller typischerweise?:
a-1-3 Chunks
b- 4-5 Chunks
c- 5-9 Chunks
d- 10-12 Chunks

»C.« flüsterte ich und grinste ihn an, dann widmete ich mich wieder der Leinwand, auf welcher nun die dritte Frage erschien. »Danke.« hörte ich ihn murmeln und lächelnd begutachtete ich ihn. Dann las ich mir die dritte Frage durch und biss mir glücklich auf meine Lippe. Die Fragen waren überraschend leicht und ich war mir eigentlich ziemlich sicher, dass ich den Test positiv abschließen würde.

***

»Ich bin gespannt, wie der Test ausfällt.« sagte Steve und hielt mir die Tür auf, weswegen ich ihn dankend anlächelte und mich schnell durch den Türrahmen schob. »Ich auch, aber wir werden es ja dann sehen. Um ehrlich zu sein hoffe ich, dass wir den Test nicht nochmal schreiben müssen.« antwortete ich und sah mich im Flur unserer Schule um. Kaum waren noch Schüler in den Gängen, da inzwischen alle aus hatten und nur die Personen ihre Zeit im Schulgebäude verbrachten, welche einem Club beigetreten waren. »Ich denke eher nicht, dass meiner positiv war. Verdammt, ich hätte wirklich mehr lernen müssen.« murmelte er und sah zu Boden, weswegen ich ihn überrascht ansah. Es wunderte mich immer wieder, wie gefühlsvoll Steve sein konnte, obwohl er ein „Bad Boy" und Boxer war - denn die ganze Schule sieht ihn nicht als die Person, welche er wirklich ist. Aber ich hatte auch das Gefühl, dass es Steve recht war. Ihn kümmerte es nicht, was andere Leute von ihm dachten und das bewunderte ich sehr.

»Wieso hast du denn nicht mehr gelernt.« fragte ich und hob die Riemen meines Rucksacks mit den Händen an, da sie etwas von meinen Schultern gerutscht waren. »Ich hatte gestern und vorgestern beide Male einen Kampf.« antwortete er knapp und prüfend sah ich ihn an. Äußerlich konnte ich keine Verletzungen erkennen, aber anderseits trug Steve einen schwarzen - langärmligen - Pullover und eine lange Jeans, was nicht verwunderlich für Mitte Oktober war. »Hast du dich denn verletzt?« Besorgt sah ich ihn an, sodass er anfing, grinsend seinen Kopf zu schütteln. »Was denkst du denn von mir?« lachte er, jedoch verzog er einen kurzen Moment seinen Mund vor Schmerz, weswegen ich seufzte und stehen blieb. »Fast hätte ich es dir geglaubt. Du lässt das hoffentlich behandeln.« trichterte ich ihm ein, sodass Steve seine braunen Augen verdrehte und sich mit seiner Zunge über seine Lippen fuhr. »Ja Mama, ich hatte schon schlimmere Verletzungen, als eine geprellte Rippe.« Steve grinste mich breit an und zog dabei die Tür zu dem Redaktionszimmer der Schülerzeitung auf und lief hinein, um meiner Schimpftirade zu entgehen.

Seufzend lief auch ich durch die Tür und ließ meinen Rucksack im Gehen von meinen Schultern gleiten und schmiss ihn zu dem von Steve und Jen, welche beide bereits auf eines der drei Sofa saßen, wobei sie sich das blaue ausgesucht hatten.

Der Redaktionsraum unserer Schülerzeitung war ziemlich klein, dafür jedoch gemütlich eingerichtet. Auf den gelb gestrichenen Wänden hingen ein Haufen an verschiedenen Titelseite einer Ausgabe, welche einmal pro Monat erschien und das schon seit neun Jahren. In dem ziemlich kleinen Raum stand ein viel zu großer Tisch, worauf ein paar Ordner, Papiere und Stifte lagen. Außerdem standen ein paar Kaffeetassen und Laptops darauf. Außer ein paar Regalen standen nur noch drei Sofas in dem Raum, welche alle drei verschiedene Farben. Das blaue Sofa war das größte und konnte locker drei Personen Platz bieten, weswegen Jen es vermutlich ausgewählt hatte. Das rote Sofa, auf welchem James und seine Freundin Zoe Sevens saßen war ein kleines bisschen kleiner als das Blaue, jedoch fast genauso groß. Die dritte Couch war mit einem violetten Bezug bezogen und passte farblich überhaupt nicht zu dem rot, weswegen ich nicht ganz verstand, warum es hier drin stand.

»Schön, dass ihr alle da seid« fing James an, als ich mich zwischen Jen und Steve setzte, da beide jeweils eine Seite der Couch in Beschlag genommen hatten. »bevor ich alles mit meinem Aufnahmegerät aufzeichne, möchte ich euch um ein paar Sachen bitten.« Wieder machte James eine Kunstpause, sodass Jen ihre Augen verdrehte und somit einen strafenden Blick von ihm erntete. »Ich bitte euch, weder die Augen zu verdrehen, noch Fragen zu stellen von wegen „was soll diese Frage?" und so weiter. Ihr müsst natürlich keine dieser Fragen beantworten, wenn es euch zu Privat wird oder Ähnliches, sagt das bitte gleich.« Prüfend begutachtete er uns alle drei, weswegen ich leicht begann zu nicken, was Steve und Jennifer mir gleichtaten.

»Gut, dann werde ich jetzt das Aufnahmegerät anmachen.« murmelte James - mehr zu sich selbst, als zu uns - und drückte auf den roten Knopf des Aufnahmegeräts, welches bereits sehr alt aussah. Vermutlich hatte er es von seinem Vater, welcher Psychologe war. Durch das Aufnahmegerät fühlte man sich wie ein Verbrecher im zwanzigsten Jahrhundert. »Mein Name ist James Stark, Chefredakteur der Schülerzeitung der ›Episcopal High School‹ in Alexandria, Virginia. Neben mir sitzt ein weiteres Mitglied unserer Redaktion Zoe Stevens und vor mir drei der beliebtesten Schüler unser High School. Steve Kelly, Lily Thorne und Jennifer Taylor.« redete James in sein Aufnahmegerät, weswegen ich mir gerade noch eine Frage verkneifen konnte, was das denn sollte. Schließlich würde er die Aufnahmen sowieso nur selbst verwenden. Auch Steve und Jennifer schienen sich die gleiche Frage zu stellen, denn als ich zu Steve sah, konnte ich sehen, wie er genervt auf die Wanduhr hinter James und Zoe starrte, obwohl wir erst eine geschätzte Minute das Interview führten.

»Wir alle haben von dem Vorfall auf John Johannson's Party gehört, aber für die, die nicht genau wissen, was vorgefallen ist, hier eine kurze Zusammenfassung. Auf der Nacht von Samstag auf Sonntag wurde auf einer der legendären Partys von John Johannson - der Running Back unserer Football Mannschaft und einer der Bad-Boys schlechthin - seine Hauswand angesprüht und zwar mit nichts geringerem als die Telefonnummern von Steve, Jennifer und Lily. Die Folgen konnten wir uns bis jetzt nur vorstellen und genau deswegen haben wir sie auch zu uns zum Interview gebeten - Jennifer, was sagst du zu dem Vorfall?«

»Ich bin angepisst, sehr sogar. Wenn diese Person sich nicht freiwillig meldet und ich sie trotzdem finde, ist deren Schwa-« Jen unterbrach ihren Satz aufgrund des strafenden Blickes von James, welcher sie und dann das Aufnahmegerät ansah. Jennifer räusperte sich und verdrehte ihre Augen. »werde ich ein ernstes Wort mit ihm oder ihr sprechen.« beendete sie ihren Satz und gerechter Sprache und verdrehte erneut ihre Augen, sodass Steve sie erneut strafend musterte - es war offensichtlich, dass er sie nicht leiden konnte und das beruhte garantiert auf Gegenseitigkeit.

»Anders als die anderen Zwei, warst du auf der Party tatsächlich anwesend, Lily. Wie ist das Ganze für dich abgelaufen?« fragte mich nun James, weswegen ich meinen Kopf hob, da mein Blick zuvor meinen Händen gegolten hatte, welche ich ineinander verflochten hatte. »Ich war eine der ersten Personen, die bemerkt hat, dass etwas auf seiner Wand steht. Ich meine, diese rote Farbe war ja nicht zu übersehen. Es hat einige Sekunden gedauert, bis ich verstanden habe, was genau da oben steht und dass es meine - und die Nummer der Anderen - ist.« antwortete ich und strich mir ein paar Haarsträhnen hinter mein Ohr. Ich wusste nicht genau warum, aber ich war nervös. Vermutlich lag es an dem prüfenden Blick von Zoe, welche zwar noch kein Wort gesagt hatte, uns aber alle genau beobachtete. Ihren Zweck an dem Interview hatte ich sowieso nicht verstanden.

»Und was hast du dann gemacht? Beziehungsweise, was ist danach passiert, als du das Graffiti entdeckt hast?« fragte James weiter, sodass ich leise seufzte. »Ich bin zu John gegangen und habe ihm gesagt, dass irgendein Ar-« Entschuldigend sah ich James an und biss mir kurz auf meine Lippe, bevor ich weitersprach. »Ich habe ihm gesagt, dass jemand etwas an seine Hauswand gesprüht hat. Aber bis ich ihn gefunden habe, hat es bestimmt über eine halbe Stunde gedauert und dadurch, dass wir es auch nicht abdecken konnten, konnte sich einfach jeder unsere Nummer in sein Handy einspeichern.« Nachdem ich meinen Satz beendet hatte, nickte James zufrieden und sah dann Steve an, welcher noch immer mit starrem Blick auf die Wanduhr hinter James und Zoe starrte.

»Und du Steve, wie hast du erfahren, was passiert ist?« fragte er ihn und riss somit Steve aus seiner Starre. »Mir haben ein paar Freunde geschrieben, was passiert ist, aber ich habe mir schon vorher gedacht, dass meine Nummer veröffentlicht wurde. Zu dem Zeitpunkt hatte ich schon viele Nachrichten bekommen, aber natürlich hatte ich überhaupt keine Ahnung, dass Lily's und Jen's Nummer auch veröffentlicht wurden.« antwortete Steve und sah dann mich an, weswegen ich meine Augenbraue hob, sodass er mich kopfschüttelnd musterte und grinste, was Zoe dazu brachte, auch eine Augenbraue hochzuheben. Wütend sah ich auf meine Hände und musste mich wirklich zurücknehmen, sie nicht zu fragen, wieso sie uns so dumm ansah.
Aus irgendeinem Grund war mir Zoe suspekt. Vielleicht lag es daran, dass sie sich von einem beliebten Mädchen in eine Außenseiterin verwandelt hatte - und das ohne irgendeinen Grund.

»Was denkt ihr, wer es denn gewesen ist?« fragte James in die Runde, sodass ich von meinen Händen aufsah und ihn musterte. Mit seiner schwarzen Brille, den wuscheligen Haaren und diesem blauen Hemd und blauer Jeans sah er aus, wie ein Journalist, der einerseits einen Sinn für Mode hatte und anderseits nicht. »Keine Ahnung.« antwortete ich und verschränkte meine Arme ineinander, dann lehnte ich mich zurück und sah zu Jen, welche ihre Sitzposition änderte und danach - genauso wie ich - ihre Arme verschränkte.

»Ich habe auch keinen Plan, aber die Frage die mich noch eher interessiert ist: Warum? Ich meine, ich verstehe es bei mir, dass mir jemand einen Denkzettel verpassen möchte - wenn auch auf ziemlich feige Art und Weise - bei Steve könnte man es auch noch irgendwie verstehen, aber bei Lily? Kommt schon, sie ist quasi der Engel in Person.« Überrascht sah ich Jen an und wurde leicht rot. Mir war bewusst, dass ich beliebt war, aber nicht, dass Personen dachten, dass ich „der Engel in Person" war.

»Ich kann da Jen nur zustimmen! Bei ihr und mir verstehe ich es, aber warum genau Lily's Nummer an die Wand gesprüht wurde, verstehe ich nicht ganz. So weit ich weiß, hat sie keine Feinde und jeder kann sie gut leiden.« teilte Steve uns mit und leicht lächelnd sah ich die beiden an. Es war schön zu hören, dass man gemocht wurde - keine Frage.

»Naja, ein „Engel" bin ich nicht wirklich. Aber es freut mich, dass ihr so gut über mich denkt. Ich muss aber auch sagen, dass ich den Zusammenhang zwischen uns Drei nicht verstehe. Ich meine du Steve-« ich sah Steve an und schüttelte leicht meinen Kopf und biss mir dabei auf meine Unterlippe. »Du bist ein Boxer, ein „Bad-Boy" und außer, dass wir fast genau die gleichen Kurse haben, haben wir keine gemeinsamen Interessen, dasselbe gilt für Jennifer und mich - sie hat eine wahnsinnige Musikbegabung, während ich kein einziges Instrument spielen kann. Ich sehe einfach den Zusammenhang nicht.« fügte ich hinzu und Jen, Steve und James nickten zustimmend, während Zoe mich einfach nur anstarrte. »Manchmal ist eben nicht alles wie es scheint und die Dinge sind oft sehr spät erst ersichtlich.« sagte James und ich nickte. Damit hatte er Recht.

A/N
Dadurch, dass das letzte Kapitel ein eher kürzeres war, hier ein ziemlich langes für euch :)
Ich habe dieses Kapitel geschrieben, als ich ziemlich müde war, deswegen verzeiht bitte jegliche Fehler ;)

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