Kapitel 26
Eren
Ich lief einfach weiter. Bis ich aus der Stadt raus kam und mich im Wald befand. Aus Wut auf Jean biss ich mir in die Hand und verwandelte mich sofort in einen Titanen. Dann fing ich an zu wüten. Ich zerschlug Bäume, riss sie aus ihren Wurzeln und rannte immer tiefer in den Wald. Eigentlich durfte ich Trost nicht Mal verlassen, aber ich brauchte jetzt einfach Ablenkung, ansonsten würde ich vermutlich statt einen Baum Jean zu Kleinholz verarbeiten. Ich wusste schon gar nicht mehr wie weit ich von Trost entfernt war und wie lange ich draußen war. Wenn Jean das neulich gesehen hat... Was auch immer es war! Dann könnte es zum Kommandant Erwin gelangen und Levi könnte in den Verdacht kommen er würde... Mit mir... Verdammt! Kein Wunder, dass es verdächtig in Jean's Augen wirkt, wenn ich nichtmal daran denken kann, ohne rot zu werden. Ich bin eben doch ein hoffnungsloser Fall... Selbst wenn es okay wäre... Wenn Levi in meinem Alter wäre und nicht mein Vorgesetzter... Er würde mich nicht wollen! Im Gegensatz zu mir ist Levi nicht so schräg und steht auf seinen Vorgesetzten! Was soll ich nur machen? Frustriert wollte ich gerade wieder auf ein paar unschuldige Bäume einschlagen, als ich die Stimme meines besten Freundes hörte. »Eren! Hör auf!« ist das komisch... Immer wenn ich ein Titan bin ist Armin die Stimme der Vernunft, die mich davon abhält besagte Dummheit zu machen. Aber... Er war doch gar nicht hier? Wie könnte er? Plötzlich erblickte ich vor mir auf dem Boden eine kleine Gestalt. Es war ein Mensch, mit blonden Haaren und himmelblauen Augen, die mich bittend ansahen. Armin? Träumte ich etwa? Was sollte Armin hier wollen? Neugierig ging ich in die Hocke und sah ihn genauer an. Er zitterte und sah mich nur vorsichtig an. Hatte er Angst vor mir? Das konnte gut sein... Das letzte Mal wo ich zum Titan wurde, hab ich ihm eine Rippe gebrochen und er war stundenlang bewusstlos. Die Rippe hatte Levi mir verschwiegen, weshalb ich total entsetzt war, als Armin mich darauf ansprach. Danach meinte er ich solle es einfach wieder vergessen und mittlerweile war sie auch wieder verheilt, aber ich fühlte mich trotzdem schlecht. Vorsichtig legte ich meine Hand mit dem Handrücken auf den Boden und Armin ließ nicht lange auf sich warten. Er kletterte geschickte auf meine Hand und als er sicher saß hob ich ihn zu meinem Gesicht, bis er es schaffte seine kleinen Hände auf meine Nase zu legen, um besseren Halt so weit oben zu haben. »Kann es sein, Eren... Dass du den Hauptgefreiten Levi wirklich liebst?« fragte er und ich zögerte, dann nickte ich leicht und er erwiderte es. »Warst du deshalb so wütend auf Jean? Weil du Angst hast, dass es raus kommt?« auch dieses Mal nickte ich. Armin hatte mich total durchschaut und wenn er es konnte, dann wusste Mikasa bestimmt auch Bescheid. Na super... Ich sah vorsichtig zurück zu Armin und stutzte. Er... Lächelte?! Wieso lächelte er denn jetzt so komisch? »Keine Sorge, Eren! Von mir wird keiner etwas erfahren und wenn daraus Mal was werden sollte, dann bin ich für dich da!« meinte er total aufgeregt und grinste breit. Wow... Wann hatte ich Armin das letzte Mal grinsen sehen? Vorsichtig senkte ich meinen Arm wieder und Armin kletterte von meiner Hand runter, dann kam ich aus dem heißen Nacken des Titanen und kletterte runter. Armin kam sofort zu mir und nahm mich fest in den Arm. Es war schön. Von Armin umarmt zu werden, fühlte sich an, als würde ich von einem kleinen Bruder umarmt werden. Genau das war Armin eigentlich für mich. Er war wie ein kleiner Bruder, der immer für mich da war. »Was wird Mikasa wohl dazu sagen?« fragte Armin belustigt und ich sah ihn verwirrt an. »Du glaubst, dass sie es nicht weiß?« »Mikasa würde nicht im Schlaf darauf kommen, dass es jemanden gibt, der den Hauptgefreiten Levi auch nur freiwillig ansprechen würde. Keine Sorge. Sie wird nicht drauf kommen, wenn du es ihr nicht sagst.« ich nickte und schaute zu dem leeren Titanenkörper, der neben mir zu verfaulen und zu verdampfen begann. »Wirst du es Levi beichten?« fragte Armin plötzlich und ich sah ihn entsetzt an. »Was?! Niemals! Er wird mich nie wieder anschauen! Das will ich nicht...« meinte ich und Armin schmunzelte. »Irgendwie glaube ich das nicht.« er ging an mir vorbei und lief ein Stück, dann drehte er sich zu mir um. »Kommst du, Eren?« fragte er und ich nickte, dann folgte ich ihm und wir gingen gemeinsam den Weg zurück nach Trost.
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