Kapitel 24
Eren
Zusammen betraten wir Levi's Zimmer, ich schloss die Tür und ging zum Tisch, wo ich Levi's Tagesration ablegte, während er sich die Jacke aus zog und begann mit seinen Schuhen zu kämpfen. Schmunzelnd sah ich zu ihm rüber, da es schon irgendwie witzig aussah, wie er versuchte aus seinen Schuhen zu kommen, bis es mir reichte und ich langsam zu ihm ging. »Soll ich dir vielleicht helfen?« fragte ich, aber er sah mich nur grimmig an. »Ich kann das schon alleine, bengel.« meinte er und ich hob die Augenbrauen. »Na gut.« damit wandte ich mich ab und lief zur Tür, während er es weiter versuchte und als ich gerade die Tür öffnen und gehen wollte, ließ er es frustriert sein und rief mich zurück. Belustigt ging ich wieder zu ihm und kniete mich vor ihm hin, öffnete die Schleife seines linken Schuhs und zog ihn ihm vorsichtig aus. »Wenn du schon dabei bist, kannst du auch gleich den Gurt und die Hose mit ausziehen. Und weißt du, wie man ein Verband wechselt?« meinte er kalt und ich spürte, wie meine Wangen erhitzten, weshalb ich den Kopf senkte und vorsichtig nickte. »Gut. Dann mach das bitte auch gleich mit.« »Okay...« murmelte ich und zog ihm auch den zweiten Schuh aus. Er fing an sich nebenbei ein paar Dinge in ein kleines Büchlein einzuschreiben und ich begann damit die Öffnungen seiner Gurte für das 3D Manöver zu öffnen und ihm auszuziehen. Dann wurde es peinlich. Während ich die Gurte zur Seite legte, öffnete er mit einer Hand geschickt seine Hose und zog sie ein Stück runter. Ich hatte das nicht erwartet und erblickte, als ich mich wieder zu ihm umdrehte, seinen nur noch in eine Unterhose eingepackten Schritt, was mir augenblicklich die Röte ins Gesicht zurück jagte, die ich so froh war gerade los geworden zu sein. Mit leicht zittrigen Händen griff ich nervös nach seinem Hosenbund und zog sie ihm von den Beinen. Nicht hinsehen! Nicht hinsehen, Eren! Das ist unhöflich deinem Vorgesetzten auf den Schritt zu gucken!!! Ich versuchte mich darauf zu konzentrieren die Hose ordentlich zusammen zu legen, aber das war wirklich schwieriger als gedacht, wenn der Hauptgefreite so halb nackt neben mir saß. Okay, Eren! Nur noch die Verbände wechseln, dann hast du es geschafft und er lässt dich gehen. Beruhigte ich mich in Gedanken und machte mich daran sein altes Verband von seinem linken Oberschenkel zu wickeln. Das benutzte Verband warf ich dann in seinen Mülleimer. Ein wenig bedrückt sah ich auf die Wunde. Sie war zwar wirklich nicht besonders tief, aber er musste trotzdem ziemlich große Schmerzen haben. »Hauptgefreiter...« sagte ich leise und lenkte damit Levi's Aufmerksamkeit von seinem Buch auf mich. »Was ist denn, Eren?« fragte er leicht genervt und ich senkte den Blick. »Ich wollte mich nochmals entschuldigen... Dass du verletzt worden bist, ist allein meine Schuld...« ich begann auch das Verband vom rechten beim abzuwickeln, als Levi eine Hand auf meinen Kopf legte und ihn sanft tätschelte. »Mach dir keine Sorgen, Kleiner. Es ist nur halb so schlimm wie es aussieht.« »Trotzdem. Es tut mir leid. Wenn du Mal bei irgendetwas Hilfe brauchst, kannst du immer zu mir kommen...« versprach ich und machte weiter mit dem Verband. »Du bist ein komischer Junge.« meinte Levi schmunzelnd und lehnte sich zurück. Nachdem ich sein Verband erneuert und ihm in eine neue Hose geholfen hatte, wartete ich noch, dass er mit dem Essen fertig wurde, dann nahm ich den Teller und ging zur Tür, als Levi mich ansprach. »Wo denkst du gehst du hin?« fragte er und ich sah verwirrt zu ihm. »Den Teller Weg bringen und schlafen?« antwortete ich und er schüttelte den Kopf. »Du bleibst hier. Den Teller kannst du morgen noch weg bringen.« meinte er und legte sich hin, während ich noch immer verwirrt an der Tür stand und nicht Recht wusste was ich tun sollte. »Ähm... Hauptgefreiter?« genervt atmete Levi aus und setzte sich wieder auf. »Stell den Teller auf den Tisch und komm her! Mir ist kalt!« befahl er und mummelte sich wieder ein. Ich sollte... Bitte WAS?! Ich kann mich doch nicht einfach zu ihm legen! Ist der verrückt? Soll ich verrückt werden? Das war verrückt! Andererseits... War das ein Befehl... Egal! Er wird schon nicht beißen. Oder? Etwas zögerlich stellte ich den Teller wieder auf den Tisch und ging zum Bett, wo Levi extra zur Seite rutschte und die Decke anhob, damit ich mich hinlegen konnte, was ich dann auch tat. Kaum hatte ich mich zugedeckt, legte Levi seine Arme fest um meine Taille, zog mich an seinen Körper und kuschelte sich an mich. Ich war wie erstarrt. Ich konnte mich noch gut daran erinnern, was das letzte Mal war, als er mit mir gekuschelt hatte. Da war ich letztlich das Opfer! Dabei hatte ich gar nichts gemacht! Die ganze Zeit traute ich mich nicht mich zu bewegen, während Levi langsam anfing sich zu entspannen und einzuschlafen. Selbst als er schon bestimmt eine Stunde lang tief und fest schlief wagte ich es nicht mich von der Stelle zu rühren. Wird er wütend wenn ich gehen würde? Aber... Warum sollte ich den gehen? Ich mochte es Levi so nah zu sein. Er war warm und doch gut. Wenn ich nicht so panisch wäre, dann würde ich vermutlich mich ebenso an ihn kuscheln wie er sich an mich. Ich würde ihn sanft in meine Arme neben und ihm vielleicht durch seine rabenschwarzen weichen Haare streicheln, aber natürlich traute ich mich das nicht. Er würde mich vermutlich zerhacken, wenn er etwas davon mitbekommen würde. Da fragte ich mich: wie würde er reagieren, wenn er von meinen Gefühlen erfuhr? Nein! Darüber sollte ich mir keine Gedanken machen. Solange ich es ihm nicht sage, wird er es schon nicht herausfinden. Ich meine, wie sollte darauf denn bitte jemand kommen? Nach einiger Zeit beruhigte sich mein Körper in Levi's Gegenwart doch langsam und ich schaffte es endlich mich zu entspannen. Ich beschloss nicht zu gehen. Erstens war es hier viel zu gemütlich und außerdem hielt Levi mich so fest im Arm, dass ich sowieso keine Chance auf eine Flucht hatte. Ich schloss also die Augen und genoss es einfach, bis ich langsam in einen tiefen festen Schlaf verfiel.
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