Kapitel 15
Levi
Alles um mich herum war schwarz. Ich hörte nichts, spürte nichts und sah nichts. War ich... etwa tot? War ich vorhin durch diesen acht Meter Titan wirklich... gestorben? Fragte ich mich und plötzlich hörte ich leise stimmen. »Müsste er nicht bald aufwachen?« »Das weiß ich doch nicht, Kuchel!« »Aber Kenny...« Kuchel? Mutter? Träumte ich etwa? Die Stimmen verschwanden mit einem mal und ich spürte meinen Körper wieder. Langsam öffnete ich die Augen und wurde von der Sonne geblendet, die durch bunte Fensterscheiben direkt in mein Gesicht leuchtete. Licht überall, ja. Aber weder meine Mutter noch Kenny waren hier irgendwo zu sehen. Wie denn auch? Beide waren vor meinen Augen gestorben... Ich konnte mich nicht richtig bewegen. Ich konnte es zwar schon, aber irgendetwas behinderte mich dabei. Als ich mich an das helle Licht gewöhnt hatte, sah ich mich um. Ich war in einer alten zerfallendern Kirche, um mich herum war alles zerstört und es roch nach Verwesung. Ekelig. Als ich nach unten auf meinen Körper sah erschrack ich und riss die Augen auf. Ich war gefesselt? Ein Seil war um meinen Oberkörper, meine Hand- und Fußgelenke gebunden und das war vermutlich auch der Grund, warum ich mich kaum bewegen konnte. Was war hier los? Ist man nach dem tot etwa gefesselt? Oder bin ich garnicht gestorben? Hat dieser Titan mich etwa entführt? Aber das würde ja bedeuten- Plötzlich spürte ich, wie mein Körper angehoben wurde und ich schreckte auf, sah mich um, aber ich entdeckte keinen. Wenn mich keiner trug, was hob mich dann hoch? Mit einem Blick nach oben war meine Frage beantwortet. Ein Seil. Ich hing an einem Seil und wurde langsam bis zur Decke der alten Kirche gezogen. Aber wer? Und von wo? Ich konnte außer mir niemanden in dieser Kirche ausmachen? Ich versuchte mich mehrere Minuten lang irgendwie von den Seilen zu befreien, aber sie waren erstens viel zu fest gebunden und zweitens war ich ja immer noch verletzt. Selbst wenn ich es schaffen sollte mich zu befreien, bei dieser Höhe würde ich einen Sturz nur mit ganz viel Glück überleben und dann wären meine Beine mit Sicherheit gebrochen, auch wenn es jetzt nur eine Verstauchung war, zwar auch nicht schön, aber damit konnte ich noch halbwegs laufen. Als ich aufhörte höher gezogen zu werden, hatte ich eine perfekte Sicht auf meine umgebung und tatsächlich konnte ich eine kleine Gruppe Menschen nicht weit von mir entfernt sehen. Sie versteckten sich und es sah nicht danach aus, als würden sie mich hier hoch ziehen, also suchte ich weiter, bis ich eine Frau entdeckte, Die das andere Ende des Seiles gerade an einem Pfosten fest knotete. »Hey! Ey, du da! Was soll dieser Scheiß hier?!« rief ich und sie zuckte zusammen. Sie sah mich mit vor Tränen klitschnassen Wangen an und lächelte mich dankbar an. »Du bist so ein mutiger Soldat.« schluchzte sie und ging zu den anderen Menschen. »Danke... dass du dich in Erfüllung deiner Pflicht für uns opferst.« »Opferst?« verwirrt sah ich sie an, als ein Mann in die Kirche gerannt kam. »Sie sind alle auf den weg hier her. hauen wir ab.« sagte er nahm die Hand der Frau und einen kleinen Jungen neben der Frau auf den Arm. »Wartet! Was soll das werden? Lasst ihr mich hier einfach hängen?« die Frau sah mich bedrückt an und schluchzte einmal. »Es tut mir Leid...« sagte sie, dann rannte sie mit den anderen zusammen raus aus der Kirche und ließen mich allein. Ich versuchte verzweifelt weiter mich von den Seilen zu befreien. Scheiß doch auf gebrochene Knochen oder Tod durch einen zu harten Aufprall! Wenn ich hier bleiben und nichts tun würde, wäre ich schneller Titanenfutter als mir lieb ist. Es fühlte sich an wie Stunden, bis ich vor Erschöpfung aufgab und mich einfach hängen ließ. Vielleicht hatte ich Glück und Erwin und Hanji finden mich... Sie suchten doch bestimmt nach mir, oder? Oder... dachten sie ich sei tot? Würde mich nicht wundern, immerhin war ich mir selbst nicht sicher, ob ich nun lebendig war oder nicht, aber sie mussten denken ich sei tot. Ich wurde vor ihren Augen von einem Titan verschlungen. Sie mussten glauben ich wäre in seinem Magen gestorben. Wenn ich hier sterbe... Was wird dann aus Jaeger? Der Junge kann doch nicht mal sich richtig anziehen ohne in Schwierigkeiten zu geraten! Zur Not hätte er noch Ackerman, aber bei der war ich mir nicht ganz sicher, wie weit ich ihr vertraute. Plötzlich hörte ich schwere Schritte vor der Kirche und sah wie gebannt zur Tür, als die Wand ein brach und eine Gruppe von sieben Titanen der acht bis zwölf Meter Klasse auf mich zu kam, die Mäuler gierig aufgerissen. So eine verdammte Scheiße!
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