Kapitel 11
Eren
Es waren schon wieder einige Tage vergangen. Wie viele wusste ich nicht, aber insgesamt saß ich hier bestimmt schon mehr als eine Woche. Ich durfte niemanden sehen. Einmal alle paar Stunden kam einer von der Militärpolizist, um mir etwas zu Essen und zu Trinken zu bringen und am Ende des Flures waren so weit ich wusste zwei Wachposten plaziert. Selbst wenn ich hier raus wollen würde, ich hätte keine Chance. Gelangweilt und langsam echt genervt von der dauernden Dunkelheit und dem ständigen allein sein, saß ich auf meinem Bett und aß unmotiviert mein Brot, als ich hörte, wie jemand mit den Wachen sprach und sie ablöste. »Eure aufgabe hier ist erledigt. Das Urteil ist raus.« sagte der jemand und ich spannte mich an. Das Urteil? Sie werden mich doch nicht wirklich an die Militärpolizei übergeben, oder? Ich versuchte ruhig zu bleiben und nicht zu sehr zu zeigen wie nervös ich war. Dann hörte ich Schritte. Ich rutschte auf dem Bett vor, bis ich durch die Ketten aufgehalten wurde und versuchte zu erkennen wer da kam, als ich den Hauptgefreiten Levi und Erwin sah und erleichtert aus atmete. »Ist es sehr schlimm?« fragte ich und Erwin schmunzelte leicht. »Du hast Glück, dass Levi dir vertraut und die komischsten Ideen hier hat, wenn es um Schlupflöcher geht. Viel Glück, Levi.« sagte er, ich war total verwirrt und sah Levi einfach nur an, während Erwin ein wenig besorgt wirkend wieder ging. Wie jetzt? War er nur als Begleiter mitgekommen? Was soll denn das hier werden? In dem Moment hörte ich wie Levi die Tür auf schloss und er betrat die Zelle, schloss wieder ab und kam auf mich zu. »Hauptgefreiter?« fragte ich verdutzt als er mir die Handschellen ab machte und mich dann auf dem Bett zur Seite schob. »Das ist eine Art Vertrauenstest, Eren. Sollte ich nach einer Nacht mit dir in einer Zelle noch am Leben sein, obwohl du für gefährlich und unkontrollierbar gehalten wirst, dann bekommen wir die Verantwortung für dich zurück. Sollte ich allerdings auch nur den kleinsten Kratzer wegen dir abbekommen, Bengel,« er legte sich neben mir auf das Bett und sah mich streng an. »Ich glaube du kannst dir denken, was dann ist.« meinte er und ich nickte etwas verdattert. »Du... schläfst hier?« fragte ich und er sah mich skeptisch an. »Denkst du wirklich, dass ich die ganze Nacht mit dir quatschen will? Erwin steht vorne als Aufpasser. Solltest du also auf irgendwelche Gedanken kommen, ist er hier und wird dich sofort festnehmen. Dann wirst du der Militärpolizei übergeben und vermutlich nicht mehr lange am Leben sein.« damit drehte er sich mit dem Rücken zu mir und kuschelte sich in die Decke ein, die eigentlich ja meine war... »Achja,« er setzte sich wieder auf und sah mich mit seinem übelsten Todesblick an, wodurch es mir kalt den Rücken runter lief. »rück mir nicht so auf die Pelle, sonst fliegst du aus dem Bett und darfst auf dem ecklig dreckigen Boden schlafen. War das verständlich, Jaeger?« fragte er und ich nickte heftig. »Mehr als verstandlich, Hauptgefreiter.« »Gut. Jetzt halt die Klappe und schlaf, ich will diese Nacht so schnell wie möglich hinter mich bringen.« er legte sich wieder hin und ich tat es ihm gleich. Er war erneut mit dem Rücken zu mir gedreht, aber aus irgendeinem Grund wusste ich ganz genau, dass er augenblicklich eingeschlafen war. Er arbeitete einfach zu viel. Ein kleiner Urlaub oder so würde ihm bestimmt mal gut tun. Vielleicht wäre er dann auch nicht dauerhaft so schlecht gelaunt. Ein paar Stunden lang versuchte ich irgendwie einzuschlafen, während Levi neben mir tief und fest schlief und sich mittlerweile zu mir umgedreht hatte, was mir das schlafen nicht gerade erleichterte. Er sah so verflucht niedlich aus, wenn er schlief!
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