24 • confusion
wir haben einfach 500 Votes und 4k Reads geknackt. Ich danke euch 🥺💖
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"Jetzt sag schon, wie ist es gelaufen?!"
"Nicht jetzt.."
"Komm schon, Tae- Jetzt lauf nicht so schnell.. Tae!"
"Nein!"
"Hey! Wir zwei hatten einen Deal, du musst schon mit der Sprache rausrücken!"
Mark ließ einfach nicht locker und holte mich grade in schnellen Schritten ein, als ich durch den Haupteingang lief und das Schulgebäude betrat.
Er wollte wie erwartet unbedingt von Jaehyuns und meinem Treffen wissen und herausfinden, ob wir uns näher gekommen waren.
Das waren wir definitiv, doch aus irgendeinem Grund wollte ich Mark nicht davon erzählen, dass ich schwach geworden war, was Jaehyun betraf.
Ich hatte das alles ja selbst nicht einmal so geplant. Und nun sollte ich einfach dazu stehen, dass ich mich so von ihm angezogen gefühlt hatte?!
Ich war mir so sicher dabei gewesen, dass dieser Junge mich völlig kalt ließ, doch am Samstag Abend hatte ich mich wie Wachs in seinen Händen gefühlt.
Und das war ganz und gar nicht gut.
Ich wusste doch, dass Dinge nicht gut endeten, wenn ich mich zu sehr an Menschen band. Erst Recht, wenn ich anfing, mich ihnen auf die Art anzunähern, wie es nun mit Jaehyun passiert war.
Und jetzt lief ich neben Mark her, der nur so darauf wartete, dass ich ihm beichtete, er hätte unsere Wette gewonnen und es wäre etwas zwischen Jaehyun und mir, was sich nicht verleugnen ließ.
Doch ich wollte es verleugnen. Solange, wie ich noch konnte.
"Oh mein Gott-" Mark atmete hörbar die Luft ein, "Es lief was zwischen euch. Deswegen sagst du nichts! Du hattest was mit Jaehyun, stimmts?!" entkam es ihm plötzlich laut und er begann zu grinsen, während meine Augen sich nur weiteten.
"Alter, geht's noch lauter?!" zischte ich, packte Mark an seinem Arm und zog ihn an die Seite des Gangs geradewegs zu den Toiletten.
Im Vorraum bei den Waschbecken ließ ich meinen Kumpel los, "Musst du gleich die ganze Schule über mein Leben informieren?!"
"Wieso? Hatte ich etwa Recht und du fühlst dich ertappt?" grinste Mark triumphierend und wollte bereits seinen Sieg feiern, als ich zögerte und mich entschloss, ihm doch noch nichts zu sagen.
Ich war einfach nicht bereit dazu, zu diesem Gefühlschaos in mir zu stehen, dass der neue Schüler verursacht hatte.
"Quatsch, n-nein! Es ist überhaupt nichts passiert!"
"Und das soll ich dir wirklich glauben, Tae? So hibbelig, wie du den ganzen Morgen schon bist-"
"Meine Güte, dann.. dann glaub mir eben nicht! Zwischen Jaehyun und mir lief am Samstag aber nichts, u-und es wird auch nie etwas laufen! Ich will nichts von ihm, kapiert?"
Mark verstummte und sah mich perplex an, während er eine Augenbraue hochzog.
"Sicher?" fragte er langgezogen und begann, leicht zu schmollen.
"Ich hab's dir gleich gesagt, dass er.. mir nichts bedeutet, also dann genug von dem Thema, ich- Ugh, ich kann davon momentan nichts mehr hören!"
"Okay, okay, ich versteh' schon. Wenn du das meinst, dann haben wir.. vielleicht etwas falsch interpretiert, was dich angeht.." Der Blondhaarige zögerte.
"Dabei war ich mir fast schon zu hundert Prozent sicher, dass das Thema noch lange nicht beendet ist, wenn ihr euch erstmal alleine trefft.."
Stille kehrte ein und ich seufzte. Mein Kopf explodierte gleich und der Schultag hatte noch nicht einmal richtig angefangen.
"N-Nö, alles gut. Wie gesagt, da war nichts zwischen uns. I-Ich habe nichts gespürt."
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Seitdem Jaehyun am Sonntag Morgen durch meine Haustür spaziert war, noch bevor meine Mutter nachhause kommen konnte, hatte ich noch nicht von ihm gehört.
Ich hatte das Gefühl, bis jetzt noch seine feste Umarmung um mich zu spüren, während er sich dafür bedankt hatte, dass er über Nacht bleiben durfte.
Wie er mir danach leicht lächelnd durch die Haare gestrichen hatte, darauf bedacht, nicht von meinen Augen abzusehen, bevor er sich mit einem ruhigen "bis Montag" verabschiedet hatte.
Nun war Montag und ich war irgendwie aufgeregt davor, Jaehyun hier in der Schule anzutreffen.
Was war nun zwischen uns?
Wie sollte ich mich verhalten?
Wie würde Jaehyun sich verhalten, nachdem wir uns so offensichtlich angenähert hatten?
Mit gemischten Gefühlen vergrub ich meine Hände in meinen Jackentaschen, als Doyoung die Tür zur Cafeteria aufhielt, damit Taeil, Haechan und ich diese betreten konnten.
Ich sah den Rest unserer Gruppe bereits am Tisch sitzen und runzelte jedoch die Stirn, als ich erkannte, dass beide Plätze neben Jaehyun bereits von Mark und Johnny besetzt waren.
Dabei hatten wir die letzten Tage immer nebeneinander gesessen, da jemand von uns immer einen Platz bei sich freigelassen hatte.
Ich schüttelte leicht den Kopf und dachte nicht weiter darüber nach, da dies wohl kaum ein Grund zur Sorge sein konnte und wir erreichten unseren Stammtisch, an dem wir die anderen gleich begrüßten.
"Hallöchen Popöchen" - "Taeil, hör einfach auf mit diesen Sprüchen"
Der Rest lachte und wir setzten uns, während ich meinen ganzen Mut zusammennahm und mir den Platz direkt gegenüber von Jaehyun schnappte, wenn ich heute schon nicht den neben ihm haben konnte.
Mein Herz pochte schon wieder in schnellem Tempo und ich war wirklich gespannt darauf, was nun passieren würde.
Ich wusste inzwischen, dass Jaehyun ein Mensch war, der auf viel Augenkontakt bestand, und nun saß ich direkt vor ihm.
Würde er mich wieder sanft anlächeln?
Meinen Namen mit seiner ruhigen, tiefen Stimme zur Begrüßung erwähnen?
"Hey" kam es schüchtern über meine Lippen, doch wider meines Erwartens bekam ich keine Antwort von ihm.
Jaehyun sah gar nicht erst in meine Richtung, sondern schaute bloß zu den anderen drei Jungs, die gerade mit mir angekommen waren.
Ich redete mir zunächst ein, dass ich ihm vermutlich noch nicht aufgefallen war, doch nach mehreren Sekunden, die vergingen, schien das unmöglich. Ich hatte mich doch direkt vor ihn gesetzt und ihn begrüßt.
"Koreanisch hat sich ja anscheinend ziemlich hingezogen, hm?" fragte Jaehyun stattdessen an Doyoung gerichtet und würdigte mich keines Blickes, als der Angesprochene antwortete und gleich ein Gespräch begann.
Ich zog etwas entsetzt die Augenbrauen zusammen und biss mir unbemerkt auf die Zunge, als alle am Tisch wieder begannen, sich über irgendetwas zu unterhalten, während der Junge vor mir mich nicht einmal begrüßt hatte.
Aus den paar Sekunden wurden ganze Minuten, in denen ich mehrmals ansetzte, das Wort zu ergreifen, es schließlich jedoch einfach ließ, da es sowieso zu laut am Tisch war.
Ich war mir währenddessen sicher, dass Jaehyun meine Anwesenheit registriert haben musste. Allerdings schien sie ihn nicht wirklich zu interessieren.
Dieses Spektakel zog sich eine ganze Viertelstunde und allmählich wurde ich eingeschnappt, hatte mit niemandem sonst gesprochen und mich bloß gelangweilt, während ich dort saß.
Jaehyun hatte tatsächlich die gesamte Pause damit verbracht, mit gefühlt jedem anderen zu reden, außer mit mir, von dem er noch am Samstag seine Augen gar nicht lassen konnte.
Ich war sichtlich angepisst und diese Abweisung seinerseits definitiv nicht gewohnt, und vor allem konnte ich sie nicht nachvollziehen.
Hatte er womöglich wirklich noch einmal über Samstag nachgedacht und festgestellt, dass es falsch war? Und nun wollte er nichts mehr von mir wissen?
Gott, wieso regte mich der Gedanke an Zurückweisung bloß so auf?!
Es käme mir doch Recht, wenn er mir nicht mehr so nahe kommen wollte.
Frustriert stand ich auf, als die Klingel ertönte und ich daran dachte, dass ich gleich zum Mathekurs müsste.
Als Gruppe gingen wir in Richtung Ausgang der Cafeteria und als ich sah, wie Jaehyun einige Meter vor mir ging und mir währenddessen den Rücken zudrehte, merkte ich, dass ich es wohl einfach selbst in die Hand nehmen musste.
"J-Jaehyun!"
Als der Angesprochene sich nicht umdrehte, schnaubte ich leise und wurde schneller, sodass ich ihn kurzerhand einholte und nun neben ihm herging.
Als ich jedoch zu ihm herübersah, wurde mein Blick nicht erwidert. Jaehyun starrte mit fast schon kaltem Blick nach vorne.
Was zur Hölle war heute nur los mit ihm?
Ich beschloss, einfach weiterzureden. Langsam reichte es mir, von ihm ignoriert zu werden.
"Gehen wir zusammen zu Mathe?" schlug ich freundlich vor und blinzelte den Jüngeren hoffnungsvoll an, der nun zum ersten Mal eine Reaktion mir gegenüber zeigte und fast schon spöttisch auflachte.
Er sah mich trotzdem nicht an.
"Sicher? Willst du nicht lieber mit jemandem zu Mathe gehen, der dir wichtig ist?"
Mit diesen dahingezischten Worten beschleunigte Jaehyun plötzlich seinen Gang und ließ mich ihm völlig perplex nachstarren.
War war das denn bitte?
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Der Unterricht zog sich eine gefühlte Ewigkeit in die Länge und es war ein Wunder, dass ich nicht eingeschlafen war, als Herr Kim gerade dabei war, die Stunde zu beenden.
Ich hatte die gesamte Stunde wie bereits erwartet kaum an die Formeln in meinem Heft, sondern nur daran denken können, was es mit Jaehyuns plötzlich so kaltem, abgeneigten Verhalten auf sich hatte.
Ich war schon eine ganze Weile nicht so verwirrt und genervt zugleich gewesen, zumindest nicht mehr, seitdem ich mich damals mit Jaehyun vertragen hatte, und nun brachte er mich mal wieder zur puren Verzweiflung.
"In Ordnung, ihr dürft dann gehen. Bis zur nächsten Stunde wünsche ich euch eine gute Woche!" ertönten die Worte gemeinsam mit der Schulklingel und ehe ich mich versah, sprang Jaehyun als einer der ersten samt seiner schnell gepackten Sachen auf und verließ schnurstracks den Raum.
"Na warte.." murmelte ich und wartete gar nicht erst auf Jungwoo, da es mir inzwischen langsam reichte.
Wütend sprintete ich also ebenfalls aus dem Raum und sah Jaehyun gerade um die Ecke biegen, doch diesmal wollte ich ihn konfrontieren.
"Hey!" rief ich selbstbewusst nach ihm und meine Stimme hallte im Flur.
Als Jaehyun erneut darauf aus war, weiterzugehen und mich zu ignorieren, holte ich die letzten Meter ein und ergriff schnell seine Schulter, um ihn zu mir umzurehen: "Was ist heute bitte los mit dir? Hab ich dir irgendwas getan?!"
Zum ersten Mal heute konnte ich in seine Augen sehen, die jedoch überhaupt nicht mehr die Zuneigung und Freude ausstrahlen, die Jaehyun mir sonst entgegenbrachte. Er war wütend.
Wie vorhin schlich sich dieses spottende Schmunzeln auf seine Lippen und er schüttelte kaum merklich den Kopf.
"Was los mit mir ist?"
"Scheiße, ja! Sag doch einfach, wieso du mich so abweist, Jaehyun, ich-ich dachte, nach Samstag-"
"Was dachtest du?"
Ich verstummte und Jaehyun musterte mich kühl.
"Was dachtest du schon über Samstag, wenn dir die ganze Scheiße doch sowieso nichts bedeutet hat?
Wenn da für dich sowieso nichts war und nie etwas sein wird?
Vielleicht solltest du dir das nächste Mal bewusst sein, dass man dich hören kann, wenn du bei den Schultoiletten sowas erzählst."
Ich war so ein Idiot. So ein verdammter, dummer Idiot.
"J-Jaehyun, das-das hab' ich nicht so gemeint, ich-"
"Genauso hat es sich aber angehört. Dass du nichts mehr von dem Thema, oder wahrscheinlich generell von mir, wissen willst.
Oder hast du Mark nur angelogen?
Ganz ehrlich, hast du überhaupt etwas gespürt?"
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