Kapitel 5
"Denk bloß nicht du könntest hier auch nur irgendeinen mit deinem arroganten Getue einschüchtern. Wir sind keine Drittklässler mehr. Also hör gefälligst auf dich so scheiße zu benehmen wie früher, wir haben genauso wenig Bock auf dich wie du auf uns."
Wir haben genauso wenig Bock auf dich wie du auf uns... Dieser Satz traf Draco wie ein Faustschlag. Er war doch nur neidisch auf die anderen, innerlich mochte er sie sogar ein wenig. Aber in diesem Moment wurde ihm klar, dass er nie mit ihnen befreundet sein würde. Nie.
Er hatte alle mit seinem Benehmen vertrieben, keiner wollte mehr etwas mit ihm zutun haben.
Draco spürte, wie seine Augen wässrig wurden und sein Atem sich verschnellerte. Er fing an zu zittern. Nein. Hier durfte er nicht weinen. Sie würden ihn nur auslachen. Wie in Trance stand Draco auf und rannte so schnell wie möglich aus dem Zimmer. Unwissend, wo er hinflüchten sollte rannte er ziellos durch die mittlerweile schon dunklen Gänge Hogwarts. Es kümmerte ihn nicht, dass schon Nachtruhe war. Oder dass ihn jemand sehen könnte. Er blickte wie durch einen Tunnel. Sein Körper war durchflossen von Panik und Wut. Wut auf sich selbst, wie ein Feigling wegzurennen, anstatt sich den Gryffindors mitzuteilen. Sein Kopf war so leer und gleichzeitig so voll. Er gelangte nach Luft ringend an der Toilette der maulenden Myrte an. Sein alter Fluchtort. Draco stürzte hinein und setzte sich gleich mit angezogenen Beinen auf den Boden, vergrub seinen Kopf in seinen Händen und schluchzte bitterlich auf. Die Tränen rannen nur so auf den Boden, seine Augen brannten schon. Er sah in diesem Moment so zerbrechlich aus. Als wäre er kein Malfoy, sondern ein kleines Kind. Ja, das war er innerlich. Das kleines Kind in ihm, welches nie nach außen dringen durfte.
Alles machte ihn fertig.
Der Vater in Askaban, die Schuldgefühle, die Tatsache, dass ihn jetzt alle für ein Weichei halten würden, da er bei so einem "harmlosen" Satz schon rausgerannt war..
Draco spürte, wie sein Körper einfach nur schreien wollten. Er merkte den Druck in seiner Kehle, versuchte ihn auszugleichen, indem er sich die Fingernägel in den Arm drückte und zahlreiche kleine Abdrücke hinterließ. Mit voller Wucht donnerte er seine Faust gegen die Wand, immer und immer wieder, bis seine Knöchel anfingen zu bluten. Er konnte und wollte nicht damit aufhören, bis er das Blut am Boden bemerkte. Geschockt betrachtete Draco seine Hand. Warum machte er sowas? Seid wann beruhigte es ihn, sich selbst zu verletzen?
Mit den Tatsachen konfrontiert kam er langsam wieder in die Wirklichkeit zurück, sein Kopf leerte sich.
Müde schloss er seine Augen, atmete tief ein und fing an bis Hundert zu zählen. Eine Methode, die ihm schon oft geholfen hatte zu entspannen und loszulassen.
"...28,29,30,31..."
"Was machst du da?", wurde er von einer lauten Stimme unterbrochen. Erschrocken sah er dahin, woher sie kam, und erblickte den, den er wohl am wenigsten vermutet hatte. Harry. Harry Potter war ihm nachgegangen.
Ich möchte mich hier kurz für mittlerweile schon 50 Leser bedanken! Ich weiß, es mag nicht viel klingen, aber ich freue mich wirklich sehr darüber <3
Falls euch irgendwas an meinem Schreibstil oder so stört, lasst es mich bitte unbedingt wissen, damit ich mich in Zukunft verbessern kann :D
Ich wünsche euch noch nen schönen Tag, und vergesst nicht unserer Queen JK Rowling zu gratulieren ;)
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