Kapitel 3
"Wo warst du?", sah Ron ihn gleich skeptisch an. "Nirgends. Wo ist Hermine?",lenkte Harry geschickt ab. Er wollte nicht zugeben, nach Malfoy geschaut zu haben. Suchend liefen die beiden Freunde durch die Menge und erspähten sie auch schon wenige Zeit später neben Luna und Neville. Als sie die zwei bemerkte lächelte sie nur schwach und nahm Rons Hand stumm in ihre. Früher war sie immer mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht auf sie zugelaufen. Doch dies erlosch langsam, genau wie bei den anderen.
Es war bedrückend in der großen Halle McGonagall vorne stehen zu sehen, wo früher Dumbledore seine typische Begrüßungsrede hielt. Auch sie sah müde aus, ihr Gesicht fahler und älter wirkend als sonst. "Ich weiß, die Geschehnisse, der Krieg vor kurzem hat vielen von euch stark zugesetzt. Vor allem denen, die selbst mitgekämpft haben, möchte ich meinen größten Respekt aussprechen, wieder hierher gekommen zu sein.", begann sie und sah vor allem das goldene Trio mit einem schwachen Lächeln an. "Sie wissen, wir Lehrer haben immer ein offenes Ohr, falls Sie mit uns reden wollen. Es wird dieses Jahr eine mehr oder weniger grundlegende Änderung geben. Weil nur 9 Schüler beschlossen zu haben, ihr Jahr zu beenden, werden diese Schüler nun zusammengelegt. Da sowieso die meisten von ihnen aus einem Haus stammen, dürfte das hoffentlich nicht zu Problemen führen. Ich wünsche Ihnen trotz allem ein schönes Jahr hier in Hogwarts."
Geschockt blickte Draco auf. Das konnte doch nicht sein. Einmal wollte er eine schöne Zeit hier verbringen, da musste er mit Potter und den anderen in einem Raum schlafen. Er konnte das nicht. Das würde er nicht schaffen. Zögernd blickte er zu den Gryffindors herüber. Auch diese sahen nicht viel begeisterter aus.
Das machte ihm nur noch mehr zu schaffen.
"Professor McGonagall! Entschuldigen Sie mich bitte kurz..gäbe es nicht doch eine andere Lösung? Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, aber Sie werden doch wohl bemerkt haben, dass das Verhältnis zwischen mir und den Gryffindors nicht das beste ist.",bat Draco nach kurzer Überwindung seine wohl neue Hauslehrerin. Nur mit Mühe hielt er seinen angewöhnt arroganten Unterton zurück und bemühte sich, höflich zu klingen. Auch wenn er innerlich vor Wut kochte.
"Mr. Malfoy, ich bin mir sicher, dass Sie das hinbekommen werden. Sie wissen doch genau so wie ich, dass dieser Hass nicht auf Ihnen basierte. Ich werde diese Änderung vorerst so beibehalten. Es tut mir Leid." Draco öffnete seinen Mund um etwas entgegenzubringen, schloss ihn aber gleich wieder. Es würde sowieso nichts bringen. Stattdessen wandte er sich stumm zum gehen. "Und.. Mr.Malfoy-",McGonagall legte ihm noch einmal ihre Hand auf die Schulter, "reden Sie mit jemandem. Verzeihen Sie mir meine Wortwahl, aber Sie sehen schrecklich aus. Wie lange haben Sie nicht mehr geschlafen?" Mitleidig sah sie an ihm herunter. "Lange...", nuschelte er verlegen in seinen Schal. Auch wenn es nur so ein kurzer Satz war, er löste ein wohliges Gefühl in seiner Magengegend aus. Denn es war ehrlich. Und das brauchte er. Jemanden, den es wirklich interessierte.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro