Kapitel 12
Es war kein Unterricht mehr. Es war, wie es Harry durch den Kopf ging, eher ein verzweifelter Versuch die traumatisierten, leeren Gedanken der Schüler auf irgendeine Art wieder in die Normalität einzuführen. Ein paar von ihnen, Seamus, Dean, Ron, Hermine, schienen davon sogar zu profitieren, machten im Unterricht gewohnt strebsam mit. Sie gaben McGonagall ein bestätigendes Gefühl, als würde so etwas wie Normalität wirklich wieder einkehren. Doch Harry, welcher nur stumm und geistesabwesend, den Blick starr aus dem Fenster gerichtet auf seinem Stuhl saß, wusste genau, dass es nicht so war. Dass es nie wieder so sein würde. Selbst wenn geredet wurde, es herrschte immer diese Stille. Sie war wie in den Köpfen verankert, fühlte sich dumpf an und machte es unmöglich, sie zu vergessen. Er hatte sich noch nie so ausgelaugt gefühlt.
Seine Augenlider fühlten sich plötzlich noch schwerer an als an anderen Tagen. So sehr er sich auch anstrengte, Harry konnte keinem der Lehrer bei ihren "Sie können immer auf mich zukommen, wir kümmern uns um Ihre Probleme"-Reden folgen. Viel mehr schweiften seine Gedanken immer wieder an die Sache mit Draco gestern ab. Er konnte sich einfach nicht erklären, wie der Junge ohne angegriffen zu werden so stark verletzt werden konnte, dass er in den Krankenflügel musste. In seinem Inneren spürte er, dass es kein Unfall gewesen sein konnte.
Wenn er doch nur- "Harry?"
Aus den Gedanken gerissen hebte er langsam den Kopf und machte ein fragendes Geräusch. "Die-die Stunde ist aus wir können gehen Kumpel. Geht's dir gut? Du schaust noch mehr wie ne Leiche aus als sonst." Dean schaute ihn aufmuntern lächelnd entgegen. "Achso ähm ja klar, alles gut. Bin nur bisschen müde keine Sorge", stammelte Harry und versuchte ebenfalls möglichst glaubwürdig zu lächeln. Selbst er war erschrocken wie kratzig und kaputt die Stimme, die aus seinem Mund kam, klang.
Er bewunderte seine Freunde. Sie schienen so stark. So sicher. Als hätten sie alle die Kraft, alles erlebte aufzuarbeiten, nur er nicht.
Ein lauter Seufzer verließ seine Lippen.
Etwas zu laut, denn Professor McGonagall hebte den Kopf und sah den Jungen mitleidig in die Augen. Während die Schüler nach und nach den Raum verließen durften , sollte Harry also schließlich auf Nachfrage der Professorin noch kurz bleiben. Sie schien sich wirklich große Sorgen zu machen. Ihr einst so tapferer Goldjunge stand plötzlich vor ihr, mit tiefen Augenringen und stumpfen Blick. "Mr. Potter", sie versuchte sich zu fassen, "wir haben uns lange nicht mehr gesehen. Wie geht es Ihnen?"
"Gut." Man merkte ihr an, wie sie versuchte die richtigen Worte zu finden. "Sie könne-"
"Ist schon gut Professor. Ich bin nur etwas erschöpft. Ein bisschen Schlaf und das wird wieder.", unterbrach Harry sie. "Ist gut mein Junge. Ich war nur etwas.. etwas erschrocken als ich sie heute morgen gesehen hatte. Wo ich doch gestern noch Gelächter aus ihrem Zimmer gehört hatte, wissen sie."
"Mir geht es gut. Wirklich."
Hätte jemand von euch vielleicht Zeit und Lust, mir ein gescheites Titelbild zu entwerfen? :D
Das jetzige ist doch eher etwas langweilig hehe
Also wenn ja, meldet euch einfach ;)
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