Kapitel 10
Deshalb beschloss er, es wie in alten Zeiten zu machen und durch das Schloss zu wandern. Bedacht leise, damit niemand etwas mitbekam, stieg er aus seinem Bett und schlich hinunter zum Gemeinschaftsraum, wo er durch das Porträt hinaus gelangte. Harry drehte seinen Kopf kurz nach links und rechts, um sicher zu stellen, dass ihn niemand sah. Doch die Gänge schienen wie leer gefegt. Also begann er, ziellos umher zu wandern und seinen Gedanken endlich freien Lauf zu lassen. Diese Albträume mussten aufhören. Langsam wurde es ihm zu viel, sich Nacht für Nacht in den Schlaf zu quälen, nur um dann zwei Stunden später voller Panik wieder aufzuwachen.
Ein leises Seufzen verließ seine Lippen.
Vielleicht sollte er doch mit jemanden reden. Doch wie sollte er mit Ron und Hermine reden, wenn er ihnen doch auch so schon genug Sorgen bereitete? Jemand anderen aus Gryffindor wollte er es auch nicht antun. Wer blieb da also übrig? Ein Lehrer? Ganz bestimmt nicht. In solchen Momenten wünschte er sich nichts sehnlicher, als seinen Patenonkel. Oder wenigstens Hedwig. Ihnen hätte er einfach alles erzählen können. Seine Augen wurden glasig. Doch kurz bevor er schon wieder den Tränen freien Lauf lassen musste, riss er sich zusammen und konzentrierte sich auf die Gegenwart. Es konnte doch nicht sein, dass er so viel heulen musste. Was war bloß los mit ihm?
Harry war mittlerweile an der Tür nach außen angelangt. Frische Luft würde ihm jetzt sicher nicht schaden. Als er zwischen seinen Zehen das kalte, vom Regen noch leicht nasse Gras fühlte, konnte er nicht anders als laut aufzuatmen und zu grinsen. Es war ein tolles Gefühl. Langsam wanderte er umher, sah sich seine Umgebung ganz genau an. Die Bäume, den See, die Sterne die über ihm in Massen funkelten. Abermals wurde ihm bewusst, wie schön Hogwarts doch eigentlich war. Er blieb stehen.
Harry schloss seine Augen und breitete die Arme aus, ließ sich den eisigen Wind durch die Haare fahren und spürte die Gänsehaut, die sich über seinen Nacken ausbreitete. Es war, als ob der Wind seine Gedanken zu ordnen schien, und all die Sorgen, die in seinem Kopf herumschwirrten, mit sich trug. Er stellte sich den Ritt auf Seidenschnabel vor, wie der Wind ihm damals genauso die Haare zerzaust hatte und einfach nur Glück durch seinen Körper strömte. Das fühlte er auch in diesem Moment. Zur Abwechslung einfach nur Glück. Doch seine Fingerspitzen wurden immer kälter, die Lippen mit der Zeit langsam blau. Es herrschte, wie er bemerkte, wirklich eisiges Wetter. Und er, nur mit Schlafanzug bekleidet, sollte eigentlich wirklich nicht so lange hier außen sein. Schweren Herzens ließ er also die Arme fallen und begann, wieder in die Realität zurück zu kehren. Neuen Mutes schlich Harry ins Schloss, natürlich immer darauf bedacht, nicht gesehen oder gehört zu werden. Gerade gelangte er in einen der Gänge nahe beim Krankenflügel, da nahm er Stimmen war. McGonagall und Madam Pomfrey schienen ihm entgegen zu laufen. Verdammt. Hektisch suchte Harry eine Nische zum Verstecken und fand zu seiner Erleichterung auch eine. Kaum war er dort hinein gehuscht, bogen die beiden auch schon um die Ecke. "Er hat Besorgnis erregend starke blaue Flecken und Wunden an seinem Arm verteilt, Professor. Dennoch denke ich nicht, dass er angegriffen wurde. Ich kann wirklich nicht begreifen, was dem armen Ding passiert ist." Harry wurde aufmerksam. Ein Schüler? Angegriffen? Nicht dieses Jahr auch noch...
"Ich hätte eine Vermutung, doch ich warte lieber bis morgen früh, bis dahin wird der Junge sicherlich aufgewacht sein. Vielleicht kann er uns ja noch erzählen, was passiert ist. Wenn ich ehrlich bin..solche Syntome, Professor.."
"Was ist bei solchen Syntomen? Sagen sie schon, wir müssen seinem Vater sowieso alles berichten.", erklang nun auch McGonagalls aufgeregte Stimme.
"Nun..sie deuten etwas auf einen..einen Nervenzusammenbruch hin.", murmelte Pomfrey leise. "Ein Nervenzusammenbruch? Draco Malfoy?"
Harrys Atem stockte.
Also erst einmal muss ich mich bei euch für dieses wirklich nicht sehr gelungene Kapitel entschuldigen.. :/
Und dann natürlich auch für die lange Wartezeit, aber ich habe in letzter Zeit einfach eine Schreibblockade.
Ich habe mir gedacht, dass ich am besten immer an zwei festen Tagen in der Woche ein Kapitel hochlade, wie fändet ihr das? :)
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