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 Ich schaffe es jeder Nachricht von Sam und seinen Brüdern aus dem Weg zu gehen. Ich ignoriere sie jedes Mal auf neue und nehme auch keine Anrufe mehr an.

Ich weiß nicht mehr genau, was passiert ist, aber ich bin im Zimmer von Tom aufgewacht und er war eindeutig auch dagewesen.
Ich vermeide es den Fernseher einzuschalten, aus Angst Tom und Zendaya irgendwo zusammen zu sehen. Ich vermeide möglichst alles, was mit der Außenwelt zu tun.
Meine Musik beschränkt sich mittlerweile nur noch auf bestimmte Trennungssongs.

Heute ist Weihnachtsmorgen und ich mache dem Grinch schon fast Konkurrenz. Meine Eltern sind mit meinem Bruder zu einer Freundin von meiner Mutter gefahren. Ich habe diese Frau noch nie leiden können und bin dankbar, dass sie mich einfach zu Hause sein lassen.
Sie haben seid der Trennung zu Tom sowieso nur das Nötigste mit mir gesprochen. Ich weiß, dass es nicht richtig ist meinen Kummer in den Gesprächen mit Ihnen zu zeigen, doch ich kann nicht anders. Zudem drehen sich die meisten Gespräche um die nächsten Spiderman Filme. Sowohl mein Dad als auch mein Bruder sind glühende Anhänger der Spinne und mittlerweile auch von Tom.

You gave me your word
But that didn't matter
It took you two weeks
To go off and date her
Guess you didn't cheat
But you're still
You're still a traitor

Die Türklingel lässt mich zusammenzucken und sofort höre ich auf zu singen. Ich bleibe am Küchentisch stehen und warte auf ein zweites Klingeln. Es dauert viel zu lange, bis es kommt, aber tatsächlich höre ich es.
"Komme", schreie ich so laut wie es geht durchs Haus und muss dabei wie jemand wirken, der verrückt ist.

Ich reiße die Tür auf, um den Besucher mitzuteilen, was ich von einer Störung an Weihnachten halte, doch mir stockt der Atem als ich in die Augen von Tom blicke.
Er hält mir meine geliebte Jacke entgegen und scheint nicht genau zu wissen, was jetzt die passenden Worte sind.
"Danke Tom."
Ich bereile mich die Jacke aus seiner Hand zu ziehen, doch er hält sie fest in seinen Händen.
"Warum bist du einfach gegangen?"
Sein Blick ist etwas Neues für mich und ich kann nicht genau sagen welche Gefühle sich darin spiegeln.
Mein Kopf wird hochrot und ich blicke auf den Boden.
"Ich hätte mich nicht betrinken dürfen. Und du hast deutlich gemacht, was du empfindest. Ich freue mich für euch. Ich meine es ernst, du und sie, ihr seid wundervoll. Ich will nicht zwischen euch beiden stehen?"
"Was meinst du?"
"Tom, es war nur eine Frage der Zeit, dass du und sie füreinander so empfinden."
Ich lasse die Jacke los und knalle die Tür vor mir zu. Ich will nicht, dass er sieht, wie die Tränen aus meinen Augen geschossen kommen. Dabei ist es noch nicht mal gelogen.
Ich freue mich wirklich für sie. Es wäre nur schöner gewesen, wenn zwischen uns beiden mehr Zeit gelegen hätte. Es wäre einfacher zu ertragen.
Das Tom Sturm klingelt, ignoriere ich gekonnt. Ich sitze einfach auf der anderen Seite der Haustür und bin dankbar, dass in ihr kein Glas ist.
Stumm laufen mir die Tränen übers Gesicht und ich drücke meine Hände auf die Ohren. Ich will nichts mehr von Tom hören oder sehen.

Es dauert gefühlte Stunden, bis ich hören kann, wie er mit dem Auto abfährt. Mit den letzten Kräften schleppe ich mich nach oben in mein Zimmer.
Dabei kreisen die ganze Zeit meine Gedanken um Tom. Wollte er mir wirklich nur meine Jacke wiederbringen oder doch mehr. Aber eigentlich bin ich froh, wenn ich ihn nie wieder sehen muss.
Stöhnend lasse ich mich auf mein Bett fallen und ziehe mein Kissen näher an mich ran. Stumm vergrabe ich mein Gesicht dort drinnen und lasse meinen Tränen freien lauf.
Immer und immer wieder tauchen Bilder vor meinen Augen auf, die Tom und Zendaya zusammen zeigen. Jedes Mal, wenn wir beide zusammen mit Tom unterwegs waren, hatte er nur Augen für sie. Egal wie lange wir uns nicht mehr gesehen haben.

Wortlos greife ich zu meinem Handy und blicke auf die Bilder, die sich noch von Tom und mir darauf befinden. Ich scrolle durch die vielen Bilder. Bildern mit seiner Familie, Bilder nur von uns, Bilder von ihm und Tessa. Ich finde sogar eins was Zendaya und Tom zeigt. Er blickt sie an und strahlt übers ganze Gesicht. Diesen Blick hatte er nie darauf, wenn er mich ansieht.
Ich schaue es mir ein letztes Mal, bevor ich alle Bilder in ihr lösche. Tom gibt es nicht mehr in meinem Leben. Das Ganze ist vorbei.

Ich tippe eine kleine SMS an Sam. Er ist mein bester Freund und ich will ihn behalten. Egal wie schrecklich das ganze mit Tom geendet hat. Sam ist wundervoll und er ist mein kleiner Fels. Er war fast immer hier als Tom sich durch die Welt getrieben hat, um Filmstar zu werden.

Als nächstes reaktiviere ich mein Instagram Profil und auf meiner Page sind fast nur Bilder von Tom und Zendaya. Auf jedem einzelnen Bild sieht Tom glücklich mit ihr aus.
Ich öffne die Liste mit den Personen, denen ich folge und entfolge jeglicher Tom Holland Fanpage, bevor ich auch Tom und seinen Freunden entfolge.
Als ich mein Handy wieder zur Seite lege, beschließe ich, dass es der letzte Tag sein wird, den ich mit weinen verbringe. Ab morgen bin ich die neue Marry, die Starke Marry. Eine neue Marry. Bereit in die Uni zurückzukehren. Meinen Abschluss zu machen. Mich irgendwann neu zu verlieben und glücklich zu werden. Dieses Mal wirklich glücklich zu werden. Eine richtige Beziehung zu führen. Mit jemanden der an meiner Seite sein möchte. Mit jemanden der nicht ein halbes Jahr oder sogar länger verschwindet und der nur Facetime mit mir macht. Jemand der zu mir steht und nicht in Interviews behauptet er wäre Single.

Zögerlich schließe ich die Heartbreak Marry Playlist und packe meine ganzen positiven Lieder in eine Playlist rein.
Kaum zehn Minuten später hüpfe ich vor durch mein Zimmer und entsorge ganz nebenbei die ganzen Geschenke von Tom und alles was ich von Marvel besitze. Es wird Zeit beides ziehen zu lassen und nach vorne zu blicken. Es wird Zeit wieder für mich zu leben.