
Leonies Geschichte
Sicht Rezo
Unser Abend im Kino und nachher im Auto war echt heiß gewesen.
Im Kinosaal hatte Leonie Ju und mich schon richtig angeturnt und der Sex im Auto war der Wahnsinn gewesen.
Das würde ich sofort nochmal wiederholen.
Zuhause kuschelten wir drei uns wieder zusammen ins Bett und Leonie schlief zwischen uns ein.
Wir betrachteten sie verliebt und gaben ihr beide einen Kuss.
Ju schaute mich an.
„Bro, das war echt mega heute Abend. Danke, dass ihr mich daran teilhaben lasst."
Ich grinste.
„Ich finde die gemeinsamen Nächte auch echt heiß zusammen. Und dazu kommt noch, dass wir dich gerne dabei haben. Irgendwie turnt es mich an, wenn ich euch zusammen sehe."
Ju wurde rot.
„Mir gehts da genauso. Ich schaue euch gerne zu und dann darf ich auch noch mitmischen. Leonie weiß halt genau was wir beide mögen und ich liebe den Ausdruck in ihrem Gesicht wenn sie kommt. Das zeigt ja, dass wir sie auch zufrieden stellen."
Ich zwinkerte ihm zu.
„Das definitiv. Ich liebe an ihr, dass sie offen für Neues ist. Dabei sieht sie so mega gut und sexy aus. Ich meine, du siehst ja auch super aus, das kann man auch als Mann sagen."
Ju lächelte geschmeichelt.
„Danke, Bro. Ich finde aber, dass du auch gut ausschaust, besonders seit du trainierst.
Ich merke, dass es Leonie sehr anturnt, wenn wir uns beide ausziehen.
Ich frage mich nur manchmal, ob sie darauf wartet, dass was zwischen uns läuft.
Hat sie da mal was gesagt?"
Ich schüttelte den Kopf.
„Bisher nicht, aber ich weiß nicht, ob sie es noch mehr anturnen würde.
Ich würde sagen, dass wir sie einfach fragen. Leonie ist ja ein offener Mensch, sie wird schon sagen, was sie möchte."
Ju nickte und gähnte.
Dann beugte er sich über Leonie und gab mir ein Küsschen auf die Wange.
„Gute Nacht, Bro."
Ich lachte und tat es ihm gleich.
Dann kuschelten wir uns beide an Leonie und legten je einen Arm um sie.
Ich schloss die Augen und war schnell eingeschlafen.
Am nächsten Tag klingelte der Wecker um halb 10 und ich setze mich gähnend auf.
Ich schaute neben mich, Leonie war anscheinend schon aufgestanden und Ju schlief noch tief und fest.
Ich stand leise auf und ging ins Bad.
Dort lag Leonie in der Badewanne und entspannte mit geschlossenen Augen.
Ich grinste und zog mich schnell aus.
Langsam ließ ich mich zu ihr in die Wanne sinken und strich ihr über die Wade.
Sie schreckte auf und starrte mich erst erschrocken an. Dann lächelte sie.
„Guten Morgen mein Schatz."
Sie setze sich auf um mir einen Kuss zu geben.
„Guten Morgen Babe. Das ist ja eine schöne Überraschung am Morgen dich so vorzufinden."
Leonie lachte leise.
Ich zog sie auf meinen Schoß und küsste sie drängender.
Ihre Atmung beschleunigte sich und wir genossen die Zeit zu zweit.
Als wir aus der Wanne stiegen, erschien Ju im Bad.
„Hier seid ihr, ich habe mich schon gewundert."
Er ging auf Leonie zu und gab ihr einen Kuss.
Wir klatschten uns ab.
„Kann ich hier oben duschen oder seid ihr noch nicht fertig?"
Leonie grinste.
„Du kannst gerne duschen gehen.
Ich brauche zwar noch eine Zeit mit eincremen und Co, aber denke das stört dich nicht oder?"
Ju schüttelte den Kopf und zog seine Boxershorts aus und stieg in die Dusche.
Leonie betrachtete ihn und leckte sich kurz über die Lippen.
Ich zog sie an mich.
„Na Babe, gefällt dir was du siehst?"
Sie nickte und zwinkerte mir zu.
„Ihr gefallt mir beide, besonders wenn ihr nackt vor mir steht."
Ich gab ihr einen Klaps auf den Po und ging lachend ins Ankleidezimmer.
Ich zog mir Boxershorts, eine Bermuda und Shirt an und ging dann zurück ins Bad, um meine Haare zu stylen.
Im Bad stand Ju hinter Leonie und cremte ihr den Rücken ein.
Sie hatte die Augen geschlossen und genoss sichtlich seine Berührungen.
Grinsend stellte ich mich daneben.
„Hätte ich gewusst, dass es heute kostenlos Rückenmassagen gibt, hätte ich auch eine genommen."
Ju zwinkerte mir zu.
„Na Bro, wenn du lieb bist, bekommst du vielleicht heute Abend eine."
Leonie schaute mit großen Augen zwischen uns hin und her.
„Jungs, hab ich was nicht mitbekommen oder flirtet ihr miteinander?"
Wir lachten und ich beugte mich zu ihr rüber.
„Vielleicht.. wäre das so schlimm?"
Leonie schüttelte kichernd den Kopf.
„Nein, wie ich schon mal gesagt habe, ich bin eigentlich offen für alles.
Wenn dazu gehört, dass ihr euch etwas näher kommt, habe ich nichts dagegen."
Ju strich Leonie einmal kurz über den Po und sie bekam eine Gänsehaut.
„Wir werden sehen.. wollen wir jetzt mal frühstücken oder lohnt sich das nicht mehr bevor wir Luna und Juna abholen?"
Leonies Eltern hatten uns um halb 2 zum Mittagessen eingeladen, vorher wollten wir Luna von der Schule abholen.
Ju schaute auf die Uhr.
„Jetzt ist es 11 Uhr. Ein kleiner Snack und ein Kaffee wären jetzt schon nice."
Wir nickten und stylten uns zu Ende und Leonie und Ju zogen sich an.
In der Küche bereitete ich schon mal Kaffee zu, während Leonie ein paar Croissants in den Ofen schon.
Ju deckte schon mal den Tisch und stellte Butter, Marmelade und Schokocreme auf den Tisch.
Als die Croissants fertig waren, begannen wir zu frühstücken.
Leonie dippte es in Schokocreme und biss hingebungsvoll und mit geschlossenen Augen hinein.
Ju und ich beobachteten sie, es hatte was leicht erotisches.
Sie grinste als sie unseren Blick bemerkte und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
„Nee, nee, Jungs, ihr denkt wieder nur an das eine."
Sie begann zu kichern und sah so süß aus in ihren Jeansshorts und dem weißen Top.
Ich zog sie an mich.
„Das ist doch kein Wunder bei deinem tollem Aussehen."
Leonie lächelte geschmeichelt und gab mir einen Kuss.
„Auf dem Heimweg müssen wir nachher zu der Catering Firma wegen Samstag.
Wir wollten ja nochmal zusammen alles durchgehen, auch wegen den Getränken."
Ju und ich nickten.
Samstag würde schon unser Polterabend am Sportplatz stattfinden und wir hatten nochmal die Cateringfirma von meinem Geburtstag beauftragt, weil wir sehr zufrieden waren.
Ju schaute uns an.
„Wie viele Leute kommen denn in etwa?"
Leonie zählten im Kopf nach.
„So um die 100 schätze ich. Ich habe einige Nachbarn, Freunde, meine Tanzschüler, Familie und natürlich unsere YouTube Freunde eingeladen."
Ju machte große Augen.
„Krass, das wird ja eine mega große Party. Und wenn die alle Geschirr mitbringen, habt ihr echt was zu tun."
Wir lachten und ich antwortete.
„Ja, das wird viel Arbeit werden. Aber ich freue mich total aufs feiern.
Dann wird es auch voll im Haus werden, weil ja viele übernachten wollen.
Meine und deine Eltern werden bei Leonies Eltern übernachten, so können auch alle was trinken."
Ju nickte freudig, ihm bedeutete es viel, dass wir auch seine Familie eingeladen hatten.
„Und wie macht ihr das mit Juna und Luna?"
„Wie nehmen den Kinderwagen mit und Juna schläft dann im Vereinshaus im Wagen.
Wir packen das Babyphone ein, falls sie aufwacht.
Zum Glück ist Juna ein relaxtes Baby und kann überall schlafen.
Luna feiert mit und geht dann mit zu Anna und Lena nach Hause.
Anna wird wegen Sophia nicht so lange bleiben."
Als wir fertig gefrühstückt hatten, war es erst 12 Uhr.
Leonie wollte schon los fahren, weil sie für ihre Mutter noch Blumen holen wollte.
Wir putzen uns die Zähne und Leonie schnappte sich ihre Tasche und ich fuhr das Cabrio nach draußen und fuhr das Verdeck nach oben.
Ju setze sich zu mir auf den Beifahrersitz und Leonie stieg hinten ein und setze die Sonnenbrille auf.
Dann gab sie uns Beiden einen Kuss in den Nacken und ich fuhr los.
Im Blumengeschäft holte Leonie eine bepflanzte Schale für Ihre Mutter und danach fuhren wir zu Lunas Schule.
Luna freute sich riesig uns zu sehen und umarmte uns drei.
Anschließend fuhren wir zu Leonies Eltern.
Anke stand schon mit Juna an der Tür und Leonie nahm sie sofort in die Arme und knuddelte sie.
„Na Maus, wir haben dich so vermisst, war es schön bei Oma und Opa?"
Juna verzog den Mund zu einem Lächeln und ich nahm sie in die Arme und gab ihr viele Küsschen. Als letztes nahm Ju Juna in den Arm und drückte sie an sich.
Zusammen gingen wir ins Haus und begrüßten Anke und Jens.
„Na wie war euer Kinoabend? Habt ihr euch amüsiert?", wollte Jens wissen.
Wie nickten und ich antwortete.
„Oh ja, es war ein toller Abend. Der Film war super und wir waren vorher noch zusammen essen."
Und in Gedanken dachte ich an das Programm danach und begann zu grinsen.
Anke schaute Ju an.
„Wie geht es dir? Deine Mutter meinte gestern am Telefon, dass du zu viel arbeitest.
Jetzt wirkst du aber entspannter."
Ju lächelte.
„Danke, mir geht es schon wesentlich besser. Die Zeit mit meinen Freunden und natürlich meinem Patenkind und Luna tut mir sehr gut. Ich werde auch öfters mal in Köln bei ihnen sein, weil ich mich mehr um meine Tanzschule kümmern möchte."
Anke nickte zustimmend.
„Das freut mich. Du bist uns auch immer hier willkommen."
Ju bedankte sich und wir setzten uns auf die Terrasse.
Leonies Vater stand wieder am Grill und wendete Gemüse- und Scampispieße.
Anke und Luna waren noch in der Küche und Leonie stillte Juna und streichelte sie dabei an den Beinchen.
Ju strahlte Leonie an.
„Voll lieb von deinen Eltern, dass ich bei ihnen willkommen bin.
Und anscheinend haben sie sich auch mit meinen Eltern angefreundet."
Leonie nickte.
„Ja, deine, meine und Rezos Eltern haben sich gesucht und gefunden.
Nach unserer Hochzeit wollen sie wohl ein paar Tage nach Hamburg fahren und ein Musical besuchen."
Jens mischte sich ein und lachte.
„Na ihr habt euch ja auch gesucht und gefunden und seid ein echtes Dreamteam."
Wir drei grinsten uns an. Wenn er wüsste was bei uns lief..
Anke und Luna kamen mit einer Schüssel Salat und Dips nach draußen und stellten alles vor uns auf den Tisch.
Jens verteilte die Spieße und wir ließen es uns schmecken.
Juna lag in Leonies Armen und beschaute alles mit großen Augen.
„Mama, erzähl doch mal, wie war es alleine mit unserer kleinen Maus?"
Anke lächelte Juna verliebt an.
„Es hat alles super geklappt. Wir waren fast zwei Stunden am Rhein spazieren und Zuhause hat Juna dann ein Fläschchen getrunken.
Danach hatte sie sich ziemlich eingesaut und wir haben sie kurz im Waschbecken gebadet.
Dann hat sich dein Papa mit ihr in die Hängematte gelegt und ihr was vorgelesen, dabei ist sie eingeschlafen und er auch.
Gegen 21 Uhr hat sie nochmal getrunken und dann habe ich mich mit ihr hingelegt.
In das Reisebett wollte sie nicht, also hat sie zwischen uns geschlafen.
Morgens um 5 Uhr hat sie nochmal getrunken und ich habe sie gewickelt und dann haben wir drei bis halb 10 geschlafen."
Leonie nickte zufrieden.
„Super, dann hat ja alles gut geklappt und sie kann bald nochmal zu euch."
Jens strahlte.
„Ja, sehr gerne. Juna ist genauso pflegeleicht wie Luna als Baby."
Luna wurde rot.
„Ach Opa, das ist doch schon ewig her. Jetzt bin ich schon groß und komme im Sommer sogar aufs Gymnasium."
Anke seufzte.
„Wahnsinn, wie die Zeit vergeht.. Ich weiß noch genau, wie Leonie und Stefan uns damals mitgeteilt haben, dass sie schwanger sind und heute ist Luna schon 10 Jahre alt."
Luna schaute Anke neugierig an.
„Oma sag mal, ist Rezo genau wie mein anderer Papa? Und wie war das damals so mit den Beiden?"
Ich blickte auf und Leonie schaute ihre Mutter an und nickte dann.
Anke begann zu erzählen.
„Stefan war ein anderer Typ als Rezo, das kann man nicht vergleichen.
Wie du von Fotos weißt, war er äußerlich ein ganz anderer Typ mit seinen dunkelbraunen Haaren und den grünen Augen.
Er war sportlich, hatte einen guten trocknen Humor und war sehr ehrgeizig.
Er liebte seinen Job, er hatte ja zusammen mit Christoph die Baufirma geleitet, die deine Mama ihm nach Stefans Tod überschrieben hat.
Aber noch mehr als seinen Job liebte er Leonie und dich. Seine Familie stand für ihn an erster Stelle.
Er war ja fünf Jahre älter als deine Mama und als sie damals 19 Jahre alt war und uns mitteilte, dass sie bereits nach ein paar Wochen mit Stefan zusammen ziehen wollte, waren wir nicht begeistert. Wir kannten ihn kaum, auch wenn er uns von Anfang an sehr sympathisch war.
Nach einem Jahr haben die Beiden geheiratet und noch ein Jahr später war sie mit dir schwanger.
Es war die große Liebe zwischen den Beiden und sie waren glücklich.
Leider passierte damals dieser schreckliche Unfall, der eure Welt zerstörte.
Wir hatten Angst, dass deine Mama nie wieder glücklich werden würde.
Doch dann trat nach einiger Zeit Rezo in ihr Leben und ihr Lächeln war zurück.
Und wir sind froh, dass sie anscheinend ihre zweite große Liebe gefunden hat und Rezo sie glücklich macht. Dazu haben sie uns noch ein zweites Enkelkind geschenkt."
Leonie stand auf und nahm ihre Mutter und ihren Vater in den Arm und wischte sich ein paar Tränen weg.
Luna schaute sie an.
„Mama, sei bitte nicht traurig.
Vermisst du Papa manchmal noch?"
Leonie warf einen kurzen Blick zu mir und nickte.
„Ich denke oft an ihn und er wird immer einen Platz in meinem Herzen haben.
Wenn ich dich anschaue, dann sehe ich Stefan und das macht mich glücklich."
Das war das erste Mal, dass das Gespräch auf Leonies verstorbenen Mann kam, ich wusste kaum was über ihn.
Es war interessant mehr zu erfahren und es freute mich, dass ich Leonies Lächeln zurück gebracht hatte.
Ju räusperte sich.
„Darf ich fragen, wie es damals zu dem Unfall kam?"
Leonie seufzte und nickte dann. Ich nahm ihre Hand und drückte sie.
Anke nahm Juna auf den Arm und Luna an die Hand und ging mit ihnen zur Schaukel.
„Natürlich. Stefan war mit seiner Mutter auf der Rückfahrt von einem Geburtstag.
Luna und ich waren nicht mitgekommen, da sie krank war.
Stefan hatte was getrunken, also saß seine Mutter am Steuer.
Sie war nie eine gute Autofahrerin gewesen und wir hatten einen großen SUV.
Ein Falschfahrer kam ihr entgegen als Stefan gerade meine Nummer gewählt hatte.
Sie hat wohl panisch reagiert und einfach das Lenkrad rumgerissen und sie sind dann einen Abhang runtergeflogen und haben sich mehrfach überschlagen.
Stefan konnte mir noch kurz am Telefon sagen, dass er mich liebt, da war die Verbindung auch schon weg.
Ich kann mich noch genau an das Gefühl erinnern, als ich seine letzten Worte hörte.
In dem Moment wusste ich innerlich schon, dass er tot war."
Leonie schnäuzte sich die Nase und Jens legte eine Hand auf ihre Schulter.
Als sie sich gefasst hatte, sprach sie weiter.
„Im Krankenhaus hatte ich noch die Hoffnung, dass Stefan es überlebt hatte, aber sie konnten ihn nicht retten.
Ich musste Stefan identifizieren, das war ein schrecklicher Moment für mich.
Man konnte ihn kaum erkennen durch die vielen Verletzungen.
Ich habe ihn allerdings an unserem Ehering und dem Tattoo mit unseren Anfangsbuchstaben an der Schulter erkannt.
Seine Mutter war sofort tot. Sie hatte einen Ausweis bei sich, deswegen musste ich nicht zu ihr rein.
Ich habe ihr bis heute nicht verziehen, dass sie für den Tod meines Mannes verantwortlich ist.
Danach bin ich in ein tiefes Loch gestürzt und Luna hat nicht mehr gesprochen.
Ich bin nicht stolz drauf, ich habe viel getrunken und auch Tabletten eingeworfen, die schlecht für mich waren.
Zum Glück haben meine Eltern und auch Anna mich auf den richtigen Weg zurückgebracht und auch Luna haben die Therapien geholfen.
Irgendwann sprach sie wieder und ich hörte sie wieder lachen.
Leider fingen irgendwann die Alpträume bei mir an, dass wieder jemand stirbt, denn ich lieb habe und die Panikattacken begannen.
Dank vielen Therapiesitzungen und einer Mutter-Kind-Kur geht es mir heute soweit gut.
Natürlich kann es immer wieder passieren, dass ich eine Panikattacke bekomme, aber es ist weniger geworden.
Über ein Jahr habe ich getrauert und Männer abblitzen lassen, da ich noch nicht bereit war, mich auf jemanden einzulassen. Außerdem hatte ich große Angst verletzt zu werden und das Luna nicht einverstanden mit einem neuen Mann wäre.
Dann kam Rezo und es änderte sich alles.
Nun bin ich wieder verheiratet und habe nochmal ein Baby bekommen.
Also gibt es sie doch, die zweite große Liebe."
Sie strahlte mich an und gab mir einen Kuss.
Jens wischte sich ein paar Tränen weg und küsste ihren Scheitel.
Ju und ich schauten uns an, auch er war wie ich sehr gerührt.
Ich schluckte.
Es war das erste Mal, dass Leonie so ausführlich erzählt hatte.
Nun konnte ich ihre Angst von damals vor einer Beziehung noch besser nachvollziehen und auch ihre Panikattacken.
Ich dachte über Ankes Erzählungen nach.
Auch zwischen Leonie und mir war alles schnell gegangen.
Wir waren jetzt erst ein Jahr zusammen und schon früh zusammen gezogen und hatten sogar bereits geheiratet und waren Eltern.
Ich schaute zu Leonie, die sich gerade zu ihrer Mutter an die Schaukel setze und einen Arm um sie legte. Jens war mitgegangen und schaukelte Juna in der Nestschaukel.
Ju legte einen Arm um mich.
„Bro, alles okay? Das war ja echt krass. Ich wusste nicht, wie es damals zu dem Unfall gekommen war. Es muss echt hart für Leonie gewesen sein.
Wusstest du denn, dass sie Tabletten genommen und getrunken hat?"
Ich schüttelte den Kopf.
„Nein, sie ist mir zu dem Thema immer ausgewichen, weil es zu schmerzhaft für sie war.
Nun verstehe ich auch vieles besser und kann mich in sie hineinversetzen."
Ju nickte.
„Soll ich vielleicht losfahren und Eis holen?
Ich denke auf die Geschichte brauchen alle was süßes."
Ich war einverstanden und gab Ju die Autoschlüssel.
Er stand auf und fragte die anderen nach ihren Wünschen und verließ dann das Haus.
Ich begann den Tisch abzuräumen, als ich Leonies Hände auf meinen Hüften spürte.
Ich drehte mich zu ihr um und nahm sie in die Arme.
„Danke, dass du heute von damals erzählt hast.
Ich verstehe dich jetzt noch besser in vielen Dingen und bin froh, dass du dich mir geöffnet hast."
Leonie schluckte kurz und sah mich dann an.
„Es tut mir leid, dass ich deinen Fragen immer ausgewichen bin.
Aber heute war ich bereit zu erzählen."
Ich strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und hob ihr Kinn an.
„Babe, du bist meine große Liebe. Du kannst mir immer alles erzählen, egal was es ist.
Ich bin immer für dich da. Ich liebe dich über alles und du bist mein Leben."
Leonie hatte Tränen in den Augen und ich wischte sie vorsichtig weg.
„Rezo, deine Worte bedeuten alles für mich. Du bist auch mein Leben und ich werde dich immer lieben."
Unsere Lippen berührten sich und wir versanken in einen zärtlichen Kuss.
Leonies Eltern schlichen ganz leise um uns herum und Luna drängte sich zu uns.
Wir drückten sie an uns und sie lächelte glücklich und schaute mich an.
„Du bist der beste Papa, den man sich wünschen kann."
Ich bedankte mich für das Kompliment und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
Juna lag auf einer Decke im Garten und hatte sich wieder auf den Bauch gedreht.
Sie hob das Köpfchen an und hielt es ein paar Sekunden oben.
Wir klatschten und sie gluckste.
Ich hob sie hoch und küsste sie glücklich.
Es klingelte und Jens öffnete die Tür.
Dort stand Ju mit einem großen Tablett beladen und balancierte es nach draußen auf die Terrasse.
Anke kochte einen Espresso und wir ließen uns die Eisbecher schmecken.
Juna saß auf Jus Schoß und streckte wieder die Zunge raus.
Luna lachte.
„Mama, ich glaube Juna will auch ein Eis, sie hat die Zunge draußen."
Wir stimmten in ihr Lachen ein.
„Juna muss leider noch ein bisschen warten, dann darf sie auch mal probieren.
Jetzt ist sie noch zu klein und ihr reicht die Milch. Aber in gut zwei bis drei Monaten können wir mit dem ersten Brei starten."
Nach dem Eis verabschiedeten wir uns und packten alle Sachen in den Kofferraum.
Leonie setze sich mit Luna und Juna auf die Rückbank.
Ju stellte das Radio an und wir sangen zusammen bei den Songs mit.
Wie fuhren noch kurz bei der Cateringfirma vorbei und besprachen nochmal alle Details für Samstag, dann fuhren wie nach Hause.
Zuhause legte Leonie Juna an und wir spielten eine Runde Badminton mit Luna im Garten.
Dann setze sie sich an die Hausaufgaben und wir gingen in mein Studio zum arbeiten.
Ich hatte eine Idee.
„Ich würde gerne den Song „Hero" für Leonie aufnehmen und dazu Gitarre spielen.
Meinst du, dass sie sich freuen würde? Es ist einer ihrer Lieblingssongs."
Ju nickte.
„Bro, das ist eine gute Idee. Soll ich dich auf dem Klavier dazu begleiten und die Zweitstimme singen?"
Ich nickte begeistert.
„Ja sehr gerne, das ist eine super Idee. Ich würde es gerne aufnehmen und auch auf meinen Erstkanal hochladen.
Aber vorher würde ich es gerne live bei unserem Polterabend spielen, meinst du wir schaffen das bis Samstag?"
Ju grinste.
„Aber klar. Wir müssen nur überlegen, wie wir Leonie aus dem Studio fern halten und auch aus dem Wohnzimmer, wenn ich mich an das Klavier setze."
Ich überlegte und zückte mein iPhone und rief Anna an.
Wir vereinbarten, dass sie am nächsten Tag Leonie, Luna und Juna zu sich ab Mittag einlud und sie den Tag über beschäftigen würde.
Ju und ich klatschten uns ab und machten uns dann an die Vorbereitungen.
Leonie kam mit Juna zu uns.
„Jungs, morgen hole ich Luna ab und bin dann mit ihr und Juna bei Anna."
Wie nickten und sie gab uns Beiden einen Kuss und verschwand wieder nach oben.
Als wir zum Abend nach oben kamen, saß Leonie wieder am Klavier, Juna lag neben ihr in der Wiege und schlief.
Wir setzen uns auf das Sofa und hörten ihr zu.
Sie spielte das Lied „Run" und sang dazu.
Es war das Lied, was sie seit der Beerdigung weder gesungen noch gehört hatte.
Ich bekam eine Gänsehaut, als ich ihre gefühlvolle Stimme hörte.
Ju starrte sie an und ihm schimmerten Tränen in den Augen.
Mir stiegen auch Tränen auf, es war so schön und traurig zu gleich.
Als sie geendet hatte, blieb sie einen Moment sitzen und schluchzte auf.
Schnell standen wir auf und legten jeweils einen Arm um sie.
Sie schaute auf.
„Ich musste es einfach nochmal spielen und singen. Es war unser Lieblingslied."
Ich nickte und strich ihr über den Kopf.
Ju flüsterte:
„Das war wunderschön und gleichzeitig so traurig."
Leonie lächelte ihm durch einen Tränenschleier zu.
„Danke Ju, das ist lieb."
Leonie putzte sich die Nase und wir standen auf.
Sie ging in die Küche und schnitt Obst klein und schmierte ein paar Butterbrote.
Ich deckte den Tisch während Ju nach oben ging, um Luna Bescheid zu sagen, das es Abendessen gab.
Wir aßen gemütlich zu Abend und spielten ein paar Runden Karten.
Leonie brachte Luna ins Bett und legte sich dann zum stillen in unser Bett.
Ju und ich legten uns neben die Beiden und stellten eine Serie auf Netflix an.
Leonie wickelte Juna und zog sie für die Nacht an, dann legte sie die Maus ins Bett und wir sangen zu dritt ein Schlaflied.
Als die Maus schlief, kuschelte sich Leonie an mich und Ju kraulte ihr den Rücken.
Er stellte den Fernseher wieder an und wir schauten noch eine Quizsendung.
Leonie schlief dabei ein und Ju machte den Fernseher aus.
Wir wünschten uns eine gute Nacht, aber es dauerte lange bis ich eingeschlafen war.
Ich dachte an Leonies Worte heute Nachmittag und wie sie abends am Klavier saß und den Song sang.
Sie hatte wirklich eine schlimme Zeit hinter sich. Ich bewunderte sie für ihre Stärke, ich wüsste nicht was ich in so einer Situation gemacht hätte.
Ich dachte nochmal daran als Toni Leonie bedroht hatte und mir lief es eiskalt den Rücken herunter.
Was hätte ich gemacht, wenn sie gestorben wäre?
Dann stünde ich jetzt alleine mit zwei Kindern da.
Ich wollte mir gar nicht vorstellen, dass sie nicht mehr an meiner Seite war, ohne sie konnte ich nicht leben.
Ich seufzte leise und schloss dann die Augen.
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