Kapitel 3
Louis POV
Im Augenwinkel sah ich, dass Harry mir auffordernde Blicke zu warf. Jedoch war mein Mund viel zu trocken, als das ich hätte etwas sagen können. Am liebsten wäre ich vor Scharm im Erdboden versunken.
"Was machen wir denn jetzt, Simon?", fragte Paul da und eine Unsicherheit klang in seiner Stimme mit. Simon gab einen verächtlichen Laut von sich, ehe er sagte: "Die haben sich in diesen...Sie haben sich das verbockt, also müssen sie auch mit den Folgen klarkommen"
"Folgen?", fragte ich nun vorsichtig nach. Eine Angst suchte mich auf. Erneut verspürte ich den Drang, aus dem Zimmer zu laufen. Die Kopfschmerzen wurden immer schlimmer und vor meinen Sichtfeld erschienen Funken. Panisch krallte ich mich an der Sofalehne fest und setze ein schwaches Grinsen auf, so wie ich es immer tat, wenn es eng wurde.
Da öffnete Simon erneut seinen Mund: "Es gibt keine Möglichkeit es ungeschehen zu machen. Doch wenn mehr hinter all dem steckt, rückt One Direction in ein neues Licht. Die Fans würden durchdrehen, wenn Larry Stylinson tatsächlich existiert. Nicht als eine Affäre, sondern als eine wahre Liebe"
"Vergiss es!", rief Harry laut. Seine Worte trafen direkt in mein Herz. Ich wusste genau, dass eine Fake-Beziehung gegen seine Moral und Ehrlichkeit gegenüber seine Fans verstieß, aber ein solches Entsetzten bei dem Gedanken mit mir ein Paar abzugeben, tat verdammt weh.
"Wenn die Welt denkt, dass Louis und Harry ein Paar sind, dann würde das Video von einem ganz anderen Blickwinkel betrachtet werden, Paul!", riss mich Simon auf einmal aus den Gedanken.
"Aber...", murmelte Paul leise.
"Sie können die Jungs doch nicht zwingen..."
Weiter kam er nicht, da Simon ihn unterbrach: "Sie haben keine Wahl!" Ich warf Harry Blicke zu, die er schnell erwiderte. Ich wollte widersprechen, doch wussten sowohl ich als auch Harry, dass die Entscheidung bereits gefallen war. "Okay", murmelte ich leise und fuhr mir durch das schmerzende Gesicht.
"Enttäuscht mich nicht!", zischte Simon und kam ein Stück näher zum Sofa gelaufen. Erschrocken zuckte ich zusammen. "Die Leute da draußen kennen euch besser,als ihr euch wünscht. Aber wenn ihr nur halb so gut schauspielert, wie ihr singen könnt, sollte es kein Problem da stellen"
Selbst das Kompliment klang aus seinem Mund kalt. Über meinen Rücken jagte eine Gänsehaut. Es kam mir surreal vor, meinen besten Freund als festen zu haben. Schnell wischte ich mir meine schwitzigen Hände an der Jeans ab und sah zu Harry herüber. Er erwiderte meinen Blick und schenkte mir ein mattes Grinsen. Es sollte mich aufmuntern, doch es machte mich nur noch nervöser. Schnell wandte ich meinen Blick von ihm ab.
Da drang auch schon die Stimme von Simon in meine Ohren: "Und kein Wort zu niemanden. Nicht zu Liam, Niall und Zayn und erst recht nicht zu Familienangehörigen!"
Ich sah ihn geschockt an. Ich wollte meine Freunde nicht belügen, oder Mum und Dad. Ohne Zweifel war ich gut darin anderen etwas vorzuspielen, aber ich hasste es abgrundtief. Hilfesuchend sah ich zu Paul herüber, doch er konnte nur mit dem selben hilflosen Blick antworten. Bevor noch etwas die Sachlage retten konnte, drückte Simon mir bereits Liams PC in die Hand und deutete zur Tür.
Eine Weile liefen Harry und ich schweigend den Flur hinunter.
Da meinte er auf einmal: "Blöd gelaufen, Darling"
Ich wusste, dass er die Situation aufbessern wollte, doch das gelang ihm nicht im Geringsten.
Grinsend legte er mir den Arm um, woraufhin sich eine Wärme auf meiner Schulter aus breitete. Verdammt noch mal, was war denn los mit mir?
"Lass das!", fauchte ich wütend und stieß ihn unsanft von mir weg.
"Wow", machte er überrascht und sah mich einen Moment mit einem undefinierbaren Blick an.
Erleichtert atmete ich aus, als er sich wieder von mir abwandte.
"Wie sagen wir es den anderen?", brach ich nach einer Weile die Stille. Es dauerte nicht lange, da bekam ich auch schon meine Antwort: "Lass mich mal machen"
Es war bereits dunkel, als wir das Hotelzimmer erreichten. Die Nervosität stieg immer weiter an. Ich trat von einem Fuß auf den anderen, als Harry die Tür öffnete.
Sofort sahen uns drei Augenpaare an. "Und?", fragte Liam vorsichtig nach und nahm seinen PC entgegen, den ich ihn hin hielt.
"Sie haben nichts dagegen", meinte Harry da mit einem zarten Lächeln. "Zart!?", fragte ich mich verzweifelt und hätte am liebsten meine Hand gegen meine Stirn geschlagen. "Wo gegen?", hakte Niall misstrauisch nach.
"Das wir zusammen sind", hörte ich dumpf Harrys Stimme neben mir. Automatisch nickte ich.
"Zusammen?", fragte Zayn und sah mit hochgezogener Augenbraue zwischen uns hin und her. Statt zu antworten, zog Harry mich plötzlich an sich. Völlig überrumpelt erwiderte ich den Kuss und vergaß Zayn, Liam und Niall, die uns mit offenen Münder ansahen und auch die Tatsache, dass dies alles nur vorgespielt war.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro