Ein Spaziergang in der Nacht
Das zirpen der Grillen, das heulen des Windes und der Schrei einer Eule, ließen mein Herz schneller schlagen. Das sanfte Licht der Sterne hoch am Himmel, gaben mir das Gefühl der Geborgenheit. Hier draußen, fern ab von Gebäuden, war mein Zuhause. Nur hier fühlte ich mich wahrhaftig frei und unbeschwert. Selbst dann, wenn Tom in meiner unmittelbaren Nähe stand und mich beobachtete. Ich fühlte mich einfach stärker und Wacher in der freien Natur, so als würde die Energie, welche von ihr ausging, direkt in mich hinein strömen und mir Kraft geben. Meine Füße bewegten sich, ohne jegliches Schuhwerk, über das feuchte und kühle Gras. Neben mir waren die leisen Schritte von meinen stillen Begleiter zu hören, diese mischten sich mit den Geräuschen der Natur und ergaben eine angenehme und beruhigende Melodie. In Moment vergaß ich all meine Problemen und die Tatsache, das mich Tom nur benutzen will ohne wirkliches Interesse an mich als Person zu haben. Ein wirklich beruhigender und entspannender Augenblick, welchen ich wirklich brauchte, nach diesen anstrengenden letzten Tage.
Beim schwarzen See blieb ich für einen Augenblick stehen und blickte auf das schwarze Gewässer, in deren Oberfläche sich der Nachthimmel widerspiegelte. Zwei Arme legten sich von hinten um meinen Bauch und ließen mich erstarren. "Du bewegst dich hier draußen viel geschmeidiger und nicht so verkrampft, wie im Schloss." Leicht drehte ich meinen Kopf, damit ich Tom im Augenwinkel sah. Mir war das gerade echt unangenehm, doch wieso spürte ich wie sich Wärme in mir ausbreitete und zwar von den Stellen aus, wo er mich berührte. "Bin ich dir etwa zu nahe...Lina." Meinen Namen hauchte er mir so nahe in mein Ohr, sodass ich seinen warmen Atem spüren konnte. Meine Wangen bekamen einen leichten rotschimmer, ehe ich mich umdrehte und ihn von mir drückte. Dabei stellte ich mich jedoch etwas ungeschickt an und landete im Wasser. Als wenn das nicht schon schlimm genug war, so versuchte ich mich noch an ihm festzuhalten und zog ihn noch mit ins Wasser. Tom reagiert jedoch schneller, als erwartet und umfasste meine Taille damit ich nicht unterging. Kurz darauf befand ich mich auf seinen Arm und er trug mich aus dem Wasser. Meine Atmung ging schnell und ich hatte gerade noch nicht das Bedürfnis mich zu wehren. "Das hast du ganz toll hin bekommen." Er setzte mich ab und zückte seinen Zauberstab. Sein gesicht war kühler als sonst. Ein Zeichen dafür, dass er erzürnt über das gerade geschehene war. Doch was kümmerte mich das, war er doch selber daran Schuld. Ich legte mich zurück ins Gras und schloss meine Augen. Der kühle Wind, der über meine nasse Kleidung und Haut fuhr, ließ mich erschaudern. Hoffentlich werde ich nicht krank.
Eine Warme Hand berührte meine mittlerweile kalte Wange und veranlasste mich meine Augen zu öffnen. Diese weiteten sich sofort und ich wurde rot, als ich Tom's Gesicht so nah an meinen erkannte. Er hatte sich über mich gebeugt und betrachtete amüsiert mein entsetzten und verlegenden Mimik. "Bin ich dir etwas zu nahe? Ich habe jetzt was gut bei dir, schließlich bin ich wegen dir nass geworden." Ich spürte seinen heißen Atem in mein Gesicht, als er sprach. Mein Brust hob und senkte sich schnell, doch nicht so schnell wie mein Herz gerade schlägt. Nun musste ich mir schnell was einfallen lassen, wie ich wieder die Oberhand gewinnen konnte, denn im Moment hatte er wieder mal die Fäden in seiner Hand und spielte mit mir wie eine Schachfigur aus. Kurz wandte ich meinen Blick ab, um einen klaren Gedanken zu fassen. Leider hatte ich nicht genug Zeit, denn schon drehte Tom mein Kinn mit leichten Druck so, dass ich ihn ansehen musste. Zitternd vor Kälte, welche immer mehr in meine Glieder kroch, sah ich in sein Gesicht, welches mich analysierte.
Ich hob meinen Arm und legte ihn um seinen Nacken. Ehe er reagieren konnte, drückte ich ihn leicht zu mir nach unten und überwand die letzten Zentimeter, welche unser Gesichter voneinander trennen und küsste ihn flüchtig. Seine braunen Augen wurden vor Überraschung groß und das nutzte ich aus, um ihn zur Seite zu stoßen und zu fliehen. Mit eiligen Schritten lief ich zurück zum Schloss. Dort angekommen lehnte ich mich an einer Säule. Ich atmete schwer und musste mich gerade erstmal sortieren. Selber konnte ich nicht glauben, was ich da gerade getan hatte. Ich hatte ihn, von mir aus, geküsst und das freiwillig. OK es war nur flüchtig und diente nur dazu eine Möglichkeit zu haben zu fliehen, dennoch war ich sehr geschockt über mich selber. Wie bin ich überhaupt auf diese bescheuerte Idee gekommen? Was er jetzt wohl über mich dachte? Naja vielleicht lässt er mich dadurch etwas in Ruhe, was ich jedoch stark bezweifelte.
Eine Hand griff nach meiner Schulter und drückte mich an die Säuler. Kurz darauf befand sich diese neben meinen Kopf und ich sah direkt in den braunen Augen von Tom Riddle, welche ungewöhnlich lebhaft waren, im Vergleich zu sonst. Mein Herz schlug wild in meiner Brust und die Scham ließ meine Wangen abermals erröten. Er sagte nichts, sondern betrachtete mich einfach nur. Es mögen andere als störend empfinden, doch die Stille machte es für mich erträglicher, denn so konnte er mir keine Lügen vorgaukeln. Nach seinen Gedanken, doch besonders nach seinen braunen Augen zu urteilen, suchte er in meiner Mimik und Augen nach Antworten. Antworten auf Fragen, die ich wohl selber nicht hatte. Ich wusste selber nicht, warum ich tat, was ich getan hatte. Eins war mir jedoch in den letzten Minuten klar geworden, tief in mir drin bereute ich es nicht wirklich. Ein seufzen entwich seinen Lippen und er strich mir eine Haarsträhne aus meinen Gesicht. Er richtete sich wieder auf und sah hinauf zum Himmel, als würde er da die richtigen Antworten finden. Mein Blick folgte seinen im Himmel und betrachteten die tanzenden Sterne. Dort hoben war mein eigentliches zuhause und dorthin werde ich nach meinen Tod zurück kehren. Doch davor musste ich schaffen Tom auf den Weg des Lichts zu bringen.
Tom's Augen richteten sich wieder auf mir und er zog seine Festumhang aus, um diese kurz darauf um meine Schulter zu legen. "Nicht das du noch krank wirst." Für einen Moment glaubte ich Sorge in seiner Stimme zu erkennen und auch seine Mundwinkel gingen kurz nach oben. Ein sachtes Lächeln bildete sich auf meine blassen Lippen. Den Umhang wickelte ich um meinen Körper und hielt in mit meinen Händen geschlossen. Erst jetzt war mir aufgefallen, dass Tom wieder trocken war, bestimmt ein Zauber, leider wirken diese bei mir ja nicht.
"Hatschii!" Durchbrach ich widerwillig die Stille und spürte auf einmal starke Erschöpfungserscheinungen, die meine Sicht trübten und meine Beine weich wurden. Noch ehe ich überhaupt anfing zu schwanken, spürte ich Tom's Arm um meine Mitte und seinen Blick auf mir. Was ihn wohl durch den Kopf ging? Macht er sich Sorgen? Warum ging es mir mit einmal so schlecht? Vielleicht lag es daran, dass ich sehr unterkühlt bin, schließlich war es Winter und ich bin ins eiskalte Wasser gelandet. Eine warme Hand legte sich auf meine Stirn und braune Augen, in denen beinahe nicht erkennbar Sorge um mich sichtbar wurde, lagen eindringlich auf meinen Gesicht. "Wehr dich nicht. Ich bringe dich zur Krankenstation, sicherheitshalber." Er hob mich mit Leichtigkeit hoch. Ich Werte mich nicht, sondern lehnte meinen Kopf an seinem waren Oberkörper.
Die Flure vom Schloss waren leer und im ganzen Schloss war eine angenehme Stille eingekehrt. Schade das ich diese nicht öfter genießen konnte, aber es gab halt eine Sperrstunde. Erst leise, dann immer Lauter störten Schritte, die angenehme Stille. Es waren nicht die von Riddle, sondern müssen von einer dritten Person stammen. Leicht öffnete ich meine Augen und sah vor uns. Wenn ich mich nicht täusche, kam uns ein Professor entgegen. Erst als er dicht an uns dran war erkannte ich, dass es Professor Slughorn war. Er hatte uns bestimmt bemerkt und war deswegen zu uns gekommen. Er machte sich Sorgen, weil ich so blass war und meine Lippen einen leicht blau-violetten Ton angenommen hatten. Ich schloss wieder meine Augen und zog den Stoff des Umhangs näher an mich ran. "Mr. Riddle was ist passiert?" Professor Slughorn blieb vor uns stehen und betrachtete mich. "Sie ist ausgerutsch und in Wasser gefallen." Er machte eine Pause und schien nachzudenken. "Trocknungszauber funktionieren leider nicht." Slughorn zog schmunzelnt seine Stirn in Falten und bedeutete dann Tom ihm zu folgen. "Wir bringen sie zu mir, dass ist dichter."
Eine Tür wurde geöffnet und das Knistern eines Kaminfeuers drang an meinen Ohren. Tom brachte mich der Wärmequelle näher. "Setzt sie auf den Sessel. Sie muss aus den nassen Klamotten. Ich werde auf Krankenstation bescheid sagen. Sie bleiben bei ihr." Der Professor sah ein letztes mal zu mir, ehe er den Raum verließ. Tom hatte mich auf den Sessel gesetzt und sah nachdenklich zu mir. "Schafft du alleine dein Kleid auszuziehen?" Meine Augen weiteten sich kurz bei seiner Frage, ehe ich zögerlich nickte. Meine Hände zitterte und fühlten sich taub an. "Dreh dich um." murmelte ich und stand mit wackeliegen Beinen auf. Er atmete nur tief ein und aus, ehe er meiner Bitte nachging. Ich ließ das nasse Kleid zu Boden fallen, dabei verlor ich mein Gleichgewicht. Noch rechtzeitig hielt mich Tom und ich spürte sofort wie meine Wangen warm wurde und sich dort ein Rotschimmer bildeten. Er hatte nur ein verschmitztes Lächeln auf seinen Gesicht und setzte mich auf den Sessel zurück, ehe er mir eine Decke reichte. In dieser kuschelte ich mich ein und sah in das Feuer. Seine Gedanken blendete ich vollständig aus. Ich wollte einfach nur meine Ruhe haben, aber ich wollte auch nicht alleine sein. Noch immer war mir kalt und ich zitterte am ganzen Körper, aber es war schon besser geworden und dafür war ich dankbar. Tom war momentan eine echt angenehme Gesellschaft, denn er saß mir still gegenüber und sah ebenfalls in die lodernden Flammen, sodass im Raum nichts weiter, als das knistern des Feuers zu hören war.
Hey Leute,
momentan bin ich sehr eingespannt, da ich eine große Feier vorbereiten muss.
Es werden daher nur langsam updates folgen.
Ich bitte daher um euer Verständnis.
LG Sandfee
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