Kapitel 8
Dipper Pov.:
Panisch keuchtend krallte ich meine Hand in den Stoff über meinem Herzen. Das war nur ein Traum! Jetzt bin ich wach!
Meine Gedanken rasten in meinem Kopf. Einzelne Bildfetzen erschienen vor meinem inneren Auge und vermischten sich zu einem undeutbaren Sturm.
Gequält presste ich meine Hände an meine Schläfen. Auf einmal nahm ich ein warmes pulsieren um meinen Hals wahr. Automatisch senkte ich meine linke Hand und umklammerte das Objekt.
Augenblicklich flammte gelb in meiner Sicht auf. "BILL", wimmerte ich leise. Kaum das der Name mir über die Lippen kam, kam das Chaos zum Stillstand.
Langsam lies ich die andere Hand von meinem Kopf sinken, während ich immer noch mit geschlossenen Augen die Fetzen musterte. Das war kein Traum! Das waren meine Erinnerungen! Das war unser Sommer!
Damit schlug ich die Augen auf und fand mich direkt mit Mabel konfrontiert die ihr Gesicht knapp vor meins hielt.
"OMG DIPPER! Du hast mir einen riesen Schrecken eingejagt!" Stürmisch fiel sie mir um den Hals.
"WOAH, Mabel!" Verwirrt wollte ich sie von mir schieben, als ich bemerkte wie fest sie sich in mein Shirt krallte und wie ihre Tränen meine Schulter durchnässten. Also zog ich sie stattdessen fester an mich heran.
Inzwischen standen auch mir die Tränen in den Augen.
Jetzt wo ich mich beruhigt hatte fiel mir alles wieder ein...
Ich wäre beinahe gestorben!
Als meine Schwester sich von mir löste zitterte ich unkontrolliert.
Wenn sie nicht gewesen wäre, wäre ich jetzt tot! Sie schien meine Gedanken zu erraten und nahm sanft meine Hände in ihre.
"Es ist alles gut DipDop. Das Wichtigste ist das es dir gut geht."
Dankbar lächelte ich sie an.
Leise fuhr sie fort. "Aber wir haben ein ganz anderes Problem..."
Sofort verschwand mein Lächeln wieder.
"Du meinst meine Erinnerungen....", hauchte ich angespannt. Bestätigend nickte sie. Irgendetwas hatte nicht gestimmt und stimmte immer noch nicht wieder vollständig. Ich konnte mich an Einzelheiten erinnern und an Bill, doch es fehlten noch zu viele Teile um das Puzzel zusammenzusetzen.
Bei den Gedanken an den Traumdämon, krampfte sich mein Herz zusammen.
Ruckartig riss ich meinen Kopf hoch.
"Bill! Was ist mit Bill? Wo ist er?"
Krampfhaft krallte ich mich in meine Decke.
Ich konnte mich nicht an alles erinnern, aber mein Gefühl sagte mir das etwas schreckliches passiert war.
Mabels Blick bestätigte das nur.
"Ich... Ich erkläre dir das später. Dafür haben wir jetzt keine Zeit. Unsere Gronkels können jede Sekunde wiederkommen und sie dürfen noch nicht wissen, dass du deine Erinnerungen wieder hast oder diese Kette.
Leg dich wieder hin, tu so als würdest du gerade erst erwachen und halte die Kette versteckt. Ich schleich mich raus und morgen reden wir über alles. Bekommst du das hin?"
Mit einem mulmigen Gefühl im Magen nickte ich. Ich wusste nicht was vor sich ging und wieso unsere Gronkels davon nichts wissen durften, aber wenn Mabel es für die beste Lösung hielt dann vertraute ich ihr.
Damit zog ich die Decke wieder bis zum Kinn hoch und Mabel verschwand leise durch die Tür in den Flur. Hoffentlich würde sie mir morgens wirklich alles erklären...
Mabel Pov.:
Es hatte geklappt! OMG ich konnte es nicht glauben! Ich hatte schon fast nicht mehr dran geglaubt, als sich nach einigen Minuten noch nichts getan hatte.
Doch dann war da dieses Leuchten und ... und er hatte inkoherent angefangen zu murmeln. Als er dann hochgeschreckt war,
wäre ich ihm am liebsten sofort um den Hals gefallen. Ich hatte mich gerade so noch zurückhalten können als ich bemerkt hatte das er noch immer nicht ganz da zu sein schien. Die Art wie er ins Nichts gestarrt hatte war beunruhigend. Keine Ahnung was in ihm in dem Moment vorgegangen war, aber wenn das noch länger angehalten hätte, hätte ich das Schlimmste befürchtet.
Doch jetzt war ich nur froh endlich wieder meinen Bruder in den Armen halten zu können. Die Erinnerungen schienen ihn etwas überwältigt zu haben, aber das das Ganze nicht leicht zu verdauen sein würde, war mir klar gewesen.
Das das Erste wonach er fragte Bill war hemmte die Freude. Was sollte ich ihm nur sagen? Ihn jetzt auch noch den Fakt aufzubürgen, dass Bill durch den Dimensionsriss verschwunden war, das er wahrscheinlich nicht zurückkehren konnte und das Gronkel Ford alles darangesetzt hatte das es auch so blieb? Ich brachte es nicht übers Herz ihn noch mehr aufzulasten. Zumindest nicht heute... So vage es ging wimmelte ich ihn ab und verschwand dann schnell aus dem Krankenhaus. Hoffentlich würden wir beide nicht doch noch erwischt werden...
Diese Operation war nur für uns beide bestimmt. Sobald Dipper entlassen wird, würde ihn ihn alles erzählen und dann könnten wir Bill finden!
Das Wiedersehen würde spektakulär werden!
Fröhlich summend schickte ich Pacifica einen Text. 'Mission accomplished. Bin in T-10 bei dir. 😁🥳🌟💫💖💜💙'
Kaum das die Nachricht rausgegangen war, erschien eine Lesebestätigung.
Grinsend steckte ich mein Handy ein und schlenderte zum Auto.
In den letzten Jahren waren wir uns näher gekommen. Sie war um einiges netter und umgänglicher geworden, auch wenn sie ab und zu immernoch ziemlich arrogant rüber kam. Inzwischen sahen wir uns regelmäßig und ich verbrachte mit ihr fast mehr Zeit als mit Candy und Granda. Ihre Luxus Hütte im Wald war zu meinem Zufluchtsort geworden. Zusammen hatten wir schon einige schöne Stunden dort erlebt.
Und genau das war der Ort zu dem ich jetzt unterwegs war. Denn mein Super-Duper-Perfekter Plan beinhaltete auch die perfekte Ausrede. Alle Spuren das ich in der Shack, genauer gesagt im Labor, gewesen war hatte ich beseitigt. Das Einzige was Ford gefunden haben sollte war ein Zettel auf dem stand, dass ich in dieser Situation nicht alleine sein wollte und das ich deshalb zu Pacifica gefahren war. Dieser hatte ich wiederrum zuvor kurz einen Text geschickt, dass sie für mich bürgen sollte falls mein Gronkel auf die dumme Idee kam sie anzurufen auf der Suche nach mir.
É voila! Fertig war der idiotensichere Plan!
Jetzt musste ich nur noch die Nacht bei Paci verbringen und morgen würde ich mich ganz unschuldig mit meinen Gronkels treffen. Breit Grinsend hielt ich auf der Lichtung, die als Parkplatz diente. Überglücklich hüpfte ich den Weg zur Hütte entlang. Das Licht aus dem Inneren beleuchtete sanft die Bäume ringsherum und ich konnte die Musik aus der Küche wahrnehmen. Oh, das würde sicher noch ein toller Abend und morgen würde garantiert ein noch viel besserer Tag werden!
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