
Kapitel 6
Mabel Pov.:
Im Gegensatz zu Stans Zeiten hier unten, sah das Labor wieder belebter aus. Ford hatte gründlich geputzt und entrümpelt, sogar der Fahrstuhl funktionierte wieder einwandfrei. Diese Tatsachen machten mich jedoch noch nervöser. Was wenn er neue Kameras installiert hatte oder Alarmanlagen von denen ich nichts wusste... Wenn das der Fall war hatte ich höchstens 15Minuten Zeit. So lange würde er brauchen um sich eine Mitfahrgelegenheit zu suchen und her zu kommen. Von da aus müsste ich nur unbemerkt an ihm vorbei zu Dipper kommen, was komplizierter werden würde als gesagt... Ach wie wo, ich sollte nicht so pessimistisch denken, das würde schon alles klappen! Endlich öffneten sich die Fahrstuhltüren und ich wagte mich weiter voran. Der Raum war riesig... Wo könnte er die Kette nur versteckt haben... Falls sie überhaupt hier war.
Mir blieb wohl nichts anderes übrig als den ganzen Raum auf den Kopf zu stellen.
Zehn Minuten später hatte ich den ganzen Raum durchsucht und nichts gefunden. Frustriert ließ ich meinen Blick noch einmal über alles schweifen. Ich hatte gewusst, dass es nicht einfach werden würde, aber das war lächerlich. Sein Versteck hatte noch etliche weitere Türen, die wir noch nie zu Gesicht bekommen hatten, ganz zu schweigen von den geheimen Bunkern im Wald und wer weiß was sonst.
Mein Blick blieb an dem riesen Wandteppich von Bill hängen auf dem er die Menschen versklavte. Komisch... Ford hatte nahezu alles was an den Traumdämon erinnerte entsorgt oder weggesperrt, wieso hing dieses scheußliche Teil noch hier?
Mit einem Ruck zog ich es zur Seite.
Laut nieste ich bei der riesigen Staubwolke, die dabei auf mich niederrieselte.
Aber das war es wert, denn hinter dem alten Fetzen kam eine Tresortür zum Vorschein. "Jackpott!" Meine Stimme hallte unangenehm wieder. Schnell inspizierte ich das Schloss. Wie es der Zufall wollte, war es ein Drehschloss und ich hatte ein Stethoskop in meinem Rucksack. Hoffentlich würde das so einfach funktionieren wie im Film, mir lief die Zeit davon. Die Geräusche waren trotz meines Werkzeugs minimal und im Gegensatz zu Dipper war ich nicht besonders geduldig. Deshalb verwarf ich den Plan schnell wieder. Dann eben Plan B wie brutale Kraft. Breit grinsend zog ich die Taschenlampe mit dem Vergrößerungs-/Verkleinerungskristall aus der Tasche.
Sorgfältig zielte ich auf mich und vergrößerte mich. Den Safe dagegen verkleinerte ich etwas sodass ich ihn aus der Wand nehmen konnte.
Und dann riss ich die Tür auf. Es war schwerer als erwartet, aber es funktionierte. Sofort brachte ich alles wieder auf normale Größe und durchsuchte den Safe.
Freudig schrie ich auf als ich tatsächlich die Kette darin fand. Der Einbruch war nicht sinnlos gewesen! Ich konnte Dipper helfen!
Somit lies ich das Chaos, das ich veranstaltet hatte hinter mir und rannte aus dem Labor.
Die Fahrt zum Krankenhaus war holprig. Ich nahm nicht die Hauptstraße sondern einen Waldweg, der mich schneller in die Stadt führte und gleichzeitig vermied ich damit Gronkel Ford zu begegnen, sollte eine Alarmanlage ihn informiert haben. Trotz kleiner Zwischenfälle wie Gnome auf dem Weg, schaffte ich es in Rekordzeit zurück zum Krankenhaus. Das Auto parkte ich im Hinterhof irgendeiner Bar in der Nähe, sodass es nicht von meinen Gronkels gesehen werden konnte, sollten sie rausgehen. ALs ich um die Ecke bog zum Eingang blieb ich abrupt stehen. Direkt davor stand Ford mit seinem Handy in der Hand. Er schien wild darauf rumzutippen und auch wenn ich weit entfernt stand konnte ich einige Wortfetzten die wie Flüche klangen verstehen. Dann herrschte stille, bis plötzlich mein Handy vibrierte. Hastig zog ich es heraus, bevor mein Klingelton laut losgehen konnte und drückte den Anruf weg. Natürlich war es niemand anderes als mein Gronkel der mich anrief und das anscheinend nicht zum ersten Mal. Luftanhaltend schaute ich dabei zu wie er auf eins der Taxis zulief und kurz mit dem Fahrer redete , bevor er einstieg und wegfuhr. Huh, anscheinend hatte ich recht gehabt und es wurde ein stiller Alarm ausgelöst. Wieso er dann aber noch nicht früher zurück gesprintet war, wollte mir jedoch nicht in den Kopf. Egal was der Grund war sein Timing war perfekt. Jetzt war nur noch Stan bei Dipper und um ihn loszuwerden hatte ich den perfekten Plan.
Zielstrebig steuerte ich die Bar an hinter der ich geparkt hatte und trat hinein. Die stickige warme Luft umfing mich sofort und ich musste husten von dem ganzen Rauch. Kritisch ließ ich meinen Blick über die anwesenden Gäste schweifen. Es musste jemand sein den Stan nicht kannte und der zu meinem Plan passte. Nach kurzen überlegen steuerte ich auf einen Mann am Tresen zu, der wahrscheinlich Mitte 30 und kräftig gebaut war. "Halli Hallo!", grüßte ich, während ich mich auf den Barhocker neben ihm fallen ließ. Misstrauisch warf er mir einen Blick zu. "Bist du nicht etwas zu jung für so eine Bar?" Lachen wank ich ab. "Bin gleich wieder weg. Wollte bloß fragen, ob du mir einen Gefallen tun kannst?" "Das kommt drauf an. Was springt für mich raus?", ging er auf mein Angebot sofort ein. Daran hatte ich ausnahmsweise sogar mal gedacht. Anscheinend brachte es wirklich etwas mit Stan abzuhängen. Man lernte alle möglichen Tipps und Tricks, die meisten Illegal natürlich. "Ich geb dir 15$, wenn du bei jemanden anrufst und ihm vorgaukelst, dass du vom Radio bist und er habe die Chance 1000$ zu gewinnen. Musst es dann nur noch etwas ausschmücken und ihm ca. 10 Minuten beschäftigen. Ach und sag am Anfang das der Empfang schlecht ist und er vielleicht wo anders hingehen sollte."
Nach meinen Ausführungen schaute er mich nachdenklich an. Innerlich flehte ich, dass er ja sagte. Ich hatte nicht ewig Zeit und wollte es so schnell wie möglich über die Bühne bringen. Endlich nickte er. "Okay deal, aber du erhöhst auf 20$. Jemanden 10 Minuten hinzuhalten ist echt lang. " Freudig klatschte ich in die Hände, während er sein Handy aus seiner Jacke kramte. "Gut, hier ist das Geld und die Telefonnummer, die du anrufen sollst. Gib mir fünf Minuten Vorsprung, dann kannst du loslegen." Damit sprang ich von dem Hocker auf, bedankte mich nochmal und sprintete aus der Tür.
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