Kapitel 14
Dipper Pov.:
Ich saß nun schon seit einer geschlagenen Stunde bei Pacifica auf der Couch. Der Kaffee den sie gebrüht hatte war schon lange wieder kalt und mein Gedultsfaden war kurz davor zu reißen. Meine Schwester war mit der Blonden in einem der anderen Räume verschwunden vor einiger Zeit. Es war klar das sie versuchte Zeit zu gewinnen. Für mich verschwendete sie diese aber nur. Es war Zeit die ich nicht hatte! Die Bildfetzen die ich vor geschlossenen Augen gesehen hatte, waren nicht länger da, aber verschiedene Gefühle die nicht mir gehörten, verharrten immer noch schwach bei mir. Und sie befanden sich nicht auf der positiven Seite der Dinge. Ich musste herausfinden, was geschehen war und wie ich alles wieder in Ordnung bringen konnte!
Geschirr klapperte in der Küche und flüsternde Stimmen ertönten. Abrupt stand ich auf. Mir meine Tasse vom Tisch schnappend marschierte ich in den angrenzenden Raum. Kaum das ich durch die Tür war knallte ich die Tasse energisch auf den Tresen. Mabel zuckte sichtlich zusammen, aber ich empfand kein Mitleid im Moment. Mir reichte es endgültig. Ich hatte ihr Zeit gegeben sich zu ordnen, doch genug war genug. Ruhiger als ich mich fühlte stellte ich mich ihr gegenüber.
"Mabel, es reicht mit dem Versteckspiel! Sag mir was du weißt!!! Ich hab es satt bevormundet zu werden. Du hast gesehn wozu es geführt hat! Ich dachte du bist auf meiner Seite!"
Meine Stimme war gefährlich leise. Wut, Angst und Verwirrung stellten meine Gedult auf die Probe. Dazu kam der wirre Gefühlmix der nicht mir gehörte. Ich versuchte logisch zu bleiben, aber im Gegensatz zu der Leere die ich in den letzten Wochen gespürt hatte, war ich nun emotional geladen und drohte zu bersten. Tief atmete ich ein, als ich sah wie Mabel schuldig auf den Boden schaute. Sie konnte nichts dafür, versuchte ich mir einzuhämmern, sie wollte auch nur das Beste für mich. Doch meine innere Stimme flüsterte wieder gehässig. Stimmte das wirklich? Sie hatte mich auch belogen und zugesehen wie ich litt. Sie wollte mir trotz allem nicht die Wahrheit erzählen...
Schmerzhaft krallten sich meine Fingernägel in meine Handflächen in dem Versuch meine Gedanken davon abzuhalten tiefer in dieses dunkle Loch zu springen. Endlich machte mein Zwilling ihren Mund auf. "Es tut mir leid... Grunkel Ford hat uns allen das Versprechen abgenommen nie wieder über die Geschehnisse rund um dich zu reden. Du weißt gar nicht wie sehr ich es dir sagen wollte! Aber ich hatte Angst dich noch mehr zu verletzen... Ich will dich doch nur glücklich sehen..." Als sie mich endlich ansah glänzten Tränen in ihren Augen.
Seufzend nahm ich ihre Hände in meine. "Ich bin dir nicht böse, aber bitte füll meine Gedächtnislücken... Du willst mich glücklich sehen? Dann HILF MIR. Egal was kommen wird, wir stehen es gemeinsam durch wie immer!", teilte ich ihr sanft mit, "Mystery-Twins?"
Abwartend streckte ich ihr meine Faust entgegen. Mit einem schwachen Lächeln stieß sie ihre dagegen. "Mystery-Twins!", erwiederte sie, ehe sie mich zurück zur Couch zog, ihr Scrapbook rausholte und begann die Geschehnisse des letzten Sommers vor mir darzulegen.
Nach und nach fügten sich einige wichtige Teile ein. Trotzdem hatte ich das Gefühl wichtige Informationen immer noch zu vermissen. Mit jeder Erinnerung die ich einfügen oder wiedergewinnen konnte, wurden mir die dunklen Ecken in anderen Bereichen bewusst. Nahe des Endes von Mabels Erzählungen fing sie an zu stocken. Sie schien mit sich zu ringen, ihre Unsicherheit war deutlich in ihr Gesicht geschrieben. Ermutigend legte ich ihr meine Hand auf den Arm. Ich musste alle Details kennen, um voranschreiten zu können. Auch die Unangenehmen. Schwach lächelnd erzählte sie von unsere Offensive auf die Pyramide der Angst und was mit Bill geschehen war. Zeitweise stockte sie bei der Erinnerung an meinen beinahe Tod, Tränen in den Augen. Kaum das sie geendet hatte zog ich sie in meine Arme und strich ihr beruhigend über den Rücken. Als würde das ihre Mauern einreißen, krallte sie sich in mein Shirt und fing an hemmungslos zu weinen. All die Sorgen und Angst der letzten Monate schienen in dem Moment aus ihr hervorzubrechen. Hatte sie sich überhaupt Zeit für ihre Gefühle genommen gehabt in all dem Chaos rund um mich? Die ganze Zeit hatte sie so gefasst und fröhlich gewirkt wie immer, aber anscheinend hatte sie alles meinetwegen zurückgehalten, nur um mir ein bisschen Stabilität und Normalität zu geben....
"Oh Mabel...", seufzte ich, "Es ist okay. Lass es raus. Mir geht es gut und ich verspreche dir das ich dich nicht so bald alleine lassen werde."
Endlich schien sie sich zu beruhigen und löste sich von mir. Ihre Augen waren rot vom weinen, trotzdem schaute sie mich stechend an. "Das will ich auch hoffen! Tu ja nie wieder so etwas dummes!"
Mit einer weiteren geschwisterlichen Umarmung beendeten wir das Gespräch und meine Schwester machte sich auf die Suche nach Pacifica, um mit ihr das Abendessen vorzubereiten.
Wieder allein lies ich mich tiefer in die Sofakissen sinken. Gedankenverloren rieb ich meine Schläfen. Es passte alles zusammen und meine Erinnerungen schienen sich mithilfe von Mabel beinahe komplett zu erholen, aber dieses unruhige Gefühl konnte ich nicht loswerden. Irgendetwas wichtiges übersah ich, etwas das den Knoten in meinen Inneren entgültig entwirren konnte.
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*Beep beep* Plot Update!
Die beiden Storylines nähern sich langsam einer Convergenz!
Ich hoffe die Sichtwechsel waren bis jetzt nicht zu verwirrend... Selbst ich musste manchmal doppelt nachschaun wann ich was erwähnt hab. Aber in den mhh wahrscheinlich nächsten 2 oder 3 Kapitel wird sich das wieder parallel einpendeln. Dann haben wir nennen wir es mal die Interdimensionalen Interferenzen überstanden.
Ob das dann auch heißt das sich ebenfalls die Pfade unserer zwei Lovebirds wieder treffen ist aber noch dahingestellt. Es bleibt spannend! ;)
Frage an euch! Habt ihr schon Ideen wie sie Kontakt aufnehmen / ein Portal erschaffen könnten?
Theorien? Ideen? Verschwörungen? Kommentiert!
Ich bin gespannt ;)
Eure Sternenbringerin
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