Kapitel 11
Will Pov.:
Die Sonne war inzwischen unter- und wieder aufgegangen. Doch mein Bruder hatte sich immer noch nicht gerühert. Langsam wurde ich nervös. Den Zauber anzuwenden war sehr dumm gewesen von Bill. Wir waren beide extrem geschwächt und dieser Zauber war zu mächtig gewesen. Ich hatte alles getan was ich konnte nachdem mein Bruder Ohnmächtig geworden war, um zu garantieren dass er es überstand, aber Heilen, vor allem Energie, war nicht mein Spezialgebiet. Ich konnte nur dabei zusehen, wie die Energie des Blonden gefährlich flackerte. Der Zauber war nahezu bis an seinen Core vorgedrungen. Ja, wir waren Wesen aus purer Energie, aber das war genau das Problem. Sollte etwas diese Energie zu stark dezimieren, konnten wir erlöschen. Die ganze Situation war zum heulen. Wäre ich nicht so dumm und so schwach gewesen, hätte Bill mich nicht retten müssen vor den Zwillingen. Das Einzige worüber ich froh sein konnte war der Fakt, dass die Gleefuls anscheinend ihre Suche fürs erste aufgegeben hatten. Weiterhin positiv an der Situation war, dass unsere Energiesequenz nun so niedrig war, dass diese Monster uns nicht tracken konnten.
Trotzdem mussten wir hier weg. Alleine wäre es mir niemals möglich ein Portal zu öffnen und die Gleefuls waren soweit ich wusste die Einzigen die ein funktionierendes Portal hatten in dieser Dimension. Risse waren eine Gegebenheit, aber es war nahezu unmöglich sie zu finden ohne die nötigen Mittel.
Seufzend fokusierte ich mich wieder auf Bill und ließ meine Hand langsam über seinen Kopf und Oberkörper schweifen. Sorgenvoll verzog ich das Gesicht. Sein Energielevel war immer noch gefährlich niedrig. Er regenerierte viel zu langsam. Es schien in und aus Fokus zu flackern, als ob sie trotz seines Zutandes weiterhin in Gebrauch waren. Es quälte mich ihn so zu sehen, doch ich war machtlos. Meine eigenen Reserven waren zu dezimiert und ich war stärker an diesen menschlichen Körper gefesselt als er. Die Jahre in Gefangenschaft unter Ford und den Gleeful Zwillingen hatten mich zu viel gekostet. Wenn ich nie in Reverse Falls gelandet wäre, hätte alles so anders sein können. Wäre ich doch nie von Bill getrennt worden... All die verlorenen Jahrhunderte... Und jetzt? Kaum das ich ihn wiedersah, war ich wieder kurz davor ihn zu verlieren und das nur weil ich immer noch so nutzlos war. Wieder hatte er sich für mich in Gefahr begeben...
Tränen rannen mir über die Wangen und ich wischte sie wütend weg. Diemal nicht! Ich war wieder frei dank Bill. Ich hatte meinen Bruder wieder und ich würde ihn nicht sterben lassen! Ich konnte alles zum Guten wenden! Für ihn! Zum ersten Mal würde ich die Initiative ergreifen müssen. Zitternd stieß ich meinen Atem aus. Doch wo sollte ich nur beginnen? Nachdenklich schaute ich mich um. Mein Blick blieb an dem immer dunkler werdenden Himmel hängen, der nahezu vollständig von Wolken bedeckt war. Es würde bald regnen. Als erstes brauchten wir also einen Unterschlupf. Unsere menschlichen Körper würden Nahrung brauche in naher Zukunft, vor allem da wir beide sehr niedrige Energielevel hatten. Ich spürte regelrecht, wie meine innere Flamme nur schwach glomm vor Erschöpfung. Mein Fokus richtete sich auf meinen auf der Flucht verletzten Knöchel. Entschlossen legte ich Bill vorsichtig komplett auf dem Boden ab und stand auf, meinen Fuß zaghaft belastend. Meine Augen fest zusammengepresst bereitete ich mich auf den Schmerz vor. Nur um überrascht aufzuatmen als er ausblieb. Ein erleichtertes Lächeln schlich sich auf mein Gesicht bei der Erkenntnis, dass meine Magie mich schon automatisch geheilt hatte. Es war so lange her das ich sie hatte frei und instinktiv hatte nutzen können... Schnell schüttelte ich meinen blauen Haarschopf. Nope, ich sollte besser nicht über die letzten Jahrzehnte nachdenken.
Neuen Mut fassend hiefte ich Bill hoch. Seinen Arm über meine Schultern gelegt, sodass ich ihn mit meinem andren Arm um den Rücken fassend halbergs tragen konnte. Jedoch war ich immer noch schwächer und auch ein paar cm kleiner als mein Bruder, was das Ganze sicher doch eher einem Schleifen gleichstellte. Doch ich schaffte es uns in eine kleine Felsspalte zu befördern, die uns etwas Schutz geben würde. Ein Schritt nach dem anderen. Auch diese missliche Lage würden wir überstehen. Ich musste nur durchhalten bis Bill wieder zu sich kam, dann würde alle gut werden...
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro