Warum kümmert er sich so sehr um sie und war nicht, wie der Rest, total abgeneigt von ihr?

Am nächsten Tag

Nervös eilte Evie durch die Gänge. Sie hatte verschlafen. Ganze zwei Stunden. So etwas war ihr noch nie passiert. Sie war zwar keine totale Musterschülerin, aber zu spät war sie noch nie gekommen. Und dann auch noch ganze zwei Stunden. Schrecklich. Noch dazu hatte sie jetzt Verteidigung gegen die dunklen Künste bei Professor Lupin. Nach seinem gestrigen Angebot und der Tatsache, dass er immer so freundlich zu ihr war, wollte sie nicht, dass er schlecht von ihr dachte.

Endlich hatte sie die Tür des Klassenzimmers erreicht. Doch Evie zögerte. Vielleicht könnte sie auch zu Madam Pomfrey gehen und sich krankmelden. Allerdings würde sie dann nichts des Unterrichts mitbekommen, da es vermutlich keinen gab der sie freiwillig besuchte. Und dadurch wiederrum würde sie noch schlechter in der Schule werden, als sie eh schon war. Dieses Risiko wolllte sie nicht eingehen. Also trat sie einen immer noch etwas zögerlichen, aber entschlosseneren Schritt nach vorne. Kurz darauf ertönte auch schon ein zaghaftes Klopfen. Und bevor Evie ihre Hand auf die Türklinke legen konnte, flog die Tür auch schon von selbst auf. 'Naja nicht kompeltt von selbst, immerhin wurde Magie benutzt, um sie zu öffnen. Allerdigs hatte niemand..... '

Irritiert von ihrem Gedankengang schüttelte Evie ihren Kopf und trat ein. Trotz der Tatsache, dass ihr die Situation ziemlich unangenehm war, versuchte Evie sich nichts anmerken zu lassen und ging erhobenen Hauptes zu ihrem Sitzplatz. Währenddessen konnte sie spüren, wie alle Blicke auf ihr lagen. Auch Professor Lupins Blicke nahm sie wahr, wie sie jeden ihrer Schritte aufmerksam verfolgten. Aber sie waren nicht wie die Blicke ihrer Mitschüler oder der Leute, die sie auf der Straße erkannten. Sie waren nicht misstrauisch oder argwöhnisch, mehr interresiert, fast schon etwas verwirrt. Aber so genau konnte Evie seinen Gesichtsausdruck nicht deuten.

Langsam lies sie sich auf ihrem Platz nieder und sie konnte förmlich spüren, wie alle Blicke zu Professor Lupin wanderten und ihre Mitschüler sich schon förmlich darauf freuten, mitansehen zu konnen, wie sie vor allen zur Schnecke gemacht wird. Doch zu deren Enttäuschung antwortete Lupin nur mit einem knappen: "Miss Black, kommen sie bitte nach dem Unterricht zu mir." Danach fuhr er ganz normal mit dem Unterricht fort und langsam begann jeder sich wieder dem Unterricht zu widmen. Doch Evie selbst konnte sich nur schwer auf die Worte des Professors konzentrieren. Immer wieder musste sie darüber nachdenken, was wohl nach dem Unterricht auf sie zukam und warum der Professor so nett zu ihr war. Doch so sehr sie auch darüber nachdachte, ihr fiel keine sinnvolle Antwort ein. Natürlich gab es auch noch andere Lehrer, die sie nicht vor versammelter Klasse gedemütigt hätten, aber diese hätten das höchstens Anstandshalber getan und hätten sich sicherlich nicht die Mühe gemacht, sich um ihr Abendessen zu kümmern. Ganz zu schweigen davon, ihre Freizeit zu opfern, um ihr Nachhilfe zu geben. Also warum tat er das? Gab es da etwas, von dem sie nichts wusste? Und wenn ja, was war das?

Plötzlich wurde sie von einem lauten Knall, aus ihren Gedanken gerissen. Einer ihrer Mitschüler hatte beim Aufstehen seinen Stuhl umgeworfen. Scheinbar war die Stunde schon um. Das war einerseits gut, da sie den Ende ihres Schultages näher kam. Andererseits stand ihr nun das Gespräch mit Professor Lupin bevor und Evie war sich immernoch nicht sicher, was sie erwartete. "Nun Miss Black, ich bin sicher, dass sie einen driftigen Grund für ihre Verspätung haben."