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Die Karte lügt nie

Evie war sich zwar noch unsicher, wie das ganze Werwolfsding funktionierte, doch ihres Wissens nach müsste er ihre Anwesenheit spüren, riechen.

Seine Anwesenheit machte sie jedenfalls eindeutig nervös, aber gleichzeitig auch aufgeregt. Angespannt, doch zugleich irgendwie erfreut? Es war zumindest kein negatives Gefühl, wohl eher positiv.

'Wieso musst alles immer so verdammt kompliziert sein?'
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Harry Potter trat erneut auf den dunklen Korridor, hinter ihm fiel laut die Tür zu Remus Lupins Klassenzimmer ins Schloss. Der Ältere hatte sie geschickt aus der Situation mit Snape befreit und Harry anschließend gebeten noch einen Moment mit ihm reden zu können, wobei dem jungen Gryffindor die deutliche Anspannung des Professors nicht entging.

Ein mulmiges Gefühl hatte sich schleichend in seinem Magen ausgebreitet. Im Laufe des Schuljahres hatte er eine wahrlich gute Bindung zu Remus aufgebaut, eine wie er nur zu den wenigen Erwachsenen in seinem Bekanntenkreis hatte, vielleicht sogar zu keinem anderem.
Vielleicht lag es an der Tatsache, dass er einer der besten Freunde seiner beiden Elternteile gewesen war.

In den seltenen, sehr besonderen und nicht nur für Harry emotionalen Momenten, wenn Remus von ihnen erzählte, hatte der Gryffindor das Gefühl, Lily und James Potter ein kleines Stückchen näher kommen zu können.

Er war Remus wahrhaftig sehr dankbar, nicht nur für die gemeinsamen Erinnerungen an seine verstorbenen Eltern, sondern auch für den Glauben in ihn. Der Professor hatte ihm Monate lang mit dem erfolgreichen Erschaffen des Patronus-Zaubers geholfen und nicht einmal bei Harrys vielen Misserfolgen an ihm und seinen Fähigkeiten gezweifelt.

Und nun hatte der junge Potter Sorge seinen gemochten Professor verärgert oder gar enttäuscht zu haben. Nachdem er verwundert festgestellt hatte, dass Remus - ‚wie um Merlins Bart' auch immer - über die Funktionsweise und den Inhalt der Karte Bescheid wusste, hatte er ihm von dem Grund seiner nächtlichen Wanderung erzählt. Von Peter Pettigrew und seinem Namen auf der Karte.

„Die Karte irrt sich nie"
„Die Karte lügt nicht"
Lupins Worte hallten noch verheißungsvoll in dem Kopf des jungen Zauberers nach.
Es ergab keinen Sinn für ihn. ‚Wie konnte die Karte einen doch toten Mann anzeigen, wenn sich diese gleichzeitig nie irren würde?'

Doch Harry war nicht der Einzige der beiden Zauberer, der von den neusten Geschehnissen aus der Fassung gebracht war. Er hatte die steigende Verwirrung deutlich auf dem Gesicht des Professors beobachten können. Als er sein Klassenzimmer verlassen hatte, war Lupin seiner Meinung nach äußerst in Unruhe versetzt. ,Warum auch immer?' Es erschien Harry tatsächlich schon beinahe nach einer Überreaktion.

Nervös schlich der Auserwählte den stockdunklen Korridor hinunter. Nachdem er nun wusste das Snape durch das Schulhaus patrouilliert, wollte Harry keine weiteren Risiken eingehen. Denn auch wenn er keine Angst vor dem Zaubertränkemeister hatte, war ihm zugleich durchaus bewusst wie sehr ihm Snape das Leben erschweren konnte.

Auch ohne Licht fand Potter seinen Weg durch das Schloss, wenn auch deutlich langsamer.

Plötzlich vernahm er ein weiteres paar Schritte auf dem harten Steinboden. Hastig schob sich Harry hinter eine der massiven Steinsäulen, grade so schmal genug um sich dahinter zu verstecken.
Angespannt lauschte er in die Stille hinein. Die Schritte kamen näher, eilig schnitten sie verheißungsvoll durch die Stille.

,Das ist auf keinen Fall ein Professor'

Dennoch verweilte Harry in seiner Position, denn selbst manch einem Schüler wollte er nicht begegnen.

Er zog die Luft ein. Die Schritte waren mittlerweile in direkter Nähe.
Und dann sollte sich seine Vermutung
bestätigen: ein schwarzer Schülerumhang wehte um die Ecke, in dunklem langen Haar blitzen weiße Strähnen im Mondlicht auf.

Erleichtert stieß er die Luft aus, es war nicht nur kein Professor, sondern zudem auch noch eine Schülerin die er fast schon als Freundin bezeichnen würde.

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Verwirrt blieb Evie zurück. Sie hatte auf dem Rückweg noch einen Schlenker zu den Toiletten gemacht und war daraufhin prompt Harry Potter über den Weg gelaufen. Anschließend hatten sie eine kurze Auseinandersetzung im Flüsterton gehabt, bei welcher Evie Harry für das Verlieren der Karte gerügt hatte und Harry Evie wiederum über die neusten Ereignisse und das Gespräch mit Lupin über Peter Pettigrew aufgeklärt hatte.

Danach hatte Harry sich verabschiedet, jedoch nicht bevor er ihr versichert hatte morgen weiterzureden. Vermutlich weil Harry ganz genau wusste, das Evie das Rätsel um Sirius Black genauso sehr lösen wollte wie er. Sie beide hatten den Wunsch nach Antworten, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.

Doch nun stand Evie Black in einem dunklen, verlassenen Korridor und konnte nur daran denken wie sich Remus jetzt wohl fühlen musste. Peter Pettigrew war einer seiner engsten Freunde. Ein totgeglaubter Freund. Doch nun sollte er wieder am Leben sein und dann auch noch in Hogwarts? ,Das muss verdammt schwer für ihn sein.'

Lange ließ Evie die Gedanken in ihrem Kopf kreisen, bevor sie letztendlich eine Entscheidung fällte und in die entgegengesetzte Richtung wieder loslief.

Nur wenige Minuten später stand die junge Schülerin vor der robusten und alten Holztür, wie sie es schon so oft getan hatte.

Doch dieses Mal zögerte sie. Plötzlich war sie sich nicht mehr so sicher. Nach all den letzten Tagen wusste Evie nicht, ob ihre Anwesenheit überhaupt erwünscht wäre.

Aber letztendlich fasste sie dennoch ihren Mut zusammen und klopfte kurz entschlossen an der Klassenzimmertür.

Vielleicht ist er ja auch gar nicht mehr wach', dachte sich Black, während sie nervös vor der Tür wartete.

Vielleicht ist er schon hinten in seinen Gemächern und hört mich nicht mehr'

Sie nahm ihre Vermutung als bestätigt, als sich auch nach einigen Momenten nichts hinter der Tür regte.

Von ihrer Hoffnung und Mut verlassen, ließ die Zauberin von der Tür ab, drehte sich in Richtung der Schlossgänge zu und begann erste Schritte zu ihrem Gemach zu tun.

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Remus Lupin hatte Evies Kommen schon lange bevor sie vor seiner Tür stand wahrgenommen. Dennoch hatte er sich nicht dazu aufraffen können sich zu bewegen. Wie versteinert saß er auf einem der Stühle seines Klassenzimmers und starrt vor sich in die Leere.

‚Peter Pettigrew lebt' , hallte es immer wieder erneut in seinem Kopf.

‚Er musste es tun. Die Karte irrt sich nie!',
Und obwohl er das wusste, obwohl er den verheißungsvollen Namen selbst auf ihrer Karte gesehen hatte, der Karte die er selbst damals mit seinen Freunden erschaffen hatte, könnte er es nur schwer verarbeiten, überhaupt glauben.

Die Fakten, sein Glauben, alles sah plötzlich völlig anders aus. Seine komplette eigene Wahrheit, war vermutlich gar nicht so wahr. Vermutlich war sie sogar völlig falsch.

Das zu verarbeiten, zu verstehen dass er Jahre lang an eine falsche Wahrheit geglaubt hatte, an eine falsche Schuld, das war alles andere als einfach.

Denn Remus war kein Troll, es hatte zwar seine Zeit gedauert, doch ihm wahr durchaus bewusst geworden was wohl hinter Peter Pettigrews Überleben und Sirius behaupteter Unschuld steckte.

Jahre, ja fast schon Jahrzehnte hatte er an die Schuld seines Freundes Sirius Black geglaubt, obwohl er es immer nur schwer glauben könnte, hatte er mehr an die Indizien für den Verrat der Potters und den Mord der Muggel geglaubt als an die Aussagen seines Freundes.

Denn mehr als lediglich Indizien waren es nicht. Nur Anzeichen eines Beweises, einer Schuld. Von Peter Pettigrew erschaffen und inszenierte, um Sirius als Schuldigen darzustellen.

‚Ich hätte es wissen müssen, Sirius hätte die Lily und James niemals verraten.'

Schuld, gleichermaßen wie Fassungslosigkeit ummantelte den Werwolf.

Und dann kam Wut dazu.
Unendlich Wut auf Peter, wie er nicht nur die Potters, sondern auch Sirius so hintergehen konnte.
Wut auf alle anderen, die Sirius für ein falsches Verbrechen zu elendigen Qualen verurteilt hatten.
Wut, weil zwei seiner besten Freunde sterben mussten.
Und besonders Wut auf sich selbst, weil er sich trügen hatte lassen, obwohl er es hätte besser wissen müssen als alle anderen.

Von seinem Gefühlen übermannt, griff er nach dem gläsernen Tintenfass und donnerte es gegen die nächstbeste Wand.

Er war so unendlich sauer, so unendlich verletzt und Merlin, er fühlte sich so unendlich alleine und einsam.

Und er hörte das Klopfen, natürlich tat er das. Und er konnte sie riechen, wusste genau dass es Evie war die vor der Tür stand.

Doch es war als hätte jemand mit einem „Petrificus Totalus" belegt, als wäre sein Körper von dem Ganzkörperklammer-zauber gefangen und er konnte sich nicht regen.

Und er hörte wie sie seufzte, anschließend wie sich ihre Schritte entfernten und es zerriss ihm Herz und Seele.

Er wünsche sich nichts mehr als sie in seine Arme schließen zu können. Ihr von seinen Sorgen zu erzählen und diese Ruhe und Sicherheit zu spüren, welche nur Evie ihm schenken könnte.

Doch die Dinge waren kompliziert.

Und ein weiteres Tintenfass flog.

Und danach waren es nur noch Tränen die flossen.

Auf beiden Seiten der Tür.

12/07/2022

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