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20. Kapitel | Ausrutscher

And you're the only place that feels like home


Stegi wachte so spät auf, dass das bisschen an Schlafrythmus, was er sich in der Woche angewöhnt hatte, sofort wieder zerstört wurde, gähnte und drehte sich in seinem Bett um, um nochmal die Augen zu schließen. Es war Samstag, es war Wochenende, er hatte alle Zeit der Welt, die ganzen verlorenen Stunden Schlaf aufzuholen.

Hätte er jedenfalls gehabt – wenn sein Handy nicht genau in diesem Moment vibriert hätte. Genervt verfluchte Stegi die App, die dafür verantwortlich war, tastete nach seinem Smartphone und warf einen Blick auf den Bildschirm. Eine Nachricht von Tim.

11:58 Hättest du heute Zeit?

12:00 Ab heute Nachmittag. Lass mich schlafen.

Mit dieser Nachricht legte er das Handy beiseite. Noch eine Nachricht, nur Sekunden später. Er seufzte.

12:01 Du hast schon den halben Tag verschlafen.

12:02 Nein, die ersten drei Stunden des Tages war ich wach.

12:02 „Du hast schon 9/24 des Tages verschlafen" hört sich aber scheiße an.

12:03 Schreib mir in drei Stunden nochmal, dann passt's.

12:03 Bitte. Rette mich. Meine Tante ist hier.

Stegi runzelte die Stirn und setzte sich etwas auf. Tim hatte nie etwas von einer Tante erzählt – irgendwie war er automatisch davon ausgegangen, dass er einfach keine hatte. Auf der anderen Seite hatte auch Stegi viel Familie, die er alle Jubeljahre mal sah, und sie waren irgendwie über ganz Deutschland verstreut und trafen daher fast nie zusammen. Auch, wenn er sie gerne öfter gesehen hätte.

12:04 Tante?

12:05 Einmal alle zwei Jahre kommt sie her und will irgendwas mit uns unternehmen, weil sie ihre Familie ja so liebt
12:05 Es ist die Hölle.

12:06 Was wollt ihr unternehmen?

12:06 EISLAUFEN
12:07 Manchmal hasse ich mein Leben wirklich.

12:07 Wie schwul. ;)

12:07 ........
12:08 Manchmal hasse ich auch dich wirklich.
12:08 Kommst du mit? Alleine halte ich das nicht aus.

Hm. Sollte er mitkommen? Schaden konnte es auf jeden Fall nicht. Auch, wenn er Eislaufen hasste. Und es nicht konnte. Und Tims Worte danach klangen, dass seine Tante ein wirklich unglaublich anstrengender Mensch war.

12:09 Bezahlst du den Kaffee?

12:09 Ja.

12:10 Dann komme ich mit.

12:10 Ehrlich?

Stegi seufzte, wühlte sich aus der Bettdecke und stand mit dem Handy in der Hand auf.

12:11 Einschlafen kann ich jetzt eh nicht mehr.

~ * ~

Als Tims Tante Stegi die Tür aufmachte, schlug ihm eine Duftwolke entgegen, und sie sah ihn trotz seines leicht angeekelten Gesichtsausdrucks mit einem strahlenden Lächeln an. „Oh, bist du einer von Tims Freunden? Fabian, richtig?" Und mit diesen Worten schien sie es für nötig zu halten, ihn zu umarmen. „Hast dich ganz schön verändert in den letzten paar Jahren, Pubertät, richtig? Ach, ihr werdet alle so schnell groß..."

Stegi befreite sich aus ihrer Umarmung. „Ich bin Stegi", stellte er sich vor. „Nicht Fabian."

„Ach ja, habe mich schon gewundert, aber du siehst ihm ja auch wirklich ähnlich!" (Eine Tatsache, der Stegi nicht wirklich zustimmen konnte.) „Komm doch rein, Tim sitzt schon im Wohnzimmer. Hast du warme Sachen dabei?"

Er nickte, trat in den Flur und packte Jacke und Schuhe an den üblichen Platz. Dann ging er hinter Tims Tante ins Wohnzimmer. „Tim!", kündigte sie an, „Ein Freund von dir."

Tim grinste ihn vom Sofa aus an und rückte ein bisschen zur Seite, um Platz für Stegi zu machen. Es war die gesamte Familie im Raum versammelt, obwohl das nicht besonders viele Leute waren – Tims Mutter, heute in Jeans und Pullover, seine Tante und Max sowie ein Stegi fremdes Mädchen in Max' Alter.

„Sein Date?", flüsterte er Tim zu und sah dabei zu den beiden herüber.

„Er behauptet, sie wären nur befreundet", meinte der.

„Befreundet? Pass auf, ehe du dich versiehst, ist er mit ihr nach Amerika durchgebrannt."

„Genau", schaltete sich jetzt auch Tims Mutter ein, die ihnen anscheinend zugehört hatte. „Wenn Tim schon nie ein Mädchen mit nach Hause bringt, muss das eben Max übernehmen, richtig?"

„Mama!", beschwerte Max sich und Stegi warf Tim einen Blick zu, der nur mit den Augen rollte. Wie oft er den Spruch wohl schon zu hören bekommen hatte?

„Jetzt, wo wir alle hier versammelt sind", wechselte Stegi das Thema. „Vielleicht können wir ja losgehen? Wir gehen bestimmt nicht hier in eurem Wohnzimmer Schlittschuh laufen."

Taten sie nicht. Sie fuhren mit der U-Bahn zum Eislaufstadion, und als Stegi in seinem Rucksack nach Geld suchte, um seinen Eintritt zu bezahlen, wehrte Tims Mutter das entschieden ab und bezahlte für ihn mit. Max und seine Freundin (Ida, soweit er das richtig mitbekommen hatte) flüchteten sofort aufs Eis, während Tims Tante und seine Mutter erstmal zur Tribüne liefen.

Stegi balancierte auf den Schlittschuhen in Richtung Kiosk (auf den Dingern außerhalb des Eises Gleichgewicht zu halten, war schon schwer genug) und drehte sich zu Tim um. „Kaufst du mir meinen Kaffee, den du mir versprochen hast?"

„Aber selbstverständlich." Tim sah ein kleines bisschen eleganter aus, knickte aber auch einmal seitlich weg und stützte sich gerade noch an der Glaswand ab, die die Eisfläche umgrenzte. „Wie viel kosten die denn?"

„Eins Fünfzig."

„Geht ja noch." Er bestellte einen Kaffee und schob dem Mitarbeiter das Geld hin. „Hier."

„Danke", murmelte Stegi. „Das letzte Mal Eislaufen war ich in der fünften Klasse. Wegen einem Schulausflug."

„Oh, wie war's?"

„Ganz lustig, bis mein damaliger bester Freund ausgerutscht ist und sich den Knöchel verstaucht hat."

„Oh. Tut mir leid für ihn." Tim ließ sich unten auf die Tribüne sinken.

Schnell folgte Stegi ihm und setzte sich auf den Platz neben ihm. „Muss es nicht. Er ist ein Arsch."

Tim zog eine Augenbraue hoch, ließ das aber ansonsten unkommentiert. „Hoffen wir mal, dass das kein schlechtes Omen ist, ich stand nämlich auch seit vier Jahren oder so nicht mehr auf dem Eis."

„Auch Schulausflug?"

„Ja. Aber ohne weitere Katastrophen. Trink mal schnell, ich will mich auf die Fresse legen."

Lachend nahm Stegi noch einen Schluck und beobachtete die Leute auf dem Eis. Es war leer, was mit Sicherheit an der Uhrzeit lag, aber auch daran, dass die Temperatur seit Tagen das erste Mal auf über 16 Grad geklettert war und es den ganzen Nachmittag über nicht regnen sollte. Letzteres war aber auch gut – Die Eisfläche war immerhin nicht überdacht.

Max und Ida waren irgendwo hinten rechts und während Ida wirklich gut war, sah Max eher gequält dabei aus, sein Gleichgewicht zu halten. Sie drehte sich um und fuhr rückwärts, dabei schien sie sich über ihn lustig zu machen, und als Max versuchte, zu beschleunigen, rutschte er aus. Stegi grinste. „So schwer kann das aber nicht sein, oder?", murmelte er und trank einen großen Schluck Kaffee. „Ich meine, wenn selbst seine Freundin das kann..."

Als der Kaffee leer war, machte er sich gemeinsam mit Tim auf den Weg zu der Eisfläche. Vorsichtig balancierte er sich aus, griff mit einer Hand nach der Stange an der Bande und fuhr darauf gestützt ein bisschen von der Tür weg.

Das Gefühl war mehr als nur merkwürdig. An sich war es doch gar nicht so viel anders als stehen, richtig? Nur auf Kufen. Und auf Eis. Er fühlte sich gerade ein wenig, als wäre er Jahre zurückgefallen und wäre wieder bei seinen ersten Gehversuchen. (Er wusste schon, warum er jahrelang nicht eislaufen gewesen war.)

Tim machte ein paar erste, ungeschickte Fahrversuche. Er rutschte zur Seite, hielt sich an der Bande fest und rutschte trotzdem weiter vor, konnte sich gerade noch aufrichten. „Wenn du sagst, das kann nicht so schwer sein, fang doch mal an."

„Wie du meinst." Grinsend fuhr Stegi ein Stück vor. Es lief sogar ganz gut, er war langsam, aber er fiel nicht um – Bis irgendjemand einen halben Meter vor ihm vorbeischoss, er die Konzentration verlor und ausrutschte.

„Einfach, ja?"

„Es wäre gut gelaufen", brummte Stegi. „Ohne diesen Rowdy."

„Es ist ein Eislaufstadion, was hast du erwartet?"

„Eine Ecke für die kleinen Kinder zum Üben." Vorsichtig versuchte Stegi, aufzustehen, rutschte dabei aber sofort wieder weg. „Ich komm nicht hoch."

Natürlich verbrachte Tim erstmal ordentlich Zeit damit, ihn auszulachen – Wofür hatte man nochmal Freunde?, fragte Stegi sich unwillkürlich –, fuhr dann aber doch in Zeitlupe zu ihm und griff nach Stegis Hand, um ihn hochzuziehen. „Aber häng dich nicht mit vollem Gewicht rein. Dann falle ich gleich mit um."

Stegi legte als logische Folge darauf seine ganze Kraft darein, sich hochzuziehen, und lachte dabei.

„Nicht dein Ernst", murmelte Tim, der noch in derselben Sekunde das Gleichgewicht verlor und auf dem Eis landete. „Du weißt schon, dass wir jetzt beide nicht mehr aufstehen können?"

„Max rettet uns bestimmt."

„Max ist komplett auf der anderen Seite."

„Hm. Wir könnten schreien, um ihn auf uns aufmerksam zu machen." Stegi stützte sich mit den Ellbogen auf und kam so wenigstens mit dem Oberkörper hoch. „Oder wir helfen uns einfach selbst." Schnell, bevor er es sich anders überlegen konnte, kam er wieder auf die Beine, stolperte, fiel fast wieder hin und rettete sich im letzten Moment, in dem er sich nach hinten lehnte. Mit ausgebreiteten Armen und langsam wieder auf dem Weg Richtung Bande warf er Tim über die Schulter einen Blick zu. Sein Freund stand wesentlich langsamer und vorsichtiger wieder auf. „Nenn' mich...", begann Stegi. „Äh... Namen von irgendeinem berühmten Eishockeyspieler oder so?"

„Kenn ich alle nicht."

„Ich auch nicht, ich kenne nur ein paar Eishockeymannschaften vom Namen her."

Tim erreichte neben ihm den Rand. „Woher das?"

„Viel umziehen, Radio, das Verdrängen wichtiger Informationen aus meinem Gehirn... Und manchmal sind die Namen halt einfach witzig. Es gibt zum Beispiel die Ice Aliens. Oder die Eislöwen und die Fishtown Pinguins. Und die Eispiraten, die Eisbären Bremerhaven und die Revierlöwen. Weiß auch nicht, was die alle mit Tieren haben."

„Oder Aliens."

„Oder Piraten." Stegi ließ die Stange los. „Muss irgendeine Verschwörung hinter stecken."

„Die Eisbären Bremerhaven sind übrigens ein Basketballverein, die klingen nur nach Eishockey. Sind aber noch halbwegs okay vom Namen, wenn man sich mal ratiopharm ulm und so anschaut."

„Gibt's auch die Deutsche Bank Berlin?", fragte Stegi grinsend und fuhr – diesmal noch langsamer – ein paar Meter.

„Ne, die Deutsche Bank ist Frankfurt, glaube ich."

Lachend kam Stegi zum Stehen. „Nicht dein Ernst."

„Sehr wohl mein Ernst."

„Verrückt." Und wieder anfahren. Langsam gewöhnte er sich daran. „Komm mit, wir üben ein bisschen!"

„Bitte nicht", seufzte Tim.

Stegi ließ todesmutig die Stange zu seiner Rechten los und fuhr nach vorne. Es war ein wenig wacklig, und er hatte ernsthaft Schwierigkeiten, vernünftig zu lenken, aber ansonsten... Es funktionierte. „Gut" wäre vielleicht übertrieben gewesen, aber er schaffte es, zu fahren, ohne sofort wieder umzukippen. „Geht doch."

„Geht doch?" Kopfschüttelnd folgte Tim ihm zögerlich etwas in das Innere der Eisfläche. Es war wirklich ziemlich leer – Bloß der Mann, der Stegi vorhin fast umgefahren hätte, raste in regelmäßigen Abständen an ihnen vorbei. „Na ja."

Er grinste. „Du stehst, ist doch schon mal etwas."

„Es könnte gerne etwas mehr sein."

„Komm schon, es ist besser als nichts." Schnell glich Stegi sein Gewicht ein wenig zur Seite aus, als der Mann wieder vorbeifuhr. „Der meint's ernst, was? Aber ist wirklich alles nur eine Frage der Übung. Ich muss bloß wieder reinkommen."

„Das ist nur eine nervige Angelegenheit."

Er zuckte mit den Schultern. „Finn hat sich damals den Knöchel verstaucht, als er versucht hat, sich zu drehen. So was, was die Leute machen, die das hier ernsthaft können. Meinst du, ich kann das besser als er damals?"

„Versuch's am besten nicht. Ich werde nicht mit dir ins Krankenhaus fahren."

„Wir waren damals zehn Jahre alt. Glaubst du wirklich, ich würde mir jetzt ernsthaft was tun?"

Tim zog eine Augenbraue hoch und musterte ihn kritisch. „Ja."

„Idiot. Aber ich erwarte übrigens, dass du dich um mich sorgst, wenn" – er wandte sich demonstrativ ab und fuhr ein bisschen von seinem Freund weg – „mir dabei irgendwas passieren sollte."

„Und ich dachte, ‚Aus Fehlern lernt man' gilt auch für die Fehler deiner Freunde."

„Nein", meinte Stegi. „Und wir waren damals wirklich viel kleiner als jetzt. Das muss doch klappen."

„Weißt du denn, wie sowas geht?"

„Natürlich nicht. Darum probiere ich es ja aus."

„Du bist verrückt."

„Ach was", lachte er und wandte den Kopf nach hinten, um Tim ansehen zu können. Sein Freund fuhr ganz in seiner Nähe, hing aber ein bisschen zurück. „Pass auf."

Schnell glitt sein Blick zur Seite, wo Ida und Max waren. Vielleicht machte sie ja irgendwas in die Richtung und er könnte abschauen, wie das eigentlich ging? Tat sie aber nicht. Natürlich. Dann eben so, auch, wenn er absolut keine Ahnung hatte, wie das gehen sollte.

Weil er nicht vorhatte, sich direkt hinzulegen, entschied er statt etwas wirklich Schwierigem einfach nur eine schnelle Drehung zu versuchen. Vermutlich fiel das nicht unter die Definition von Pirouette, aber das würde Tim eh nicht auffallen.

Für ein paar Momente funktionierte das ganz gut. Er drehte sich, er kippte nicht um, er wurde schneller – und dann verlor er das Gleichgewicht und stürzte komplett zur Seite. Tim hatte gerade in letzter Sekunde noch nach seinem Arm gegriffen und war jetzt selbst am Taumeln. „Was habe ich dir gesagt?"

„Wofür habe ich denn dich?", grinste Stegi und stand inzwischen auch wieder halbwegs gerade. Lachend hielt er sich immer noch ein wenig an Tim fest. „Meinen Ritter in nicht ganz so strahlender Rüstung?"

„Ich hasse dich."

„Immer gerne." Er sah nach oben – was musste Tim auch größer sein als er? – und ließ seinen Arm los.

„Warum nicht ganz so strahlende Rüstung?"

„Schau dir deine Jacke an, Timmi. Die ist dir zu groß."

„Nur, weil sonst die Ärmel nicht passen."

„First World Problems auf höchstem Niveau." Augenrollend streckte Stegi sich etwas nach oben. „Wie auch immer, vielen Dank, dass du mich trotz deiner nicht ganz so strahlenden Rüstung gerettet hast." Er lehnte sich etwas nach vorne, zögerte für einen Moment und küsste ihn dann schnell auf die Wange, ehe er ein paar Schritte wegfuhr. „Ich hätte dich ja umarmt", murmelte er und senkte den Blick, „Aber dann wären wir nur wieder umgekippt."

Ein Lachen von Tim. „Du bist verrückt."

„Das hast du schon mal gesagt." Langsam fühlte er sich auf dem Eis ein wenig unwohl, und sein Herz klopfte noch ungewöhnlich schnell von diesem Fast-Unfall. „Ich muss hier runter. Wir könnten... Was essen – Zum Beispiel?"

„Klar", antwortete Tim nach ein paar Sekunden Stille. „Warum nicht?"


Hach ja, die Songzitate werden langsam auch immer mehr random und beziehen sich mehr auf die Freundschaft der beiden als auf das tatsächliche Kapitel, haha. Das wird in den nächsten Kapiteln besser. Wirklich. Die haben nämlich sogar Plot ;P

(Stay tuned!)

(Songzitat: Fall Out Boy - I Slept With Someone In Fall Out Boy And All I Got Was This Stupid Song Written About Me)

(Und nein, der Titel ist nicht der Grund, dass ich dieses Lied ausgesucht hab, okay? Nur 'n bisschen.)

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