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17. Kapitel | Scheiße Tanzen

Was das auch ist zwischen uns beiden, im Morgengrauen ist es vorbei


„Heute Abend läuft Ratatouille im Fernsehen, kommst du vorbei?", hatte Tim Stegi nach der Schule geschrieben und aus genau diesem Grund klingelte er jetzt bei ihm an der Haustür, seinen Rucksack über der Schulter, weil er entschieden hatte, nach Ende des Films nicht mehr nach Hause zu fahren, sondern einfach nochmal hier zu schlafen. Immerhin hatte er das schon mal getan und da hatte es auch gut funktioniert. (Zwar hatte er kein Auge zutun können und The Axe is Back war ein furchtbarer Film gewesen, aber sie hatten ihren Spaß gehabt und das war es wert gewesen.)

Es überraschte ihn ehrlich gesagt, dass Tim sich so sehr auf diesen Film freute, der dann ja doch irgendwie ein Kinderfilm war, aber es war immerhin Disney und damit wohl doch mehr. Nachdem Tim ihn hereingelassen hatte, hängte er erstmal seine Jacke auf und schob die Schuhe zu den anderen, dann folgte er ihm ins Wohnzimmer.

„Ich hab schon Chips und Getränke und sowas besorgt", informierte Tim ihn und deutete auf den Tisch vor dem Sofa. „Du bist spät dran, der Film fängt in drei Minuten an."

„Passt doch." Stegi griff sich ein paar der Chips und ließ sich aufs Sofa fallen. „Ich bin halt nicht wirklich pünktlich."

„Ja, kann man wohl sagen." Grinsend nahm Tim die Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein. „Max ist übrigens da, aber ich bezweifle, dass er runterkommt, er ist ziemlich mit sich selbst beschäftigt."

„Für ihn wäre eh kein Platz mehr hier", befand Stegi, machte sich etwas breiter und sah auf den Bildschirm, wo der Film gerade begann. Eine Weile lang saßen sie schweigend nebeneinander und vernichteten die Chips, dann kam die erste Szene mit den Ratten. „Ist das diese Ratte?"

„Die Ratte heißt Rémy. Aber ja, das ist er."

Stegi warf Tim einen fragenden Blick zu. „Wie oft hast du den Film schon gesehen?"

„Zu oft", lachte Tim. „Aber nicht so oft, dass ich die Dialoge mitsprechen kann."

Dann hätte ich mir auch wirklich Sorgen gemacht." Weil keiner von ihnen daran gedacht hatte, Gläser mitzubringen, und Stegi keine Lust hatte, aufzustehen und welche zu holen, trank er die Cola einfach direkt aus der Flasche und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Bildschirm.

Die erste Werbepause kam viel zu schnell, in der Szene, in der die Ratte – Rémy – von seiner Familie getrennt wurde und durch den Abwasserkanal trieb. „Das war doch maximal eine Viertelstunde Film", beschwerte Stegi sich und gähnte einmal. „Na ja, ist halt Fernsehen. Ist es okay, wenn ich mir einen Kaffee hole?"

„Um die Uhrzeit?" Tim zog eine Augenbraue hoch, nickte aber. „Dafür kann man sich darüber lustig machen, wie bescheuert die Werbung ist. Auch nicht zu verachten. Grad läuft diese beschissene Check24-Werbung."

„Die mit Everybody Dance Now?", rief Stegi aus der Küche, während er die Schränke nach Kaffee durchsuchte.

„Ne, die Neue."

„Die ist sogar noch schlechter." Er fand ihn hinter einer halbvollen Packung Reis und Kakao schließlich doch noch – zusammen mit Filtern – und während der Kaffee kochte, entschied er sich, noch zwei Gläser für sie zu holen. Die beiden Gläser und eine Tasse in den Händen kehrte er ins Wohnzimmer zurück.

„Du bist zu süchtig nach Koffein", kommentierte Tim, der wohl das Interesse an der Werbung verloren hatte.

Stegi zuckte mit den Schultern. „Gibt Schlimmeres." Schnell drängelte er sich neben ihn aufs Sofa, denn inzwischen war die Werbung vorbei und es liefen die paar Sekunden Wiederholung des Films, die nach Werbepausen so üblich waren. Weil Tim es sich ein wenig gemütlicher gemacht hatte, hatte Stegi jetzt viel zu wenig Platz, und so versuchte er, ihn zur Seite zu drängen. (Erfolglos, so, dass er es schließlich aufgab und sich einfach gegen seinen Freund lehnte und endlich wieder den Film verfolgte.) „Wie heißt der Typ eigentlich?", fragte er beim ersten Auftreten des Küchenjungen, der mit Rémys Hilfe eine Suppe zubereitete.

„Linguini."

„Wie die Nudeln?"

„Genau." Tim ignorierte die Gläser und nahm die halbleere Colaflasche. „Und ich hasse Leute, die während einem Film durchgängig reden."

„Ich rede nicht durchgängig", murmelte Stegi, verbrachte aber den Großteil des restlichen Films schweigend. Nur hin und wieder konnte er sich einen Kommentar nicht verkneifen (als Linguini Rémy umbringen sollte oder die beiden versuchten, ihre Steuerversuche zu koordinieren, und als das Restaurant dann am Ende doch noch absolut unfairerweise geschlossen wurde), was Tim augenrollend hinnahm.

„Immer noch mein Lieblingsdisneyfilm", sagte Tim dann aber doch, als der Abspann lief, und stand auf, um zu der Fernbedienung zu kommen, die irgendwann während des Films auf den Boden gefallen war. Stegi war darauf nicht vorbereitet gewesen und als seine Lehne weg war, landete er dementsprechend auf dem Sofa, die Arme etwas hilflos in die Luft ausgestreckt.

„Tim, hilf mir hoch!"

Lachend schaltete Tim den Fernseher aus und hielt Stegi die Hand hin, an der dieser sich dann hochzog. Anschließend griff er nach der Chipspackung auf dem Tisch. „Wir sollten aufräumen. Wenigstens ein bisschen."

Aufräumen definierte sich als die Chipstüte wegschmeißen und die Colaflasche zum Pfand stellen, dann verließ Tim anscheinend die Lust und er suchte in der Küche nach Brot. „Ich hab' Hunger", erklärte er, während er noch Butter und Aufstrich aus dem Kühlschrank holte.

Stegi setzte sich auf einen der Stühle in der Küche und sah seinem Freund eine Weile zu. „Nach den ganzen Chips?"

„Ja." Tim nahm ihm gegenüber Platz, mit einem Käsebrot, und warf einen Blick auf sein Handy. „Kurz vor Neun."

„Ehrlich? Wie lang geht der Film denn bitte?"

„Die Werbung hat die Länge wahrscheinlich verdoppelt."

„Kann sein."

„Wie fandest du ihn eigentlich?", fragte Tim, aber bevor Stegi antworten konnte, hörte er, wie jemand die Tür aufschloss. Ein wenig irritiert drehte er sich in Richtung Flur um und warf seinem Freund einen fragenden Blick zu. „Meine Mutter", erklärte er, als eine Frau den Raum betrat.

„Hallo, Tim", begrüßte sie ihn, während sie sich an den Küchenschränken zu schaffen machte. „Oh, und du musst Stegi sein." Sie reichte ihm die Hand und Stegi nahm sie und nickte nur überrascht, weil er sie sich irgendwie ganz anders vorgestellt hatte.

Tims Mutter war eine Frau Mitte 40, mit straff nach hinten gebundenen Haaren und wachen Augen, von der Kleidung her eindeutig einer dieser Menschen, die den Großteil ihres Tages im Büro oder auf Meetings verbrachten. Sie trug eine eckige Brille und war recht klein und hatte auch sonst recht wenig mit ihrem Sohn gemeinsam, mit ihren schwarzen Haaren und dem eher strengen Aussehen, nur ihre Augenfarbe war die gleiche. Stegi hätte einer Frau wie ihr nie diese Herzlichkeit zugetraut, mit der sie ihn begrüßte. „Hi. Ähm, ja, bin ich", antwortete er nach ein paar Sekunden Stille und ließ ihre Hand los.

Während sie die Nudeln in einen Topf schüttete und dabei in einem zweiten Topf eine Soße mischte, führte sie die Unterhaltung einfach fort. „Ich habe gehört, du schläfst heute hier? Braucht ihr eine Matratze oder könnt ihr in einem Bett schlafen?"

„Das geht so. Also... Denke ich?" Er warf Tim einen kurzen Blick zu, aber der zuckte nur mit den Schultern.

„Wunderbar. Wollt ihr auch was essen?"

„Nein, danke", murmelte Stegi und auch sein Freund schüttelte den Kopf.

„Na, dann... Wie habt ihr euch denn kennengelernt? Tim erzählt in letzter Zeit ja noch weniger als Max."

„Schule. Ein Schulprojekt."

„Oh, und was macht ihr da so? Wie ist es dazu gekommen, dass ihr zusammengearbeitet habt?"

~ * ~

„Sie ist absolut in Ordnung", fand Stegi eine halbe Stunde später, nachdem sie endlich aus dem Verhör entlassen worden waren. Und ein Verhör war es wirklich gewesen – er hatte noch nie so viele Fragen über sein Privatleben auf einmal beantworten müssen.

Tim sah eher weniger überzeugt davon aus, aber nahm seine Aussage so hin und schloss die Tür hinter ihnen, als sie sein Zimmer betraten. „Max hört Musik", stellte er knapp fest, und auch Stegi bemerkte, dass von oben irgendein Lied bis zu ihnen durchdrang. Er kannte es nicht, und er fand es auch nicht besonders gut.

„Wir könnten dagegenhalten", schlug er vor und holte sein Handy hervor. „Hast du eine Box?"

Hatte er, und The Royal spielten bald This Isn't Love auf voller Lautstärke.

I'm calling game over
Feels like I've lost a life
You're always freaking out
I can't do nothing right

Anfangs summte Stegi nur leise den Text vor sich hin, aber die Musik war zu laut und zu gut dafür, so leise zu sein. „You're like a time bomb, every word just ticks you off", sang Stegi viel zu laut und zu schief und mit einem viel zu breiten Lächeln auf dem Gesicht, „Used to defuse, yeah, now I'm not enough."

Tim war nicht ganz so textsicher und unterstützte ihn deswegen nur im Refrain. „You're not a rebel, baby, this isn't love", sangen sie zusammen, und danach gemeinsam mit Alligatoah „Willst du sie haben, dann brauchst du Narben".

Stegi ließ sich rückwärts auf Tims Bett fielen, als Shut Up and Dance zu spielen begann, ein Lied, bei dem Tim weiterhin mitsang und sehr merkwürdig tanzte und Stegi für den Moment einfach damit zufrieden war, ihm zuzusehen. Es sah lustig aus, wie er versuchte, sich halbwegs im Takt des Liedes zu bewegen, und irgendwie befreiend, weil Tim so wirkte, als hätte er wirklich Spaß dabei.

„Shut up and dance with me!", rief er Stegi durch den halben Raum zu, laut, weil die Musik auch so furchtbar laut war, aber Stegi schüttelte den Kopf und lachte über Tims empörten Gesichtsausdruck. Erst beim nächsten Song richtete er sich wieder auf und schob mit dem Fuß ein wenig Kram beiseite, der auf dem Boden verstreut war.

„Und ich tanz, tanz, tanz aus der Reihe", begleitete er SDP, „In der Schule hatte ich immer Langeweile – Ich nehm Anlauf und spring' durch die Scheibe, weil ich immer übertreibe!" In Ermangelung einer Scheibe warf er sich gegen die Zimmerwand, und Tim, der dort stand, trat rasch einen Schritt beiseite.

„Und ich tanz, tanz, tanz aus der Reihe und nicht nach irgendeiner Pfeife", sang Tim und lehnte sich ein wenig in Richtung Stegi vor, „Nicht wahr, Mensch mit dem Einserschnitt?"

„Jetzt übertreibst du aber", meinte Stegi. „So ein Streber bin ich dann auch nicht."

Grinsend sang Tim weiter, ohne eine Reaktion auf seine Worte zu zeigen, und er fragte sich, ob er sie überhaupt gehört hatte. „Es gibt nichts, was mich hält, Au Revoir", brüllte er beim nächsten Lied. „Vergesst, wer ich war, vergesst meinen Namen!"

„Es wird nie mehr so sein, wie es war, ich bin weg, au, au, ich bin weg, au, au."

Sie konnten beide einen überraschend großen Teil des Textes und waren bereit, den überraschend korrekt zu singen. Stegi war sich jetzt schon sicher, dass er am nächsten Morgen heiser sein würde, und das war nur ein Ansporn, noch lauter seine Gesangsküste zum Besten zu geben. Wenn schon, denn schon.

„Ich liebe dieses Lied!", rief er, als die ersten paar Takte des nächsten Songs gespielt wurden, und obwohl er sich gerade eigentlich eine kurze Pause hatte gönnen wollen, stand er wieder auf und zog Tim mit sich in die Mitte des Zimmers. „Wir müssen rausgehen, hier darf man nicht mehr rauchen an der Bar – Die Welt geht vor die Hunde, Mädchen, traurig aber wahr."

Tim schien den Song jetzt auch zu erkennen. „Doch wenn du mich küsst, schreibt Noel wieder Songs für Liam, wenn du mich küsst!"

„Wenn du mich küsst, kommen unsere Freunde zurück aus Berlin! Wenn du mich küsst!" Stegi hatte keine Ahnung, wie man tanzte, besonders nicht zu so einem Lied. Spontan griff er einfach nach Tims Arm und wusste selbst nicht mehr genau so, was er tat, da waren nur noch die Lyrics und die Beats und die Musik und Tim, und er sang „Und wenn du mich küsst, dann ist die Welt ein bisschen weniger scheiße" so laut wie er konnte. (Ein bisschen wie die Welt ausschalten, Schwindelgefühle, alles irgendwie weniger real als sonst.)

Auch nach Songs für Liam dachte er noch nicht darüber nach, sich wieder hinzusetzen. Es lief One Directions Best Song Ever, und er konnte die Lyrics nur so halb (eigentlich konnte er nur das And we danced all night to the best song ever, we knew every line, now I can't remember), aber das hielt ihn nicht davon ab, sie Tim ins Gesicht zu schreien.

„It was the best song ever, it was the best song ever." Lachend lehnte Stegi sich gegen ihn, weil er kaum noch stehen konnte, aber dann kam nach ein paar Sekunden doch wieder auf die Beine. „Und wenn schon scheiße tanzen, dann so, dass die ganze Welt es sieht", schmetterte er mit (Mit Armen in der Luft, beiden Beinen leicht neben dem Beat), am Ende des Songs fast schon atemlos, „Alles wird perfekt, so perfekt, so perfekt, alles wird perfekt!"

„Ein Hoch auf Uns", stieg Tim in den nächsten Song ein, „Auf dieses Leben, auf den Moment, der immer bleibt."

Stegi lächelte, tanzte irgendwie weiter, stumm, und der Schwindel wurde fast schon überwältigend. Ein Hämmern in seinem Kopf, vor seinen Augen verschwamm alles, er taumelte nach hinten, stolperte, ließ sich erneut auf Tims Bett sinken und hörte die Stimme seines Freundes nur noch halb zwischen Herzklopfen und Beats.

Irgendwann, ein paar Songs später, ließ Tim sich neben ihn fallen, und Stegi rückte ein bisschen zur Seite, um ihm Platz zu machen. „Das war gut", meinte er, aber seine Worte wurden fast schon verschluckt von der Musik, die immer noch lief. „Wirklich."

Tim nickte, leise das aktuelle Lied mit summend.

Mit geschlossenen Augen rückte Stegi etwas näher in Richtung Wand – Tims Bett war eigentlich nicht für zwei Personen gemacht, und schon beim letzten Mal hatte er sehr nahe am Rand gelegen. „Der Song ist schön", fand er, auch, wenn ihn inzwischen die Energie zum Mitsingen verlassen hatte.

Tim stimmte ihm zu, jedenfalls klang sein Murmeln nach einer Zustimmung. Wie lange sie wohl einfach nur Musik gehört hatten? Stegi hatte keine Lust, nachzuschauen, aber es war vermutlich relativ spät (auch, wenn er ja sowieso einer dieser Menschen war, die bis spät in die Nacht aufblieben) und er wurde langsam müde.

„Deine Haare", murmelte Tim und er schlug die Augen auf und musterte ihn fragend.

„Was ist damit?"

„Ein bisschen verrutscht", meinte Tim und streckte die Hand aus, um ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen, die ihm wohl irgendwann in die Stirn gefallen war. Ein paar Sekunden, Herzschläge, die Musik plötzlich viel leiser. Für einen Moment stand die Welt tatsächlich still.

„Tja." Stegi grinste schief. „Passiert."

Langsam zog Tim die Hand zurück, lachte, und der Moment war vorbei. „Wir sollten die Musik ausmachen." Taten sie nicht, und die Playlist lief weiter, gerade OneRepublic, während Stegi die Augen zufielen.

(Cause I feel something so right by doing the wrong thing.)



Tims Stream ist in (ungefähr) einer Stunde und davor noch 'n bisschen Stexpert für euch, right? :D (Und ich hoffe, euer 2017 war bisher schön!)


(Songzitat: Maxim - Vielleicht in einem anderen Leben)
(Sonstige, zitierte Songs: The Royal - This isn't Love, Alligatoah - Narben, Walk the Moon - Shut Up and Dance, SDP - Tanz aus der Reihe, Mark Forster - Au Revoir, Kraftklub - Songs für Liam, One Direction - Best Song Ever, Casper - So Perfekt, Andreas Bourani - Ein Hoch auf Uns, OneRepublic - Counting Stars)  

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