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Kapitel 5 - Wächter


Trinity kehrte in die Küche zurück und setzte sich wieder an ihr Abendessen, nach und nach trudelten die anderen ein – Morpheus und Neo waren nicht dabei.

Mouse philosophierte immer noch darüber, was Neos Absturz im Sprungprogramm bedeutete, aber niemand hatte eine Antwort für ihn. Er war noch so jung und er glaubte von ganzem Herzen an die Prophezeiung über den Auserwählten, der die Menschheit befreien würde. Er hatte sein volles Vertrauen in Morpheus gesetzt, aber Mouse hatte Morpheus noch nie scheitern sehen. Trinity und die anderen waren bei jedem Fehlschlag dabei gewesen, jedes Mal, wenn Morpheus sich sicher gewesen war, den Auserwählten gefunden zu haben.

Und jedes Mal hatte er sich bisher geirrt.

Hatte den Kandidaten gesagt, wie sehr er an sie glaubte, wie sicher er sich war, dass sie es mit Agenten und dem System aufnehmen konnten. Letzten Endes hatten sie ihm alle geglaubt, hatten sich bereit gemacht, gegen einen Agenten anzutreten. Nicht einer von ihnen hatte es überlebt. 

Trinity hatte noch in keinem anderen so viel Potenzial gesehen wie in Neo. Sie hatte noch bei keinem anderen gehofft, dass es sich um den Auserwählten handeln könnte, hatte noch für keinen von ihnen etwas empfunden. Doch wenn Neo es nicht war, wenn Morpheus sich bei ihm so irrte wie bei den anderen, dann könnte das Neos Tod bedeuten.

Als Neo nicht in die Küche kam, um etwas zu essen, belud Trinity kurzerhand ein Tablett, um es ihm zu bringen. Switch würde behaupten, das wäre nur eine schwache Ausrede, um ein bisschen Zeit mit Neo zu verbringen und mit ihm reden zu können, aber Trinity sah das ganz anders. Falls es sich zufällig ergeben sollte, hätte sie allerdings kein Problem damit.

Sie klopfte einmal an die Metalltür und betrat Neos Quartier.

„Neo, ich hab dir Essen – "

Neo lag auf seinem Bett, seine Füße steckten noch immer in den Stiefeln und er hatte alle viere von sich gestreckt. Er schlief tief und fest. Das Training forderte offensichtlich seinen Tribut. Trinity stellte vorsichtig das Tablett ab und zog die Bettdecke über Neo. Ihr Gesicht war nur Zentimeter von seinem entfernt, sie konnte den erdigen Duft der Seife aus den Duschen an ihm riechen. Langsam richtete sie sich auf und vielleicht war das der Moment, in dem sie feststellte, ernsthaft in Schwierigkeiten zu sein.

~ * ~

Am nächsten Tag passierte, worauf Trinity unterbewusst bereits gewartet hatte. Sie war gerade im Maschinenraum und übernahm ein paar Wartungsaufgaben, als die Lampe an der Decke rot aufleuchtete und das Schiff zu ruckeln begann.

„Shit", fluchte sie unterdrückt, packte in Windeseile ihr Werkzeug weg und machte sich an den Aufstieg die Leitern hinauf, bis zum Cockpit.

Neo stand in der Tür und versperrte ihr den Weg. Für den Bruchteil einer Sekunde begegneten sich ihre Blicke, als sie sich an ihm vorbei zur Steuerkonsole schob.

„Hat Zion uns gewarnt?", fragte Morpheus.

„Nein", antwortete Dozer, der das Schiff steuerte. „Ein anderes Schiff."

Trinity drehte sich um, hielt sich an den Haltegriffen über ihrem Kopf fest und Panik stieg in ihr auf.

Der Scanner zeigte eine kleine Hologramm-Version der Neb, wie sie durch die Tunnel jagte, einige rot leuchtende Punkte dicht auf ihren Fersen.

„Scheiße", murmelte Dozer, „Unser Squiddy hat's aber heute eilig." Er tippte hektisch auf den Konsolen herum, scannte die vor ihnen liegenden Gänge nach einem guten Versteck.

Neo hatte sich in der Zwischenzeit ebenfalls ins Cockpit geschoben. „Squiddy?", wiederholte er fragend und blickte Trinity an.

„Ein Wächter", erklärte sie leise. „Eine Killermaschine, die nur ein Ziel hat."

„Suchen und vernichten", ergänzte Dozer.

Morpheus deutete auf das ausgefranste Ende des Rohrs, durch das sie flogen. „Setz das Schiff da unten hin."

Dozer nickte, suchte den Boden kurz nach Hindernissen ab, ließ die Neb vorsichtig nach unten gleiten und steuerte das Schiff rückwärts in ein weiteres Rohr. Mit einem Ruck, der Trinity fast von den Füßen riss, setzte das Schiff auf dem Boden auf. 

Dozer begann die Hoverpads auszuschalten und die anderen Programme im Cockpit herunterzufahren, während Morpheus sich das Funkgerät griff und sich mit dem Operator verständigte. 

„Wie weit sind wir, Tank?" 

Das Licht im Cockpit ging aus, ebenso wie alle Monitore um sie herum. Das Summen des Kerns erstarb, eisige Luft drang durch die Ritzen ins Innere des Schiffs. 

„Energiezufuhr aus", ertönte Tanks Stimme aus dem Funkgerät. „EMP scharf und einsatzbereit."
Neo lehnte sich zu Trinity herüber, um ihr zuzuflüstern: „EMP?"

„Elektromagnetischer Impuls", flüsterte sie zurück. „Er setzt alle elektrischen Systeme außer Kraft. Unsere einzige Waffe gegen die Maschinen." Ihr Blick löste sich nur widerstrebend von Neo und sie blickte aus den Fenstern des Cockpits in die Dunkelheit hinaus. Der gewaltige Hohlraum der Hauptwasserleitung klaffte vor ihnen wie das offene Maul eines riesigen Ungeheuers.

Grünlicher Nebel wogte um moosbewachsene Eiszapfen, die sich nach den vereisten Abfällen ausstreckten, mit denen der Boden gesäumt war.

Neos Anspannung war noch deutlicher zu spüren als die Kälte. Er beugte sich vor, starrte ebenfalls in die Schwärze außerhalb der Fenster. Am liebsten hätte sie wieder seine Hand genommen, um ihm zu versichern, dass er nicht allein war. 

„Wo sind wir?", wisperte er und ließ seinen Blick über die kaum erkennbare Umgebung schweifen. 

Ihr Blick fand zu ihm zurück. „In ihrem alten Versorgungs- und Abwassersystem." 

Neos Augen weiteten sich. „In der Kanalisation?"

„Früher gab es Städte, die sich über tausende von Meilen erstreckten", flüsterte Trinity. „Heute sind nur noch die Kanäle davon übrig." 

„Seid ruhig", befahl Morpheus von vorn. Sie gehorchte nur widerwillig. 

Neo machte einen Schritt vorwärts, um an Dozer vorbei nach draußen schauen zu können, aber Morpheus hielt ihn am Arm. „Nicht bewegen. Sie können dich hören."

Von draußen ertönte ein leises metallisches Geräusch und ein Wächter kam von oben in ihr Sichtfeld. Die Haare in Trinitys Nacken stellten sich auf und Gänsehaut kroch über ihre Arme.
Der Wächter bewegte sich durch die Luft wie ein Tintenfisch durchs Wasser; so anmutig, wie er tödlich war. Das schimmernde schwarze Metall seiner skelettartigen Tentakel reflektierte das rote Licht der Sensoren und Scanner, mit denen der Kopf bestückt war. Wie Augen leuchteten sie in die Dunkelheit.

Der erste Wächter zog seine Kreise in dem offenen Raum unter dem geborstenen Rohr, ein zweiter kam von der Seite über das gefrorene Geröll gekrochen, eine Spinne aus Metall, absolut tödlich. 

Er kam direkt vor dem Schiff zum Stehen, hing in der Luft und streckte alle seine Tentakeln nach dem Schiff aus, scannte, lauschte auf ein Zeichen von Elektrizität, Wärme und Leben. 

Trinity hielt den Atem an starrte in die blinkenden Augen des Wächters, als könnte sie ihn durch ihre bloßen Gedanken dazu bringen, von ihnen abzulassen. 

Der Wächter klappte unvermittelt die ausgefahrenen Utensilien ein und zog sich mit seinen Gefährten zurück. Einstimmiges Aufatmen im Cockpit folgte. Sie warteten noch ein paar unruhige Minuten, ehe Morpheus Tank das Zeichen gab und er die Systeme wieder hochfuhr. 

„Passiert das oft?" 

Neo war Trinity aus dem Cockpit heraus gefolgt. 

Sie setzte sich auf einen Waffenkoffer und spürte die Anspannung langsam aus ihren Muskeln weichen. „Hin und wieder. Wir können nicht von tief unter der Erde senden und müssen uns näher an der Oberfläche aufhalten, wenn wir in die Matrix wollen", erklärte Trinity. „Je weiter oben man ist, desto öfter bekommt man es mit Wächtern zu tun." 

„Musstet ihr schon mal ein EMP zünden?" 

Er setzte sich ihr gegenüber auf eine Vorratskiste, die Arme um die Knie geschlungen. Mittlerweile hatte er wieder Augenbrauen, was ihn nicht mehr konstant perplex aussehen ließ. Und doch sah er mit den großen braunen Augen immer noch aus, als sei er maßlos überfordert.

„Ja, mussten wir", antwortete Trinity. „Vor Jahren." 

„Was ist passiert?" 

Sie erwiderte seinen Blick einen Moment lang, zögerte. „Wir waren auf Sendelevel und einer von uns war in die Matrix eingeloggt. Die Wächter haben uns verfolgt, wir haben ... wir haben auf sie geschossen, haben so viele unschädlich gemacht, wie wir konnten." Sie erinnerte sich an das warme Metall des Abzugs unter ihrem Finger, an die Kraft, die es gekostet hatte, die Wächter davon abzuhalten, das Schiff auseinanderzunehmen. „Aber es waren zu viele. Hätte Morpheus das EMP nicht gezündet, wären wir alle gestorben." 

Sie senkte den Blick, hoffte, er würde nicht fragen, aber Neo war nicht dumm. 

„Was ist mit demjenigen, der eingeloggt war?" 

Trinity hätte lügen können, aber sie wollte ehrlich mit ihm sein. Neo zu belügen kam ihr falsch vor. „Er hat es nicht geschafft." 

Neo wirkte aufrichtig betroffen. „Tut mir leid." 

Sie hob die Schultern. „Er war mutig", sagte sie. „Aber hat sich überschätzt." 

„Was meinst du?" 

Trinity war sich nicht sicher, ob sie Neo den Rat geben sollte, den sie ihm geben wollte. Sie wusste, Morpheus hatte Neo etwas anderes erzählt, so wie er es immer tat. „Er hat sich mit einem Agenten angelegt. Er hatte keine Chance." 

Neo wich ihrem Blick aus. 

Vielleicht würde der Moment kommen, in dem er sich an ihre Worte erinnerte. Falls der Moment kam und er sich entscheiden musste zwischen einem Kampf mit einem Agenten und dem Weg zurück nach Hause, dann wusste sie, was sie sich aussuchen würde. Sie wollte dasselbe für ihn. Sie wollte, dass er zurückkam. 

Trinity betrachtete ihn und die nächsten Worte kamen ihr ungeplant über die Lippen. „Neo, bist du okay?" 

Er hob den Kopf und schaute sie aus seinen großen, braunen Augen hilflos an. „Ich weiß es nicht." 

Sie beugte sich ein Stück zu ihm vor. „Ich weiß, wie das ist. Es wird besser." 

Er lächelte schief. „Danke." 

„Wenn du irgendwas brauchst", sagte sie, „du kannst jederzeit zu mir kommen, okay?" 

Sie meinte es so. Wenn es nach ihr ging, konnte Neo sie um drei Uhr nachts wecken, weil er schlecht geträumt hatte. 

„Jederzeit?", wiederholte er, als hätte er einen ähnlichen Gedanken gehabt.

Ihre Blicke trafen sich und Trinity setzte gerade zu einer Antwort an, als Dozers Stiefel neben ihnen auftauchte, dicht gefolgt vom Rest. 

„Wir bleiben bis morgen hier", verkündete er. „Ruht euch aus, ja? Das ist ein Befehl von ganz oben." 

Dozer quetschte sich zwischen ihr und Neo hindurch und verschwand durch die Luke nach unten, nicht ohne beiden einen leicht misstrauischen Blick zuzuwerfen. Trinity sah wieder zu Neo, doch der zerbrechliche Moment von eben war vorbei. Neo stand auf und folgte Dozer, während Trinity zurückblieb und sich fragte, ob es Neos Absicht gewesen war, mit ihr zu flirten. 


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