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trick or treat

Als Felix an diesem Morgen aufwachte, war sein Mund staubtrocken und ein unterschwelliger Schmerz pochte gegen seine Schläfe, zog hinab bis zu seinem linken Auge.

Unwohl knurrte er leise auf, als weiter Unannehmlichkeiten sich in sein verschlafenes Bewusstsein drückten. Das Bett war viel zu weich, um sein Eigenes zu sein, ganz zu schweigen von dem klebrig-schwitzigen Gefühl, das seinen Körper überzog - zudem war er völlig nackt unter der samtigen Decke.

Er seufzte auf, als er seine verschwommenen Gedanken nicht nur auf Schlaf, sondern auch auf zu viel Alkohol zurückführen konnte. Denn bröckel Weise fiel ihm ein, dass gestern die JYP-Entertainment Halloweenfeier gewesen war.

Es war reichlich untypisch gewesen solche Kostümparty von JYP zu veranstalten aber natürlich hatte sich kein Idol der Company beschwert gehabt. Im Gegenteil, die letzte Woche des Oktobers war mit Vorfreude auf das Event gefüllt gewesen - Felix musste verschlafen grinsen bevor er gähnte.

Es hatte keine blöden Erwartungen, keine nervigen Regeln gegeben, nur Kostüme, Musik und Alkohol - weiter kamen seine Gedanken nicht wirklich, da sie von dem drängenden Verlangen nach Wasser unterbrochen wurden.

Widerwillig öffnete er die Augen - auf der Suche nach was Trinkbaren - nur um sie im nächsten Moment wieder zu zukneifen. Grummelnd zog er eine Grimasse, denn es war hell, verdammt hell. Der Schmerz sich in seiner Schläfe verhärtend, während es sich gleichzeitig so anfühlte als ob sein Kopf zerfloss.

Scheiße, er hatte den Anderen doch gesagt, sie sollen ihn beim Alkohol zurückhalten ...

Diese eine vage Eingebung schien den dunstigen Alkoholschleier zu durchbrechen, als die Ereignisse des Abends sein Gehirn zu überfluten begannen - zu viel, war genauso beschissen wie zu wenig.

Langsam raufte er sich durch die Haare und blinzelte schwerfällig die Decke an, während er versuchte aus den Bruchstücken Sinn zu machen.

Wie er und die restlichen StrayKids Member gemeinsam, als Polizisten verkleidet, auf der Party angekommen waren. Wie er mit Minho mehrere Dancebattle gegen andere Idole getanzt hatte. Wie Sungmin in Karaoke Highscores erzielt hatte. Wie er mit Hyunjin getanzt hatte und plötzlich alle außer er aus der Truppe weg waren und- alles stockte und seine Erinnerung riss ab...

... dafür aber klärte sich seine Sicht.

Der Ort, wo er sich befand, stellte sich als Hotelzimmer heraus - dem Stil nach zu urteilen, eins in dem Hotel, wo die Halloweenparty stattgefunden hatte.

Edle Details, verschnörkelte Tapete, alte Lampen und Bett, welches grade zu gigantisch war und echt weich, mit flauschigem Bezug. Was sein Blinkwinkel noch so erfassen konnte, waren von Vorhängen verdeckte, große Fenster, durch welche das Licht - was seine Augen zuvor als grell empfunden hatten - kunstvoll gedimmt war.

Auf dem Nachtschrank stand neben einer antiken Tischuhr - es war grade mal um acht - eine angefangene Wasserflasche, die er sich augenblicklich angelte und restlos hinter kippte. Mit dem leeren Plastik in der Hand ließ er sich zurück in die Kissen fallen, um letztlich seinen Blick auf die andere Bettseite schweifen zu lassen.

Augenblicklich starrte ihm seine eigene Reflexion von einem riesigen Spiegelschrank entgegen - zerzaust und verwirrt aussehend, verschmierte Make-up Reste an seinen Augenwinkeln hängend.

Und- heilige Scheiße!

Das Geräusch einer laufenden Dusche hinter einer der Türen, die aus dem Zimmer führten und die zerwühlte andere Bettseite bestätigten seine schwammig geformte Vermutung:

Er hatte letzte Nacht Sex gehabt...

Diese brennende Erkenntnis ließ eine weitere Welle von Erinnerungen sein Gedächtnis fluten.

Das lebhafte Gefühl, wie sein Mund stürmisch gegen den eines anderen gepresst wurde - mit heißer, unbeholfener Leidenschaft bewegend. Geschwollene, feuchte Lippen, Zungen, die kollidierten - ihn alles vergessen lassend, ihn nur für den Moment, für die Berührung, existieren lassend - während sie sich eng aneinanderpressten.

Die Brust an seiner war flach und fest, durch welche genauso rapid der Herzschlag pochte, sie in einen ungestümen Rhythmus stürzte.

Das eilige Zerren und Ausziehen von störender Kleidung zwischen schlampigen Küssen.

Das Gefühl von Händen überall auf seinem nackten Körper und der Wärme der bloßen Haut unter seinen eigenen Fingern. Grob, verlangend hatten sie gegenseitig nach Halt an Armen, Hüften, Oberkörper, überall, gesucht.

Waren blindlings auf das Bett gestürzt - einer über den anderen, jedoch niemals mehr als wenige Zentimeter auseinander.

Er konnte sich nur zu deutlich daran erinnern, wie erfüllend und doch verlangend nach mehr die Berührungen gewesen waren - die sengende Hitze der Erregung des Anderen, gegen seinen eigene bewegen spürend.

Wie der erste Orgasmus ihn mit unerwarteter Intensität durchfuhr, als er hart in die fluffige Matratze gedrückt wurde...

Auf Felix Gesicht stieg augenblicklich ähnlich sengende Hitze auf - Fuck.

Er stemmte sich erneut hoch, stützte seine Arme auf die Knie und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht, während er die Augen gegen den plötzlichen Ansturm von Emotionen schloss.

Verdammt, es war gut gewesen - nein, es war sogar verdammt gut gewesen.

Das Gefühl, wie geschmeidig Muskeln - überspannt von sanfter Haut - sich unter seiner Zunge anspannten und entspannten, während er den durchtrainierten Bauch entlang nach unten küsste.

Das Gefühl, wie sich lange Finger in seine Haare krallten, daran zogen. Das Gewicht, die Masse der Erektion des anderen - wie er mit überraschender Leichtigkeit in seinen Mund glitt.

Der Bettbezug sich im Kontrast sanft gegen seinen Rücken schmeichelnd, während seine Hüfte im sicheren Griff festgehalten wurde. Das atemberaubende Gefühl der Wärme und des Sogs, die sich um seinen eigenen Schwanz schloss - die Lust und Erregung ihn völlig vereinnahmend.

Heilige Scheiße-

Felix spürte, wie seine Wangen unter seinen Fingerkuppen brannten, sein Atem kurz und unregelmäßig ging - harsch über seine offenen Lippen glitt - während sein Puls sich zu beschleunigen begann. Allein die Erinnerung an den Geschmack und das überwältigende Gefühl sendeten weitere elektrifizierende Schauer über seinen Körper.

Er war grade noch dabei, diese Tatsachen zu verarbeiten, als sich die Badezimmertür leicht knarrend öffnete - instinktiv schnellte sein Kopf in die Richtung.

Augenblicklich prickelte seine Haut und seine Verlegenheit schien sich in Luft aufzulösen.

Denn die große, schlanke Person, die nur mit einem dünnen Hemd und einer Boxershorts bekleidet in dem Türrahmen stand - mit einem Handtuch um den Hals und blondierten kurzem Haar, das nass nach hinten gestrichen war - war Felix so vertraut, dass er sie im Schlaf erkannt hätte.

Hyunjin...

Es fühlte sich nicht so sehr wie ein Schock an, wie es vermutlich hätte sein sollen. Als Felix so auf dem Bett saß und ihn dümmlich anblinzelte, waberte einzig der Gedanke: 'Ah, so ist das also.' durch sein leer gefegtes Gehirn.

Natürlich war es Hyunjin - natürlich, als wäre es selbstverständlich, die einzig logische Erklärung zu dem ganzen Chaos.

Er hatte nicht Zeit, diese Offenbarung wirklich einsinken zu lassen, bevor Hyunjin sein eigenes Starren unterbrach und sich von ihm abwendete. "Du bist ja schon wach", murmelte er trocken, "Erinnerst du dich eigentlich noch an irgendetwas von letzter Nacht, oder muss ich es dir erklären?"

Felix hob überrascht eine Augenbraue bei dem emotionslosen Tonfall. Er wusste, dass die Umstände grade alles andere als normal waren und dennoch ließ ihn die unerwartete Schroffheit instinktiv in die Defensive gehen: "Hä, warum zum Teufel sollte ich mich denn nicht erinnern?"

"Na ja, wenn man bedenkt, wie viel du gestern getrunken hast.", der Blonde drehte sich wieder zu ihm, um seine Hände träge in die Breite zu gestikulieren.

Richtig, die Drinks... - eine weitere verdrängte Erinnerung wallte in Felix auf.

Neon- und Schwarzlichter zogen über den vollen Saal, während die Songs von den JYPE-Groups laut durch die Lautsprecher dröhnten. Schnapsgläser vibrierten gegen das Holz der Bar als der Bass wummerte und die Gäste im Takt mitsprangen.

Felix stützte sich laut lachend an einem der spartanischen Barhocker ab, um zu verhindern, dass er völlig mit Hyunjin kollidierte. Doch der Größere hatte bereits stützend eine Hand um ihn gelegt - das breiteste Grinsen im Gesicht, seine Augen zu schmalen Halbmonden formend.

Er wusste nicht, wo sie die anderen Bandmitglieder auf dem Weg von der Tanzfläche zur Bar verloren hatten. Aber das kümmerte Felix in dem Moment auch reichlich wenig, denn er war mehr als angetrunken und lebte in dem Moment, der Sekunde.

Grade, weil ihn nichts mehr kümmerte, wusste er, dass er eigentlich genug hatte und winkte ab, als Hyunjin zwei von den vor gefüllten Shots - die wie Freebies auf dem Tresen standen - in seine Richtung schob.

"Tsk. Leichtgewicht.", meinte Hyunjin lachend und kippte sich einen Shot runter, ein herausforderndes Blinzeln in den Augen.

"Huh? Ich muss mich wohl verhört haben!", er lehnte sich weiter zu Hyunjin und erwiderte den kämpferischen Blick - nicht ganz ernst gemeint, aber im Einklang mit ihrem Geplänkel - "Du bist doch kein Deut besser, Hyune."

"Du musst wohl eher den ein oder anderen Drink zu viel gehabt haben, wenn du wirklich so denkst~"

"Ach ja?", impulsiv schob Felix eine Handvoll weitere Shots zu ihnen rüber - der bunte Inhalt teilweise überschwappend, auf das dunkle Holz kleckernd - "Dann beweise es!"

So hatte es angefangen.

Er wusste aus fadenscheinigen Erinnerungsstücken, dass es in eine Art Wettbewerb ausgeartet sein musste - beim besten Willen jedoch nicht, wer oder ob überhaupt jemand gewonnen hatte.

Nur vage - einige viele Shots später in der Zeitrechnung - erinnerte er sich, wie er wacklig aufgestanden war. Die bunten Lichter schienen nur dazu beizutragen, dass alles schwankte, irgendwie, als wenn er auf See wär.

Er fühlte sich so leicht an, seine Füße gleichermaßen schwer. Und alles, wirklich alles, war lustig, er hatte den Schmerz in seinen Wangen vom Dauergrinsen bereits spüren können.

Hyunjins breites Grinsen und dunkle Augen füllten die Stellen, welche der Filmriss nicht preisgeben wollte. Bis er wieder wusste, wie sie gemeinsam in einen menschenleeren Flur gestolpert waren - vermutlich auf der Suche nach einer Toilette.

Lachend und immer wieder spaßend, mit den Ellenbogen sich hin und her schiebend. Die Musik konnte man nur noch gedämpft wahrnehmen, als ihr Stimmen laut von den edel aussehenden Wänden widerhallten.

Sie stützten sich erschöpft vom Lachen gegenseitig, ihre Gesichter so nah, dass Felix die unterschiedlichen Brauntöne in Hyunjins Augen ausmachen konnte.

Etwas tief in seiner Brust hatte sich angefangen freizusetzen, strömte durch seine Adern, ließ sein Herz schneller schlagen und seine Fingerspitzen kribbeln. Etwas, was er glaubte, sich in den Augen des Größeren widerspiegelnd sehen zu können.

Und dann...

... dann erinnerte er sich, wie es sich angefühlt hatte, seinen Rücken gegen die Relieftapete zu drücken, als Hyunjins hitzige Wärme gegen seine eigene aufwallte. Wie er seinen Kopf nach oben geneigt, während Hyunjin seinen nach unten geneigt hatte. Wie sich ihre Lippen zaghaft getroffen hatten - langsam und so quälend zärtlich.

Elektrifizierende Schauer und eine schmerzliche Erkenntnis brachen mit ungestümer Kraft über ihn herein - die Sehnsucht, das Gefühl, was er in diesem Moment empfunden hatte. Es schnürte ihm die Kehle zu, als ihm bewusst wurde, wie sehr er sich diesen Kuss ersehnt hatte, ohne es überhaupt zu wissen.

Dieses unerfüllte Verlangen, was so nah unter seiner Oberfläche geschlummert haben musste und nun endlich erhört worden war...

Das Stillschweigen im Hier und Jetzt, hatte sich zu lange hingezogen und lag indessen wie ein Eiserner Vorhang zwischen ihnen.

Hyunjin hatte sich gegen die Kommode gegenüber des Bettes gelehnt, die Beine gekreuzt, die Arme verschränkt - das klamme Handtuch seinen weißen Hemdkragen in ein dunkleres Nass getönt.

"Ist sowieso besser, wenn du dich nicht dran erinnerst."

Nach Felix jüngster Offenbarung seiner Gefühle waren diese Worte wie ein Schlag in die Magengrube und augenblicklich kickte auch ein unwohles Gefühl in seinen Bauchraum. Er spürte, wie sich seine Hände zu Fäusten ballten, als eine aufgewühlte Mischung aus Frustration und Verwirrung in ihm aufflammte.

"Warum?"

"Warum?", wiederholte der Blonde, mit noch immer dieser herablassenden Monotonie in seinem Tonfall, "Ist es nicht weniger peinlich, wenn wenigstens einer von uns beiden vergisst, was gestern alles passiert ist?"

Schmerz und Empörung wuschen über Felix - setzten sich stechend in seinem Herzen fest: "Hyunjin, ich weiß sehr wohl, was gestern passiert ist!"

"Dafür verhältst du dich aber nicht dem entsprechend."

Am liebsten wäre Felix aufgesprungen, hätte ihn an den Armen gepackt und versucht ihn zu seinen Sinnen zu schütteln. Stattdessen jedoch krampften sich einzig seine Fingernägel noch weiter in seine Handflächen: "Wie sollte ich mich denn dann, deiner Meinung nach, verhalten?"

Doch statt einer Antwort, schnalzte der Blonde nur mit der Zunge und drehte den Kopf weg, um mit unerklärlicher Miene in Richtung des Fensters zu starren.

Und plötzlich weiteten sich Felix' Augen in einer weiteren Eingebung: Alles an Hyunjin schrie nach Defensive.

Die schneidenden Aussagen, die abwehrende Pose, mit welcher er nun da stand... es war genau das, was er zu Anfangszeiten in Straykids gemacht hatte, wenn er sich überrannt gefühlt hatte.

Felix nahm einen langen Atemzug und setzte sogar ein halb gelungenes, schiefes Grinsen auf: "Echt jetzt - ist dir das etwa alles zu viel? Bin ich dir zu viel?"

Sofort lag wieder das Paar dunkler Augen auf ihm - Skepsis und Argwohn spiegelte sich in ihnen: "Was?"

"Weißt du was, Hyune?", der Schwarzhaarige rutschte zum wenig entfernten Bettende. Ließ seine Beine über die Kante hängen, sodass nur noch seine Körpermitte von dem flauschigen Stoff bedeckt war und setzte sich so selbstbewusst wie möglich auf, "Wenn die letzte Nacht für dich ein Fehler gewesen sein sollte - gut, dann ist es so - sag es mir und lassen wir es darauf beruhen."

Er musste sich echt zusammenreißen - blickte Hyunjin, mit so viel Überzeugung, wie er nur aufbringen konnte, entgegen - um die nächsten Worte auszusprechen: "Aber für mich war es keiner."

Sein ganzer Körper vibrierte vor Anspannung und sein Herz schlug schwerfällig laut gegen seinen Brustkorb. Doch er war sich sicher, die Erinnerung an ihren ersten Kuss bestärkten ihn. Denn es war nicht nur der Druck weicher Lippen, welcher sich in sein Gedächtnis gebrannt hatte, sondern auch das von ihnen ausgelöste Inferno von Gefühlen - Verlangen, Sehnsucht, Zuneigung, Glückseligkeit.

Alles, was sie getan hatten, hatte sich gut angefühlt, es hatte sich richtig angefühlt. Und er wollte mehr - so viel mehr...

Hyunjins Augen hatten sich merklich geweitet, doch er sagte nichts, starrte den Jüngeren vor sich nur überrumpelt an.

Und in Felix zog die Unsicherheit auf, welche letzte Nacht gefehlt hatte. Denn obwohl er wollte, dass die Gefühle auf Gegenseitigkeit beruhen, hatte er letztlich keine Ahnung, wie Hyunjin ihm gegenüber wirklich fühlte.

Beide hatten es in dem Moment eindeutig gewollt, da war er sich sicher. Doch er konnte nicht einfach von letzter Nacht auf heute schließen - nicht wenn so viel Alkohol im Spiel war.

"Weißt du überhaupt, was du da sagst?", war schließlich die halb gemurmelte, halb gepatzte Antwort, oder viel mehr Frage - Hyunjins linker Finger tippte unentwegt gegen seinen rechten Arm.

Felix erwiderte mit Stirnrunzeln und verschränkte nun ebenso seine Arme, konterte den intensiven Blickkontakt: "Was soll das denn jetzt schon wieder heißen? Natürlich weiß ich das."

"Ach, ja?", Hyunjin hob eine Augenbraue, senkte dann seine Augenlider leicht, "Du weißt aber schon noch, was wir gestern Abend alles gemacht haben... wirklich alles?"

Der Jüngere spürte wie die Röte erneut heiß auf seinen Wangen spross und konnte den Augenkontakt nicht aufrecht halten, fokussierte sein Blick stattdessen auf die verspielten Vorhänge.

Natürlich wusste er es.

Zugegebenermaßen, die genauen Einzelheiten, wie sie von dem Gang in dem Hotelzimmer gelandet waren, waren irgendwie verschwommen. Jedoch erinnerte er sich sehr wohl noch, wie sich Aufregung, Lust und Verlangen in das von Alkohol gestärkt Selbstvertrauen gemischt hatte.

Wie er sehen konnte, dass Hyunjin genauso fühlte - sein Herz ebenfalls unter der Spannung des Nervenkitzels stand.

Er schluckte schwer, es war, als könne er ihn bei genauer Konzentration noch immer überall auf sich spüren - seine zarten Lippen, feucht-heiße Zunge, raue Hände...

"Was? Quälen dich die Erinnerungen an letzte Nacht etwa so sehr, Felix?", Hyunjin schien sein Schweigen falsch gedeutet zu haben, denn seine Stimme triefte diesmal nur allzu offensichtlich vor Hohn.

"Stimmt nicht!", schnaubte Felix gleichermaßen peinlich berührt wie verärgert. Nur eine seiner Abblockstrategien, erinnerte er sich, als er den Größeren schließlich wieder fest entschlossen ansah, "Und hör gefälligst auf abzulenken."

Verwirrung huschte über das Gesicht des Blonden, wischte das ironische Schmunzeln von seinen Lippen: "Wovon genau sollte ich denn ablenken?"

"Von...", Felix nahm einen tiefen Atemzug und rang offensichtlich einen zweiten Gedanken lang mit sich, bevor er die Antwort etwas gepresst ausstieß, "Von dem, was ich gesagt habe. Von... uns."

"Uns?", wiederholte Hyunjin langsam, als müsse er das Wort erst testen und ließ es dann einfach so im Raum hängen. Es fühlte sich so an, als ob er noch was sagen wollte, etwas sagen sollte, doch es kam nichts weiter - nur der musternde Blick, mit dem er Felix zu löchern schien.

Dieser auf der anderen Seite verlor nicht nur langsam seinen Verstand, sondern auch seine Geduld. Nur die Nervosität konnte seine Emotionen halbwegs in Schach halten - sein Herz schlug ihm noch immer bis zum Hals, während es sich anfühlte, als ob er unter Strom stand.

"Hyune, ich...", Felix fiel es überraschend schwierig die Worte herauszubekommen, welche eigentlich von Herzen kamen und er spürte abermals die Wärme auf seinen Wangen, "Wie gesagt... also... ich mochte es. Letzte Nacht - was wir gemacht haben - ich mochte es, alles!"

Es war, als ob ihm gleich das Herz aus der Brust springen würde - oder sein Kopf explodierte, so überhitzt wie er sich anfühlte - und trotzdem stierte Hyunjin ihn nur an, einzig sein Fingergetrippel war erstarrt.

Dann, langsam öffnete er den Mund, nur um ihn gleich darauf wieder zu schließen. Stirnrunzelnd versuchte er es erneut: "Felix, was meins-"

"Oh mein Gott, Hyunjin!?", fiel Felix ihm ins Wort, bevor er diese dumme Frage tatsächlich aussprechen konnte und sprang auf - die Decke zu Boden fallend, doch das war ihm in dem Augenblick echt egal - machte einen großen Schritt nach vorn, stand nun genau vor dem Blonden.

"Stell dich doch nicht so blöd an! Man, muss ich es dir erst buchstabieren?", er wartete erst gar nicht auf eine Antwort, "Ich habe Gefühle für dich, Hyunjin! Gefühle!"

Das Geständnis schickte nicht nur eine weitere Flut unangenehmer Hitze in sein Gesicht, sondern über seinen gesamten Körper - als stünde er in Flammen - und ihm wurde seine plötzliche Nacktheit nur allzu bewusst.

Doch er war noch nicht fertig, seine vom Schlummer erweckten Emotionen wollten raus und er hatte nicht vor sie zurückzuhalten: "Romantische Gefühle - wahrscheinlich schon die ganze Zeit über. Nur gestern habe ich erst wirklich gemerkt, wirklich verstanden, was ich überhaupt will. Und das bist du, Hyune!"

"Felix...", raunte Hyunjin mit einer seltsamen Mischung aus Unglauben und Verwunderung. Seine Lippen waren einen Spalt breit geöffnet, seine Stirn leicht in Falten gelegt, als sein Blick über das Gesicht des Schwarzhaarigen hastete.

Und da war es - unverkennbar - der Gegenpart zu seiner Sehnsucht, das Verlangen in Hyunjins dunklen Augen, was er bereits die Nacht zuvor nur zu deutlich gesehen hatte.

Hoffnung flutete Felix' Herz, pumpte gemeinsam mit der verbliebenen Angst durch seine Adern: "Und du?" - seine Stimme klang zögerlicher, als ihm lieb war, zitterte leicht - "Was... was empfindest du für mich?"

Eine Sekunde der unerträglichen Stille und dann endlich - endlich! - zogen sich Risse durch Hyunjins Schutzwall. Er stieß sich von der Kommode ab, trat unmöglich noch näher an den Jüngeren heran, sah ihm direkt in die Augen - als ob er nach etwas in ihnen suchen würde.

"Was ich für dich empfinde?"

Langsam hob er die Hand, um ein paar der verwuschelten Strähnen aus seinem Gesicht zu streichen, ließ die Haut des Schwarzhaarigen auf prickeln, als er sie zart striff.

"Vielleicht... nein, nicht nur vielleicht, sondern bestimmt..." - die Kombination aus dem sanften Murmeln, der seichten Berührung und dem intensiven Blick, ließ Felix Magen Purzelbäume schlagen - "... ist das passendste Wort, um zu beschreiben, was ich dir gegenüber fühle... Liebe."

Es war schwierig für Felix, überhaupt zu atmen, geschweige denn einen klaren Gedanken zu fassen - das grade gesagte wirklich aufzunehmen, zu verstehen, was das alles hier für sie beide bedeutete. Einzig aus großen Augen starrte er zurück, unfähig seinen Blick von Hyunjin abzuwenden, als ihn unverdrossene Glückseligkeit überkam.

"Ich meine, ich will alles über dich wissen. Alles sehen, alles hören. Alles spüren, alles fühlen, jeden Zentimeter von dir.", er stockte leicht, ließ seine Finger weiter hinter an Felix' Kopf wandern und sein Blick wurde noch weicher, noch offener - unübersehbare Sehnsucht - "Und ich will für dich da sein, mit dir Sachen erleben, Erinnerungen schaffen - bei dir sein... Und ich denke, dass das dasselbe ist, was du für mich fühlst, oder?"

Das Grinsen, das sich auf Felix' Gesicht ausbreitete, sprudelt mit seinen innersten, reinsten Gefühlen an die Oberfläche, als er sich an Hyunjin warf.

Ihre Lippen prallten heftig zusammen, während Felix seine Arme stürmisch um Hyunjins Nacken schlang. Überrumpelt stolperte der Blonde mit ihm in den Armen einige Schritte zurück - stieß gegen die alte Kommode - bevor er genauso unbeholfen den Kuss erwiderte.

Und wieder brauste das Gefühlsinferno in Felix' Brust auf, als er sich einzig auf Hyunjin konzentrierte, der Person, der es genauso ging. Der genauso in den Strudel aus rasendem Atem, feuchter Zunge, weicher Lippen und unleugbaren Verlangen gezogen wurde - er nahm alles so lebendig, so intensiv war - es war überwältigend.

Er klammerte sich noch enger an Hyunjin, um sich nicht zu verlieren, wo er sich doch schon längst in Hyunjin verloren hatte - spürte wie die Finger des Größeren sich zum einen in seine Haare vergruben, zum anderen heiß in seine Taille drückten.

Nach einem ewigen Hin und Her zwischen offenmündigen Küssen und kurzen Atemzügen - was trotzdem nicht lang genug erschien - brach Felix den Kuss. Er lehnte seine Stirn gegen Hyunjins, denn er fühlte sich benommen - vor Sauerstoffmangel oder vor Glück, vielleicht beidem - und atmete tief durch, als er seine Augen schloss.

"Ja", hauchte er noch immer etwas atemlos, "Ja, ich fühle auch so. Ich fühle dir gegenüber dasselbe."

"Ich... ich hatte Angst, wie du das alles aufnehmen würdest. Dass es für dich vielleicht nur ein Ausrutscher war", raunte Hyunjin leise, verfestigte seinen Griff, als hätte er Angst, Felix könnte verschwinden, "Vor allem, weil ich es bis gestern noch nicht mal wirklich gecheckt habe, was ich tatsächlich für dich fühle - als wenn es erst gestern klick gemacht hätte."

Felix nickte sacht und öffnete seine Augen, um in die bereits geöffneten von Hyunjin zu blicken - tief in seine Seele zu sehen und sich selbst, seine Gefühle widerspiegelt zu sehen, das Verständnis, dass sie auf derselben Wellenlänge waren.

"Mir ging es aber genauso - ganz genauso."

Er spürte wie Hyunjins Finger erneut sanft durch seinen schwarzen Strähnen striffen, ehe er sich wieder näher zu ihm lehnte.

Und als sich diesmal ihre Lippen berührten, war dieselbe verzehrende Zärtlichkeit zu spüren wie bei ihrem ersten Kuss. Es war so süß und federweich, dass Felix sich nie wieder von den Lippen des Älteren lösen wollte - einfach nur auf Wolke sieben mit ihm weiter schweben wollte.

Sacht drängte ihn Hyunjin zurück in Richtung Bett, bis der Jüngere die Bettkante an seiner Kniekehle spüren konnte. Doch als sie jetzt aufs Bett fielen, war es eine ganz andere Atmosphäre - ein ganz anderes Verhältnis - als die Nacht zuvor.

Kein hitziger Flair oder hastige Bewegungen, ungestümes Verlangen und überschlagender Atmen zwischen ungezügelten Küssen. Sondern reine Leichtigkeit, sanfte Küsse, hauchzarte Berührungen, als sie eng umschlungen inmitten des Bettes endeten - ihre Lippen sich immer wieder langsam und gefühlvoll trafen und trennten.

Das Adrenalin senkte sich, wurde ersetzt von Zufriedenheit und auch eine gewisse Trägheit, welche sie in dem Moment der Zweisamkeit und Gewissheit wog. So hatte sich der Schwarzhaarige an Hyunjins Brust geschmiegt, dessen Arme fest um seinen Oberkörper und ihre Beine in einem angenehmen Durcheinander.

"Happy Halloween", murmelte Felix, mehr zu sich selbst, als er eingelullt in ihrer vermischten Körperwärme und dem Geruch des Hotelshampoos und -duschgels von Hyunjin wieder am Einnicken war. Er merkte nur noch am Rande, wie Hyunjin - nicht weniger im Halbschlaf - zustimmend summte: "Ich habe definitiv Süßes bekommen."

- Ende -

Happy Halloween auch von mir, auch wenns mittlerweile etwas spät dran ist - ich hoffe ihr seid wenigstens noch ein bisschen im Halloween-Feeling drin 👻. Ich hatte weniger Zeit zum Beenden und Übersetzen, als ich ursprünglich gedacht/geplant hatte, weshalb diesen OS auch erst jz kommt. Ich werde ihn im Laufe der Woche aber nochmal überarbeiten (es wird sich aber nichts am Plot verändern - sondern das Ganze ausbessern und flüssiger gestalten) <33

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