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21. Blutschuld

Wir waren ein seltsames Gespann: zwei Mädchen, dreckig und verschwitzt, eine davon auf einen Speer gestützt und ein Junge, nicht sauberer, aber wesentlich schweigsamer. Er ging viel zu schnell, als dass ich mit ihm schritthalten konnte, selbst mit dem Speer, den ich als Wanderstock missbrauchte. Seine Schritte waren im Vergleich zu meinen riesengroß. Craya gab sich keine Mühe, genauso schnell zu laufen wie er. Ihr Gesichtsausdruck war vollkommen gleichgültig. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und unterhielt such leise mit mir.

"Warum hast du ihm geholfen?", fragte ich schließlich neugierig, weil ich es nicht mehr aushielt. Die beiden schienen sich nicht zu kennen. "Wir sind uns schon mal begegnet. Damals hat er mir geholfen, ich hab nur eine Schuld beglichen." "Und warum redet er nicht?" Beide starrten wir seinen Hinterkopf an, als würde die Lösung dort stehen. "Hat er auch beim letzten Mal nicht. Vielleicht hat man ihm die Zunge rausgeschnitten." Noch immer versuchte sie, gleichgültig zu klingen, aber der Horror in ihrer Stimme trat deutlich hervor.

Als wir wieder an unserem Platz ankamen, war das Feuer fast erloschen. Die Restwärme reichte geradeso, um uns durch die Nacht zu bringen. Mich wunderte, dass der Junge noch da war, als ich die Augen öffnete. Stumm saß er auf einem der Felsen und behielt die Umgebung im Auge. Ich fragte mich, ob er überhaupt geschlafen hatte. Seine dunklen Augen lagen für einen kurzen Moment auf mir, dann wandte er sich ab.

Craya war weg, vermutlich auf der Suche nach was zu Essen. Ich stand auf, klopfte mir mit einer Hand den Dreck aus den Kleidern fertigte eine notdürftige Schlinge für meinen Arm an. "Du bist kein Mann großer Worte, oder?", fragte ich irgendwann, als ich die Stille nicht mehr aushielt. Doch ich bekam keine Antwort und allmählich wurde ich wütend. Ich erwartete nicht, dass er mir die größte Freundlichkeit entgegen brachte, aber ein einfaches Danke war nicht zuviel verlangt. Oder eine Antwort, wenn ich ihn etwas fragte. Aber er war stumm wie ein Fisch und blieb es auch.

Bis Craya mit ein paar Wurzeln zurück kam, war es früher mittag. Die Sonne war noch nicht an ihrem höchsten Punkt angelangt, aber die Temperaturen waren gestiegen. In den Bergen war es still, wenn auch lauter als in der Schneelandschaft, wo man nur die eigenen Schritte hörte. Hier rauschte der Wind in den Gräsern und manchmal hörte man das Rascheln eines Tieres. "Hier oben ist es nicht so weit her mit Essen. Die Kräuter sind bestimmt alle ganz toll, aber mehr als einen schlechten Tee bekommen wir damit nicht hin. Und die Tiere zu fangen ist praktisch unmöglich. Die Böcke sind unerreichbar und die Nagetiere verkriechen sich zu schnell im Boden. Die Wurzeln sind von einer Pflanze, aber es hat ewig gedauert, ein paar davon zu finden."

Der Junge sagte noch immer nichts. "Hast du Spuren von anderen Tributen gesehen? Wir müssen aufpassen." Mit einem Seitenblick auf unseren schweigsamen Weggefährten, fügte ich hinzu: "Hier oben ist es leicht, jemanden zu beobachten." "Ich hab niemanden gesehene", sagte Craya und biss auf ihre Wurzel. Das Zeug schmeckte nach Erde und Nuss, aber keinesfalls gut. Wenn ich die Wahl gehabt hätte, hätte ich lieber darauf verzichtet. Auch Mr. Schweigsam kämpfte mit der Nahrung, biss sich aber durch. Vielleicht machte er es ja, weil er Craya und mir doch ein wenig dankbar war.

Meine Wut auf ihn zog sich ein Stück zurück. Ich fragte mich, ob er jetzt zu uns gehörte, oder ob wir einfach nur eine Weile demselben Weg folgten. "Wir waren jetzt eine Nacht hier, Celine. Spätestens heute Nacht werden sie uns trennen." Ihre Ruhe verblüffte mich und unwillkürlich fragte ich mich, wie sie vor der Arena gewesen war. Was hatte sich seitdem an ihr geändert? "Hör zu, wenn du den heutigen Tag überstehst, hast du gute Chancen, wieder auf Ryen zu treffen."

Erschrocken stellte ich fest, dass ich schon seit Stunden nicht mehr an ihn gedacht hatte. "Worauf willst du hinaus?", hakte ich nach, in der Ahnung, dass da noch mehr folgen würde. "Ich hab noch was zu erledigen, aber mit dir bin ich einfach zu langsam." Es lag kein Vorwurf in ihrer Stimme, nicht einmal eine Rechtfertigung, sondern eine normale Feststellung. Sie wollte alleine weiterziehen und ich hatte damit gerechnet, aber das es nun tatsächlich dazu kam, versetzte mir einen Stich.

Bisher hatte ich noch nie einen Gedanken daran verschwendet, aber es könnte das letzte Mal sein, dass ich sie zu Gesicht bekam. Niemand von uns hatte Gepäck, das es zu verstauen galt und so waren wir innerhalb weniger Minuten aufbruchbereit. Ich hatte vor, weiterhin bergabwärts zu laufen und Konfrontationen aus dem Weg zu gehen, während Craya den Weg einschlug, den ich gestern gekommen war. Sie lächelte beim Abschied: "Wir sehen uns." Nur ich war mir da nicht so sicher. Ich schaute ihr nach, als ihre Silhouette immer kleiner wurde. Neben ihr lief eine zweite Gestalt wie ein Geist. Ein Geist, der nicht sprechen konnte oder wollte. Ich drehte mich um und machte mich ebenso still auf den Weg.

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