FÜNFTENS (3)
Ein Geräusch. Bonnie zuckte merklich zusammen und erstarrte in ihrer Bewegung. Es ist nur ein Knarzen Bonnie, das ist ein total altes Haus! Zwar zögerte sie etwas aber als nun auch leise Schritte von draußen erklangen, fasste Bonita all ihren Mut zusammen. Sie schlich sich aus ihrem Zimmer, zwängte sich zwischen dem kleinen Spalt der offenen Tür durch. Sie zog die Tür zu sich. Ein leises Knacken verrät ihr das die Tür ins Schloss gefallen war. Langsam wurden die Schritte leiser. Der Mensch oder das Tier entfernte sich und das relativ schnell. Das ist doch nur ein Partygast, bestimmt! Dicht an die Wand gedrängt, folgte sie dem Eindringling und dachte bereits ihn zu haben. Sie streckte ihre rechte Hand aus und griff vor sich ins Dunkle. Bonita hatte ins Leere gegriffen. Verwirrt sah sie sich um. Die Schritte waren verstummt und nur die kalte Dunkelheit umringte sie. Die Härchen unter ihrer dünnen Jacke stellten sich auf und sie zitterte. "Hallo?", flüsterte sie ohne fremde Reaktion.
Plötzlich aus der Stille raus, kamen lauten und schwere Schritte auf Bonita zu. Vor Schreck schrie sie und fiel zu Boden. Die Schritte wurden lauter. Das verängstigte Mädchen rappelte sich schwer atmend auf und rannte durch den Flur. Sie stolperte immer wieder über die im Flur verlegten Holzdielen und trotz der Kälte bildeten sich kleine Schweißtropfen auf ihrer Stirn. Sie konnte nicht mehr schreien, obwohl sie schon den lauten Atem des Einbrechers. Tränen sammelten sich in ihren unterem Augenlid, wodurch die Sicht noch schlechter wurde als zuvor. Zwei große Hände schubsten Bonnie von hinten und sie stürzte. Dabei knallte die bis jetzt ungenutzte Taschenlampe gegen ihr Bein. Sie griff nach der Lampe, erwischte nur ein Stück Strick an dem sie befestigt wurde und um ihren rechten Arm hing. Der Typ stand nun direkt neben ihr und kniete sich zu ihr runter. Nochmal griff Bonnie nach der Taschenlampe und schaltete sie an. Der Schein traf das Gesicht des Eindringlinges, er stolperte zurück. Bonnie sah aus dem Augenwinkel lange Haare in einem Pferdeschwanz gebunden. Im Licht der Lampe funkelten seine braunen Augen und darin glitzerten graue Flecken. Erst dachte Bonita es sei ein Mädchen, doch der Körperbau sprach dagegen. Lange dachte sie nicht darüber nach. Vor ihr war die Tür ins Freie. Sie sprintete, ihre Lungen brannten und sie hörte wie der Typ sich aufrappelte. Hinter sich schlug sie die dicke Holztür zu und wog ihre Möglichkeiten ab.
Auf der Straße würde er sie sehen und gewiss einholen.
Die Teenagerin schaltete das Licht aus und verkroch sich in einen der Büsche an der Hauswand. Die Tür wurde aufgerissen, eine dunkle Silhouette war deutlich zu erkennen. Ganz still und starr lag sie dort, versteckt unter den Ästen. Die Person rannte los und verschwand in der gegenüberliegenden Schnurrgasse. Erst jetzt atmete Bonnie aus. Sie wartete zur Sicherheit bevor sie hervorkroch und Richtung Schuhschachtel rannte. Ihre Schritte hallten in der Straße wider und erste Regentropfen trafen auf den Boden. Immer stärker wurde der herbstliche Regen und weichte die Gärten auf. Das Licht des Mondes verdeckten dunkelblaue Wolken und ein Bellen eines Fuchses erklang aus dem Wald.
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