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Nassia - Kapitel 7.5

Die eisige Bergluft schlug ihnen entgegen. Nassia hatte Kälte nie zuvor erlebt und zog ihren Umhang enger um sich. Der Atem vor ihrem Gesicht war sogar zu sehen, bis jetzt hatte sie von diesem Phänomen nur gelesen. Eines der Pferde trug ihre weiteren Kleidungsstücke, sie musste es nur finden.

Als sie am Ende ins Freie traten, schneite es vereinzelte kleine Schneeflocken, obwohl der Himmel ansonsten blau war. „Das ist wunderschön", hauchte Semio neben ihr.

„Hast wohl noch nie Schnee gesehen, was? Noch nie aus Zinoka raus gekommen?", fragte Waf.

„Nein", sagte Semio geistesabwesend. Auch Nassia tauchte in die Landschaft ein. Die weißen Berge waren atemberaubend und alles lag still und klar vor ihnen.

„Glaubt mir. Schon bald werdet ihr euch in die warme Wüste zurücksehnen", bemerkte Josuan seufzend.

Massua trat zu ihnen und trieb sie störrisch an: „Kommt, wir müssen uns umziehen. Unsere Pferde mit den Sachen stehen hinter den Felsen da hinten."

„Brauchst du eine Pause, Nassia? Wir warten schon seit einer Weile und sind ausgeruht. Was ist mit dir?", fragte Josuan besorgt.

Da Semio wusste, dass sie nicht antworten würde, erklärte er: „Wir müssen weiter. Wir haben inzwischen entschieden, dass wir nicht über den Pass gehen werden. Risotatus wird wahrscheinlich erfahren, dass wir hier raus sind und das Naheliegende vermuten."

Massua zog eine Karte aus der Tasche. „Lili, die Gnomlingdame mit der ich gereist bin, hat mir die Landkarte gegeben. Wir sollten damit unsere Route planen. Drinnen war es zu dunkel." Er breitete das gefaltete Papier auf einem Stein aus und alle umringten ihn. „Tipps wollte sie mir allerdings nicht geben", nuschelte Massua vor sich hin. „Vielleicht sollten wir nicht mehr nach Buiton. Sondern nach Giptos. Was meint ihr?"

Nassia nickte genervt. Langsam schlich sie um ein paar Felsen herum, um sich bei den Pferden wärmerer Kleidung zu besorgen. Die anderen konnten entscheiden, wohin sie weiterreisten. Als sie ein Stück gegangen war, hörte sie, wie Semio zu jemandem sagte: „Lass sie, sie braucht wahrscheinlich einfach einen Moment für sich." Sie drehte sich nicht um. Sie wanderte weiter, bis sie einen bläulich schimmernder Gnomling zwischen dem grauen Geröll entdeckte. Da saß Fatuna, die Ziehtochter Laonios. Nassia wäre fast an ihr vorbeigelaufen, aber ein Piepsen, das sie schon aus dem Djodo kannte, hatte sie aufschauen lassen.

„Komm, folge mir. Ich möchte dir etwas zeigen", sagte das blaue Schlangenwesen. Dabei wandte sie sich um und sprang einen kleinen Vorsprung hinunter. Dort lief sie auf einer niederen Ebene weiter und drehte sich dann erwartungsvoll um. Nassia war zunächst verdattert. Die Anderen konnten diese Stelle nicht einsehen. Ergeben hob sie ihren Rock und ließ sich von ihrer Erhöhung ein Stück fallen. Sicher landete sie.

Die Thronfolgerin lief Fatuna hinterher, die bereits hinter einem weiteren Felsen verschwunden war. Nassia folgte ihr in eine winzige Höhle. Als erstes sah sie ein Pferd, das fast den gesamten Hohlraum ausfüllte. Dann bemerkte sie das Schlangenmädchen, das sich triumphierend zu ihr umgedreht hatte und ein kleines Metallobjekt in der Hand hielt. Sie drückte einen Knopf und Nassia wartete darauf, dass etwas passierte. Aber nichts geschah.

Irgendwann deutete sie fragend auf das Objekt. Die Blaue schaute geheimnisvoll und meinte leichthin: „Unser Schicksal." Die Thronfolgerin war irritiert und sah sich in der Höhle um, in diesem Moment kam Josuan herein. „Was macht ihr hier?", fragte er höchst ungehalten. Zu Nassia gewandt fügte er hinzu: „Du kannst doch nicht einfach davon marschieren und niemandem Bescheid geben, was du machst." Wütend sah er Fatuna an. Er hob an, noch etwas zu sagen, aber in dem Moment fingen die Wände an zu wackeln. Nassia sah bestürzt zu dem Gnomlingmädchen, das einen weiteren Knopf an seiner Maschine drückte. Dann geschahen mehrere Dinge gleichzeitig. Die Höhle schloss sich wie von Zauberhand, der Boden gab mit einem Ruck nach, das Pferd wieherte in Todesangst und Josuan versuchte Fatuna zu erreichen, um ihr das Metallkästchen abzunehmen. Er kam aber nicht, an dem panisch um sich tretenden Reittier, vorbei.

Fatuna erkannte seine Absicht und zerstörte die Maschine mit einem gezielten Wurf direkt unter die krachenden Hufe des Pferdes. Nassia versuchte das Tier zu besänftigen, wurde dabei umgestoßen und landete grob auf ihrem Hinterteil. In diesem Moment endete die Fahrt plötzlich und eine Tür öffnete sich. Sofort rannte das panische Reittier los, aber Josuan hielt es im letzten Augenblick an seinen Zügeln fest und beruhigte es gemeinsam mit Nassia, bis es nur noch nervös mit den Ohren zuckte. Der Wütende drehte sich zu Fatuna und wollte vorwurfsvoll wissen: „Was hast du getan?"

„Ich habe eine Lawine ausgelöst, damit ihr Risotatus entkommen könnt. Sie wäre auch so entkommen", dabei deutete sie auf Nassia, „aber ihr anderen hättet keine Chance gehabt." Mit diesen Worten hüpfte sie auf einen Stein, um mit Josuan auf Augenhöhe zu sein, wütend blinzelte sie ihn an.

„Was passiert, wenn sie nicht überlebt haben?", fragte er drohend. „Außerdem sieht es hier gar nicht so aus, als ob gerade eine Lawine abgegangen ist." Dabei deutete er auf die karge unberührte Schneelandschaft um sie herum.

Fatuna erklärte achselzuckend: „Ich habe ihnen alle Möglichkeiten gegeben zu überleben. Sie sind selber Schuld, wenn sie zu dumm sind, das zu begreifen. Die Lawine ging die andere Bergseite hinunter – nicht hier. Tot wären sie sowieso, wenn Risotatus sie erreicht."

Josuan schien fassungslos zu sein und erwiderte erst einmal nichts. Fatuna erklärte währenddessen: „Von hier können wir nicht zurück. Der Fahrstuhl funktioniert ohne die Fernbedienung nicht und die habe ich zerstört. Außerdem ist der Eingang wahrscheinlich sowieso verschüttet." Bei diesen Worten hielt sie die kaputte Maschine hoch und beobachtete den wutschnaubenden Josuan, der Nassia die Zügel in die Hand gedrückt hatte. Akribisch untersuchte er die kleine Höhle – oder wie Fatuna sie genannt hatte den Fahrstuhl. Kopfschüttelnd und unverrichteter Dinge kam er zurück.

„Kannst du mir mal erklären was hier los ist? Und was zum vermaledeiten Wustu ist ein Fahrstuhl? Sag mir jetzt sofort wie wir zu den anderen zurückkommen", rief Josuan wütend und trat drohend auf das Schlangenwesen zu.

Die Blaue schaute ihren Widersacher trotzig an und ließ es sich nicht anmerken, falls sie eingeschüchtert war. „Die anderen Sonnengucker kommen schon vom Berg runter, aber die Tunnel sind jetzt zerstört und wir Gnomlinge können ihnen nicht mehr folgen", beschwichtigte Fatuna. „Dadurch bekommen sie einen Vorsprung und wenn sie gut aufgepasst haben, konnten sie sich in eine nahe Höhle retten. Die Pferde waren ohnehin sicher", mit einem Seitenblick auf Josuan sagte sie, „Eigentlich sollte nur Nassia hier sein."

„Das hast du dir ja alles toll ausgedacht", fluchte er. „Hättest du uns nicht warnen können?"

Fatuna sah ihn herablassend an und antwortete mit schneidenden Worten: „Dann hätte ich Nassia nicht entführen können. Ich muss ihr etwas in Sendari zeigen. Das ist nur ein bedeutungsloser Umweg für euch, denn dahin wollt ihr doch ohnehin." Dabei sah sie ihn herausfordernd an.

Nassia sah zu dem kleinen Gnomlingmädchen. Die Pyramidenstadt? Fatuna bemerkte ihren Blick und zuckte mit den Schultern. „Josuan wird dir sicher alles erklären. Ich habe alles gehört, was er und seine Leute in der Wüste besprochen haben", berichtete sie. Die Wüstenlöwin schüttelte ungläubig ihren Kopf. Noch immer blitzte der Adlige aus Minandrien das Schlangenmädchen wütend an.

Unvermittelt schaute Fatuna die Thronerbin feierlich an und verkündigte: „Nassia, ich bin gekommen, um bei dir zu bleiben. Für die anderen Gnomlinge existiere ich nicht mehr."

Nassia war verwirrt. Fatuna sah nicht traurig aus, während sie erklärte: „Ich bin für sie gestorben." Als wäre das, das Einfachste auf der Welt und bedürfe keinerlei Erklärung. Josuan fragte irritiert: „Sie denken du bist tot?"

„Ja! Wenn Risotatus kommt, dann wird er nicht nach mir suchen", erwiderte Fatuna ernst.

Nassia war überrascht. Sie hatte gedacht, dass den Gnomlingen Gemeinschaft über alles ging – so war es ihr in der kurzen Zeit bei dem Schlangenvolk zumindest vorgekommen. Ihr Zusammenhalt war das Einzige, was ihnen in all den Jahren der Sklaverei geblieben war. Sie wechselte ein paar Blicke mit Josuan, der nicht minder überrascht war. Er hakte nach: „Aber warum? Wieso solltest du das tun?"

„Hab ich doch schon gesagt", zischelte Fatuna und sah ihn an, als hätte er etwas Dummes geäußert. Zu Nassia sagte sie: „Du brauchst einen Gnomling, der dir alles über uns sagen kann. Das bin ich."

Mit einem abschätzigen Blick auf den Tiguadade erklärte sie: „Ich heiße übrigens Fatuna."

Grimmig nickte dieser und nahm ihr vages Friedensangebot an. Welche Wahl hatte er sonst? „Angenehm, Josuan", seufzte er.

„Dann folgt mir. Die Nacht bricht bald herein und wir brauchen einen Unterschlupf für euch", verkündete Fatuna. Durch die Fahrt nach unten waren sie zwar etwas tiefer gekommen, aber es war nicht weniger kalt. Nassia fiel ein, was sie ursprünglich bei den Pferden gewollt hatte. Sie trat zu dem Tier und fand verschiedene Decken, ein Zelt, Proviant, Pferdefutter, Wasserschläuche und Wechselsachen – zwar gehörten diese einem Mann, aber sie würde sich nicht beklagen. Sie war dankbar für die ganzen Sachen und zog die Hose unter ihren Rock und zwei Hemden über ihre Bluse. Sie fand einen dicken Mantel, den sie Josuan reichte. Ihr eigener Umhang war aus ausgezeichnetem Stoff, der sie bei kaltem Wetter warm halten und bei heißer Witterung kühlen würde – weitsichtig dass sie den nicht abgelegt hatte. Er nahm dankend den Mantel entgegen, dann trat er neben sie und zog sich ebenfalls eine weitere Lage Kleider über.

Fatuna führte sie eine Weile durch die karge, schneebedeckte Landschaft. Kaum einmal sah man Spuren von Tieren im Schnee. Inzwischen bibberte Nassia trotz der Sachen und sehnte sich zurück in die Wüste, so wie Josuan es ihr prophezeit hatte.

Sie hoffte, dass von ihren Gefährten niemand Schaden genommen hatte. Aber im Moment hatten sie keine Wahl, als sich in ihr Schicksal zu fügen. Der Tiguadade machte zumindest keinerlei Anstalten, den Berg auf eigene Faust hinaufzuklettern.

Etwas entfernt wurde der Boden wieder felsiger und Steine ragten wie Pilze aus dem Schnee. Hier fanden sie eine kleine Höhle, die ihnen Schutz bot. Sie würden deshalb das Zelt nicht aufbauen müssen. Sie passten zwar zu zweit in den Unterschlupf, stehen war aber darin unmöglich.

„Ich erkunde mal die Gegend, vielleicht finde ich ja noch ein paar Abkürzungen auf unserem Weg nach Sendari", verkündete die blaue Gnomlingin und schon war sie weg.

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