Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Josuan - Kapitel 12.2

Unvermittelt trat eine Frau aus den Schatten der Bäume. Er hatte sie gar nicht bemerkt. Erstaunt registrierte er, dass es eine Nachtelbin war. Da erkannte er, dass sie eine der Gefährten aus dem Traum war. Josuan lächelte zufrieden bei dem Gedanken und fing einen verwirrten Blick von Nassia auf, die sich sicher fragte, warum er das Auftauchen der Elbin begrüßte.

Josuan schaute den Neuankömmling fasziniert an, er hatte, abgesehen von Ateras, nicht oft Nachtelben getroffen. Sie lebten eher an dunklen Orten und es gab sie vor allem in Zinoka. Ansonsten gab es, seines Wissens, außer auf der Elbeninsel Iluniario nur auf den nördlichen Inseln mehrere Kolonien von diesem faszinierenden Volk – nicht aber auf Fagadasien. Manchmal reisten sie herum und man begegnete ihnen vor allem in Bergstädten und Dörfern. Ihre spitzen Ohren, schmalen Augen, manche sagten Mandelaugen, und helle Haut und Haare verrieten sofort ihre Herkunft. Man konnte nicht anders, als sie als attraktiv zu bezeichnen. Ihre Züge waren edel und ebenmäßig. Anmutig trat sie aus den Schatten und bildete einen überraschenden Kontrast zum Dunkel des Waldes. Die Elben, die Josuan schon getroffen hatte, waren heller als sie, wie zum Beispiel Ateras. Aber ihr dunkler Teint stand ihr. Missmutig vermutete der Burgherr jedoch, dass es unklug wäre, wenn nicht sogar beleidigend, danach zu fragen.

Nassia fing sich schneller wieder und begann ein elbisches Begrüßungsritual. Dafür formte sie mit einer Hand eine Faust, die sanft gegen die senkrechte andere Handfläche gedrückt wurde, dann neigte sie sich der Elbin entgegen. Josuan hatte diese Begrüßung nie zuvor gesehen, aber als zukünftige Herrscherin lernte die Thronfolgerin sicher vielerlei solch nützlicher Dinge.

„Haras nin Nassia", sagte sie. Die Elbin lächelte und folgte dem gleichen Ritual, dann endete sie mit: „Haras nin Saverani." Der Traumseher beobachtete staunend den Gruß und wiederholte ihn. Er schloss mit: „Haras nin Josuan." Die Stammeskämpferin und die Elbin lachten herzlich über seinen Versuch. „Männer sagen Harat nis Josuan", erklärte die Thronerbin ihm. „Es bedeutet: Willkommen in Josuans Kreis." Der Traumseher war sich nicht sicher, ob er mitlachen oder die Geschichte übergehen sollte. Fast wünschte er, Nassia hätte gar nicht wieder angefangen zu reden, doch die Nachtelbin Saverani beendete sein Dilemma.

„Ihr sucht eure Freundin?", fragte sie. Josuan wollte seiner Begleiterin gerne zuraunen, dass die Elbin eine Gefährtin war. Aber ohne ihre Aufmerksamkeit zu erregen, war das nicht zu bewerkstelligen.

„Ja, wir suchen das Gnomlingmädchen Fatuna. Weißt du, wo sie ist?", antwortete Nassia. Ein glockenhelles Lachen erklang: „Du weißt schon, dass Fatuna älter ist als ich? Mädchen kann man wohl kaum sagen."

„Oh", erwiderte die Thronfolgerin betreten.

„Wir haben sie nach Jinecho gebracht", erklärte die Elbin versöhnlich. Augenscheinlich hatte weder seine Begleiterin noch er von diesem Ort je gehört, denn die Stammeskämpferin sah Saverani genauso ratlos an, wie er selber.

Josuan fragte als Erster: „Aber warum? Und wo ist das?"

Die Elbin sah beide mit einem unergründlichen Blick an, um dann leichthin zu antworten: „Ihr habt lange gebraucht, um euch um Fatuna Sorgen zu machen."

Beschämt sah Nassia zu Boden und erwiderte: „Das ist meine Schuld, ich dachte einfach, dass sie auf sich aufpassen kann. Ich weiß nicht viel über ihre Lebensweise und dachte, dass sie schon wieder auftaucht, wenn sie möchte. Geht es ihr gut?"

Saverani erklärte nachdenklich: „Sie ging bei den Höhlen der Seherin in den Untergrund und kam nach Togotan. Das ist ein heiliger Ort, der unter der Erde liegt. Hafnus, das älteste Wesen der Welt, lebt dort im unterirdischen See. Er hat sie zu uns geschickt. Wir dachten die Wudutsche, ihr nennt sie Gnomlinge, seien vor langer Zeit verschwunden. Ihr könnt euch kaum unsere Freude vorstellen als sie bei uns auftauchte. Fatuna hat darum gebeten, dass wir euch suchen und euch zu ihr bringen. Sie gab mir diese Maschine." Nassia und Josuan erkannten beide sofort, dass es sich um das andere Teil des Ortungsgerätes handelte. Es war ausgeschaltet, ansonsten hätten sie sicher die piepsigen Töne nicht überhört. Unbeirrt fuhr Saverani fort: „Ich bin gegangen, weil mein Weihtier der Elefant ist. Er steht für eine lange Reise und eine Suche. Es ist mein Schicksal mich euch anzuschließen. Aber ihr wisst sicher bereits, dass ich zu der Gruppe gehöre, die von den Priestern gerufen wird?"

Josuan bestätigte die Behauptung und Nassia schaute erstaunt zu ihm hinüber. „Es stimmt, sie ist eine Gefährtin", berichtete er. Die Stammeskämpferin starrte überrascht Saverani an.

„Das Pferd wird uns nicht begleiten können", stellte die Elbin fest, dann beugte sie sich zu Packesel und hauchte ihm mehrere Elbensätze in die Ohren. Das Tier drehte sich abgeklärt um. Lief daraufhin zielsicher ein Stück zurück, an eine Stelle, wo es besonders saftiges Gras gab, um zu weiden. Sie sahen sich unschlüssig an, zum Schluss marschierte der Traumseher zu dem Reittier und holte, was er glaubte für die Zeit mit der Elbin zu brauchen. Er klopfte dem Pferd aufmunternd auf die Schulter, dann wartete er, bis Nassia sich ebenfalls verabschiedet hatte.

Die Nachtelbin trat dazu, um Packesels Hals zu streicheln. „Es wird ihm gut gehen. Er wird hier auf euch warten", bemerkte sie. Seine Reisebegleiterin sah kritisch zu der Elbin, die sich zu den Bäumen abwandte. Beim Erreichen des Waldrandes drehte sie sich noch einmal um und wollte wissen: „Saverani die Elefantin bittet um Einlass für Nassia die blaue Wüstenlöwin und Josuan", fragend sah sie zu ihm und flüsterte: „Ich wüsste gerne mit wem ich reise, welches Tier gehört zu dir?" Verwundert stotterte er: „Der der schneeweiße Fuchs oder der kleine Waldtungo?"

„Das ist lächerlich, ich bin doch keine Wüstenlöwin. Meine Familie trägt dieses Wappentier, doch ich habe mich davon befreit", mischte sich Nassia rundheraus skeptisch ein.

Die Elbin schaute erstaunt und flüsterte schier entsetzt: „Aber das ist ein Teil von dir. Deine Vergangenheit solltest du niemals verleugnen, Nassia. Egal, wie die Umstände sind." Die Thronfolgerin verschränkte die Arme und funkelte die Nachtelbin zornig an.

Josuan zog aus seiner Tasche ein kleines Wappen seiner Familie, das er stolz mit sich trug und reichte es wortlos Saverani, die es ehrfürchtig entgegennahm. „Das sagt mir viel über dich", meinte sie respektvoll und neigte ihr Haupt.

Um das unbehagliche Schweigen zu unterbrechen, fragte die Stammeskämpferin: „Ist es weit bis Jinecho?"

„Ich führe euch!", verkündete die Elbin und dann rief sie in den Wald: „Mit Josuan dem Fuchs und Tungo!" Ohne Nassias Frage zu beantworten, lief sie über die Baumgrenze. Der Traumseher zuckte mit den Schultern. „Uns bleibt wohl keine Wahl. Danu hat gesagt, dass du, Fatuna und ich zusammen bleiben sollen und wenn sie jetzt auch noch dazu gehört, dann ist die Entscheidung leicht", erklärte er und folgte der Elbin in den Wald. Nassia ließ nicht lange auf sich warten, da lief sie ebenfalls hinterher.

Sie wanderten schweigend zurück in Richtung Berge. Saverani sprach kaum und sie suchten nicht das Gespräch. Sie blieben in den Wäldern, die immer undurchdringbarer wurden. Die Elbin zeigte ihnen einen versteckten Baum, der innen ausgehöhlt war. Ein Seil hing darin herunter, an dem sie hinauf kletterten.

Oben angekommen, stellte Josuan mit Faszination fest, dass es Wege durch die Baumkronen gab. „Die Baumpassagen sind von den Vorfahren der Tagelben", erklärte Saverani und deutete in die Ferne. „Früher einmal war dort ihre Hauptstadt des Lichtes. Noch heute ist es ein sonderbarer Ort, aber wir gehen nicht dorthin."

Die Wege wirkten wie gewachsen. Die Böden waren mit Mosaiken aus Steinen ausgelegt und einen halben Schritt breit. Sie wurden von Lianen und anderen Pflanzen gehalten. Verschiedenen Waldblumen, die aus Blumenkästen sprossen, die wiederum aus Zweigen angelegt und mit Erde gefüllt waren, schmückten den Verlauf. Die Wege wurden von Blätterdächern geschützt, so dass man nie nass oder von der Sonne verbrannt werden konnte. Um den Wald dennoch zu überblicken, gab es regelmäßig Plattformen, die zum Teil über die Bäume hinaus reichten und wie Pilze aus den Baumwipfeln schossen.

Beeindruckt stellte Josuan fest, dass ein ganzes Netzwerk von Wegen sich ausgebildet hatte und sich in alle Richtungen erstreckte. Ein regelrechtes Labyrinth war hier angelegt worden. Ohne Saverani hätten die zwei sich an diesem Ort hoffnungslos verlaufen. Die Elbin folgte hingegen ihrem eigenen inneren Kompass und führte sie tiefer und tiefer in den Wald. Es war eine angenehme Art zu reisen, nach all den unbefestigten Wegen, in den Bergen.

Die ungefähre Richtung, die ihre Führerin einschlug, war Josuan schnell klar. Sie kamen dem Gebirge Zin erneut näher. Zuerst stiegen die Hügel sanft dann immer steiler an, während die Bäume kontinuierlich weiter voneinander entfernt standen. Schließlich waren sie sogar gezwungen ihre hohen Pfade zu verlassen und sowohl Nassia als auch Josuan schauten mit Wehmut zu den Elbenwegen zurück. Saverani lenkte sie schmunzelnd weiter und versicherte ihnen, dass sie es bald geschafft hätten. Schon kurz darauf kamen sie zu einem Wasserfall, an dem sie eine Rast einlegten.

„Diesen Ort kennt kaum noch ein Mensch", verkündete die Elbin und biss herzhaft in ein belegtes Brot, das sie Nassia und Josuan anbot. Es waren die letzten Reste, die sie davon bei sich trug. Die Stammeskämpferin war sichtlich irritiert, dass Saverani Fleisch zu sich nahm. Aber es schmeckte vorzüglich und er wäre gar nicht auf die Idee gekommen, das zu hinterfragen.

Bei der ersten Mahlzeit mit der Elbin hatte Nassia das Brot beäugt und ungläubig gefragt: „Ist das Fleisch? In Zinoka isst kein Elb so etwas." Die Nachtelbin hatte sie nur einen Moment betrachtet und dann unbekümmert geantwortet: „Natürlich ist das Fleisch. Nur weil wir im Einklang mit der Natur leben, heißt das nicht, dass wir auf Fleisch verzichten. Der Unterschied ist, dass wir es nicht leichtfertig tun und dass wir das Tier, das seine Kraft an uns weitergibt, schätzen."

„Oh, das tue ich auch", hatte Nassia schnippisch versetzt, was Saverani mit einem Lächeln quittierte. Doch die Stammeskämpferin hatte nicht so leicht aufgegeben und weiter gefragt: „Aber warum essen dann die Elben in Zinoka kein Fleisch?"

Die Elbin hatte Nassia ins Visier genommen und gebrummt: „Tja, vielleicht gefällt ihnen die Art, wie die Menschen mit den Tieren umgehen nicht."

Josuan hatte gelacht und die Frauen wandten sich unverfänglicheren Themen zu. Sie fanden seitdem immer Streitpunkte, bei denen sie absolut konträre Meinungen vertraten und er war inzwischen froh, dass sie überhaupt noch miteinander sprachen. An dem Wasserfall fingen sie ein Gespräch über Zauberei und ihren Nutzen an, ebenfalls eine verfängliche Thematik, da Nassia sich wünschte, es gäbe gar keine Magie.

„Können wir dann weiter?", fragte er dazwischen, nur um die zwei auf andere Gedanken zu bringen. Beide beeilten sich daraufhin, ihre letzten Bissen runterzuschlucken. 

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro