Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Danu die Seherin - Kapitel 8.1

Die Seherin trat hinter dem Busch hervor und steuerte auf ihre Höhle zu. Sie war ein paar Tage unterwegs gewesen, um Kräuter, Beeren und etwas Moos für die Schlafstelle ihres Katers Resmo zu sammeln. Außerdem war sie auf ihrem Lieblingsberg gestiegen, von wo man eine phänomenale Aussicht auf die Umgebung hatte. Dort hatte sie manchmal verschwommene Visionen der Zukunft, aber schon eine Weile hatte sie nichts Relevantes gesehen. Da das dieses Mal anders gewesen war, hatte sie mehr Zeit dort verbracht, als sie ursprünglich vorgehabt hatte.

Sie war froh, wieder Zuhause zu sein. In ein paar Stunden kamen Dunas und Magto aus Buiton, wo sie Ausrüstung besorgt hatten. Voller Freude schaute sie dem kommenden Abend entgegen, denn ihr Zwilling würde von der Reise müde sein und sich heute ausnahmsweise gerne von ihr bekochen lassen. Sie würden eine harmonische Zeit verbringen, ehe es unausweichlich zum Streit kommen würde. Mehrmals hatte sie alles durchgespielt. Egal wie sie auf Dunas Äußerung reagierte, er war nicht abzuhalten die zwei Reisenden, die er auf den Pässen gesehen hatte, weiter zu beobachten. Die Fremden kamen genau in ihre Richtung, wobei er sich nicht so nah an sie herantraute, dass Magto sie hätte belauschen können. Bei der kargen Landschaft wäre die Chance einer Entdeckung unermesslich groß geworden.

Selbst wenn Danu gar nicht versuchen würde, ihren Bruder abzuhalten nach den Zweien zu sehen, würden sie streiten. Dunas legte es gelegentlich darauf an, nur um ihr zu zeigen, dass sie nicht alles mit ihrer Sehergabe in der Hand hatte. 

Nachdenklich bereitete Danu Essen vor. Sie hatte in ihren Visionen gesehen, dass heute ihr letzter Abend mit ihrem Bruder alleine war. Sie wollte, dass er etwas Besonderes werden würde. Leise summend fing sie ihre Arbeit an.

Es gab Dunas Leibgericht: gebratenen Barsch mit Bratkartoffeln und Tomatensalat. Den Fisch hatte sie auf ihrem Rückweg gefangen, die Tomaten pflückte sie gleich vom Strauch und die Kartoffeln lagerten in der Speisekammer weiter hinten in der Höhle. Ein paar Kräuter und Salz würden alles schmackhaft werden lassen. Ihre Kochkünste würde er sicher vermissen, wenn er sich schon ohne sie auf diese gefährliche Reise wagen würde. Sehnsüchtig sah sie zum Höhleneingang – sie wusste, dass sie einsam sein würde.

Ihr Kater Resmo kam bald darauf nach Hause und strich ihr schnurrend um die Beine. Bis er Futter bekam, wich er ihr keinen Schritt von der Seite. Sie hätte ihm sein Essen längst hingestellt, schließlich wusste sie genau, wann er kam. Aber sie liebte es, wie er ihr voller Erwartung um sie herum strich. Manchmal ließ er sich sogar zu Streicheleinheiten herab. Nur wenn er Hunger hatte, verhielt er sich so und sie kostete jede Sekunde aus.

Als sie aufgebrochen war, hatte sie nicht erwartet, dass sie überhaupt etwas sehen würde. Sie war lange nicht an ihrem Lieblingsberg gewesen und hatte Dunas Abwesenheit genutzt, für sich alleine zu sein. Aber schon auf dem Hinweg waren die ersten Visionen auf sie hereingeprasselt und sie hatte Mühe, um Ordnung in die Bilder zu bekommen. Das Schlimmste war, dass sie nichts beeinflussen konnte. Ihr hatte das Schicksal nur eine kleine Rolle zugedacht. Das zu akzeptieren, war das Schwerste für sie. Aber wenn sie ihren Bruder nicht verlieren wollte, musste sie loslassen. Erneut stiegen ihr Tränen in die Augen, die sie tapfer bekämpfte. Sie hatte genug geweint, es war Zeit, sich mit ihrer Bestimmung abzufinden. Sie würde ihre Rolle in den folgenden Tagen spielen, ohne sich zu beklagen. 

Entschlossen nahm sie ihre Arbeit wieder auf. Die nächste Stunde verbrachte sie damit Fisch zu filetieren, Kartoffeln zu schälen und Tomaten zu pflücken. Als sie alles zusammen hatte, entspannte sie sich. Da sie wusste, wann Dunas auftauchen würde. Pünktlich war sie fertig, als er endlich am späten Abend hereinkam. Er hatte bereits draußen gerochen, was ihn drinnen erwartet. Bestens gelaunt kam er herein und umarmte sie lachend.

„Danu, schön dich wiederzusehen!", rief er ausgelassen. Sie nickte lächelnd und erwiderte seine warme Begrüßung. Es war immer besser, so wenig wie möglich in seiner Nähe zu sprechen, sonst nahm er an den meisten ihrer Äußerungen in irgend einer Art und Weise Anstoß. 

„Hach, bin ich hungrig. Den Fisch hat Magto schon vom Waldrand gerochen und ich muss sagen: manchmal ist deine Gabe gar nicht so schlecht", erklärte er grinsend und schlug sofort tüchtig zu, nachdem er sich hingesetzt hatte. Danu sagte nichts. Reichte ihm bloß wortlos die gefüllten Schüsseln. Sie genoss hier und da einen kleinen Bissen, aber sie war doch zu aufgewühlt, um unbeschwert mitzuessen.

Dunas erzählte unbefangen von Buiton und seinen Geschäften. Er hatte Salz, Mehl und Zucker dabei. Außerdem hatte er neue Gläser für Danus Einkochwut und ein paar passende Stoffe für Kleidung, Tischdecken, Gardinen und Ähnliches erstanden. Im Austausch verkaufte er ihre selbsthergestellten Salben, Cremes, Marmeladen und eingekochte Gemüsegläschen. Zudem hatte er verschiedene Schnitzereien und verarbeitetes Fleisch der Wildtiere hier draußen, wie Würste und Schinken, feilgeboten.

Danu stellte Fragen zu Leuten, die Dunas inzwischen aus Buiton kannte und an die er seine Waren verkaufte. Sie ließ sich erzählen, was es für Neuigkeiten gab, aber das waren nicht viele. 

Später holte Dunas ein selbstgeschnitztes Brettspiel, das er sich selber ausgedacht hatte. Der Ausgang war nicht von ihr zu beeinflussen, weil er wiederholt würfelte und sie nur Karten der Reihe nach aufdeckte, die er immer wieder durchmischte. Sie ärgerten sich gegenseitig und lachten darüber. Das Spiel war ein fester Bestandteil ihres Rituals, leider der unweigerlich folgende Streit ebenfalls. Denn zum Schluss war Dunas doch immer frustriert, dass er mehr Spaß hatte als sie. 

„Wir haben Fremde gesehen, die in unsere Richtung unterwegs sind. Weißt du etwas über sie?", fragte er irgendwann. Sie hatte gewusst, dass er diese Frage stellen würde und doch zuckte sie zusammen, als es soweit war. 

„Ja, ich weiß etwas über sie", sagte sie wahrheitsgemäß und sah ihm dabei direkt in die Augen. Im Geheimen dachte sie: „Sie sind dein Schicksal, das dich von mir weg führen wird. So lange hast du darauf gewartet und nun ist es soweit." Hätte sie die Worte laut ausgesprochen, wäre er schon bei der Erwähnung von ‚Schicksal' wütend geworden. 

Er nickte langsam. „Ich werde sie weiter beobachten", erwiderte er nachdenklich. Sie meinte zögerlich: „Sie sind in Gefahr, denn ein Sturm zieht auf. Aber die Prinzessin und der Adlige wollen nichts Böses, sie brauchen deine Hilfe." Bei den Informationen hatte sie lange überlegt, ob sie sie ihm gab. Am Ende war das Ergebnis das Gleiche und es schien ihr ratsam, er wusste so viel wie möglich. 

Nachdem sie ihm gesagt hatte, dass die Zwei seine Hilfe benötigten, war Dunas eine Weile still. Für Danu waren es im Grunde keine Fremden mehr – Josuan und Nassia waren ihre Namen und sie hatte sie durch ihre Visionen schon überaus gut kennengelernt. Sie hatten ein kleines, blaues Schlangenwesen, das Fatuna hieß, bei sich, das Danu nicht mit ihrer Gabe sehen konnte. Was immer wieder für Lücken sorgte, die sie aber durch spätere Gespräche von Nassia und Josuan füllte. Niemals zuvor hatte sich jemand oder etwas ihrem Blick entzogen und das beunruhigte sie zunehmend. Sie würde das Wesen bald persönlich kennenlernen, doch sie war schon lange nicht mehr in eine Situation geraten, die sie nicht vorher von allen Seiten beleuchtet hatte. Es war für sie ungünstig, allzu weit in die Zukunft zu sehen. Wenn sie das versuchte, waren die Möglichkeiten zu vielfältig, um zu verstehen, was passierte. Oft waren es nur einige Stunden, bevor sie wusste, wie sie das Geschehen am günstigsten beeinflussen konnte. Sie hatte sich dafür entschieden, das Wesen loszuwerden. 

In dem Fall, dass sie der Kreatur Schlafmittel verabreichte, verschwand es. Dadurch waren ihre Visionen, für die Zeit in der Nassia und Josuan bei ihnen weilten, wieder vollständig. Sie hatte gar keine Wahl, wenn sie die Kontrolle behalten wollte, musste sie das Wesen loswerden.

Dunas beobachtete sie, doch sie wusste, dass er jeden Moment aufspringen würde. Ein verhaltender Donner in der Ferne war zu hören, aber das reichte als Auslöser. Ihr Zwilling sprang auf, stieß dabei den Tisch mit dem Spiel um und sah sie drohend an: „Glaube ja nicht, dass ich wegen dir zu ihnen gehe! Ich hatte mich schon entschlossen sie zu beobachten." Kurz darauf stürmte er aus dem Zimmer.

Danu atmete erleichtert aus. Es war immer schrecklich, zu wissen, wenn etwas Unangenehmes, aber Unausweichliches, passieren würde. 

Müde räumte sie den Tisch ab. Für lange Zeit stellte sie das Spiel in den Schrank. Erst morgen Abend erwartete sie ihre Gäste und deshalb kuschelte sie sich ins Bett. Die Bilder, die ihr im Kopf herumspukten, ließen sich nur schwer verdrängen. Sie hatte Dunas Tod in verschiedenen Varianten in den letzten Tagen durchlebt und immer war sie involviert. Wenn sie aber hierbliebe, dann würde er vielleicht in vielen Jahren mit seiner Familie zu ihr zurückkommen und sie mit sich nehmen. Dieser eine Ausgang der Traumseher-Geschichte gab ihr Hoffnung. Er würde nach seiner Rückkehr nicht darüber sprechen, was geschehen war, aber sie sah, wie glücklich sie alle waren. An diese Aussicht klammerte sie sich und schlief endlich ein. 

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro