Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Seemannslegenden

Seemannslegenden

Er wird kommen, euch Legenden zu erzählen, sagen sie,
in den Abendstunden rauscht der Wind sein Lied.
Er ist die Gischt des Meeres, krönt die Wellen mit Schaum,
er ist die Wildnis der See, ist ein Schatten, ein Traum.

Er lebt von den Träumen in Kinderherzen,
von den geheimen Plänen, ernsten Scherzen,
er lebt von dem Wunsch nach einsamer Freiheit,
von dem Sehnen nach der unendlichen Zeit.

Er ist die Sehnsucht in dir,
die Liebe zu ihr,
ob in Regen, Sturm und Schnee,
er lockt dich zurück zur See!

An einem Samstagabend, wo die Männer saßen,
in der Eckenkneipe zum Bier Trinken und Sagen,
wie quälend langsam die Arbeit nur floss dahin
und rasend schnell dagegen freie Zeit verging
und Weib und Kinder nicht verstünden,
dass man nicht alles müsst begründen,
kam Einer rein gemeinsam mit dem Septemberwind,
den keiner kannte, obgleich sie hier Zuhause sind.

Die Männer schauen auf und betrachten den Neuen,
gebräunte Haut und er scheint keine Arbeit zu scheuen,
trägt seinen Schnurrbart mit Stolz, blaue Augen leuchten,
die Alten winken ihn heran und sie seufzen.

„Setz dich, trink ein Bier und erzähl, woher du kommst", ruft einer,
„Weit gereist", wird gemutmaßt, geflüstertes „Ein Lügenreißer."
Der Mann tut wie ihm geheißen und nimmt Platz auf der Bank.
Der Wirt bringt ein Bier und der Neuankömmling dankt.

„Wo kommst du her?", fragt der Alte, der ein Auge nur hat -
„Aus Norgen", antwortet er, „der nördlichsten Stadt."
„Was haste dort gemacht?", will Fischer Jakob wissen -
„Ich hab' gehandelt, Fracht geladen und trug viele Kisten."
„Und die Reise hierher war wohl monatelang!",
staunt der Bäckerlehrling und schaut gespannt.
„Ich kam nicht übers Land, ich kam übers Meer",
erzählt der Neue, „das ist weniger schwer."

„Aber dort im Norden, da lauern die Wilden",
bemerkt Fischer Jakob, um die Anderen zu bilden.
„Piraten?", fragt der Reisende, „Keine gesehen,
die trauen sich dort kaum noch zu regen.
Dagegen im Osten, 200 Dutzende Meilen,
da sind sie eine Plage und kaum zu vertreiben.
Sie kapern die Boote und rauben das Gut,
versetzen das Seevolk in hilflose Wut."

Alle der Männer schauen ihn nun an
und jeder am Tische lauscht gespannt,
nach langen Tagen sie gerne hören,
davon, woran sich andere stören.

„Hast du je eines ihrer Schiffe gesehen?",
fragt der Alte und der Wirt bleibt bei ihnen stehen.
Der Seefahrer lacht und trinkt einen Schluck
„So Einige", aber wirkt nicht beeindruckt.

Doch die Männer warten und wollen mehr erfahren,
über Piraten gibt es schließlich meistens viel zu sagen,
sie lauschen und wollen alle nichts verpassen,
denn sie könnten das Getratsche niemals sein lassen.

Er trinkt sein Bier leer und bestellt ein Neues,
„Nun", beginnt er, „sie achten auf Teures,
aber ich war nie mit großen Flotten unterwegs,
mein Segelschiff und ich alleine, so ist es stets.
Die Enya, sie ist ein tüchtiges Boot,
in passender Größe, die Segel weinrot.
Sie ist für mich perfekt und ich bin stolz darauf,
aber teuer sieht sie nun wirklich nicht aus.

Ich reise nur selten mit größerer Fracht,
aber dann gebe ich darauf immer gut Acht.
Piratenschiffe habe ich von weitem viele gesehen,
sie haben ihre Ehre und lassen arme Segler gehen,
doch ich fuhr an ihren Städten vorbei,
und war auch bei einigen Jagden dabei.
Aber nie waren es sie gegen mich,
nein, so ein Seefahrer bin ich nicht."

Die Männer am Tische, sie wirken enttäuscht,
die gute Geschichte jetzt jeder hier bräucht',
Der Seefahrer merkt es und fügt deshalb an,
„Ich hörte jedoch von solch einem Mann."

Leises Gemurmel ertönt und Vorfreude entsteht,
sie möchten gern wissen um wen es denn geht,
die Männer wollen nicht lange warten,
Bier wird bestellt, dann darf er schon starten.

„Kapitän Huber ist ein mutiger Mann,
länger schon auf dem Meer, als ich laufen kann,
er bezwingt alle Stürme,
hat vor Wellen keine Angst,
lebt mit edelster Würde,
aber betritt nie das Land.

Kapitän Huber steuert ein schönes Schiff,
die Anna hat er längst vollkommen im Griff,
die Segel offen im Wind,
in des Hubers Hand das Rad,
fährt die Anna ganz geschwind,
wo er auch hinfahren mag.

Kapitän Huber hat manche Matrosen,
die nicht sein allein, doch manchmal dort wohnen,
und sie fahr'n über die See,
pausenlos, kein Sturm zu schwer,
bis sie ergreift das Heimweh,
nur Huber liebt bloß das Meer.

Doch ihr wolltet von den Piraten hören, richtig?

Einst hatten sie es auf die Anna abgesehen,
und sahen nur den Kapitän am Steuer stehen,
warteten nicht länger, griffen an,
ein Schuss und die Anna war in Brand.

Kapitän Huber sah die Flammen lodern,
doch ließ nicht zu, dass sie Anna erobern,
sah näher kommen das Schiff der Piraten,
und wusste, er konnte nicht länger warten.

Er bediente Kanonen der leidenden Anna,
das brennende Schiff schien ein bloßer Jammer,
doch verlässlich flog die Kugel los,
und traf sicher das Piratenboot.

Während sie dabei waren nachzuladen,
besah Huber den entstandenen Schaden,
die Flammen leckten am edlen Holz,
und verletzten zugleich Hubers Stolz.

Am Horizont entdeckte er einen Sturm,
einen solchen, in dem kein Seemann je fuhr,
sie kannten die Gefahr riesiger Wellen,
die das Schiff mitreißen, an Stein zerschellen.

Der Sturm kam näher, er kroch rasch auf sie zu,
Kapitän Huber schoss ab, mit Funkenflug,
flog die nächste Kugel auf die Piraten,
und hinterließ wieder weiteren Schaden.

Die Piraten schossen noch einmal darauf,
dann sahen sie den Sturm und nahmen Reißaus,
Kapitän Huber, sah den brennenden Rumpf
und er gönnte den Piraten keinen Trumpf.

Er wendete Anna, fuhr auf den Sturm zu,
ungebändigter Wind griff das Schiff im Nu,
die Anna wurde geworfen und geschwankt,
die hohen Wellen löschten schließlich den Brand.

Doch damit war die Gefahr noch nicht vorbei,
der Sturm fing das Schiff und gab es nicht mehr frei,
ins geöffnete Segel peitschte der Wind,
Nebel stieg auf und Huber war plötzlich blind.

Anna wurde durch den Sturm auf die Seite geneigt,
nicht viel und es gäbe nichts, das übrigbleibt,
im letzten Moment schloss Huber die Segel,
im Schiffsrumpf stieg rasend der Wasserpegel.

Denn das Feuer hatte ein Leck gefressen,
Kapitän Huber zu lange gesessen,
nun sprudelte Wasser in des Schiffes Bauch,
in Hubers Augen brannte der graue Rauch.

Doch Aufgeben war nicht des Kapitäns Plan,
er plante noch viele Jahr auf See zu fahr'n,
und so eilte er in seine Kajüte,
fasste den Teer – eine halbe Tüte.

Er fand sofort das faustgroße Loch,
und er begann es zu stopfen, doch
das Wasser stieg und die Anna sank,
der Teer reichte knapp – dem Glück sei Dank.

Doch ihm war keine Ruhe geschenkt,
Er sah wie Wasser die Luft verdrängt,
und Huber griff schnell nach dem Eimer,
Er rannte so eilig wie Keiner.

Nach einer Nacht im tobenden Sturm,
gab es immer noch zu viel zu tun,
das Gewitter betäubte die Ohren,
der Teufel hatte Anna erkoren.

Ja, Anna war endlich das Wasser los,
doch der Sturm schaukelte weiter das Boot,
Huber vertraute nicht länger aufs Glück,
Er wollte hinaus – in einem Stück.

Er spürte die Chance als der Wind sich drehte,
und er kräftig in Richtung Osten wehte,
mit einem Ruck öffnete er die Segel,
und die Anna fuhr hinaus aus dem Nebel.

Kapitän Huber wusste, dass es knapp war,
er dankte den Göttern, als er das Land sah,
setzte er den Anker, konnte endlich ruh'n,
und er plante jetzt erstmal gar nichts zu tun.

Aber das Schicksal war dessen nicht stimmig,
bald schon fuhr der Kapitän wieder grimmig,
auf offener See Piraten entgegen,
und bekämpfte Monster mit seinem Degen."

Die Männer lauschen und staunen sehr,
lebendig bleiben auf See scheint schwer,
sie sehen Kapitän Hubers Ruhm,
wollen wie er große Dinge tun.

Der Bäckersjung wie hypnotisiert,
auf den Geschichtenerzähler stiert,
die Sehnsucht in seinen Augen blitzt,
doch er zwinkert und er sagt gewitzt:

„Ein Seemann, der müsste man sein,
immer wild und immer frei,
keine Regeln, die ihn zwingen,
muss mit keinem Anstand ringen.

Ein Seemann, der müsste man sein,
mit dem Schiff auf See allein,
keinen Chef, der's besser kann,
sein eigner Herr ist so ein Mann.

Ein Seemann, der müsste man sein,
was andre sagen – einerlei,
er trägt den Stolz wie einen Hut,
und er steht ihm furchtbar gut."

Die Männer lachen, doch sie wissen,
der Junge hat schon schwer gelitten,
unter des Bäckers häufigem Zorn,
„ZU VIEL WASSER, ZU WENIG KORN!!!"

Des Alten Lachen dann verstummt,
schließt das Auge und er brummt:
„Ein junger Kerl, der hat die Kraft,
dass er das Segeln lange schafft.

Doch die Zeit holt ihn irgendwann,
packt seine Muskeln, Knochen, dann
wird auch er langsam und schwach,
bis ihn das ew'ge Meer auslacht."

Der Fischer war bislang bloß still,
die Regung er verbergen will,
so ist es bloß ein langes Seufzen,
die Augen die der Andren scheuen.

Der Wirt fragt: „Jakob, was ist los?",
man kennt ihn nicht als Kummerkloß,
es dauert eine gute Zeit,
bis Jakob doch das Wort ergreift:

„Ich bleibe immer nur im Hafen,
doch einst wollt ich weg von den Straßen,
ich wollte raus aus dieser Stadt,
mich machte Essen nicht mehr satt.

Ich dürstete nach Abenteuern,
nach Kämpfen mit den Ungeheuern,
doch ich konnte mich nicht bezwingen,
mit meinen eignen Ängsten ringen.

So steckte ich im Alltag fest,
die Ferne rief mich, doch mich lässt
die Verantwortung nicht ziehen,
mein Zug fährt auf gelegten Schienen.

Ich muss der ruhige Fischer sein,
ich bin nicht wild und auch nicht frei,
die Möwen fliegen, ich muss bleiben,
ich darf mein Lied nicht selber schreiben."

Die Männer schweigen nun betrübt,
ihr Leben ihn' oft nicht genügt,
drum sitzen sie und manchmal prahlen,
mit Taten aus vergang'nen Tagen.

Doch loszuziehen und erleben,
sich dem Tage hinzugeben,
ist ihnen längst nicht mehr gestattet,
ihre Arbeit auf sie wartet.

Jakob sagt etwas frustriert,
da er sich nicht länger ziert:
„Huber war wohl immer dort,
verließ auch nie den Heimatort."

Der Bäckersjunge schließt sich an:
„Der Mann kannte gar nicht das Land!"
Und der Alte zahnlos lacht:
„Er hat nichts anderes gemacht!"

Der Fremde schüttelt seinen Kopf
und Jakob hebt sein Kinn im Trotz,
und während manche bereits gehen,
beginnt er wieder zu erzählen:

„Kapitän Huber war nicht immer auf der See,
obwohl er seit langer Zeit nicht mehr fühlt das Heimweh,
er wurde auch in einer Stadt geboren,
ähnlich wie diese hier, an Glanz verloren.

Mary, seine Mutter, war eine Edelfrau,
sie trug wallendes rotes Haar zur Schau,
Walter dagegen war nur ein Schmied,
doch sie hatten sich geliebt.

Walter war zu Mary auf das Schloss gezogen,
weil die Vorschriften sonst die Hochzeit verboten,
ein Stand herab – das war absurd,
weit vor des Kapitäns Geburt.

Dann kam Huber auf die Welt,
für Walter er das Schloss erhellt,
der's wie einen Kerker sieht,
dort fühlt er sich nicht wohl, der Schmied.

Doch Walter war schon lang geblieben,
er schien Mary so sehr zu lieben,
doch mit den Jahren wurd' der Schmerz
so unerträglich, tief im Herz.

Denn er vermisste das Schmieden,
Eisen im Feuer zu wiegen,
und er vergaß nie diese Funken,
das geliebte Hämmern im Dunkeln.

Und nach einigen Jahren,
des ewigen Wartens,
konnt' er die Sehnsucht nicht mehr ertragen,

schlich er los in tiefer Nacht,
in der keine Seele wacht,
zur alten Schmiede, die Freude entfacht.

Er spürt nun das tiefe Glück,
schmiedet Eisen ganz entzückt,
als der erste Vogel ruft,
legt er ab die Schmiederkluft.

Walter führt ein Doppelleben,
kann sich nicht nur einem geben,
Mary wird er immer lieben,
aber er braucht auch das schmieden.

Doch der Junge sieht ihn gehen,
kann den Vater nicht verstehen,
doch der Mutter auch nichts sagen,
und auch nicht den Vater fragen.

Es zerreißt den jungen Mann,
dass er niemals wissen kann,
was der Vater nachts denn tut,
ist es schlecht oder doch gut?

Huber schleicht dem Vater nach,
außer ihn' ist keiner wach,
Walter eilt in seine Schmiede,
gern er dort des Tages bliebe.

Und Huber kann es nicht verstehen,
wieso lässt Mutter ihn nicht gehen,
Walter hämmert bis zum Morgen,
die Schmiede, sie liegt gut verborgen.

In der Früh will er aufbrechen,
doch Walter fühlt sein Herz stechen,
kein Schlaf, das tut ihm nicht gut,
wenn er keine Stunde ruht.

Huber sieht den Vater leiden,
kann ihn nicht mehr länger meiden,
der Junge kriecht hervor und fragt:
„Ist es denn dies, was dich so plagt?"

Denn er sah die Müdigkeit,
die traurige Betrübtheit,
die der Vater so oft trug,
gab das Schloss ihm nicht genug.

Der Vater, er erstarrt vor Angst,
„Du bloß nichts Mutter sagen kannst!
Sie könnte es doch nie zulassen,
dann müsst ich auf das Schmieden fasten.

Doch, mein Junge, hör gut zu,
deine Leidenschaft dich ruft,
kannst dich ihr nicht wiedersetzen,
sie weiß Vernunft nicht zu schätzen."

Huber darauf nickt, doch fragt,
wieso Mary es nicht mag,
der Vater schaut ganz betrübt,
fühlt, als dass er nie genügt.

„Eine Frau von ihrem Stand,
gibt dem Schmied nicht ihre Hand,
ein Arbeiter ist zu arm,
und doch hat sie es getan.

Doch um mit ihr zusammen zu leben,
musste ich meine Arbeit aufgeben,
doch ich fühl mich nicht mehr frei,
die Hofgesellschaft ist mir gleich.

Ich dachte ich sei unerschrocken,
der Luxus konnte mich nicht locken,
nur Mary tat ich wirklich schätzen,
aber der Alltag scheint mich brechen.

Ein Schloss, das ist kein schöner Ort,
wo Ehrlichkeit im Keim verdorrt,
sie spielen ihren Maskenball,
doch ich fühle mich leer und all.

Ich kann das Gesicht kaum mehr wahren,
fühl mich nicht wohl in ihren Scharen,
nur du und Mary halten mich,
die Sehnsucht mich von innen bricht.

Ich brauche das Feuer und die Glut,
die Flammen und jener Funken Wut,
ich brauch den Rhythmus meines Hämmerns,
anstatt der Feste und des Schlemmens.

Drum merke dir, mein Sohn, bleib schlau,
sonst wird dein Alltag trist und grau,
sei stets du selbst, lass dir nicht sagen,
du solltest deinen Stolz nicht tragen.

Folge deinen Wünschen stets,
sonst ist dein Glück vom Wind verweht,
du darfst nicht vor Durst versterben,
musst die Sehnsucht trinken lernen.

Versprich mir niemals Angst zu haben,
davor, Verantwortung zu tragen,
doch immer noch du selbst zu bleiben,
musst die Geschichte selber schreiben."

Huber nickt, doch ist ganz still,
Walter nicht mehr warten will,
packt den Jungen an der Hand,
dann verlassen sie den Strand.

Von der Schmiede dort am Meer,
eilen sie hoch auf den Berg,
wo das Schloss am Hügel thront,
in dem die Familie wohnt.

Monate geht alles gut,
Walter findet Lebensmut,
Mary merkt es ihm nicht an,
Huber zieht es an den Strand.

Eines Tages jedoch sitzt,
Walter ruhig, das Herz, es sticht,
Und der Mann, er bricht dann ein,
das Geheimnis ihn entzweit.

Mary ruft schnell einen Arzt,
Huber schweigt, die Mutter klagt,
weiß nicht, wie es kommen mag,

und der Junge fühlt sich schlecht,
denn die Mutter hat das Recht,
dass sie weiß, was Walter schwächt.

Er erzählt ihr von der Nacht,
die er beim Vater verbracht,
Mary jedoch schluchzt und weint,
sie ist schuld wie es ihr scheint.

Als Walter aufwacht am nächsten Morgen,
tröstet er sie, er hat es verborgen,
er sagt, es tät ihm unendlich leid,
und Huber gibt ihnen Zeit zu zweit.

Jahre später fühlt Huber den Zwang,
er sieht in die Ferne und denkt dran,
wie es wäre dort allein in der Welt,
er merkt, dass ihm der Gedanke gefällt.

Huber erzählt den sehnlichen Wunsch,
doch Mary tut ihre Zweifel kund,
sie hat Angst um ihr einziges Kind,
dass der Junge in die Welt verschwind.

Mutter wehrt sein Drängen ab,
hält ihn wochenlang auf Trab,
für ihn gibt's Arbeit überall,
im Saal, dem Garten und dem Stall.

Der Vater sieht den Sohn ermüden,
kann kaum die Sonne mehr begrüßen,
die Mutter lenkt ihn fleißig ab,
doch er sieht nur vom Berg hinab.

Leise schleicht er durch das Schloss,
sattelt freudenlos sein Ross,
Huber fühlt sich eingeengt,
den Traum er immer mehr verdrängt.

Er müsse realistisch bleiben,
anstatt Heldenlieder zu schreiben,
er suche sich dann eine Arbeit,
es sei unmöglich, so die Wahrheit.

Abends schlurft er in die Schmiede,
Wellen rauschen, so als riefe,
das Meer ihn zu sich heran,
und in der Schmiede dort am Strand,

sagt der Vater: „Huber denk,
du die beste Zeit verschenkst,
deine Mutter liebt dich sehr,
dich geh'n lassen fällt ihr schwer.

Doch denk dran, was ich dir sagte,
als ich damals zu dir klagte:
Folge deinen Wünschen stets,
sonst ist dein Glück vom Wind verweht.

Ich kann doch sehen was dir droht,
du setzt kein Fuß mehr auf ein Boot,
wenn du nicht jetzt die Freiheit greifst,
und du die wilde See bereist."

Huber schweigt, sein Herz ist schwer,
alleine hin zum Strand geht er,
die Möwen kreischen, Salzluftbrise,
das Meer ist heut ein sanfter Riese.

Nächster Tag: Beim Frühstück sagt
Huber, dass er Gehen mag,
die Mutter kann es nicht fassen,
Huber solle das bloß lassen.

„Ich brauch dich hier, mein Sohn", sagt sie,
„Ich dachte, du verlässt mich nie.
Dein Platz ist hier, siehst du es nicht,
mit der Familie man nicht bricht.

Ich hab' dich groß gezogen hier,
nicht dass ich dich sofort verlier,
darum bleibe an diesem Ort!"
Und in der Nacht stiehlt er sich fort.

Die Schuldgefühle Huber quälen,
doch hört den Vater noch erzählen,
er solle seinen Traum nun leben,
sich dem Seefahren hingeben.

Huber steigt auf Vaters Schiff,
und er fährt jahrelang damit,
durch Unwetter übers Meer,
bis er einmal doch heimkehrt."

Im ersten Moment herrscht nur Schweigen,
die Männer alle sitzen bleiben,
bis Jakob leise fragt:
„War er noch in der Stadt?"

Doch der Erzähler schweigt,
niemand so wirklich weiß,
was Huber denn so tut,
denn er geht mit der Flut.

„Der Kapitän ist frei,
kehrt lange nicht mehr heim,
die Mutter ihm verzieh,
doch er damals nicht blieb.

Ihn rief die wilde See,
und er musst' wieder geh'n,
kam nicht nochmal nach Haus,
der Mutter war's ein Graus."

Fischer Jakob grimmig schaut,
ihn ärgert's, dass er sich nicht traut,
der Bäckersjunge harrend schweigt,
er fragt sich warum er noch bleibt.

„Woher kennst du die Geschichten?",
fragt der Wirt, denn hier berichten
vom Kapitän keine Leute,
und die Geschichte ihn erfreute.

„Man erzählt an vielen Küsten,
in Dschungelwäldern und in Wüsten,
von Kapitän Hubers Mut,
weil sein Ruf große Runde tut.

Ich war zuletzt bei Inselgruppen,
wo sie gern aufs Meer rausgucken,
und ich hörte sie erzählen,
dass Wellen seinen Weg erwählen."

Doch der Wirt beginnt zu sorgen:
„Sagtest du nicht, du kommst aus Norgen?",
„Ach ja, stimmt", lacht er dann nur,
er wirkt etwas neben der Spur.

Fischer Jakob kritisch fragt:
„Die Wahrheit du nicht sagen magst?
Ein Lügenreißer, Taugenichts,
du zu uns in Märchen sprichst!"

Die Männer schimpfen, er schweigt still,
das Misstrauen nicht glauben will,
„Was tut er denn wohl erwarten?
Dass wir ihm sein Bier bezahlen?"

Er steht auf, klopft auf den Tisch,
sieht den Männern ins Gesicht,
„Mein Freund, ich sag, was du nicht weißt,
ich bin überall und nirgends gleich.

Ich bin das Flüstern leis im Ohr,
in jedem Fluss, im Meer, dem Moor,
in deinem Segel bin ich Wind,
und ich für dich den Norden find.

Ich bin die Hut auf deiner Reise,
bin die Stimme, die ganz leise,
sagt, wohin du fahren magst,
dass du diese Schifffahrt wagst.

Und ich bin hier um dir zu sagen,
du sollst den Weg selbst wählen wagen:
Folge deinen Wünschen stets,
sonst ist dein Glück vom Wind verweht."

Die Männer können's nicht verstehen
und jener wendet sich zum Gehen,
verlässt die Stadt und das Lokal,
man sieht ihn nie mehr hier im Tal.

Doch seine Worte bleiben dort,
verbreiten sich an diesem Ort,
Sein Schiff steht einsam noch am Hafen -
den Gott sie niemals wieder trafen.

Die Botschaft liegt noch in der Luft,
grab deinen Träumen nicht die Gruft,
wähle selbst, wohin du gehst,
auf dass du auch dich selbst verstehst.

Der Gott der Freiheit zieht die Runden,
um seine Botschaft zu bekunden:
„Folge deinen Wünschen stets,
sonst ist dein Glück vom Wind verweht."


Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro