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1 - Eine unverhoffte Begegnung

Liebe ist so richtig scheiße und keiner kann mich vom Gegenteil überzeugen, las sie den ersten Satz der Seite gerade das dritte Mal, ohne richtig zu erfassen, was eigentlich in dem Buch stand.
Sie saß jetzt schon eine ganze Weile am Fenster des Cafés und ließ ihren Blick immer wieder nach draußen schweifen. Der Schnee fiel gleichmäßig vom Himmel und allmählich machte die untergehende Sonne dem Zwielicht der Laternen Platz. Dabei war es kaum früher Abend.

„Kann ich Ihnen noch etwas bringen so lange Sie warten?", fragte der Kellner ein bisschen zu mitleidig für ihren Geschmack.
Sie seufzte und schaute auf das leere Glas vor ihr. Ganz unrecht hatte der Kellner mit seinem Mitleid allerdings nicht. Sie wartete nun schon fast eineinhalb Stunden auf ihre Verabredung und es sah nicht so als würde er noch kommen.
„Einen Cappuccino und die Rechnung bitte", sagte sie und rang sich ein Lächeln ab, um nicht zu bedauernswert zu wirken.
„Gerne. Kommt sofort", entgegnete der Kellner freundlich und ließ sie mit einem charmanten Lächeln allein an ihrem Tisch zurück.

Zu dumm, dass sie nicht mit ihm verabredet war, er wirkte wirklich nett. Für einen Moment überlegte sie sogar, ihn zu fragen, wann er Feierabend hatte. Aber sie befürchtete, dass er etwas zu alt für sie war.
Ihre Gedanken schweiften wieder zurück zu ihrer eigentlichen Verabredung. Vielleicht war diese ganze Internet Dating-Geschichte wirklich nichts für sie. Eine Freundin hatte sie darauf gebracht und gemeint, dass es eine gute Möglichkeit wäre, jemanden kennenzulernen. Schließlich war sie nie wirklich offen und ging nicht gern auf fremde Menschen zu. Online gestaltete sich das etwas einfacher.

Allerdings musste sie gerade feststellen, dass sie wohl auch etwas naiv gewesen war. Was hatte sie schon erwartet?
Dass Prinz Charming pünktlich durch die Tür dieses Cafés kam und sie glücklich bis ans Ende ihrer Tage waren, konnte sie sich wohl kaum erhoffen.
Sie legte das zerfledderte Lesezeichen zwischen die Seiten und klappte das Buch zu, gerade als der Kellner mit ihrer Bestellung zurück zu dem kleinen Bistrotisch kam, an dem sie saß.

„Ihr Cappuccino und die Rechnung, wie gewünscht." Der Kellner stellte beides vor ihr auf den Tisch und schob noch einmal den kleinen herzförmigen Keks auf dem Teller der Cappuccino-Tasse zurecht. Natürlich entging ihr nicht, dass er das tat, um ihre Aufmerksamkeit darauf zu lenken.
Er grinste und zwinkerte ihr sogar zu, bevor er sich umdrehte und sich den paar anderen Gästen widmete, die sich auch bei diesem Wetter hierher verirrt hatten. Vielleicht sollte sie ihn doch fragen, überlegte sie lächelnd.

Das Schneegestöber wurde immer dichter und langsam machte sie sich Sorgen, dass sie nicht mehr unbeschadet nachhause kam, wenn sie nicht bald ging. Deshalb nahm sie das Klingeln der Türglocke, die einen neuen Gast ankündigte, auch nur beiläufig wahr. Bis sie ihren Namen hörte.

„Melina? Ich wusste doch, dass ich dich erkannt habe, aber bei dem Wetter da draußen war ich mir nicht sicher. Man wird ja fast schneeblind." Sie hörte die tiefe Stimme des Mannes bevor sie ihn sah.
Als er sich allerdings neben ihr auf den freien Stuhl fallen ließ und umständlich anfing, sich seiner Jacke zu entledigen, runzelte sie die Stirn.

Sie hatte absolut keine Ahnung, wer er war, geschweige denn woher er ihren Namen kannte. Sie fragte sich sogar, ob sich jemand so falsch auf diesen Internetprofilen darstelle konnte. Denn er war das komplette Gegenteil von dem, was sie auf dem Foto gesehen und in der Beschreibung gelesen hatte. Seine breiten Schultern und die hellen Haare hatten überhaupt nichts mit dem schwarzhaarigen schlanken Mann zu tun, der sich im Profil als Tom vorgestellt hatte und so schummerig konnte das Licht im Inneren des kleinen Cafés nun auch nicht sein, dass sie das nicht sehen konnte.

Es schien auch ihrem Gegenüber aufzufallen, dass sie nicht wusste, wer er war, denn seine Augen weiteten sich für einen kurzen Moment. „Oh, entschuldige.Weißt du überhaupt noch, wer ich bin?"
Seine Worte sagten ihr, dass es sich wohl um jemanden handelte, den sie schon eine Weile nicht gesehen hatte. Aber sie musste sich eingestehen, dass sie trotzdem keinen Schimmer hatte, um wen es sich handelte.

„Ich glaube, ich muss mich entschuldigen, denn leider weiß ich nicht, wer du bist", gestand sie und spürte die Unbehaglichkeit in ihr aufsteigen. Sie war überrumpelt und das gefiel ihr nicht. Sie verlor nicht gern die Kontrolle. Unwillkürlich klammerte sie sich an den Roman, der noch immer vor ihr lag.

„Okay, dann muss ich dir wohl auf die Sprünge helfen, Melli." Der Mann grinste sie breit an und seine dunklen Augen strahlten etwas Schalkhaftes aus. Dadurch und durch den Spitznamen, den er verwendete, regte sich etwas in ihrem Unterbewusstsein. Sie meinte, sich schwach an etwas zu erinnern.
Ihre Gedanken glitten in ihre Kindheit und sie sah einen großen Spielplatz vor sich. Sie hörte Kinder kichern und meinte sogar die Wärme der Sonne auf ihrer Haut zu spüren. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht bei den Erinnerungen, die über sie hereinbrachen.

„Na, hat's Klick gemacht?", fragte er sie ein bisschen frech, aber sie nickte.
„Nico, was machst du hier? Als ich das letzte Mal mit Vanessa gesprochen habe, warst du mal wieder irgendwo im Ausland unterwegs." Die sonnengebräunte Haut des Mannes ihr gegenüber sprach Bände. Er konnte also noch nicht lange wieder hier sein. Mitten im Dezember so auszusehen, verschaffte einem nicht mal das Solarium.

„Wahrscheinlich wusste sie da noch nicht, dass ich nachhause kommen wollte. Sie hat mir erzählt, dass ihr nicht mehr so oft miteinander redet."
Sie nahm einen Schluck von ihrem Cappuccino, als er gerade den Kellner zu ihremTisch rief, um sich etwas zu bestellen.

„Was darf es bei Ihnen sein?", fragte der Kellner in einem nicht mehr allzu freundlichem Ton mit Blick auf Nico.
„Einen Kaffee, bitte. Schwarz", bestellte der Mann und sah sie dann fragend an, aber sie schüttelte kurz den Kopf und zeigte auf ihren Cappuccino.
„Ich hatte schon genug. Das ist nicht mein erster", sagte sie etwas betrübt.

Der Kellner schien sich verpflichtet zu fühlen, für sie einzuspringen, denn er sah den Mann an ihrem Tisch strafend an. „Sie wartet hier ja auch schon eine ganze Weile. Eine so schöne Frau so lange sitzen zu lassen - also wirklich."
Schnaubend verschwand er, vermutlich um sich um Nicos Bestellung zu kümmern und ließ besagten Mann verdattert zurück.
„Was ist ihm denn für eine Laus über die Leber gelaufen?", fragte er irritiert.
„Oh", begann sie, räusperte sich und nestelte an dem Umschlag des Buches herum. „Er dachte wohl, dass du meine Verabredung bist - die mich augenscheinlich versetzt hat."

Nico musterte sie und sofort schoss eine weitere Erinnerung durch ihren Kopf.
Sie sah ihn vor sich. Etwa vierzehn Jahre alt, schlaksig und pickelig, aber schon damals hatte sie ihn ein bisschen bewundert. Sie selbst musste zu der Zeit, als sie sich das letzte Mal gesehen hatten, etwa zehn gewesen sein. Wann immer sie bei ihrer Freundin war und er in ihrer Nähe, hatte sie ihn angestarrt und war irgendwie von ihm gefesselt gewesen. Sie spürte, wie ihr langsam die Wärme in die Wangen stieg.

„Wer dich versetzt, ist selbst schuld. Ness hat wohl vergessen zu erwähnen, wie hübsch du inzwischen aussiehst." Er sah ihr eindringlich in ihre dunklen Augen und sie musste kurz überlegen, ob er das ernst meinte.

„Hoffentlich spuckt dir der Kellner nicht in den Kaffee, weil er denkt, dass du derjenige bist, der mich hat warten lassen." Sie ging absichtlich nicht auf sein Kompliment ein, denn sie konnte noch nie mit so etwas umgehen. Aber das wollte er wohl nicht so einfach auf sich sitzen lassen. Sie bemerkte, dass er immer noch so hartnäckig war wie früher. Schon damals musste er alles ausdiskutieren und sei es nur mit Vanessa gewesen.

„Mal ehrlich, vielleicht weiß sie selbst nicht, dass du so schön geworden bist. Wann habt ihr euch das letzte Mal gesehen, seit wir umgezogen sind? Da müsstet ihr zwei in der fünften Klasse gewesen sein, oder?" Nico legte lässig einen Arm über die Stuhllehne, als der Kellner seinen Kaffee brachte.
Er bedankte sich mit einem strahlenden Lächeln und ihr Herz hüpfte. Es erinnerte sich scheinbar daran, wie es sich gefühlt hatte, als er sie damals immer angelächelt hatte.
Auch der Kellner schien ein wenig beruhigter, nachdem er in ihr leicht gerötetes Gesicht gesehen hatte.

„Ich glaube, in den letzten dreizehn Jahren höchstens ein oder zwei Mal im Jahr. Aber dich kenne ich auch nur noch von Fotos", gestand sie und fügte in Gedanken hinzu, dass sie sie eventuell ein wenig zu oft angesehen hatte zumindest bis vor ein paar Jahren.
„Nicht mal das hat Ness mir von dir gezeigt. Da kann sie sich später etwas anhören. Ich glaube, sie hat Angst, dass sie das bisschen, was sie von dir noch hat, auch noch teilen muss."

„Meinst du? Ich glaube, wir haben uns ziemlich aus den Augen verloren. Vielleicht sollte ich sie öfter anrufen. Aber wie geht es dir? Wo warst du zuletzt? Du scheinst beruflich ganz schön rumzukommen." Sie trank noch einen Schluck ihres Cappuccinos und versuchte möglichst unauffällig ihre Sitzposition zu verändern.

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1505 Wörter ❄️

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