Kapitel 21
Zwischen Leo und Lucy herrschte eine unangenehme Stille, während sie durch die ganze Schule gingen.
Sie wussten, weder worüber sie reden könnten, geschweige denn, was sie tun sollten.
Sie hatten kurz gefasst keine Ahnung.
Bis Sharon auf sie zugerannt kam.
Sie sah immer wieder ängstlich nach hinten, bis sie vor den zwei stehen blieb.
"Sharon, was ist denn passiert und wo ist denn Kaito?", fragte Leo besorgt und leicht verwirrt.
"Er.... er ist... wahnsinnig geworden! Er.... er will... uns.... alle. ...", brachte sie außer Atem heraus, bevor sie anfing zu weinen.
"Warum denn dass?", wollte er wissen.
"Ich... ich weis es nicht", erwiderte die Blondhaarige schluchzend und umarmte ihren Bruder.
Dieses Mal durchfuhr keinen von den zwei einen Stromschlag.
In dem Moment merkten Leo und Lucy, dass was mit Sharon nicht stimmte.
Doch es war zu spät.
Zur selben Zeit holte sie einen Dolch heraus und stach durch Leos Rücken.
Für eine Sekunde geschah nichts.
Keiner bewegte sich.
Leos und Lucys Augen weiteten sich vor Schock und Überraschung.
Sharon zog den Dolch heraus.
Gleichzeitig fiel Leos Körper zu Boden.
Seine Augen noch immer weit offen aus Schock.
Aus seinem Rücken floss unaufhaltsam Blut heraus.
Kurz darauf war ein Feuerwerk zu hören.
Die falsche Sharon drehte sich um und kam langsam auf Lucy zu.
Erst jetzt löste sich die Brünette aus ihrer Starre und rannte weg von der anderen.
Sie rannte so schnell sie konnte durch den Flur, bis sie bei der Bibliothek am Arm gepackt wurde und reingezogen wurde.
Es waren Kaito und Sharon.
"Lucy, was ist denn los? Vor wem rennst du weg?", fragte Sharon besorgt.
"Warst du die ganze Zeit hier?", wollte Lucy wissen.
Als Antwort nickte die Blondine und danach Kaito zur Bestätigung kurz.
"Erzählst du uns jetzt, was passiert ist?", fragte dieses mal der Weißhaarige.
"Ich... Ich weiß nicht so genau... wie es aussieht gibt es einen Doppelgänger von dir, Sharon..... sie.... Sie hat Leo getötet und... und ist nun hinter mir her", antwortete die Brünetthaarige noch immer etwas aufgebracht.
"Was?! Er ist tot?", wiederholte die andere geschockt.
"...ja....darum konnte man auch vorhin einen lauten Knall hören.... glaube ich", bestätigte Lucy.
"... Warte... Wer sagt denn nicht, dass du das alles nicht erfunden hast und nicht du die Doppelgängerin von Lucy bist? Wir konnten dich immerhin ohne Probleme anfassen?", fragte Kairo skeptisch und ging ein paar Schritte zurück.
Er schaute sie von oben nach unten an.
Als er auf ihr Handgelenk schaute, wo eigentlich das Tattoo sein sollte, fand er nichts.
"Du hast ja nicht mal das Tattoo" fügte er dann schließlich hinzu.
Überrascht und geschockt schaute sie auf ihr Handgelenk und stellte entsetzt fest, dass es tatsächlich weg war.
"Ich. .... Ich weiß nicht, was damit passiert ist! ... Bitte! ...ich bitte euch! Ihr... Ihr müsst mir glauben!", schrie sie verzweifelt.
Doch es brachte nichts. Sharon und Kairo schauten sich kurz an.
Anschließend nahmen sie ein paar Bücher aus einem Regal, das in der Nähe war, und warfen sie nach Lucy.
Sofort lief die Brünette raus.
Sie rannte auf den Hof und blieb vor der Turnhalle außer Atem stehen.
"Wow, ist dein Gesicht bleich. Wem bist du denn begegnet, Lucy?", fragte plötzlich eine tiefe männliche Stimme.
Verwirrt schaute sich Lucy um, fand aber keinen.
"Hier oben!", rief die Stimme wieder.
Als sie nach oben schaute, sah sie, wen denn auch sonst, Alex auf dem Dach der Turnhalle. Kurz darauf schaute auch Jeanne nach unten.
"Ich möchte es gar nicht wissen....", murmelte die Brünethaarige vor sich hin.
"Lange Geschichte. Kann ich auch rauf?", erwiderte sie.
"Klar, aber dieses Mal ohne meine Hilfe. Du weißt ja wieso", antwortete der Schwarzhaarige grinsend.
"Als ob ich die brauchen würde", schnaubte Lucy gespielt beleidigt.
Sie ging eine Runde um das Gebäude, bis sie eine Leiter fand und darauf kletterte.
Anschließend setzte sie sich zu den anderen zwei hin.
"Also, erzähl mal was passiert ist", vorderte Alex sie auf.
"Sag uns lieber, wo dein Tattoo ist", meinte Jeanne, die die ganze Zeit auf Lucys Handgelenk schaute.
Die Braunhaarige schaute nach unten, bevor sie antwortete: "Ich... Ich weiß es nicht... Ihr müsst es mir glauben! Ich... Ich und Leo.... wir ..... wir wurden von Sharons. ..... Doppelgängerin... angegriffen! Er.... Er ist dabei gestorben... mehr weiß ich wirklich nicht!"
"Deswegen war auch hier ein Feuerwerk über der Schule, oder?", vermutete er.
"Du... ihr glaubt mir?", fragte Lucy überrascht.
"Natürlich", erwiderte er lächelnd und rutschte näher zu ihr hin.
Er hob seine rechte Hand und wischte damit sanft die Tränen, die sich währenddessen gebildet hatten, weg.
"...ich... ich kann dich berühren.... Du bist foch eine Doppelgängerin!", rief er aufeinmal und sprang vor ihr weg.
Daraufhin schlug Jeanne ihn mit einer Hand gegen seinen Hinterkopf.
"Kannst du nicht einmal kein Vollidiot sein", erwiderte sie seufzend.
Danach wandt sie sich zu Lucy:"Wir glauben dir. Wir haben deine Doppelgängerin gefunden und die hatte im Gegensatz zu dir einen schwarzen Stern am Handgelenk. Dein Tattoo könnte mit Leos Tod verschwunden sein."
Jeanne setzte sich neben der Braunhaarigen hin und deutete den anderen sich neben ihnen hinzusetzen, was er auch machte.
"Ihr habt also davon gewusst? Wieso hast du dann das gemacht?!", fragte Lucy den Schwarzhaarigen verärgert.
"Na, um die Stimmung zu heben", erwiderte er.
"Du bist wirklich ein Arsch", meinte die Brünette kichernd und schlug ihn schwach gegen seine Schulter.
"Au! Wofür habe ich das jetzt verdient?!"
"Für alles..."
"Ihr wisst schon, dass ich noch da bin, oder?", mischte sich wieder Jeanne ein.
"Natürlich! Sonst wäre ich viel weiter gegangen!", erwiderte Alex grinsend.
"Und du glaubst wirklich, ich wäre damit einverstanden? ", entgegnete Lucy und stemmte dabei beide Hände gegen ihre Hüften.
"Wer könnte denn meinem Charm widerstehen?"
"Gute Frage.... Viele. ... so gut wie jeder", antwortete die Brünethaarige ebenfalls grinsend.
"Du bist wirklich gemein Lucy! Wie kannst du denn nur sowas sagen?!", rief er gespielt beleidigt.
"Anstatt herumzualbern sollten wir uns vielleicht mit den anderen Treffen und darüber diskutieren, was wir jetzt machen sollen. ...Oder sie zumindest vor den Doppelgängern warnen", schlug Jeanne vor.
"Gute Idee! Vielleicht fällt denen auch ein, was wir mit dem Direktor und dem Anderen machen könnten", stimmte Alex zu.
Daraufhin stiegen alle drei von dem Dach runter und machten sich auf die Suche nach den anderen zwei.
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