Kapitel 16
Nachdem Kaito das Direktorrat verlassen hatte, machte er sich weiter auf die Suche nach den anderen.
Er schlich durch den Schulhof und achtete darauf, dass keiner der Zombies ihn hörte.
Er hatte nämlich herausgefunden, dass sie sehr gut hören, aber dafür nicht sehen konnten.
So konnte er ungestört die anderen suchen, ohne sich zu viel Gedanken über die Zombies zu machen.
Er hatte ihnen nach der Begegnung mit Michael und Lucifer, was zu erzählen.
Er ging wieder in das Schulgebäude rein.
Dort hinkten wieder einige Zombies, die irgendwelche Geräusche von sich gaben.
Langsam ging er an ihnen vorbei.
Er wollte in den zweiten Stock, der Ort, wo alles begonnen hat.
Dort hatten sich alle sechs kennengelernt.
Und er hoffte auch, dass es dort enden würde, wie in den Filmen oder Büchern.
Aber das hier war kein Buch.
Das hier war aber auch nicht die Realität.
Das glaubte er zumindest.
Für ihn war es nur ein langer, schlechter Traum.
Doch kein Alptraum.
In einem Alptraum, würde er komplett alleine sein.
Das war er aber nicht.
Er wusste, dass sie hier sein mussten.
Er wusste nur nicht wo.
Er schlich die Treppen rauf, direkt hinter zwei weiteren Zombies, die hinauf schlurften.
Ein falscher Schritt und er wäre tot.
Er schaute konzentriert auf den Boden, damit er nicht auf irgendetwas trat, wie Blut oder Körperteile, die die Zombies zerissen hatten.
Das Komische war, dass nichts der gleichen auf dem Boden lag.
Weder Blut noch ein Arm oder ein anderer Körperteil.
Normalerweise würden sie doch alles zerfleischen oder auffressen, was ihnen in die Quere kam.
Wie es aussah, waren sie aber noch niemanden begegnet.
Zum Glück.
Im ersten Stock angekommen bogen die Zombies links ab und schlossen sich ein paar anderen Zombies an, die ziellos herum hinkten.
Kaito hingegen blieb auf den Treppen und ging sie langsam rauf.
Im zweiten Stock angekommen, bemerkte er, dass es still war.
Man konnte weder ein Zombie sehen noch hören.
Der Weißhaarigen ahnte nichts gutes.
Er ging zu jede Tür und öffnete sie.
Zu jeder, außer den Türen der Toiletten.
Er schaute in jeden einzelnen Zimmer nach, ob dort jemand war, aber er fand niemanden.
Erst im vorletzten Klassenzimmer entdeckte er Sandra, die es sich auf einen Tisch bequem gemacht hatte und sich die Nägeln polierte.
"Hallo Kaito! Na, suchst du die anderen?", rief sie sofort, als sie ihn bemerkte, hörte aber nicht mit ihrer Arbeit auf.
"Kannst du auch leiser sein? Falls du es nicht wusstest, wir sind hier mitten in einer Zombie-Appocalypse und ich möchte noch nicht sterben", erwiderte er im Flüsterton.
"Ach das! Da brauchst du dir keine Sorge machen! Die werden schon nicht hier her kommen und selbst wenn, kann ich sie wieder zurück schicken. Wir können ja den Traum kontrollieren", meinte sie schulterzuckend.
Sie betrachtete ihre Nägeln, bevor sie sich der anderen Hand zuwendete.
"Ihr könnt soetwas?", fragte der Weißhaarige nochmals nach. "Natürlich, wir haben ja den Traum erschaffen", erläuterte sie desinteressiert.
"Und was ist mit uns? Es ist ja sozusagen unser Traum, den ihr für uns erschaffen habt, oder?", hackte er nach.
Wenn das stimmte, dann mussten sie endlich nicht mehr weg rennen.
"Keine Ahnung. Probier es doch aus", antwortete sie ihm.
"Weißt du, wo die anderen sind?", wechselte er das Thema.
"Nope. Bin auch viel zu beschäftigt dafür. Ich habe mich schon seit Wochen nicht mehr um meine Nägeln gekümmert! Sie haben jetzt Vorrang", erklärte sie.
Sie schaute sich nun die andere Hand an, bevor sie zufrieden nickte.
Dabei bemerkte sie nicht, wie Kaito schon längst verschwunden war, was ihr aber
auch wiederrum nicht interessierte.
In der Zwischenzeit rannten Leo und Jeanne, die er durch Zufall auf den Fluren gehen sah, zur Turnhalle.
Beide waren sich einig, dass sie dort das meiste Material finden würden, um sich gegen die Zombies verteidigen zu können.
Sie wollten auch dort, wenn sie in Sicherheit waren, die anderen anrufen oder schreiben, sofern sie deren Handys dabei hatten.
Sonst mussten sie sich was anderes einfallen lassen.
Während sie liefen, hatten die Zombies sie gehört, weshalb sie schon von mehreren verfolgt wurden, die aber glücklicherweise langsamer waren als sie.
So konnten sie einen Vorschprung gewinnen.
Während sie rannten, schlossen sie jede Tür, an denen sie vorbei rannten und warfen alle Mülleimer um.
So konnten sie sich zusätzlich Zeit gewinnen.
In der Turnhalle angekommen, bemerkten sie, dass noch mehrer von denen auf sie warteten.
Mit anderen Worten, sie saßen mehr oder weniger in der Falle.
Sie konnten weder nach vorne, noch zurück.
"Was machen wir jetzt?", fragte Leo Jeanne außer Atem.
"Wir rennen durch, das ist unsere einzige Chance. Sieh es einfach wie "Versteinern" oder die anderen Kinderspiele, bei denen man wegrennen musst. Wirst du erwischt, ist es aus mit dir", meinte sie, ohne ihre Miene zu verziehen.
"Wie kannst du soetwas sagen, ohne dabei Angst oder Zweifel zu haben?", flüsterte der andere erstaunt mehrer zu sich selbst als zu der Rothaarigen.
"Okay. Auf drei rennen wir los!", fügte Leo hinzu.
"Eins."
Die Zombies hinter ihnen waren nur noch weniger Meter von ihnen entfernt.
"Zwei."
Die Zombies vor ihnen hatten sie bemerkt und kamen nun auch auf sie zu.
"Drei!"
Beide rannten los.
Sie wichen den Händen der Zombies vor ihnen aus, denn sie hatten dieses mal nichts dabei.
Sie rannten zu einen der drei Geräteräume, öffneten das Tor und schlossen es sofort hinter sich, in der Hoffnung, dass kein Zombie drinnen war.
Leo suchte in den Hosentaschen sein Handy und fand es auch ziemlich schnell. Er entsperrte den Bildschirm, sodass sie in dem dunklen Raum etwas sehen konnten.
Bis jetzt waren sie alleine da.
Alleine mit den Matten, den verschiedenen Bällen, Eishockeyschlägern aus Plastik, Baseballschläger und anderen Gegenständen.
Jeder von ihnen holte sich einen Schläger und eine Kiste voller Bälle.
Diese öffneten sie.
Danach schrieb Leo an allen eine Nachricht, in der drin stand, wo sie waren und dass die anderen so schnell wie möglich antworten sollten.
Als erstens amtwortete Kaito, der mittlerweile Lucy gefunden.
Von Alex und Sharon war kam keine Antwort.
Ihnen blieb nichts anderes übrig, als zu warten.
Beide saßen sich auf einen Mattenwagen hin und warteten.
Sie warteten darauf, dass etwas passierte.
Was dieses etwas war, war in dem Moment egal.
Denn sie konnten erst handeln, wenn etwas passierte.
Solange waren sie machtlos und dazu gezwungen zu warten.
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