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[Jimin]
Die letzten paar Tage hatte ich mit Yoongi und Junkyu einfach genossen. Yoongi hatte endlich seinen Abschluss in der Tasche, auch wenn er diesen meinetwegen fast vermasselt hätte, aber dennoch hatte er die Kurve bekommen und ihn nun hinter sich.
Unser kleiner Winzling blühte in seinem kurzen Leben schon richtig auf. Ich liebte diese Momente, wenn ich die beiden schlafend im Bett oder auf dem Sofa vorfand. Immer lag Junkyu auf Yoongis Brust. Yoongis Hände um ihn gelegt und das war einfach zu süß. Ich ließ die beiden auch immer einfach weiter schlafen und so konnte ich ein paar andere Dinge tun.
Seitdem ich wieder am Leben war, spürte ich deutlich, wie sich etwas in mir verändert hatte. Yoongi und ich waren uns dadurch noch näher gekommen, wenn es überhaupt noch näher ging, aber dadurch, dass ich jetzt zu derselben Art wie er gehörte, die als ausgestorben gilt, ist mir klar geworden, was Yoongi da wirklich immer durch machte, wenn sein Schatten die überhand bekam. In den letzten Sieben Tagen, kam es schon einmal vor das mein Schatten an Macht gewann, aber da war ich wieder froh das Yoongi da war.
Es gab andere Wege, als den, den Yoongis Vater ging. Man musste das Kind dafür nicht schlagen, es ging auch auf eine andere Art und diese zeigte mir Yoongi.
Heute war es wieder so ein Tag wo ich dachte es könnte passierte, aber bis jetzt kam nichts. Ich fühlte mich leicht schwach und etwas müde und kaputt, aber das hielt mich nicht davon ab weiterzumachen und das Haus aufzuräumen. Dieser Nestbautrieb wollte bei mir einfach kein Ende nehmen.
Ich war gerade eben dabei, die Wäsche in die Schränke zu räumen, als mein Handy klingelte. Ich stoppte in meinem Tun und nahm mein Handy in die Hand und sah schon, wer mich da anrief. ,, Was gibt es Hoseok?“, fragte ich ihn als ich abnahm. ,, Hast du vielleicht Zeit Jimin?“, kam es direkt von ihm und hörte, dass er nicht zu Hause, sondern unterwegs war. Der Wind, der draußen in den Straßen sein Unwesen trieb, war echt laut im Hörer.
,, Wieso, um was geht es denn?“, hackte ich nach, da ich nicht wirklich viel Zeit zum Quatschen sah. Doch als Hoseok dann erzählte, was los war, konnte ich nicht anders und sagte ihm zu, dass er hier herkommen sollte.
Ein Glück schliefen Yoongi und Junkyu noch nicht lange, was wiederum hieß, dass sie noch länger schlafen werden, was gut für mich war.
Hoseok ließ, wie abgesprochen mein Handy kurz auf klingeln, um zu zeigen, dass er da war, damit er die zwei nicht weckte. Ich ging zur Tür, ließ ihn rein und verschwand mit ihm sofort im Arbeitszimmer von Yoongi. ,, Okay nun erzähl mir wie es dazu, kam, dass du jemand gefunden hast! Und wen bitte?“, sagte ich zu ihm und lehnte mich gegen den Schreibtisch.
,, Ich weiß nicht genau, wie du darauf reagierst, aber du kennst doch die ältere Schwester von Yoongi?“, fragte er und ich nickte sofort. Wie sollte man diese Frau auch bitte vergessen, das war kaum möglich. ,, Ich weiß sie hat einen Fehler gemacht und du weißt vielleicht das sie eigentlich ganz alleine ist …“, Hoseok stoppte, suchte nach den weiteren Worten, um fortzufahren. Ich sah ihn nur abwartend an.
,, Na ja, wir haben uns jetzt Zwei, nein Drei mal zu einem Date getroffen. Das erste treffen war kein Date, nur kennenlernen, eigentlich wollte ich sie da nur etwas von mir wissen, von dir und Yoongi und das war nur Zufall, aber da haben wir uns gleich für ein weiteres treffen entschieden, weil es da schon Harmoniert hat zwischen uns und ja, jetzt ist es so weit gekommen“, erzählte er mir, aber ich blickte da gar nicht wirklich durch.
,, du willst mir jetzt sagen, dass du etwas mit Yuna am Laufen hast? Ich dachte, du willst keine Frauen?“, warf ich die Fragen in den Raum und Hoseok sah mich geschockt an. ,, Bitte was, ich hab nie behauptete, dass ich nichts von Frauen wollen würde. Nur weil ich so in dich verliebt war, heißt das nicht, dass ich Stock schwul wäre“
,, Okay, also heißt das jetzt du bist, mit Yuna zusammen? Habe ich das jetzt schon richtig verstanden?“ Ohne zu zögern, nickte Hoseok und fing dann an zu grinsen. ,, Ich hätte es noch länger für mich, behalten, wenn sie nicht darauf bestanden hätte, dass ich meinen besten Freund noch rechtzeitig davon erzählen soll, bevor es wie ein Hinterhalt rüberkommt, wenn ihr es selber noch herausfindet“, sagte er und in dem Sinne musste ich ihm sogar recht geben.
,, Das finde ich auch gut so, aber ich weiß nicht wie Yoongi darauf reagieren wird. Ich vermutet weniger, dass er sich darüber freuen wird. Lass das Ganze am besten mich ihm sagen, wenn ich das darf?“ Er nickte, dass es also kein Problem darstellen würde. ,, Wäre auch besser, wenn du es ihm erklärst, mich wird er sonst nur Köpfen“
Da musste ich nun lachte. ,, Ja da hast du wahrscheinlich recht. Du lernst über Yoongi immer mehr, das merkt man. Aber ey, ich freue mich für dich Hoseok, dass du jetzt endlich jemand gefunden hast. Solange du mit ihr glücklich bist, bin ich es auch“, sagte ich noch, um das ganze nicht ganz so dramatisch rüberkommen zu lassen. ,, Ich habe erst vor zwei Tagen mit ihm über seine Schwester gesprochen, ich denke, ich kann es schaffen, dass die zwei sich annähern. Aber bitte gebe mir da etwas zeit“, sagte ich noch zu ihm und so ging Hoseok auch schon wieder.
Viel konnten wir nicht reden, da er zu wenig Zeit dafür hatte, da er sich mit Yuna in der nächsten halben Stunde treffen wollte. Da ging Hoseok und ich ging zurück zu Yoongi und Junkyu, die immer noch schlafend auf dem Sofa lagen.
Erst als es Abend war und Junkyu wieder im Bett lag, sprach ich dann Yoongi im Bett darauf an, was ich heute erfahren hatte. Während Yoongi mit dem Laptop vor sich im Bett saß, lag ich schon im Bett und versuchte zu schlafen. Da Yoongi die letzte Nacht seine Schicht hatte, war ich nun heute Nacht dran. Wir wechselten uns jede Nacht ab, was auch gut so war.
Ich drehte mich im Bett herum und sah Yoongi an, dessen Gesicht nur von dem Laptop Licht angestrahlt wurde. Seine erst vor kurzem gefärbten schwarzen Haare leuchteten förmlich in dem Licht. Es war auch das einzige Licht in diesem Zimmer. Und ja, auch ich hatte meine Haare in ein weiches Blond gefärbt, da die Pinke schon ziemlich herausgewachsen war.
,, Hast du mal darüber, nachgedacht dich mit deiner Schwester zu treffen, um das vorgefallene zu klären?", fragte ich einfach so gerade heraus, da ich nicht daran dachte, um den heißen Brei herumzureden. Yoongi drehte nur leicht seinen Kopf in meine Richtung und sah mich nur blöd an. ,, Wieso sollte ich? Gibt es einen Grund dafür?“, fragte er und wartete auf meine Antwort, aber es kam nichts von mir.
,, Mir wäre es lieber, wenn sie einfach wegbleibt. Am besten sollte sie gar nicht erst hier bleiben“, kam es von Yoongi und da fühlte ich einen Kloß in meinem Hals, wenn ich daran denke, was ich Yoongi nun sagen musste. ,, Hoseok ist mit ihr zusammen“, sprudelte es einfach aus mir heraus und da sah er mich geschockt an. Nein, fast schon wütend.
,, du willst mich veraschen, oder?“, fragte er mich und sah mich genauer an. Ich schüttelte den Kopf, um ihm zu deuten, dass ich nicht lüge oder ihm etwas vorgaukle und da lachte er verächtlich auf. ,, Wieso hintergeht er uns jetzt plötzlich? Liegt es an mir? Was habe ich getan, hm?“, fragte aufgebracht. ,, du hast gar nichts gemacht und sei doch froh, so hängt er nicht mehr an mir, und Hoseok ist nicht mal schwul, er ist Bi falls du das nicht wusstest“, sagte ich ihm und ließ den, teil das ich es selber nicht wirklich wusste einfach aus. Das musste ja Yoongi nicht wissen.
Er sah einfach wieder auf seinen Laptop und machte weiter, ohne dass etwas passiert wäre. Er tat es schon wieder. Er denkt wohl, er müsste sich immer noch nicht zusammen reißen, aber das musste er. ,, Okay Yoongi, ich weiß wie unpassend du von ihr erfahren hast und ich weiß auch wie eure erste Begegnung angelaufen ist, aber das heißt nicht das man nicht darüber reden kann. Hast du eine Ahnung, was sie durchgemacht hat, um das Leben loszuwerden, wovon dein Vater dir erzählt hatte? Sie hatte dasselbe hinter sich gebracht wie Jungkook und hat ebenso ihren Vater getötet, der sie immer nur benutzt hat. Sie wurde wie du vom Vater geschlagen, denkst du nicht, dass ihr mehr gemeinsam habt als nur das Blut, was ihr euch teilt?“
Yoongi hörte auf, auf den Tasten herumzutippen und hörte mir zu, sah mich dabei aber nicht mal an. Er verharrte in seiner Position und tat eine Zeitlang nichts. ,, Woher willst du das, wissen, dass sie es getan hat? Woher willst du wissen, dass das stimmt?“, fragte er mich, blieb mit seinem Blick starr auf den Bildschirm. ,, Weil sie es mir selber gesagt hat. Wäre sie nicht gewesen, würde ich jetzt immer noch in meinem Komma liegen Yoongi. An dem Tag als ich aufgewacht bin, war sie es, die mich zurückgeholt hat. Ich habe jetzt wohl keine andere Wahl es dir zu beichten, dass sie hier war“
Und das brachte ihn endlich wieder dazu, mich anzusehen. Doch diesmal sah es in ihm ganz anders aus. ,, Das einzige, was sie sich wünscht, ist eine Familie, die sie liebt, wo sie sich sicher fühlt, bei Menschen, die zu ihr gehören. Sie war nie freiwillig bei ihrem Vater geblieben. Ihr erging es wie dir. Wir können zu der unseren machen Yoongi. Sie ist deine Schwester, ihr seid durch Blut verbunden und das ist mehr wehrt als das was passiert ist. Sie wusste nicht mal das es dein Kind ist. Sie wusste nicht mal, wer du eigentlich bist, bis du ihr begegnet bist. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie sie Tae-o immer wieder gefragt hat, wer hier wohnt und was das hier soll. Sie wurde von ihrem Onkel gezwungen, so wie du. Bitte denk doch mal nach Yoongi“
Da atmete Yoongi frustriert aus und sah dann zu mir. ,, Bitte lass mich trotzdem erst darüber schlafen, bevor ich etwas entscheide. Wenigstens das!“, bat er mich und ich nickte. Ich drückte mich hoch, um meine Lippen auf seine zu legen und ihn dann in einen Kuss zu verleiten, den er sofort erwiderte. Er klappte einfach währenddessen den Laptop zu und widmete sich ganz mir.
Es war uns egal, dass das Gerät zwischen uns lag, als er von Yoongis Beinen kippte, denn wir waren so in unserem Tun, dass wir letztendlich Arm in Arm, unsere Lippen leicht aneinander gedrückt, irgendwann einschliefen und gegenseitig schöne Träume beschwerten.
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